Tagesordnungspunkt
TOP Ö 9: JaS-Stelle Berufsschule
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 29.05.2017 JHA/002/2017 |
Beschluss: | einstimmig beschlossen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Die Mitglieder des
Ausschusses fassen den einstimmigen
B e s c h l u s s:
1.
Der Bedarf für
eine Vollzeitstelle Jugendsozialarbeit an der Staatl. Berufsschule
Miltenberg-Obernburg wird festgestellt.
2. Soweit es der Stellenplan ermöglicht, soll die Stelle zum Schuljahresbeginn 2017/2018 besetzt werden.
Herr Adams
berichtet, dass am 01.10.2015 die Stelle der Jugendsozialarbeit an der Staatl.
Berufsschule Miltenberg - Obernburg mit einer Wochenstundenzahl von 19,5
startete. Im Sachstandsbericht zur JaS an
der Staatl. Berufsschule Miltenberg - Obernburg in der
Jugendhilfeausschusssitzung am 23.01.2017 wurde deutlich, dass durch die Größe
der Schule (über 1.800 Schüler*innen, über 50 Lehrer*innen, 2 Schulhäuser) ein
effektives Arbeiten im Rahmen dieser Stundenzahl kaum möglich ist.
In
seinem Brief an Herrn Landrat Scherf im Januar 2017 berichtete der Schulleiter,
Herr OStD Kahlert, von ähnlichen Situationen und bat
darum, die die derzeitige halbe Stelle auf eine Vollzeitstelle aufzustocken,
damit in beiden Schulhäusern zu den „Kernzeiten“ ein Jugendsozialarbeiter vor
Ort sein kann. Herr Kahlert begründete die gewünschte Stellenaufstockung mit
den Herausforderungen der Inklusion sowie einer steigenden Zahl
problembeladener Schüler.
Die
Verwaltung erhielt in der Jugendhilfeausschusssitzung am 23.01.2017 den
Auftrag, die Rahmenbedingungen für eine Aufstockung der Stelle zu prüfen sowie
Zahlen, Daten und Fakten zu sammeln.
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Im
Berichtszeitraum 2016 war die bisherige JaS-Fachkraft
in 62 Einzelfällen tätig, was im Vergleich mit anderen JaS-Stellen
die höchste Anzahl ist.
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Mit
einer Schülerzahl von 1.780 hat die Schule mit Abstand die meisten
Schüler*innen im Landkreis.
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In
Relation zur Schülerzahl hat die Stelle mit 3,48 % die niedrigste Rate in der
Einzelfallarbeit.
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Die Anregung
und Vermittlung durch Lehrer*innen zur JaS-Fachkraft
war mit 59 Schüler*innen im Landkreis- Vergleich am höchsten.
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„Schulschwierigkeiten“
sowie „Probleme in der Persönlichkeitsentwicklung“ wurde als Hauptanlass zur Einzelfallhilfe
genannt; in der konkreten Arbeit ging es hauptsächlich um „schulische/
berufliche Probleme“ sowie um „Entwicklungsauffälligkeiten/ seelische Probleme“
von Schüler*innen.
·
Die
Staatl. Berufsschule Miltenberg-Obernburg hat zwei Schulhäuser, eines in jeder
Stadt
Das
staatliche Förderprogramm „Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS)“
benennt eine Vollzeitstelle als Regelfall. Bei einer Schülerzahl über 400
werden bis zu zwei Vollzeit-Jugendsozialarbeiter gefördert.
Eine JaS-Vollzeitstelle
wird mit 16.360,- €/ Jahr staatlich gefördert.
Kreisrat Dr. Fahn
unterstützt den Vorschlag und fragt nach der Dauer der staatlichen Förderung.
Herr Adams antwortet, dass es eine
Beschränkung des Programms auf den jeweiligen Landeshaushalt gebe, aber
tendenziell sei das Programm auf Dauer angelegt.
Kreisrätin Dolzer-Lausberger
fragt nach der Zusammenarbeit mit der IHK und HWK, da Ausbildungsabbrecher
dort auch Anlaufstellen hätten.
Herr Adams antwortet, dass HWK und IHK einen
Betreuer hätten, der bei Konflikten zwischen Auszubildenden und Betrieben
vermittle. Es sollte zukünftig ein eine Kooperation sein, um zu schauen, wer
sich wann einsetze. Momentan gebe es diese Zusammenarbeit noch nicht. Der Plan
sei, diese aufzubauen.
Landrat Scherf ergänzt, dass man von der relativ hohen Zahl von Ausbildungsabbrüchen, die man bundesweit hätte, oft im Vorfeld nichts mitbekomme. Der Gedanke sei deshalb im Herbst 2015 gewesen, dass jemand vor Ort sei, der frühzeitig bei Problemen helfen könne.
Kreisrat Stich unterstützt den Vorschlag. Die Struktur dieser Berufsschule sei das beste Argument.
Herr Keller unterstützt den Vorschlag. Er hebt hervor, dass sich die JaS mit als eines der wirksamsten Maßnahmen in der Jugendhilfe herausgestellt habe. Gerade an der Berufsschule ist es der letzte Ort, wo man die jungen Leute, die in Schwierigkeiten seien, noch einmal alle beieinander habe. Danach sei es tatsächlich schwer, wieder auf sie zu treffen.
Landrat Scherf fasst zusammen, dass die Wirkungsweise der JaS bestätigt sei. Wenn bei Jugendlichen etwas schief ginge, sei die Berufsschule die letzte Möglichkeit, den jungen Leuten Unterstützung anzubieten.