Tagesordnungspunkt

TOP Ö 2: Schulbauprogramm: Aktueller Maßnahmestand (baulich) bei HSG und JBG

BezeichnungInhalt
Sitzung:20.06.2017   BAUV/003/2017 
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.


Herr Wosnik berichtet zu dem aktuellen Stand der Maßnahme bei HSG und JBG.

 

Hermann-Staudinger-Gymnasium Erlenbach

 

Termine:

Erweiterungsneubau (BA1)

Vor gut drei Monaten wurde der Erweiterungsneubau BA1 in Betrieb genommen. In den Pfingstferien wurden noch letzte Restarbeiten und Mängelbeseitigungen von den Firmen durchgeführt, sowie Optimierungsarbeiten, insbesondere an der Gebäudeleittechnik für den laufenden Schulbetrieb, vorgenommen.

 

Generalsanierung (BA2)

Mit Beginn der Osterferien begannen die Abbrucharbeiten am Bestandsgebäude BA2. An der Fassade des 3-geschossigen nordwestlichen Gebäudeteils wurden die vorgehängten glatten Sichtbetonelemente in kürzester Zeit abgenommen. Im nur erdgeschossigen ehemaligen Fachklassentrakt wurden diese erst in den Pfingstferien demontiert, da die Elemente recht aufwändig, nur mittels großem Autokran, der über das Flachdach des Neubaus greifen musste, zu entfernen waren.

 

Der gesamte Bestandsbau inzwischen weitestgehend entkernt. Neben den reinen Hochbau-Abbrucharbeiten sind auch die HLS- sowie die Elektrofirma schwerpunktmäßig noch mit Demontage- und Umklemmarbeiten beschäftigt.

 

Einer der Hauptgründe, weshalb bereits in den Osterferien mit Rückbau der Leitungsnetze für die Heizung begonnen wurde, sind die aufwändigen Arbeiten an der Heizungsinstallation. Die Heizzentrale wird weitgehend entkernt und muss deshalb in diesem Bauabschnitt komplett vom Netz genommen werden, damit mit Beginn des neuen Schuljahres im September 2017 die Heizung wieder regulär in Betrieb gehen kann.

 

Sämtliche bisherige Arbeiten im BA2 laufen bisher termingerecht und sehr strukturiert ab.

 

Terminliche Schwierigkeiten könnten durch personelle Veränderungen bei dem beauftragten Architekturbüro begründet sein. Der Entwurfsarchitekt Herr Christian Bähr hat das Architekturbüro AGN Rhein-Main im Juni 2017 verlassen. Eine personelle Nachfolge ist dem LRA bisher noch nicht bekannt.

 

 

Kosten:

Die Kostensituation gegenüber der letzten Sitzung des Ausschusses für Bau und Verkehr hat sich– trotz der höheren Vergabesumme des Gewerkes Metallbauarbeiten-Fenster in der heutigen Sitzung – nicht verändert, da einige Gewerke des BA1 mittlerweile schlussgerechnet wurden und die Endsummen unter der jeweiligen Kostenprognose lagen.

 

 

Qualitäten:

Nach Abschluss der maßgeblichen Entkernungsarbeiten zeigt sich der bauliche Zustand des BA2 deutlich schlechter als bisher angenommen. So wurde beispielsweise an der Bestandsfassade BA2 festgestellt, dass ursprünglich geplante Fensterstürze tatsächlich nicht ausgeführt, sondern diese Bereiche in den 1960er Jahren nur mit sehr dünnen Heraklith-Styropor-Platten als Abtrennung gegen die Außenluft ausgeführt wurden. Da diese fehlerhaften Ausführungen hinter den Sichtbeton-Vorhangplatten und zudem in nicht zugänglichen Bereichen der Abhangdeckensysteme verborgen waren, wurde dieser schlechte und nicht plangemäße bauliche Zustand erst im Zuge der Abbrucharbeiten erkannt. In der Ausführungsplanung und Fenster-Ausschreibung mussten deshalb zusätzliche Massen für Blindpaneele zur Überbrückung der nicht vorhandenen Fensterstürze mit aufgenommen werden.

 

Des Weiteren wurden Innenwände aus KS-Mauerwerk nicht bis unter die Rohdecke, sondern lediglich bis wenige Zentimeter in den abgehängten Deckenhohlraum hoch gezogen. Auch die Mauerwerksqualität lässt zu wünschen übrig und zeigt sich in manchem Bereich an der Grenze der statischen Tragfähigkeit. Daher sind Ertüchtigungen und zusätzliche Verkleidungen hinsichtlich Stabilität, Brand- und Schallschutz erforderlich, die bisher nicht in der Kostenberechnung erfasst waren. Hier ist definitiv mit entsprechenden höheren Mehrkosten zu rechnen.

 

Voraussichtlich kann zu dieser Thematik in der kommenden Sitzung dieses Gremiums ausführlicher berichtet werden.

 

Sonstige planerische Änderungen mit Auswirkungen auf den Qualitätsstandard fanden seit der letzten Sitzung des Ausschusses für Bau und Verkehr nicht statt.

 

 

Johannes-Butzbach-Gymnasium Miltenberg

 

Termine:

Der Rohbau des BA 2 ist abgeschlossen. Die Fensterelemente wurden bereits eingebaut. Die Sanitärinstallationen in den WC-Anlagen sind bereits fortgeschritten.

 

Wie bereits in der Ausschusssitzung für Bau und Verkehr vom 21.02.2017 angekündigt, wurde eine mind. 2-wöchige Bauverzögerung durch die Kälteperiode in den Wintermonaten verursacht.

 

Weiterhin ist durch die komplexen Abbruch- und Rohbauarbeiten nochmals eine 2-3 wöchige Verzögerung eingetreten. Aus den vorgenannten Gründen wird deshalb von Seiten des Kreisbauamtes auch angestrebt, den Übergabetermin des BA 2 von Frühjahr 2018 in den Sommer (Juni bzw. Juli 2018 - nach Abschluss der Abiturprüfungen) zu verschieben.

Durch die parallel laufende Baumaßnahme „Wärmeversorgung für das Schulzentrum Miltenberg Nord“ ist ein erhöhter Terminabstimmungsbedarf notwendig, da diese Maßnahme doch die Baustelle „Generalsanierung“ direkt tangiert bzw. in die Sanierung eingreift.

In den Pfingstferien wurde auch der Serverraum im UG an seinen neuen Standort (Bereich BA 3) verlagert, damit im Anschluss die alten Räume brandschutztechnisch mit Spritzbeton versehen werden können.

 

Kosten:

Bauabschnitt 1:

Der BA 1 ist noch nicht abgerechnet, da die Gewerke Elektro und Lüftung noch keine Schlussrechnungen gestellt haben bzw. die Abnahmen entweder durch fehlende Bestandsunterlagen oder noch bestehende Mängel (Lüftung in Verbindung mit der GLT) nicht erfolgen konnten.

 

Bauabschnitt 2:

Die Kostensituation für die laufenden Gewerke im BA 2 ist noch in Klärung. Vor allem von Seiten der Fa. Trautmann (Abbruch-, Erd-, Rohbau- und Betonarbeiten) liegen umfangreiche Nachträge vor, die erst vom Arch.-Büro Wolf geprüft und freigegeben werden müssen. Eine wesentliche Kostenmehrung, bedingt durch Unvorhergesehenes (z.B. Abweichungen von bis zu 100% bei den ausgeführten Wandstärken im Vergleich zu den Bestandsplänen), zusätzliche Leistungen (Kernbohrungen bedingt durch schwierige Transportwege im Gebäude) und mehr Massen (Fundamente eines ehemaligen Brunnens im Innenhof) sind hier bereits abzusehen.

Von Seiten der Schule wurden für die akustischen Maßnahmen sehr hohe Ansprüche an die neue Aula gestellt. Begründet wurden diese durch die musische Ausrichtung der Schule und die geplanten Nutzungen mit Theater-, Sprach-, Chor- und Musikveranstaltungen.

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, würde eine erhöhte Investition in puncto Beschallung und akustischen Maßnahmen in der Aula notwendig.

Diese Anforderungen und die damit verbundenen Kosten sind jedoch nicht Inhalt des FAG-Antrags gewesen. Hier ist zunächst mit der Regierung zu klären, inwieweit diese Kosten förderfähig wären.

 

Qualitäten:

Generalsanierung BA 2:

Die Entwurfsplanung für die Aula und die Klassenräume im 2. BA ist noch nicht abgeschlossen. Von Seiten des Architekturbüros wurden zur Optimierung der akustischen Qualität Lignotrend Decken vorgesehen. Diese teuren Deckenpaneele wurden jedoch auf eine Mindestfläche (Kranz um die Holzkonstruktion über der Aula) begrenzt. Die restlichen Flächen werden dann mit Knauf- bzw. OWA – Produkten belegt. In der Aula soll ein Sichtestrich, geglättet mit imprägnierter Oberfläche, eingebaut werden.

 

Es wurden ein Gymnasium in Usingen im Taunus und ein Discounter in Frankfurt mit der Schulleitung des JBG und dem Architekten besichtigt. Die besichtigten Flächen im Gymnasium waren im wesentlichen Flurflächen, die sich durch ihre fugenfreie Ausführung auszeichnen. Im Randbereich war, bedingt durch die händische Glättung, eine optische Veränderung zur restlichen Fläche erkennbar. In dem Discounter waren die Flächen hoch strapaziert und seit 5 Jahren im Einsatz und zeigten, dass der Boden sehr robust ist. Farblich war dieser Boden jedoch wenig überzeugend.

 

Insgesamt aber wurde der Boden jedoch als eine wirtschaftlich günstigere und optisch ansprechendere Alternative zu dem ursprünglich geplanten Kunststeinbelag angesehen.

 

In den Sanitärbereichen werden, analog dem HSG, wasserlose Urinale eingebaut; die Verkleidungen der Installationen in diesen Bereichen sollen mit flächigen Elementen (z.B. Trespaplatten) ausgeführt werden, um eine spätere Zugänglichkeit der Installationen für Reparaturarbeiten zu ermöglichen. Die übrigen Wandflächen sollen mit z.B. 2K-Beschichtungen versehen werden. Vorhandene Klinkerwandflächen werden gereinigt bzw. ergänzt, um deren unbeschreibliche Robustheit weiter zu nutzen. In den Klassen- bzw. Fachklassenzimmern wird die Farb- und Materialwahl ähnlich dem BA 1 entsprechen. Aus den Erfahrungen im HSG und JBG – BA1 wird über die Notwendigkeit eines Stoßschutzes im unteren Bereich der weißen Wände nachgedacht werden müssen.

 

Durch die „Wärmeversorgung für das Schulzentrum Miltenberg Nord“ wird eine Leistung von ca. 700 kW zur Verfügung gestellt. Dies entspricht der max. Leistung der Abwärme der Papiermaschine in der FRIPA. Um Spitzenlasten abzufangen und die Wärmeversorgung während Wartungsarbeiten in der FRIPA sicher zu stellen, wird im JBG eine redundante Gaskesselanlage mit einer Leistung von ca. 820 kW installiert. Bei einer zusätzlichen Versorgung eines neuen Bauteils (z.B. G9-Gebäude) muss die Wärmeerzeugungsanlage (Spitzenlastkessel) ggf. erweitert werden. Alternativ könnte die zusätzliche erforderliche Heizleistung zum einen durch die Wahl der Bauausführung (Nullenergie-Standard) oder Einsparungen durch energetische Verbesserungen der Realschule oder der Stötzner-Schule vermindert oder durch unterstützende alternative Heiztechniken (BHKW o.ä.) zur Verfügung gestellt werden.

 

Eine grundlegende Änderung der Planung ist hier aufgrund des Stands der Ausführung nicht umsetzbar.

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