Tagesordnungspunkt
TOP Ö 1: Gesundheitsorientierte Sprechstunde
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 29.05.2017 JHA/002/2017 |
Beschluss: | zur Kenntnis genommen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Die Mitglieder des
Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.
Frau Kallen berichtet zur
gesundheitsorientierten Sprechstunde anhand beiliegender Präsentation.
Entstehungshintergrund:
Es ist zu beobachten, dass sich Eltern in vielen Bereichen ihr Kind
betreffend zunehmend unsicher sind und es ihnen schwerfällt, ihre Elternrolle adäquat
auszufüllen. Dabei handelt es sich teils um ganz alltägliche Fragestellungen,
die die Eltern verunsichern und im Umgang mit ihrem Kind überfordern.
Häufig mangelt es an intuitivem Handeln „aus dem Bauch heraus“. Die
Eltern nehmen deshalb gern die Beratung der Fachkräfte in Anspruch. Wo
Austausch fehlt, mangelt es oftmals an unabhängiger Bestärkung und psychischer Entlastung in Bezug auf ihre
Rolle als Eltern. Sicherheit im Handeln der Eltern als wichtiger Bestandteil
bei der Bildung von Vertrauen ist langfristiger präventiver Kinderschutz.
Zielgruppe:
Das Angebot gilt für alle Eltern:
Zur Bewältigung der Anpassung
an die neue Lebenssituation mit Kind, zur Prävention von Entwicklungs- und
Beziehungsstörungen, zur Förderung eines positiven Miteinanders, zur
Unterstützung beim Aufbau sicherer Bindungsbeziehungen.
Besonders für Eltern,
die unsicher im Umgang mit dem
Baby oder dem Kleinkind sind, die alles „perfekt“ machen wollen, die
Unterstützung brauchen im Beziehungs-/Bindungsaufbau, die psychosozial belastet
sind, deren Lebenssituation Risiken für eine gesunde Entwicklung eines Babys/
Kleinkindes birgt.
Schwerpunkte der
gesundheitsorientierten Beratung:
Einfache Gesundheitsfragen;
Stillen bzw. bei Flaschennahrung Ernährung des Säuglings; Einführung von
Beikost; Übergang zum Familientisch; Förderung der Eltern-Kind-Bindung; Erkennen
der Signale des Säuglings; Entwicklungsanregung, -förderung; Förderung der
Selbstregulierung des Kindes; Körperpflege (Zahngesundheit etc.),
Hygieneverhalten; Familienalltagsgestaltung mit Kind (strukturell).
Rahmenbedingungen:
Die Beratung findet jeweils jede 2. und 4.
Woche im Monat montags in Miltenberg und dienstags in Erlenbach von 9 - 11 Uhr
statt. Ferienzeiten sind ausgenommen.
In der Regel soll die Beratung im
Einzelgespräch stattfinden. Auf Wunsch kann ggf. auch ein Gruppenangebot zu
einem bestimmten Thema gemacht werden.
Kooperation, neben der mit der KoKi und den
Koordinatorinnen der Familienstützpunkte, ist gewünscht mit Frauen für Frauen
e.V. (Erlenbach), Kindergärten, Hebammen, Kinderärzten, Geburtsklinik,
Allgemeinärzten etc.
Die Beratung wird auf Grundlage neuester Erkenntnisse durchgeführt.
Broschüren der BZgA, dem Robert-Koch-Institut
(Impfempfehlung) oder anderen relevanten Stellen liegen vor und können bei
Bedarf den Eltern mitgegeben werden. Erkennen der Signale des Säuglings können
z.B. auch durch Videoclips unterstützt werden.
Die Gespräche sind vertraulich und nur mit einer
Schweigepflichtentbindung, die von den Eltern unterschrieben wird, kann das
Besprochene an andere Personen weitergegeben werden. Ausnahme stellen
gewichtige Anhaltspunkte für die Gefährdung eines Kindes gem. § 4 KKG / § 8a
SGB VIII dar.
Auf Nachfrage von Kreisrat Dr. Hoffmann erklärt Frau Kallen, dass man den Zuspruch noch nicht abschätzen könne, da die Beratung erst begonnen habe. Im Landkreis Aschaffenburg werde das Angebot jedoch rege angenommen.
Frau Appel antwortet auf die Frage von Kreisrat Dr. Fahn, dass die Förderung über die Bundesinitiative Frühe Hilfen aus Bundesmitteln zunächst bis 2015 gelaufen und dann verlängert worden sei. Da dies ein präventives Angebot sei, werde die Verlängerung noch über 2017 hinausgehen.