Tagesordnungspunkt
TOP Ö 7: Antrag Fraktion FW auf Mitgliedschaft des Landkreises im Verein Förderkreis für die Kinderklinik Aschaffenburg e.V.
Bezeichnung | Inhalt |
---|---|
Sitzung: | 17.10.2016 KA/005/2016 |
Beschluss: | mehrheitlich abgelehnt |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
---|
Kreisrat Dr. Fahn stellt den in der Anlage beigefügten Antrag im Namen
der Kreistagsfraktion der Freien Wähler vor. Im Rahmen der Gesundheitsregionplus
sollte man Mitglied des Förderkreises werden.
Er geht auf die in der Vorlage genannten Gegenargumente ein. Die
Mitgliedschaften des Landkreises müssen natürlich reduziert werden. Es gebe
allerdings neue Situationen und Herausforderungen.
Das Argument, dass Landkreis und Stadt Aschaffenburg ebenfalls kein
Mitglied seien, sei klar, da sie Unternehmen dieser Kinderklinik seien.
Er sieht diese Mitgliedschaft nicht als Präzedenzfall, sondern als
aktuellen Antrag. Man müsse in diesem Fall einzeln und neu bewerten und dann
die Entscheidung treffen.
Herr Krämer führt dazu aus, dass die Arbeit des Förderkreises für die
Kinderklinik Aschaffenburg e.V. im vorliegenden Antrag sehr gut dargestellt ist
und somit keiner weiteren Erläuterung bedarf. Gemäß dem Internetauftritt des
Vereins beträgt der jährliche Mindestbeitrag 30 Euro. Ein höherer Jahresbeitrag
kann freiwillig gewählt werden. Eine Kündigung der Mitgliedschaft kann jeweils
zum 31.12. eines Jahres erfolgen.
Der Förderverein wurde im Vorfeld der 2008 anstehenden Sanierung
gegründet, um nach eigenen Angaben dort zu helfen, wo herkömmliche Mittel im
Klinikalltag ausgeschöpft sind oder auch ungewöhnliche Unterstützung
erforderlich wird. Die Kinderklinik gehört zum ehemaligen Klinikum
Aschaffenburg und seit der Fusion mit dem Kreiskrankenhaus Alzenau-Wasserlos am
01.01.2015 zum Klinikum Aschaffenburg-Alzenau. Träger des Klinikums und
politisch verantwortliches Entscheidungsgremium ist der
Krankenhauszweckverband.
Der Förderkreis setzt dort an, wo der Krankenhauszweckverband als
Träger keine öffentlichen Mittel mehr zur Verfügung stellt. Diese Zielrichtung
ist für einen Förderverein typisch und besteht zum Bei-spiel in vergleichbarer
Weise auch an unseren Landkreisschulen. Diese übernehmen an unseren Schulen
wünschenswerte Maßnahmen, welche der Landkreis an seinen Schulen nicht leisten
kann. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Fördervereinen, die alle
unterstützungswürdige, gemeinnützige und wohltätige Ziele verfolgen.
Der Förderkreis für die Kinderklinik Aschaffenburg wird bereits
nichtmonetär von den drei Gebietskörperschaften am Bayerischen Untermain durch
die Übernahme der gemeinsamen Schirmherrschaft durch den Oberbürgermeister und
die Landräte unterstützt.
Eine förmliche Mitgliedschaft des Landkreises Miltenberg und damit eine
dauerhafte entgeltliche Unterstützung des Förderkreises ist trotz der
Sinnhaftigkeit der Arbeit des Fördervereins und der geringen finanziellen
Auswirkungen aus folgenden Gründen zu hinterfragen:
- Der
Förderkreis setzt genau an der Stelle an, an welcher der
Krankenhauszweckverband und somit die für den Betrieb zuständigen
Gebietskörperschaften keine öffentlichen Mittel mehr zur Verfügung
stellen.
- Es gibt eine
Vielzahl unterstützungswürdiger Fördervereine und Initiativen, die
gemeinnützige und wohltätige Ziele verfolgen. Eine Abgrenzung, in welchen
Vereinen der Landkreis Mitglied wird, ist kaum möglich.
- Nachfragen bei Stadt und Landkreis Aschaffenburg ergaben, dass beide Kommunen nicht Mitglied des Förderkreises sind.
Kreisrat Weber erklärt, dass die Wichtigkeit des Fördervereins
unumstritten sei. Er stimme dem Antrag allerdings nicht zu, weil man aus den
Mitgliedschaften rausgehen sollte.
Kreisrat Reinhard lehnt den Antrag ebenfalls ab, da sonst in Bezug auf
Anträge auf Mitgliedschaften kein Ende in Sicht sei.
Kreisrat Dr. Linduschka stimmt dem Antrag zu.
Kreisrat Stappel ist gegen eine Mitgliedschaft. Er würde eventuell einem Zuschuss in Absprache mit den anderen Gebietskörperschaften zustimmen.