Tagesordnungspunkt

Die Mitglieder des Kreisausschusses fassen den einstimmigen

Beschluss:

Der Landkreis beteiligt sich in Höhe von € 2.551,95 (gemäß Kostentabelle) an der Kofinanzierung.

Frau Kluin, LAG Main4Eck, erklärt, dass vor dem Hintergrund aktueller demographischer Entwicklungen „barrierereduzierte“ touristische Angebote für den Spessart stetig an Bedeutung gewinnen. Gerade vor diesem Hintergrund ist ein stetiges Anwachsen der Nachfrage nach barrierefreien Urlaubsangeboten zu erwarten. Somit sind Wettbewerbsvorteile für Tourismusbetriebe mit barrierefrei eingerichteten Übernachtungsangeboten zu erzielen. Barrierefreiheit bietet kaum erschlossenes Marktpotenzial. Dabei sind der Service und die Infrastruktur vor Ort wichtig, um barrierefreie Angebote im Spessart erleben zu können. Diesbezügliche Impulse führen zu einem Imagegewinn - sowohl für die Region als auch die Betreiber konkreter touristischer Angebote (Tourist-Information, Kultur- und Freizeiteinrichtungen).

Das Projekt „Impuls für eine barrierefreie (Urlaubs-)Region im Naturpark Spessart“ der Touristinformation Spessart-Mainland e. V. ist ein Kooperationsprojekt der LAG Main4Eck Miltenberg e.V. in Zusammenarbeit mit der LAG Spessart e.V.

Es handelt sich dabei zunächst um eine Bestandsaufnahme vorhandener, barrierearmer oder -freier Angebote. Außerdem sollen Informationsveranstaltungen zur Sensibilisierung von Gastronomen und Kommunen durch ein externes Büro durchgeführt werden. Dieses Büro soll zudem touristischen Betrieben und Kommunen durch gezielte Schulungen Hilfestellungen geben und eine Vernetzung und Bündelung vorhandener und neuer Angebote anstreben. Überdies soll die Auswahl und Präsentation von Best-Practice-Beispielen einen Ansporn zum Ausbau barrierefreier, touristischer Angebote bilden. Als Umsetzungszeitraum wird für dieses Projekt das komplette Jahr 2017 angestrebt. Beteiligt sind an diesem Projekt neben der Touristinformation Spessart-Mainland e. V. und den beiden LAGen die Behindertenbeauftragten, sowie Seniorenbeauftragten der Landkreise Aschaffenburg, Miltenberg und Main-Spessart, die Kreisstellen der DEHOGA Aschaffenburg, Miltenberg und Main-Spessart und die Kreisverbände des BayGT Aschaffenburg, Miltenberg und Main-Spessart

Im Gebiet der Touristinformation Spessart-Mainland gibt es bisher keinen vergleichbaren Ansatz zur Reduzierung von Barrieren bei touristischen Ausflugs- und Übernachtungsangeboten in der Region. Auch bei den Einrichtungen der Kommunen wurde bislang noch keine umfassende Bestandserhebung durchgeführt. Ebenso sind die Sensibilisierungsmaßnahmen als ein neuer, innovativer Ansatz in der Region zu sehen. Das Kooperationsprojekt stärkt somit die Attraktivität der Region entlang der gesamten touristischen Servicekette.

Das Projekt kann in der lokalen Entwicklungsstrategie der LAG Main4Eck Miltenberg e.V. drei verschiedenen Entwicklungs- bzw. Handlungszielen zugeordnet werden:

Entwicklungsziel 1: Die Funktionalität der Kommunen im LAG-Gebiet durch öffentliche und private Maßnahmen erhalten und zukunftsfähig ausbauen

Handlungsziel 1.2: Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten zur Attraktivitätssteigerung der Kommunen

Die Kommunen des LAG-Gebietes stehen zunehmend vor dem Problem der Überalterung und dem massiven Wegzug der jungen Generation. Um dieses Problem in Zukunft abzumildern bzw. entgegen zu wirken, sind Anpassungen notwendig. Barrierefreiheit bzw. -armut kann hier ein Ansatz zur Problemlösung darstellen.

Entwicklungsziel 3: Den Sanften Tourismus in der LAG Main4Eck stärken

Handlungsziel 3.2: Modellhafter Ausbau von barrierefreien Angeboten im touristischen Bereich

Der Ausbau von Gebäuden und Einrichtungen ist in der Region in nur geringem Maße fortgeschritten. Auch die meisten touristischen Einrichtungen sind nicht für Menschen mit Einschränkungen konzipiert. Dabei sollte dieser Angebotsbereich aus touristischer Sicht ausgebaut und die Mittelgebirgslandschaft für alle Bevölkerungsgruppen modellhaft erschlossen werden. Dieses Konzept wirkt damit als Impulsgeber für die Teilhabeförderung und als neues Potenzial zur Wertschöpfung.

Indikator:

Entwicklungsziel 4: Die Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen am gesellschaftlichen Leben fördern

Handlungsziel 4.2: Entwicklung und Umsetzung von Projekten im Bereich „Integration und Inklusion“

Die Themen Integration und Inklusion werden in Zukunft eine große Rolle in unserer Gesellschaft spielen. Die Integration bzw. Inklusion von sog. Randgruppen der Gesellschaft stellt einen wichtigen Teil in der Entwicklung der Region dar. Geistig und/oder körperlich eingeschränkte Personen sollen ebenso an den regionalen Entwicklungen partizipieren. Um dies zu gewährleisten, müssen spezielle Angebote geschaffen werden, die z.B. auch eine gemeinsame Freizeitgestaltung von behinderten und nicht-behinderten Menschen ermöglichen. Durch geeignete Sensibilisierungsmaßnahmen und Aufklärungskampagnen kann dieses Ziel langfristig erreicht werden.