Mitreißendes Märchen mit Botschaft

Theaterstück Hans im Glück
Hans tauscht das Pferd, das ihn abgeworfen hat, gegen eine Kuh ein. Aber auch mit ihr wird er nicht glücklich, denn die gibt keine Milch. Der Kobold (links), getarnt als Bauer, macht mehrere Male Geschäfte mit Hans, am Ende ist auch er nicht glücklich. Foto: Winfried Zang

Ein Theaterstück für Kinder, unterhaltsam dargeboten und mit einer wichtigen Botschaft:
„Hans im Glück“ gespielt vom Potsdamer Theater Poetenpack, hat am Sonntag, 21. September, im Elsenfelder Bürgerzentrum einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Das Stück wurde im Rahmen der Kulturwochen des Landkreises Miltenberg gezeigt.

Das Märchen der Gebrüder Grimm, erstmals in den „Kinder- und Hausmärchen“ (1812 bis 1815) veröffentlicht, hat in den über 200 Jahren seit dem Erscheinen nichts an Aussagekraft verloren. Das Trio des Theaters Poetenpack schaffte es, die Botschaft des Märchens unterhaltsam zu vermitteln: Mit Witz, vielen eingängigen Liedern und immer wieder der Rückkopplung mit dem überwiegend jungen Publikum verging die Zeit wie im Flug.

Vorgelesen in nur wenigen Minuten, entfaltete das Märchen auf der Bühne vor rund 120 Zuschauenden in einer knappen Stunde seinen Zauber. Dabei hielten sich Alexandra Johannknecht (als Hans), Felix Isenbügel (Kobold) sowie Arne Assmann (Musik) weitgehend an die Originalvorlage. Die Geschichte ist schnell erzählt: Der fleißige Hans, der als Belohnung für sein sieben Jahren andauerndes, schweres Arbeiten einen großen Goldklumpen bekommen hat, befindet sich auf dem Heimweg zu seiner Mutter. Doch ein kleiner Kobold, der etwas gegen das Glücklichsein von Hans hat, will mit verschiedenen Tauschgeschäften einen eigenen Vorteil erringen. So kommt es, dass aus dem

Goldklumpen ein Pferd, eine Kuh, ein Schwein und eine Gans werden, ehe Hans den zuletzt eingetauschten schweren Schleifstein in den Brunnen wirft.

Immer wieder suchten die Akteure auf der Bühne den Kontakt zu den Kindern, arbeiteten ihre Reaktionen in das Stück ein – etwa als Hans versuchte, durch Ziehen am Schwanz der Kuh ihr Milch abzuluchsen. Ein lauter Proteststurm erhob sich im Zuschauerraum mit Zwischenrufen, Hans müsse dafür ans Euter gehen. Gesagt, getan: Hans versuchte mit Hilfe der Kinder sein Glück, aber die alte Kuh gab leider keine Milch. Nach jedem Tauschhandel freut sich Hans: „Was hab‘ ich doch für ein Glück“, sagt er, immer wenn er Ärger habe, bekomme er etwas Besseres.

Ganz zum Schluss aber hat Hans erkannt, dass alle materiellen Güter kein Garant für Glück sind. „Ich bin frei“, singt er schließlich, reich an Erfahrungen. Und auch der Kobold versteht endlich, dass weder Gold noch sonstige Besitztümer selig machen.

Mit einem mitreißenden Abschiedslied verabschiedete sich das Poetenpack, belohnt mit reichem Applaus.

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