Tagesordnungspunkt

Der Kreisausschuss fasst folgenden Beschluss:

Einstimmig

1. Der Kreisausschuss beschließt die Beauftragung eines Fachgutachtens inklusive der Schnittstelle der Touristischen Arbeitsgemeinschaften Räuberland, Churfranken, Bayerischer Odenwald und Unteres Mümlingtal zu dem Destinationsmarketing Spessart-Mainland sowie TourismusServiceOdenwald-Bergstraße mit der Odenwald Tourismus GmbH  und unter Beachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen mit einer Begutachtung der Umsetzung und Wirkungsweise der touristischen Strukturen im Landkreis Miltenberg im Hinblick auf Optimierungspotentiale.

Mehrheitlich bei einer Gegenstimme

2. Der Kreisausschuss beschließt, die Anträge der touristischen Arbeitsgemeinschaften „Churfranken“, „Bayerischer Odenwald“ und der Gemeinde Mömlingen als Mitglied der Touristischen Arbeitsgemeinschaft „Unteres Mümlingtal“  zurückzustellen, bis das Gutachten vorliegt.

Frau Seidel, Leiterin des Büro des Landrats, führt aus, dass es im Jahr 2007 zur Gründung der Touristischen Arbeitsgemeinschaften Churfranken und Räuberland kam. Die Umstrukturierung hatte damals auch Einfluss auf das übergreifende Destinationsmarketing im Bereich Odenwald (TourismusServiceOdenwald-Bergstraße mit der Odenwald Tourismus GmbH), auf die Städte und Gemeinden Bayerischen Odenwalds (TAG Bayerischer Odenwald & TAG Mümlingtal) sowie auf das übergreifende Destinationsmarketing für den Spessart im Rahmen des Tourismusverbandes Spessart–Mainland.

Ein Jahrzehnt nach der Einführung der Touristischen Arbeitsgemeinschaften zur Verbesserung des übergreifenden Destinationsmarketings ist auch vor dem Hintergrund verschiedener Anträge bzw. Anfragen zu einer veränderten finanziellen Förderung ein geeigneter Zeitpunkt, die erfolgte Umsetzung und erzielte Wirkungsweise der veränderten touristischen Struktur im Landkreis Miltenberg im Hinblick auf Optimierungspotentiale fachgutachterlich untersuchen zu lassen.

Es ist angestrebt, durch eine Fachagentur die umgesetzte Strukturbildung auf ihre Wirkung hin zu untersuchen und Vorschläge für  Handlungsempfehlungen bezüglich Optimierung hinsichtlich Kooperation und Finanzströme zu erhalten.

Die entsprechenden Anträge der TAG Churfranken vom 14.11.2016 sowie der TAG Mümlingtal vom 15.03.2017 und der TAG Bayerischer Odenwald vom 21.03.2017 werden bis zur Vorlage des Fachgutachtens zurückgestellt.

Informationen zur Vergabe erfolgen im nichtöffentlichen Teil der Sitzung.

Landrat Scherf betont, dass der Tourismus grundsätzlich eine wichtige Bedeutung für den Landkreis Miltenberg habe. Man bewege sich hier im Bereich der freiwilligen Aufgaben im Wirkungskreis des Landkreises Miltenberg. Es sei nach der letzten großen Organisations- und Strukturreform von 2007 deutlich geworden, dass der Landkreis Miltenberg eine sehr komplexe Organisations- und Wirkungsstruktur habe, sowohl horizontal als auch vertikal. Zum einen habe man im Landkreis Miltenberg die Schnittstelle zweier Destinationsmanagements, nämlich den Tourismusverband Spessart-Mainland e.V., angeschlossen an den Tourismusverband Franken e.V in der BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH und zum anderen die Destination Odenwald über die Odenwald Tourismus GmbH unter dem TouristikService Odenwald-Bergstraße, zugehörig zum Hessen-Marketing.

Dann gebe es weiterhin durch die Touristischen Arbeitsgemeinschaften ein sehr schwieriges Wirkungsfeld des Ineinandergreifens. Deshalb solle man sich durch eine fachliche Expertise zehn Jahre nach der umfassenden Strukturreform genau belegen lassen, wo es Optimierungsbedarfe gebe.

Kreisrat Reinhard stimmt für die CSU dem Vorschlag der Verwaltung zu,  ein Gutachten erstellen zu lassen und die Zuschussanträge zurückzustellen. Er bittet um Ergänzung des Beschlusses, dass die Schnittstelle der touristischen Arbeitsgemeinschaften Räuberland, Churfranken, Bayerischer Odenwald und Unteres Mümlingtal zum Destinationsmarketing Spessart-Mainland sowie Tourismus-Service Odenwald-Bergstraße mit der Odenwald Tourismus GmbH untersucht werde.

Frau Seidel entgegnet, dass die übergeordneten Destinationen selbstverständlich mit untersucht würden und dies auch so im Sachverhalt stehe.

Ebenfalls in den Beschluss aufgenommen wird auf Anregung von Dr. Kaiser, dass die rechtlichen Rahmenbedingen bezüglich des EU-Beihilferechts im Gutachten beachtet werden.

Kreisrat Dr. Linduschka stimmt zu, dass die insgesamten Tourismusstrukturen in das Gutachten einbezogen werden müsstem und auch auf das EU-Behilfe-Recht geschaut werden müsse. In diesem Fall erachtet er ein Gutachten für absolut sinnvoll.

Der Ergänzungsantrag von Kreisrat Reinhard  stößt bei Kreisrat Luxem auf Unverständnis. Im Sachverhalt würde deutlich, dass alle Strukturen im Gutachten beachtet würden.

Das Gutachten erachtet er für sehr wichtig, da wegen der vielen Begehrlichkeiten die Gelder dann richtig eingesetzt werden könnten.

Kreisrat Schwab stimmt der Erstellung des Gutachtens zu. Mit der Zurückstellung der Anträge der touristischen Arbeitsgemeinschaften gehe er allerdings nicht konform. Er stellt den Antrag, dass das Ergebnis des Gutachtens rückwirkend ab 2017 gelten müsse.

Der Antrag wird abgelehnt.