20.10.2022

Pressemitteilung Austausch- und Schulungstreffen für Ansprechpersonen für Ältere:

Die Versorgungssicherheit älterer Menschen in den Kommunen stärken

Am 18. Oktober 2022 begrüßten Christina Jung, Fachstelle Altenhilfeplanung, und Franziska Hofmann, Beratungsstelle für Senioren und pflegende Angehörige (BSA) gemeinsam im Landratsamt Miltenberg die Teilnehmenden des Workshops für kommunale Ansprechpersonen für ältere Menschen. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr erhielten die Seniorenvertretungen und die Ansprechpersonen für Ältere in den Rathäusern so die Möglichkeit, sich zu aktuellen Themen zu informieren und auszutauschen. Dies sei ein sehr wertvolles Angebot, bekräftigten die Anwesenden.

Eingangs berichtete Christina Jung über die aktuell gestartete Online-Befragung „Ältere Menschen fit machen für die digitale Welt – Wie sieht es vor Ort im Landkreis Miltenberg aus?“. Im Landkreis gebe es bereits eine Vielzahl von Angeboten, die Seniorinnen und Senioren über digitale Möglichkeiten informiere und bei der Nutzung technischer Geräte unterstützen. Dies sei aber noch nicht flächendeckend der Fall. Ziele der Befragung seien besonders, einen Überblick über die existierenden und geplanten Angebote zu erhalten, diesen ein Austausch- und Vernetzungsangebot zu machen und bei der Entstehung neuer Projekte zu unterstützen. Die Befragung richte sich an die Seniorenvertretungen, die Ansprechpersonen für Ältere in den Rathäusern sowie die Leitungen der Seniorentreffs und läuft bis 14. November 2022.

Auch „Angebote zur Unterstützung im Alltag“ sind wichtige alltagspraktische Hilfen für ältere Menschen. Dazu zählen Betreuungsgruppen, Besuchs- und Begleitdienste ebenso wie haushaltsnahe Dienstleistungen. Für die Finanzierung kann der „Entlastungsbetrag“, eine Leistung der Pflegekasse ab Pflegegrad 1, in Anspruch genommen werden. Bis 2021 war dies jedoch nur möglich, wenn ein nach Landesrecht anerkannter Dienst zum Einsatz kam. Mittlerweile können auch Privatpersonen, die eine Registrierung als „Ehrenamtlich tätige Einzelperson“ haben, ihre Arbeit über diesen Entlastungsbetrag abrechnen, wie Franziska Hofmann informierte. Sie erklärte das Zulassungsverfahren und erläuterte die Einsatz- und Abrechnungsmöglichkeiten. So können registrierte Personen ab 16 Jahren, die eine achtstündige Schulung absolviert hätten, bis zu drei Menschen unterstützen und dafür eine Aufwandsentschädigung erhalten.

Es gebe darüber hinaus mehr Möglichkeiten, den Entlastungsbetrag zu nutzen. Er könne auch angespart werden, was viele noch nicht wüssten. Gerne stehen die Mitarbeitenden der Beratungsstelle für weitere Informationen zur Verfügung, bekräftigte Diana Müller. Sie ist seit Mai 2022 als Pflegeberaterin des neu errichteten Pflegestützpunktes unter dem Dach der BSA tätig und, wie ihre Teammitglieder, unter der zentralen Rufnummer 09371 6694920 zu erreichen.

Auch Menschen, die für andere sorgen, können sich an die Beratungsstelle für Senioren und pflegende Angehörige wenden. Dazu zählt auch die Gruppe der pflegenden Angehörigen, die in einer größeren Entfernung zur unterstützten Person leben, wie Franziska Hofmann betonte. Durch die Veränderung der Familien-, Wohn- und Arbeitsstrukturen sind immer mehr Menschen mit größeren Entfernungen zu Angehörigen konfrontiert. Christina Jung sensibilisierte die Anwesenden in einem Impulsvortrag für die besondere Situation und die Bedürfnisse dieser Personengruppe.

Nach wie vor stelle der demographische Wandel eine immense Herausforderung für die Gesellschaft dar. Zur Sicherstellung der Versorgung der wachsenden Zahl an älteren Menschen gelte es auch in den Kommunen Voraussetzungen zu schaffen, dass Menschen ihren Lebensabend solange wie möglich zu Hause verbringen können. Hier könnten seniorengerechte Quartierskonzepte unterstützen. Diese würden nach wie vor im Rahmen der Förderrichtlinie „Selbstbestimmt leben im Alter“ von der bayerischen Staatsregierung gefördert, so Christina Jung.

Weiterführende Informationen zu den „Ehrenamtlich tätigen Einzelpersonen“ gibt es auf der Homepage https://www.einzelperson-bayern.de/.
Beratung und Information zu seniorengerechten Quartierskonzepten bietet die Koordinationsstelle Wohnen im Alter auch auf der Internetseite https://www.wohnen-alter-bayern.de/quartierskonzepte.html.
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