Tagesordnungspunkt
TOP Ö 4: Vorstellung und Ausblick Kulturarbeit
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 14.11.2016 BKS/002/2016 |
Beschluss: | zur Kenntnis genommen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Frau Fleischmann stellt die Kulturarbeit vor.
Im Sommer 2015 fand ein Zielvereinbarungs-Workshop zur Kulturarbeit
statt, im November wurden die Ergebnisse in diesem Ausschuss vorgestellt. Zu
diesem Zeitpunkt waren Herbst 2015 und Frühjahr 2016 bereits vollständig
geplant, so dass hier die Aufgabe darin bestand, die Veranstaltungen
durchzuführen. Gleichzeitig mussten die zukünftigen Veranstaltungen geplant
werden. Hier wurden bereits für den Herbst 2016 einige Maßnahmen umgesetzt.
Im Kulturwochenherbst 2016 wurde die Anzahl der
Veranstaltungen bereits wie im Zielvereinbarungsprozessfestgelegt um einige
gekürzt. Hier wurde dabei darauf geachtet, dass gewünschte
Veranstaltungsformate und -orte beibehalten werden. Andere finden bereits seit
Jahren statt und sollten auf Grund von ihrer Qualität weiter berücksichtigt
werden.
Dies sind die folgenden, die sich eigentlich nur
auf Veranstaltungen beziehen, die bestehen bleiben sollten. Im Herbst 2016 komme
man auf 11 Veranstaltungen + Auftakt + Neujahrskonzert. 3x3 ist also leider
noch nicht erreicht. Elsenfeld möchte gerne zwei weitere Veranstaltungen zu den
bereits genannten im Programm haben. Daher die Summe 11 und nicht 9.
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Auftakt: Orgelkonzert Sulzbach
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Konzert
Hausen, Alte Dorfkirche
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Altes
Rathaus Miltenberg / oder Mildenburg
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Frankenhalle
Erlenbach
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Ausstellung
Kochsmühle Obernburg mit Kinderführungen
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Kabarett
in der Zehntscheuer: im Jahr 2016 keine Kabarettveranstaltung in der
Kochsmühle; die Rotation der Spielorte sollte angestrebt werden
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Stadtpfarrkirche Miltenberg,
Chor-/Orchesterkonzert
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Grüner Saal Amorbach
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Ovationen Bürgerzentrum Elsenfeld
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Kindermusical
Bürgerzentrum Elsenfeld
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Neujahrskonzert
Bürgerzentrum Elsenfeld
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Die in diesem Ausschuss vorgestellte Formel von „3x3“ Veranstaltungen
ist mit der genannten Aufstellung relativ bald erschöpft und lässt nur einen
geringen Spielraum, neue Programme und Formate auszuprobieren.
Eine Übersicht der Veranstaltungen in 2016 und die Planung für 2017:
In 2017 ist der Herbst bereits ausgefüllt bzw. bereits überschritten (10
Veranstaltungen + Ausstellung Kochsmühle), das NJK nicht eingerechnet. Mögliche
Veranstaltungen wie die Zusammenarbeit mit dem Hofgut Wörth und eine zweite
Veranstaltung in Miltenberg (Mildenburg, Chansonabend) sollten trotz der Formel
„3x3“ weiter verfolgt werden.
Kulturwochenherbst 2016 & 2017
2016 |
September |
Oktober |
November |
Dezember |
Januar |
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Orgelkonzert Sulzbach |
Altes Rathaus Miltenberg, Jazz |
Grüner Saal, Music Campus |
Kinderoper, Zauberflöte, Elsenfeld |
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Konzert Hausen, Alte Dorfkirche |
Lesung, Bgz. Elsenfeld |
Stadtpfarrkirche Miltenberg, Chor-/Orch. |
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Comedy, Zehntscheuer Amorbach |
Ovationen, Bgz. Elsenfeld |
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Frankenhalle Erlenbach, Rühmann |
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Bgz. Elsenfeld, Klangwelten |
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2017 |
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Orgelkonzert Sulzbach |
Lesung Roman Kempf, Mönchberg |
Grüner Saal, Music Campus |
Kindermusical, Elsenfeld |
Brass Band Berlin, Elsenfeld |
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Konzert Hausen, Alte Dorfkirche |
Koop. Kochsmühle Ottfried Fischer, Bgz. Elsenfeld |
Stadtpfarrkirche Miltenberg, Chor-/Orchesterkonzert |
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Klingender Steinbruch, Mömlingen |
Evtl. Chansonabend auf der
Mildenburg |
Ovationen, Bgz. Elsenfeld |
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Evtl. Götz Alsmann, Hofgut
Wörth |
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Frankenhalle Erlenbach, Saturday Night Fever |
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Aufstellung der „Inhalte“
Klassisches Konzert |
Fam./Kinder/Jugendliche |
Neue Musik |
Kabarett |
Variable |
Orgelkonzert (Sulzbach) |
Ovationen (Elsenfeld) |
Hausen |
Amorbach |
Lesung |
Music Campus (Grüner Saal) |
Kindermusical (Elsenfeld) |
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Obernburg |
Bläser (Elsenfeld) |
Chor-/Orchesterkonzert (Miltenberg) |
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NJK (Elsenfeld) |
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Frankenhalle |
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Elsenfeld |
Optionen für die Weiterentwicklung
Die Veranstaltungsorte und Formate lassen wenig bis keinen Spielraum zum
Ausprobieren neuer Programme oder neuer Spielorte. Aber besonders das
Erschließen und Ausprobieren neuer Dinge ist notwendig, um das Publikum kennen
zu lernen und Neugier zu wecken.
So bestehen Überlegungen zu einer thematischen Ausrichtung des
Kulturwochenherbstes, um diesem neuen Schwung und damit auch neues bzw.
breiteres Publikum zuzutragen. Zudem liegt ein Schwerpunkt bei den
Veranstaltungen auf Konzerten; es wäre durchaus aber einen Versuch wert, auch
mal ein Schauspiel oder ein Tanzstück in den Kalender mit aufzunehmen. Für
solche Veranstaltungen kommen die Hallen in Elsenfeld und Erlenbach in Frage,
da sie gut ausgerüstet sind und über relativ große Bühnen verfügen. Um ein
klares Bild in der Nachfrage solcher Veranstaltungen zu bekommen, wäre es
sinnvoll, in einem absehbaren Zeitraum von bis zu sechs Monaten mehrere
Veranstaltungen einer gleichen Kategorie anzubieten. Bei nur jährlichen
Veranstaltungen ist die Erinnerung bereits verblasst und man startet wieder
neu.
Weitere Überlegungen für den Kulturwochenherbst sind die Etablierung
einer zweiten Veranstaltung, die sich auf Kinder- bzw. Familienpublikum
ausrichtet.
Zudem sollen Maßnahmen ergriffen werden, die ein Publikum der
Altersgruppe 25-35 Jahre anspricht. Eine Verknüpfung von hochwertiger Kultur
mit weiteren Aushängeschildern des Landkreises wie z.B. der Weinregion
(mögliche Kooperation mit Churfranken) ist hier denkens- und erstrebenswert.
Hier wäre z.B. eine Lesung oder ein Konzert in Räumlichkeiten eines Winzers,
der seine Weine ausschenkt, eine Möglichkeit.
„Kultur Landkreis Miltenberg“
Der Landkreis Miltenberg bietet ein hochwertiges Kulturangebot. Dies ist
nicht auf den Kulturwochenherbst und andere Einzelveranstaltungen beschränkt,
sondern schließt auch die „Marke“ Kunstnetz mit ein. Um die Bedeutung der
Kulturarbeit auch nach außen hin sichtbar zu machen, ist ein einheitliches
Auftreten der „Kultur Landkreis Miltenberg“ wichtig. So kann im Laufe der Zeit
die Assoziation zwischen dem Landkreis und der hochwertigen Kulturarbeit
schnell hergestellt werden. Ein einheitliches und ausführliches Werbekonzept
ist für die Vermarktung der Veranstaltungen im Speziellen und der Kulturarbeit
im Allgemeinen notwendig. Hierzu gehört nicht nur der Auftritt in den sozialen
Medien – Konzept der Facebook-Seite in Arbeit – sondern auch die einheitliche
Plakat-, Anzeigen- und Flyerwerbung. Für eine sichtbare und umfangreiche
Plakatwerbung in den einzelnen Orten wäre das Aufstellen von Plakatständern
bzw. –wänden eine Überlegung wert. Eine weitere Informationsquelle wäre ein
regelmäßiger Newsletter, der besonders für den Kulturwochenherbst sinnvoll
wäre.
Schwerpunkte der Kulturarbeit
In der Kulturarbeit lassen sich einige Schwerpunkte definieren, die ich
Ihnen heute gerne kurz vorstellen möchte.
1. Kulturwochenherbst
Der Kulturwochenherbst hat sich im Laufe der
Jahre im Landkreis etabliert und soll auch weiterhin als Veranstaltungsreihe
fortbestehen. Im Zeitraum Ende September bis Anfang Dezember findet hier ein
breites Angebot von verschiedenen Veranstaltungen statt. Diese sollen für alle
Landkreisbewohner bzw. alle Interessierten zugänglich sein und auch in
Ansprache von Alters- und Interessengruppen variieren.
2. Kinder- und Jugendangebot
Ein kulturelles Angebot ist bereits seit
Jahren in der Arbeit des Kulturreferats des Landkreises Miltenberg verankert.
Hierzu gehört neben dem großen Angebot an Kunstaktionen – Workshops ganzjährig,
Projekte an Schulen, Führungen in Ateliers, Jugendkulturpreis Kunst,
Schaeflerpreis – auch das Bestreben, mindestens eine Veranstaltung im
Kulturwochenherbst für Kinder bzw. für Familien anzubieten. Auch der
Jugendkulturpreis Musik ist ein reines Angebot für Kinder und Jugendliche
3. Kulturlandkreis Miltenberg / Administrative
Arbeiten
Etablierung der „Marke Kulturlandkreis“
durch Weiterentwicklung und Neugestaltung des Kulturangebotes. Aufgabe des
Kulturreferates sollte es sein, konzeptionelle Arbeit zu leisten und somit den
Landkreis als „Kulturlandkreis“ bekannt zu machen und hervor zu heben. Kultur
ist kein statisches Element, sie muss sich weiterentwickeln und den
Bedürfnissen des Publikums anpassen. Daher bedarf es immer wieder der
Neuerungen und Anpassungen, besonders auch im Hinblick auf Umstrukturierungen
von bestehenden Veranstaltungen und Etablierung neuer Aspekte.
In diesen Bereich fallen auch administrative
Aufgaben wie das Erstellen von Kalkulationen, Kontakt zu Anbietern,
Druckaufträge vergeben, Werbung koordinieren. Die Erarbeitung eines
umfangreichen Werbekonzeptes ist sowohl für die Etablierung der „Marke
Kulturlandkreis“ als auch für die einzelne Veranstaltung von hoher Bedeutung.
4. Weitere Veranstaltungen: Sommerrausch, Chorwettbewerb, Neujahrskonzert,
Jugend musiziert – Großveranstaltungen außerhalb des Kulturwochenherbstes
Neben den Veranstaltungen im
Kulturwochenherbst finden jährlich bis alle drei Jahre weitere große
Veranstaltungen statt. Zu diesen gehört das jährliche Neujahrskonzert, das
jährliche Kabarettfestival, der alle zwei Jahre stattfindende Internationale
Chorwettbewerb und die alle drei Jahre stattfindende Preisverleihung mit
Konzert von Jugend musiziert. Weitere Veranstaltungen, die bisher im Frühjahr
stattgefunden haben, wurden bereits gekürzt.
Frau Fleischmann antwortet auf Nachfrage von Kreisrätin Fecher, dass
keine Veranstaltungen gestrichen werden sollen, sondern man müsse sehen, wie
man bestimmte Programme weiterentwickle und Variation entstehen lasse.
Kreisrätin Fecher bietet Frau Fleischmann ihre Hilfe bei Veranstaltungen
für die Zielgruppe von 18-45 Jahren an, da sie darin große praktische Erfahrung
habe.
Kreisrätin Kettinger sagt, dass Frau Fleischmanns Ideen zur
Weiterentwicklung sehr gut seien. Das Kulturangebot solle für alle
Altersgruppen ansprechend sein. Sie fände bei dem bisherigen Angebot nichts,
was für z.B. ihre erwachsenen Kinder ansprechend sein könne. Sie nennt als
Beispiele Poetry-Slam und Hip-Hop-Events. Solche Veranstaltungen sollte man zusätzlich
anbieten. Man strebe an, junge Menschen hier im Landkreis zu halten. Daher
solle man diesen jungen Leuten auch etwas Spannendes anbieten. Insofern findet
sie es sehr begrüßenswert, dass Frau Fleischmann das angehe. Besonders zur
Weihnachtszeit wäre es toll, ein Kinderweihnachtstheater anzubieten.
Der Kernpunkt sei das öffentliche Auftreten der Kulturarbeit, so
Kreisrat Dr. Linduschka. Poetry-Slam sei zum Beispiel im Landkreis gut
vernetzt, und es fänden regelmäßige größere Veranstaltungen in der Kochsmühle
und am Mainufer in Miltenberg statt. Es sei offensichtlich ein Problem der
Vermittlung und nicht der Neuorganisation.
Beim Kulturreferat wäre Evaluation höchst nötig. Er bräuchte, wenn er
weiter über Kulturpolitik rede, erst einmal konkrete, belastbare Zahlen. Er
würde sich für einen Kulturworkshop, den er sinnvoll fände, um Frau Fleischmann
zu unterstützen, sehr einsetzen. Allerdings nur dann, wenn er Zahlen vorliegen
hätte, auf deren Basis er etwas entscheiden könne. Grundsätzlich gehe es ihm auch
um die Frage, dass der Kulturetat für diesen Landkreis mit seinem Anspruch
eigentlich zu gering sei. Er schlägt vor, dass der Rechnungsprüfungsausschuss
damit beauftragt werden solle, diese Zahlen zu erstellen.
Veranstaltungen für die Altersgruppe 25-35 Jahre halte er grundsätzlich
für eine gute Idee. Er habe allerdings Bedenken, dass es für Leute in diese
Altersgruppe sehr schwierig sei, etwas zu finden, worin sich die Masse
wiederfinde, da die Vorlieben sehr unterschiedlich seien. Veranstaltungen mit Kultur
und Kulinarik oder Tanz habe man auch schon auf privater Ebene. Dies müsse
nicht der Landkreis machen.
Kinder und Jugendliche seien Kreisrat Dr. Linduschka in diesem Bereich
besonders wichtig. Er habe seit einigen Jahren den Eindruck, dass die Kinder-
und Jugendarbeit zwar genannt werde, wenn es darum ginge, sich damit zu
schmücken. Das Thema Kunstnetz sei ein Thema in allen Sonntagsreden. Die
konkrete Arbeit und Achtung allerdings für das Kunstnetz inclusive Bezahlung
sei seiner Ansicht nach weit hinter dem zurück, was das Kunstnetz leiste und
verdiene. Weiterhin sei es so, dass die Lücke der Ehrenamtlichen geschlossen
werden müsse. Daher müsse man sich klar machen, dass dafür auch Geld in die
Hand genommen werden müsse. Die Herbstausstellung in Obernburg habe nur eine
Existenzberechtigung, nämlich die Kinder- und Jugendarbeit im Rahmen des
Kunstnetzes. Wenn man das nicht hätte, könnte man die Ausstellung in Obernburg
einstampfen. Man habe in jeder Ausstellung in den letzten zehn Jahren nicht
mehr als 300 Besucher über die gesamte Ausstellungsdauer gehabt. Diese
Ausstellung lebe einzig und allein vom Abenteuer Kunst.
Landrat Scherf erwidert, dass Frau Fleischmann einige der Vorschläge
aufnehmen werde. Er betont, dass der Landkreis sehr viel für die Kinder- und
Jugendarbeit tue. Es sei im Redebeitrag von Kreisrat Dr. Linduschka der
Eindruck entstanden, als würde man die Künstler ausbeuten. Dem sei allerdings
überhaupt nicht so.
Frau Fleischmann ergänzt, dass es natürlich ehrenamtliche Arbeit gebe.
Die Künstler im Kunstnetz würden allerdings für ihre Arbeit mit einem
Stundenlohn von 44,00 Euro bezahlt. Für Vor- und Nachbereitungszeit würden die
Künstler 10,00 Euro die Stunde bekommen. Fahrzeiten würden allerdings nicht
übernommen, dies gehöre zur ehrenamtlichen Arbeit der Künstler. Wenn Helfer
eine Aufstellung aufbauen, würden diese auch mit 10,00€/Std. bezahlt. Das
Kulturreferat stelle auch Material zur Verfügung.
Kreisrat Stappel sagt, man solle Bewährtes beibehalten und Neues testen.
Für ihn gelte, dass der Kostenrahmen nicht zu sehr überschritten werde. Er sei
nicht gegen Kultur, sondern für sinnvolle Kultur. Man müsse genau überlegen,
wofür das Geld ausgegeben werde.
Kreisrat Stappel ist der Meinung, dass man Angebote für Familien
erstellen solle, nicht für die Zielgruppe für Menschen von 25-35 Jahren.
Kreisrätin Passow nehme das Angebot vom Kulturwochenherbst sehr gerne
wahr. Allerdings gebe es auch noch andere Akteure wie z.B. das Main-Musical in
Kleinheubach oder die Clingenburg-Festspiele. Sie ist der Meinung, dass der
Landkreis sich eine Richtlinie oder ein Vorgehen überlegen müsse, wie man mit
anderen Initiativen umgehe. Das Main-Musical mache zum Beispiel ein Angebot für
junge Leute, d.h. die Musicals, die angeboten würden, hätten die Zielgruppe der
Jugendlichen. Diese Akteure seien auch ehrenamtlich tätig. Darauf solle man
stolz sein und überlegen, wie diese Initiativen vom Landkreis in einem gewissen
Umfang unterstützt oder bezuschusst werden können. Man müsse sich die Frage
stellen, ob man diese Initiativen bezuschussen könne oder wolle bzw. mit
welcher Begründung man einen Zuschuss ablehne, weil dort tolle Arbeit geleistet
werde.
Landrat Scherf verweist auf die Haushaltsrede des
CSU-Fraktionsvorsitzenden Reinhard, wo massive Kritik an der Arbeit in den
Ausschüssen geübt worden sei, weil er gesagt habe, dass teilweise einstimmig
Geld gegeben werde.
Es reiche nicht, aus den Reihen des Ausschusses zu sagen, man solle
überall Geld geben. Diese Forderung mache sich in den Medien immer gut. Landrat
Scherf fordert auf, sich in den Fraktionen einmal Gedanken zu machen, wie
solche Richtlinien aussehen könnten. Landrat Scherf betont, dass es viele
spannende Ideen und Veranstaltungen gebe, die Zuschüsse verdienten. Eine
Forderung sei schnell formuliert, aber die Fraktionen sollten vorher in die
Arbeit gehen und vorschlagen, wo bei Zuschüssen die Grenze gezogen werden
solle.
Kreisrat Dr. Kaiser findet die Vorschläge gut. Die Frage sei, wie alles
finanziert werden solle. Bei der Vollkostenrechnung 2012-2014 handele es sich
um enorme Summen. Man müsse sich Gedanken machen, welchen finanziellen Rahmen
man sich setze. Man benötige für 2015 und 2016 noch die Zahlen.
Man könne einerseits nicht fordern, alle Initiativen zu bezuschussen,
andererseits sage man, der Landrat würde keine Sparbemühungen an den Tag legen.
Landrat Scherf erwidert, dass der Ausschuss bisher nie Zahlen bekommen
habe. Die Zahlen für die Jahre 2012-2014 habe das Kulturreferat und er als
verantwortlicher Landrat zur Transparenz für den Zielvereinbarungsworkshop
geliefert. Dies habe es vorher noch nie gegeben. Die Vollkosten von 2015 und
2016 würden zur Verfügung gestellt, sobald sie fertig seien.
Landrat Scherf stimmt Kreisrat Dr. Kaiser zu, dass er sich in den
Ausschüssen mit Forderungen konfrontiert sehe, dass der Landkreis Miltenberg
mehr Geld ausschütten solle, und im Kreistag werde er dafür gegrillt, dass er
angeblich nicht spare. Von daher brauche man hier ein klares Konzept.
Kreisrat Schwab stimmt zu, dass man zuerst die Vollkostenberechnung
brauche, bevor man darüber reden könne, wie man vorangehe.
Landrat Scherf sagt, dass er dazu gerne einen Antrag möchte.
Kreisrätin Passow sagt, dass man heute zusammensitze, um über die
Kulturarbeit im Landkreis zu sprechen. Zu dem Programm, was der Landkreis
auflege, gebe es noch Initiativen. Ihre Frage sei nur gewesen, dass man sich zu
diesem Angebot dazu überlegen möge, wie man mit den anderen Anbietern, die
Kulturarbeit machen, umgehen. Man habe gerade Berichte von zwei jungen Menschen
gehört, die eine neue Stelle im Landkreis bekleiden. Da habe das Landratsamt
auch nicht gesagt, dass es das nicht mache. Sie habe den Eindruck, es werde mit
zweierlei Maß gemessen. Ihr Wunsch sei, zu überlegen, wie man mit Initiativen
umgehe, die nicht vom Landkreis gesteuert würden. Man müsse eine Strategie
entwickeln, weil ständig Anfragen wegen Zuschüsse kämen. Es sei nur fair, dass
man ein Konzept habe, das transparent sei. Es sei bewundernswert, was diese
Initiativen leisten würden, deshalb würde sie diese gerne bezuschussen.
Landrat Scherf sagt, Kreisrätin Passow vergleiche Äpfel mit Birnen. Die
Stelle von Frau Zeug werde zu 100% vom Bund gefördert. Sie könne sich nicht
hinstellen und sagen, dass man auf der einen Seite Geld für eine Personalstelle
ausgebe, und bei der Kultur mache man es nicht. Kreisrätin Passow solle im
Ausschuss einen Auftrag bzw. Antrag geben, mit der Empfehlung, dies vorher in
der Fraktion zu besprechen.
Die gesamte lange Tradition des Landkreises Miltenberg sei es, dass die
direkte Förderung den Gemeinden überlassen werde. Dafür schaue man, dass die
Belastung für die Gemeinden möglichst niedrig sei. Landrat Scherf spreche nicht
von seiner zu verantwortenden Haushaltspolitik, sondern das, wie es Roland
Schwing hier eingeführt habe. Da hatte man auch schon eine historisch niedrige
Kreisumlage, weil man gesagt habe, möglichst wenig Geld von den Gemeinden zu
holen, damit diese die Förderung vornehmen. Dies müsse man auch mit dem
Bayerischen Gemeindetag diskutieren, dass man von allen Gemeinden des
Landkreises die von Kreisrätin Passows Fraktion vorgeschlagene Summe
einbehalte, die der Landkreis dann verteile. Danach müsse man darüber
diskutieren, nach welchen Kriterien das Geld verteilt werde. Es würde
allerdings Probleme mit den Gemeinden aufwerfen wie bei der Bezuschussung von
Schwimmbädern.
Kreisrat Dr. Linduschka schlägt vor, im Frühjahr 2017 einen Workshop zu
veranstalten, wo von jeder Fraktion jemand vertreten sei. Dieses Mal sollten
konkrete Zahlen als Grundlage vorhanden sein, damit man konkrete Vorschläge
machen könne.
Landrat Scherf stimmt dem Vorschlag zu.