Tagesordnungspunkt

Beschlussvorschlag:

Der Kreistag beschließt die Ernennung von Herrn Eric Erfurth mit Wirkung vom 01.06.2017 zum Kreisheimatpfleger des Landkreises Miltenberg.

Landrat Scherf überreicht Herrn Erfurth seine Ernennungsurkunde.

Durch den Wegzug von Herrn Dr. Werner Trost, früher Wörth, ist im Landkreis Miltenberg derzeit  noch die Stelle des Kreisheimatpflegers für die Bereiche Archäologie und Museen vakant. Herr Kreisheimatpfleger Springer hat Herrn Eric Erfurth deshalb angesprochen, ob er dieses Ehrenamt  übernehmen könne. Bei einer  Besprechung im Landratsamt am 15.3.2017 an der Herr Springer, Herr Krah, Herr Erfurth und der Sachbearbeiter teilnahmen, schilderte Herr Erfurth seinen Werdegang und bekräftigte seine Bereitschaft zur Übernahme dieses Ehrenamts. Er wurde gebeten sich schriftlich zu bewerben. Die Bewerbungsunterlagen gingen am 21.3.2017 im Landratsamt ein.

Herr Erfurth studierte nach dem Abitur am Hermann-Staudinger-Gymnasium (1980) an der Philosophischen Fakultät der Ludwig Maximilians Universität München die Fächer Theaterwissenschaft, Neuere Deutsche Literatur und Neuere Geschichte und schloss die Magisterprüfung mit dem Gesamturteil „Mit Auszeichnung“ ab (1990). Die Magisterhausarbeit wurde mit der Note 1 bewertet. Er ist Inhaber des LOGO VERLAGES in Obernburg und engagiert sich bereits seit Jahren ehrenamtlich in einschlägigen Bereichen. So ist er z.B.

-       Gründer und 1. Vorsitzender des Förderkreises Mainlimes-Museums e.V. in Obernburg“ seit 2005 (vorher Förderkreis Römermuseum Obernburg e.V.)

-       Mitorganisator der Aktion Römerschiff am Mainlimes (29.8.2007.bis 9.9.2007

-       Mitveranstalter des II. Obernburger Römerfestes (25. Und 26.7.2009)

-       Mitveranstalter Römer Film Festival I Erlenbach am Mainlimes (27. Bis 29.9.2013) 

-       Mitveranstalter Römersommer XVII Obernburg am Main Legionäre Roms Erlebnisausstellung (17.6. bis 17.9.2017)

Weiterhin hat er schon zahlreiche Artikel und Abhandlungen zu lokalgeschichtlichen Themen veröffentlicht und auch Vorträge zu diesem Themenbereich gehalten. Den Schwerpunkt seiner Tätigkeit als Kreisheimatpfleger möchte er aus seinem bisherigen Vereinsengagement entwickeln: „Auf der Basis historischer Forschung kulturelle Inhalte strukturieren, Netzwerke mit den Akteuren bilden und diese beraten, Konzepte zur Darstellung formulieren und gestalten sowie die Inhalte allgemein zugänglich vermitteln.“

Hervorzuheben ist auch sein Anteil (Satz und Layout) bei der Erstausgabe der Zeitschrift der Geschichtsvereine im Landkreis Miltenberg „Heimat MIL“ unter Federführung von Kreisheimatpfleger Springer in diesem Frühjahr.

Der Kreisausschuss hat in seiner Sitzung am 8.5.2017 vorberaten und die Bestellung von Herrn Erfurth einstimmig empfohlen.

Herr Erfurth trägt vor, dass er von Herrn Bernhard Springer, dem bereits amtieren Kreisheimatpfleger, angesprochen w, ob er nicht Lust hätte, die Bereiche Museen und Archäologie für den Landkreis Miltenberg zu betreuen. Da er in dem Thema drin sei und durchaus auch den Reiz und die Möglichkeiten dieser Aufgabe schätze, habe er zugesagt. Herr Erfurth mache das gerne.

Er erklärt kurz zum Programm, dass man bereits ein 2000 Jahre altes Netzwerk im Landkreis Miltenberg habe, dies sei der Limes. Er sei zum Unesco-Welterbe ausgezeichnet worden. Es wisse gar nicht jeder, was der Landkreis Miltenberg für Schätze habe. Das Unesco-Welterbe sei etwas ganz Tolles. Das habe in Unterfranken nur noch die Residenz. In Bayern seien es auch ganz wenige Stellen. Man habe mit der Mainlandschaft unter den 550 Kilometern Limes 30 Kilometer schöne Landschaft, 30 Kilometer touristisch erschlossene Landschaft. Es sei eine reizvolle Aufgabe für ihn, das herauszuheben. Es gebe offiziell einen Welterbe-Tag, der hier noch nie stattgefunden habe.

Das andere sei natürlich die Museumslandschaft im Landkreis Miltenberg. Hier gebe es von den Vereinen schon die Tendenzen, interessante, kleine und spannende Museen zu machen wie z.B. das Turmuhrenmuseum in Großheubach oder die Kellerfreunde in Schneeberg, die sich um die Keller und um den Apfelwein kümmerten. Hier sei es vielleicht spannend, dass nicht jeder immer alles das Gleiche ausstelle, sondern, dass man in den Orten Schwerpunkte finde, die zu den lokalen Besonderheiten zählten, wo die Leute dann wirklich ihre Identität mehr finden würden, als wenn man immer nur das Gleiche ausstelle. Sammeln müsse man es schon, aber es gehe um die Präsentation, und dass die Museumslandschaft auch nach außen hin erkenntlich und besuchenswert werde.

Publikationen werde er nebenbei machen in seinem Hauptberuf.

Wichtig seien ihm nicht nur die Römer, sondern nah an die Menschen heranzukommen, um dort Alltagsgeschichte und auch Zeitgeschichte wieder zu beleben. Er habe z.B. eine Chronik über den TV Großwallstadt geschrieben. Er möchte herausstellen, was es an besonderer Sport- oder Musikgeschichte in der Region gebe, also näher an die Menschen ranzurücken, die in der Region leben, was für sie Heimat bedeute.

Die Fraktionen erklären Ihre volle Unterstützung zur Benennung von Herrn Erfurth.