29.03.2021

Pressemitteilung Schnellteststrategie im Landkreis Miltenberg steht auf mehreren Säulen

Mit dem samstäglichen Corona-Schnelltestangebot in der Elsenfelder Untermainhalle hat der Landkreis Miltenberg seiner Teststrategie einen weiteren Baustein hinzugefügt: Am Samstag konnten die Haupt- und Ehrenamtlichen des BRK-Kreisverbands 153 Proben entnehmen. Landrat Jens Marco Scherf verfolgte vor Ort den problemlosen Ablauf der Testungen, erstmals mit Online-Terminbuchung und digitalem Versand der Testergebnisse. Die Schnellteststrategie ergänzt das umfassende und über Ostern ausgebaute Angebot des Landkreises Miltenberg an PCR-Tests.

Kurzfristig war am Dienstag die Anweisung des Ministerrats gekommen, wonach jeder Landkreis ein Schnelltestzentrum einrichten muss. Der Freistaat sieht dies als ersten Schritt hin zu möglichen nachösterlichen Lockerungen in den Bereichen Außengastronomie, Kultur und Sport, sollten die lokalen Inzidenzen dies ermöglichen. Bürgerinnen und Bürger könnten in diesem Fall mit nachgewiesenem Negativ-Coronatest von diesen Lockerungen profitieren. Nach der erfolgreichen Premiere am Samstag in der Untermainhalle sollen auch am kommenden Samstag von 8 bis 16 Uhr die für die Bürgerschaft kostenlosen Tests angeboten werden – bis zu 1000 Tests sind dann laut Björn Bartels (BRK) möglich. Landrat Jens Marco Scherf erwartet eine hohe Nachfrage, denn er rechnet vor dem Hintergrund der Osterfeiertage und vermehrten Familienbesuchen mit vielen Menschen, die bei diesen Besuchen Wert auf hohe Sicherheit legen. Die Schnelltests dienen zudem für die dem Test folgenden 48 Stunden als Nachweis für Besuche in Pflegeheimen.

Die Schnellteststrategie des Landkreises Miltenberg steht auf mehreren Säulen, so der Landrat. Da in den mittlerweile 17 beteiligten Apotheken die Nachfrage nach Schnelltests sehr hoch ist, will der Landkreis Miltenberg nach den Osterferien weitere Schnelltestkapazitäten schaffen: In Wörth soll das große Schnelltestzentrum des Landkreises Miltenberg am neuen Wika-Kreisel mit zwei Schnellteststrecken für Autofahrer*innen entstehen, in Großwallstadt und Collenberg werden ergänzende Schnellteststellen geschaffen. Ebenso arbeiten derzeit einige Apotheken mit einem lokalen Busunternehmen an einem Konzept für einen Schnelltestbus zur Ergänzung der stationären Schnelltestangebote.

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Die Testflüssigkeit wird auf eine Testkassette geträufelt und kurze Zeit später erweist sich, ob der Test aussagekräftig war und ob eine Corona-Infektion vorliegt.

Das Testzentrum Miltenberg an der Helios-Klinik Miltenberg, wo bislang nur PCR-Tests genommen werden, wird ebenfalls in die Schnellteststrategie eingebunden. Die Vorgehensweise ist wie bei den PCR-Schnelltests: Auf der Homepage des Landkreises können unter www.landkreis-miltenberg.de Termine für PCR-Schnelltests und die Antigen-Schnelltests gebucht werden, anschließend müssen sich die Probanden beim Testlabor registrieren. Den dabei zugeschickten QR-Code müssen sie in ausgedruckter Form oder auf dem Smartphone beim Testtermin vorzeigen. Nach dem Test bekommen die Probanden das Ergebnis des Schnelltests per Mail übermittelt: beim neuen Schnelltests kommt es binnen einer halben Stunde, bei den PCR-Tests binnen eines Tages. Sollte das Ergebnis positiv sein, muss der Getestete sofort eigenverantwortlich in häusliche Isolation, später wird sich das Gesundheitsamt mit ihm in Verbindung setzen und die weiteren Schritte besprechen. Bei negativen Tests wird nur der Getestete informiert, das Gesundheitsamt nicht. Wichtig: In den Schnelltesteinrichtungen werden nur symptomfreie Menschen getestet, mit Symptomen muss der Hausarzt, die Hausärztin oder die Rufnummer 116117 der Kassenärztlichen Vereinigung kontaktiert werden. Kinder können einen speziellen Schnelltest erhalten, aber auch sie müssen symptomfrei sein. Für den Landrat steht allerdings fest: „Schnelltests können nur eine Brücke sein, bis die Gesellschaft ausreichend geimpft ist. Hierzu brauchen wir rasch deutlich mehr Impfstoff im Impfzentrum“ Dass das Vorgehen in Elsenfeld problemlos funktionierte, konnte der Landrat am eigenen Leib erfahren: Binnen kürzester Zeit war er registriert, wurde getestet und nach halben Stunde hatte er sein Negativergebnis per Mail auf dem mobilen Telefon.

Dem BRK-Kreisverband bescheinigte der Landrat hervorragende Arbeit. Spätestens jetzt würden Kritiker der guten Ausstattung des überörtlichen Brand- und Katastrophenschutzes im Landkreis Miltenberg Lügen gestraft, denn das vom Landkreis hierfür aufgewendete Geld werde sehr gut verwendet. Gerade jetzt in Zeiten der Pandemie sehe man, wie alle Hilfsorganisationen ihren Beitrag leisten: das BRK mit dem Betrieb des Test- und Impfzentrums, das THW bei der Logistik und technischer Unterstützung bei Errichtung von Impf- oder Testzentren und die Kreisbrandinspektion bei der Lagerung, Kommissionierung und Verteilung der Hilfs- und Schutzausrüstung.

BRK-Kreisvorsitzender Dr. Thomas Rothaug rückte die Leistung der Haupt- und Ehrenamtlichen des BRK in den Vordergrund, denn „ohne diesen Einsatz würde es nicht funktionieren.“ Das BRK präsentiere sich als Einheit, freute er sich, intern werde diskutiert und gegebenenfalls nachjustiert. „Das Team funktioniert sehr gut“, lobte auch BRK-Kreisbereitschaftsleiter Thomas Kling und stellte heraus, dass es bislang kein Problem war, die Dienstpläne zu besetzen. Vom Landratsamt werde das BRK hervorragend unterstützt, stellte er fest, alle bürokratischen Hemmnisse würden gemeinsam schnell aus dem Weg geschafft.

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Diese BRK-Mitarbeiter kümmern sich um die Auswertung der Corona-Schnelltests. Kreisbereitschaftsleiter Thomas Kling (Mitte) erklärt die Arbeitsweise und findet dabei aufmerksame Zuhörer wie den BRK-Kreisvorsitzenden Dr. Thomas Rothaug (links), Andreas Zang (BRK) und Landrat Jens Marco Scherf (beide verdeckt) und einen Pressevertreter. 

Welchen Aufwand das Testzentrum für das BRK bedeutet, fassten die Verantwortlichen Thomas Kling und Andreas Zang in Zahlen zusammen: Am Samstag waren in Elsenfeld 35 BRK-Mitglieder aus den Schnelleinsatzgruppen (SEG) Behandlung Nord und Süd, der SEG Information und Kommunikation, der SEG Technik und Sicherheit, den Unterstützungsgruppen (UG) Rettungsdienst Niedernberg und Mömlingen, dem Kreisauskunftsbüro und der Bereitschaft Elsenfeld im Einsatz. Parallel dazu hielten fünf BRK-Mitarbeiter*innen den Testbetrieb in Miltenberg aufrecht.
Damit über Ostern so viele Tests wie möglich angeboten werden können, hat das BRK die Kapazitäten in Miltenberg deutlich erweitert: An den Werktagen wird von 8.30 bis
21 Uhr getestet, dazu am Karfreitag, am Ostersamstag sowie am Ostermontag von 8 bis 16.30 Uhr. 

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Auf Wattestäbchen entnimmt das Testpersonal Proben aus der Nasenhöhle von Landrat Jens Marco Scherf. 

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