Tagesordnungspunkt
TOP Ö 7: Bewerbung bei der AOK Bayern um finanzielle Förderung einer Präventionsfachkraft
Bezeichnung | Inhalt |
---|---|
Sitzung: | 14.11.2016 BKS/002/2016 |
Beschluss: | einstimmig beschlossen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
---|
Der Ausschuss fasst den
einstimmigen
B e s c h l u s s:
1.
Die Verwaltung wird beauftragt, sich bei der AOK
Bayern um die finanzielle Förderung einer Präventionsfachkraft für den
Landkreis Miltenberg im Rahmen des Projektes „Gesunde Kommune“ zu bewerben.
2.
Dem Kreistag wird empfohlen, die Stelle einer
Präventionsfachkraft mit der Entgeltgruppe EG 10 in
den Stellenplan 2017 aufzunehmen. Die Besetzung erfolgt nur, wenn und
solange die Stelle von der AOK Bayern gefördert wird.
Herr Dr. Dittmeier trägt vor, dass die
Gesundheitsregion plus Miltenberg im Mai 2015 ihre Arbeit aufgenommen hat. Eine
ihrer derzeit eingerichteten drei Arbeitsgruppen ist die Arbeitsgruppe
„Gesundheitsförderung und Prävention“. Diese hat sich bisher viermal getroffen.
Das letzte Treffen fand am 07. Juni 2016 statt. Das nächste ist für den 01.
Dezember 2016 vereinbart.
Nach einer Bestandserhebung der im Landkreis
bereits vorhandenen Angebote zur Gesundheits-förderung und Prävention sowie
einer Bedarfsanalyse anhand von Gesundheitsindikatoren wurden von der
Arbeitsgruppe zunächst insgesamt 12 Handlungsfelder identifiziert:
1.
Gesunde
Ernährung |
5. Schwangerschaft / Geburt /
Frühe Hilfen |
9. Gesunde Lebenswelten |
2.
Bewegungsförderung |
6. Kinder- und Jugendgesundheit |
10. Menschen mit Migrationshinter- |
3.
Entspannung |
7. Frauen- und Männergesundheit |
11. Gesundheitliche Chancen- |
4.
Suchtvorbeugung |
8. Ältere Menschen |
12. Sonstige verhaltens- und ver- |
Daraus wurden in einem nächsten Schritt drei
Handlungsfelder als besonders wichtig und vordringlich priorisiert:
1.
Gesunde
Lebenswelten
2.
Kinder-
und Jugendgesundheit
3.
Gesundheit
von Menschen mit Migrationshintergrund
Außerdem hat die Arbeitsgruppe noch das
jeweilige Jahresschwerpunktthema des Bayerischen Staats-ministeriums für
Gesundheit und Pflege (2015: „Kindergesundheit“; 2016: „Psychische Gesundheit
von Kindern und Jugendlichen“) zu bearbeiten.
Wie die bisherige Arbeit der Gruppe zeigt,
ist zwar allen Gruppenmitgliedern die Notwendigkeit weiterer
gesundheitsfördernder und -präventiver Angebote und Projekte sowohl für die
Bevölkerung als auch für spezielle Bevölkerungsgruppen im Landkreis bewusst und
besteht diesbezüglich auch volle Übereinstimmung, dennoch fehlt es aber allen
Mitgliedern bzw. ihren jeweiligen Diensten und Einrichtungen an den dafür
erforderlichen personellen und zeitlichen Ressourcen, um hier Weiteres bzw.
Neues zu initiieren, zu organisieren, vorzubereiten und schließlich auch
durchzuführen. Die hierfür erforderliche operative Arbeit ist auch von der
Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregion plus alleine nicht leistbar.
Je weiter die Arbeit der Gesundheitsregion
plus voranschreitet und je mehr Angebote und Projekte für die Bevölkerung bzw.
einzelne Bevölkerungsgruppen als wichtig und durchführungsbedürftig erkannt
werden, desto mehr wird deutlich, dass diese nicht ohne zusätzliche Arbeitskraft
angegangen und umgesetzt werden können.
1.
Abhilfemöglichkeit:
Eine Abhilfemöglichkeit hierfür könnte das
Projekt der AOK Bayern „Gesunde Kommune“ und im Rahmen einer dortigen Förderung
die Einstellung einer Präventionsfachkraft für den Landkreis Miltenberg sein.
Aufgrund des in seinen wesentliche Teilen im
Juli 2015 in Kraft getretenen Präventionsgesetzes hat die AOK Bayern diesen
Fördertopf eingerichtet, der qualitätsbasierte Projekte von Kommunen im Bereich
der Gesundheitsförderung und Prävention unterstützen soll. Eine
Projektförderung ist neuerdings bis zu vier Jahren möglich.
Die Gesundheitsregion plus stellt mit ihrer
Struktur genau die Basis für solche Projekte dar. Die strategische Ausrichtung
der Präventionsprojekte wird durch ihre jeweiligen Gremien, Gesundheitsforum
sowie Arbeitsgruppe „Gesundheitsförderung und Prävention“, gesteuert und
sichergestellt.
Nach einem Gespräch der
Geschäftsstellenleiterin unserer Gesundheitsregion plus, Frau Judith Seidel,
mit der zuständigen Sachbearbeiterin des Bereichs „Gesundheitsförderung“ bei
der AOK Bayern ist eine Übernahme der Personalkosten möglich und müsste der
Landkreis lediglich einen Teil der Sachkosten bspw. für den Raum und für
Büromaterial übernehmen. Laut Auskunft der Sachbearbeiterin ist es dabei auch
egal, um wie viele Stunden es sich in der Woche handelt.
Die Stadt Aschaffenburg hat bereits seit Mai
2015 eine Fachkraft für kommunales Gesundheits-management mit 15 Stunden in der
Woche beschäftigt. Deren Stundenumfang ist nun durch Mittel aus diesem
Fördertopf um weitere 15 Stunden auf insgesamt 30 Wochenstunden aufgestockt
worden.
Bei der beruflichen Qualifikation der
Präventionsfachkraft sollte es sich um ein abgeschlossenes Studium der
Gesundheitswissenschaften, der Sozialen Arbeit oder ein vergleichbares
Hochschulstudium mit einem Ausbildungsschwerpunkt im Bereich der
Gesundheitsförderung / gesundheitlichen Prävention handeln.
An Stellenumfang wird aufgrund der fast
doppelten Einwohnerzahl zur Stadt Aschaffenburg und des hier bereits laufenden
Projektes der Gesundheitsregion plus eine Vollzeitstelle vorgeschlagen.
Die Präventionsfachkraft soll die
Geschäftsstellenleitung der Gesundheitsregion plus im Bereich der
Gesundheitsförderung und gesundheitlichen Prävention unterstützen und mit
dieser eng zusammen-arbeiten.
Folgende Tätigkeiten sollen von der
Präventionsfachkraft u.a. erledigt werden:
-
Zuarbeiten
für die Geschäftsstellenleitung in allen Fragen der Gesundheitsförderung und
Prävention
-
Erstellung
eines Social-Media-Konzeptes (z.B. Facebook) und Durchführung einer
regelmäßigen Öffentlichkeitsarbeit über diese Plattform
-
Evaluation,
Anpassung und Stärkung der Angebote und Projekte zur Gesundheitsförderung und
Prävention im Landkreis
-
Planung,
Organisation und Durchführung von Gesundheitsförderungsprojekten zum Beispiel
in Kindertageseinrichtungen und Schulen, für Menschen mit Migrationshintergrund
sowie im Bereich weiterer vom Gesundheitsforum bzw. von der Arbeitsgruppe
„Gesundheitsförderung und Prävention“ festgelegter Handlungsfelder
-
Ansprechperson
für Gemeinde- und Bürgeranliegen u.a. auch hinsichtlich gemeindebezogener
Gesundheitsförderung (Gesunde Kommune, Quartierskonzepte etc.)
Das Gesundheitsforum als zentrales
Management- und Steuerungsgremium der Gesundheitsregion plus hat in seiner
Sitzung am 28.09.2016 dem Landkreis Miltenberg vorgeschlagen, sich bei der AOK
Bayern um die finanzielle Förderung einer Präventionsfachkraft für den
Landkreis im Rahmen des Projektes „Gesunde Kommune“ zu bewerben.
Finanzielle Auswirkungen:
-
2017: Gesamtausgaben
75.000 €, davon Eigenausgaben 8.000 €
-
2018: Gesamtausgaben
77.000 €, davon Eigenausgaben 8.000 €
-
2019: Gesamtausgaben
79.000 €, davon Eigenausgaben 8.000 €
-
2020: Gesamtausgaben
81.000 €, davon Eigenausgaben 8.000 €
Landrat Scherf sagt, dass es Dr. Dittmeier gelungen sei, die fachliche
Notwendigkeit dieser Stelle darzulegen. Gerade, wenn man sich die Arbeit der
Gesundheitsregionplus im Bereich der Gesundheitsvorsorge anschaue,
habe man die Problematik, wie diese Projekte umgesetzt werden könnten. Dies sei
ehrenamtlich nicht möglich. In den beiden anderen Arbeitskreisen, bei der
Gesundheitsversorgung und auch im Pflegebereich, da habe man professionelle
Akteure, zu deren Aufgabenbereich die Prävention gehöre.
Kreisrat Dr. Linduschka sagt, dass Prävention ein zentraler Punkt in der
Gesundheitsregion sei. Dies merke man auch an den Fördermitteln. Auch bei den
Ärzten sei flächendeckend die Überzeugung gegeben, dass wir so viele Lücken in
der Prävention für Menschen zwischen 25 und 40 Jahren hätten. Daran müsse man
arbeiten. Bedarf und Interesse sei auch bei kleinen und mittleren Firmen da.
Dies könne sich noch steigern. Dafür sei eine solche Fachkraft geeignet.