Tagesordnungspunkt

TOP Ö 5: Europäische Woche der Abfallvermeidung: Unsere Aktionen 2015 und 2016

BezeichnungInhalt
Sitzung:12.07.2016   ENU/003/2016 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.


Frau Heim berichtet, dass die Europäische Woche der Abfallvermeidung und Let’s Clean up Europe zwei europaweite Initiativen mit dem Ziel seien, für einen verantwortungsvollen Umgang mit unserer Umwelt aufzurufen und sich für Abfallvermeidung und einem schonen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen einzusetzen. Im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit koordiniere in Deutschland u.a. der Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU), dem auch der Landkreis Miltenberg angehöre, die Aktivitäten.

Die Europäische Woche der Abfallvermeidung finde heuer zum siebten Mal statt. Termin sei der 19. bis 27. November 2016. Das Schwerpunktthema laute in diesem Jahr Verpackungsabfälle vermeiden. Der Landkreis Miltenberg werde dieses Jahr zum dritten Mal an der Aktion teilnehmen.

Im vergangenen Jahr habe man bei den Schulen im Landkreis nachgefragt, ob sie Interesse hätten, das Thema Abfallvermeidung unter dem Motto „Nutzen statt Besitzen“ – zum Wegwerfen zu schade im Rahmen des Unterrichtes oder der Mittagsbetreuung zu behandeln. 13 Schulen hätten ihre Unterstützung zugesagt, und zwar quer durch alle Schularten. Die vielfältigen Ideen habe man dann während der Woche der Abfallvermeidung vom 23. – 27. November 2015 im Rahmen einer Ausstellung im Foyer des Landratsamtes Miltenberg präsentiert. Zur Erinnerung an die gelungen Ausstellung zeigt Frau Heim dem Ausschuss einige Bilder.

In diesem Jahr werde zur europäischen Woche der Abfallvermeidung eine Zusammenarbeit mit den Kindergärten im Landkreis geplant. Man habe in einem Anschreiben dafür geworben, in den Kindergärten vom 19. – 27.11.2016 eine Projektwoche Abfallvermeidung zu planen. Während dieser Projektwoche könnten die Erzieherinnen und Erzieher die Thematik mit dem Schwerpunkt „Verpackungsabfälle vermeiden“ kindgerecht behandeln. Thematische Ansatzpunkte getreu des Mottos Reduce, Reuse, Recycling könnten sein:

Gesunde Lebensmittel am Beispiel des tätlichen Pausenbrotes

Essen aus heimischen Produkten

Wie ist mein Pausenbrot verpackt

Zum Wegwerfen zu schade – schöne Geschenkverpackungen aus Abfällen

Weiterverwendung von Materialien wie Papier oder Bändern zum Basteln

Man habe die Kindergärten außerdem gebeten, ihre Aktionen während der Projektwoche zu dokumentieren und die schönsten Bilder und/oder Ideen dem Landratsamt zuzusenden. Diese Bilder würden dann nach und nach bei der Müllumladestation Erlenbach ausgestellt.

Selbstverständlich habe man auch angeboten, dass auf Wunsch –nach Voranmeldung- die Abfallberater des Landkreises in den Kindergärten vor Ort die richtige Abfallsortierung erklären. Und auch Besichtigungen der Müllumladestation Erlenbach und der Kreismülldeponie Guggenberg seien angeboten worden. Die teilnehmenden Kinder würden ein kleines Geschenk als Dankeschön erhalten. Nun warte man auf die Rückmeldungen der Kindergärten.

Die Aktion Let’s Clean up Europe werde im Landkreis Miltenberg schon lange durchgeführt, als landkreisweite Aktion unter dem Motto “wir räumen unseren Landkreis auf“ seit 16 Jahren. Bei der diesjährigen Aktion am 19.03.2016 hätten landkreisweit ca. 3415 Personen, etwa dreiviertel davon Jugendliche und Schüler, gedankenlos weggeworfene Abfälle eingesammelt. Der Landkreis Miltenberg nehme die eingesammelten Abfälle gebührenfrei bei der Müllumladestation Erlenbach oder der Kreismülldeponie Guggenberg an. Eingesammelt worden seien hauptsächlich Verpackungsabfälle und Altreifen. Aber auch ein alter Herd und ein Toilettensitz seien dabei gewesen. Insgesamt seien 24,19.Tonnen Abfälle und 332 Reifen angeliefert worden.

Auch die Geselligkeit komme bei der landkreisweiten Flursäuberungsaktion nicht zu kurz, denn die ehrenamtlichen Helfer erhalten im Anschluss an ihren Arbeitseinsatz ein Vesper. An dieser Stelle gehe ein herzliches Dankeschön an alle, die schon seit Jahren die Aktion „wir räumen unseren Landkreis auf“ unterstützen, seien es die fleißigen Müllsammler, die Beschäftigten bei Gemeindeverwaltungen und Bauhof, die Geschäfte mit ihren Essens- und Getränkespenden oder die Containerdienste. Durch das Zusammenhelfen aller werde die Flursäuerungsaktion zu einer echten Gemeinschaftsaktion im Landkreis. Frau Heim zeigt dem Ausschuss einige Bilder zur Flursäuberungsaktion.

Schade sei nur, so Frau Heim, dass bei allem Engagement leider die Menschen, die ihren Abfall achtlos wegwerfen, nicht aussterben würden. Besonders ärgerlich sei in diesem Zusammenhang die zunehmende Vermüllung, auf neudeutsch Littering, entlang der Straßenränder, an Auf- und Abfahrten der B 469 oder auf Parkplätzen. Hier würden teilweise ganze Müllsäcke illegal entsorgt. Verursacher lassen sich meist nicht finden, so dass Ordnungswidrigkeitenverfahren nicht greifen und die Entsorgungskosten zu Lasten der Allgemeinheit gingen. Man plane daher zusammen mit dem Straßenbauamt eine Plakataktion, um vielleicht doch den einen oder anderen hemmungslosen „Abfallsünder“ zu stoppen. Angedacht sei, fünf Plakate zu erstellen, die wechselnd an den Auf- und Abfahrten der B 469 aufgestellt werden. Die Plakatgestaltung solle ein heimischen Künstler oder Grafiker übernehmen.

Kreisrat Dr. Fahn findet die konkrete Umsetzung bei der Abfallvermeidung schwierig, deshalb müsse von Anfang an Umweltbildung stattfinden. Er regt an, Projekte weiter voranzutreiben und Partner zu finden wie z.B. Umweltverbände. Bei der Europäischen Woche der Abfallvermeidung gebe es auch noch andere Akteure, die mitmachen könnten. Er schlägt vor, die Aktionen im nächsten Jahr auf eine größere Basis zu stellen. Sehr wichtig sei auch eine Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit.

 

Kreisrat Frey sieht die Verantwortung nicht nur bei Kunden, die Wegwerfgeschirr kaufen, sondern auch bei den Firmen, die diese Verpackungen verkaufen. Er schlägt vor, diese Firmen durch Partnerschaft mit in die Verantwortung zu nehmen.

 

Frau Heim erwidert, dass es schwierig sei, da die Firmen nicht für das Wegwerfen verantwortlich seien. Weiterhin unterstütze eine hiesige Fast-Food-Kette schon immer die Projekte der Abfallwirtschaft. Letztendlich sind die Personen verantwortlich, die die Dinge wegwerfen.

 

Kreisrat Ullmer schlägt vor, Anreize zu schaffen, kein Plastik zu verwenden. Er möchte wissen, wer für die Entsorgung der Kosten auf Parkplätzen zuständig sei.

 

Herr Röcklein antwortet auf Nachfrage von Kreisrat Ullmer, dass der Straßenbaulastträger auf eigene Kosten den Abfall entsorge.

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