Tagesordnungspunkt
TOP Ö 8: Beteiligung des Landkreises Miltenberg am Zentrum für wissenschaftliche Services und Transfer (ZeWiS)
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 17.12.2015 KT/006/2015 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Die Mitglieder des Ausschusses fassen den
einstimmigen
B e
s c h l u s s:
Der Landkreis Miltenberg beteiligt sich ab dem Jahr 2016 für weitere fünf Jahre mit einem jährlichen Beitrag von 20.000 Euro an den Betriebskosten des Zentrums für Wissenschaftliche Services und Transfer (ZeWiS) der Hochschule Aschaffenburg auf dem Gelände des Industriecenter Obernburg.
Landrat Scherf trägt vor, dass das Zentrum für Wissenschaftliche
Services (ZeWiS) der Hochschule Aschaffenburg auf dem Gelände des ICO zum
01.07.2011 gegründet wurde. Während einer Anschubphase bis zum 30.06.2016 wird
das Zentrum vom Freistaat Bayern mit insgesamt 10 Mio. Euro unterstützt.
Bis zum 31.12.2014 hat das Zentrum davon 7,8 Mio. an Förderung
erhalten. Im Gegenzug wurden in diesem Zeitraum durch die Forschungs- und
Transferaktivitäten des Zentrums zusätzliche öffentlich geförderte
Forschungsprojekte in einem Gesamtvolumen von über 9,5 Mio.€ erwirtschaftet;
aus Industriekooperationen mit vorwiegend regionalen Unternehmenspartnern
konnten weitere Einnahmen von über 4 Mio.€ erzielt werden. Das Zentrum bietet
zahlreichen AbsolventInnen der Hochschule Aschaffenburg die Gelegenheit zur beruflichen
Weiterqualifikation und damit einen Anreiz zum Verbleib in der Region. So
werden derzeitig 30 kooperative Promotionsvorhaben am ZeWiS / der Hochschule
Aschaffenburg durchgeführt.
Der Landkreis Miltenberg hat diese Aktivitäten bisher mit einem jährlichen
Betriebskostenzuschuss in Höhe von 20.000€ unterstützt. Damit hat der die
Forschungs-, Transfer- und Weiterqualifikationsaktivitäten von ZeWiS
substanziell gefördert.
Nach Ablauf der Förderphase zum 30.06.2016 ist von einer Verstetigung
und dauerhaften Weiterfinanzierung der Zentrumsaktivitäten durch das
Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst auszugehen. In
der ersten Jahreshälfte 2016 werden voraussichtlich die zugehörigen
Begutachtungen und Verhandlungen über die Höhe der Finanzierung durchgeführt.
Als Spin-Off der bisherigen ZeWiS-Aktivitäten ist insbesondere das Open
Innovation Lab zu nennen, das bis 2020 von der EU im Rahmen des EFRE-Programms
gefördert wird und am ZeWiS angesiedelt ist.
Der Landkreis Miltenberg beabsichtigt daher, die Forschungs-, Transfer- und Ausbildungsaktivitäten des ZeWiS auch im Zeitraum 2016 bis 2020 mit einer jährlichen Beteiligung an den Betriebskosten in Höhe von 20.000 Euro zu unterstützen.
Kreisrat Dr. Fahn möchte wissen, ob es vom Freistaat Bayern eine Nachfolgeförderung gebe.
Herr Prof. Dr. Hans-Georg Stark, Leiter des ZeWis, antwortet, dass ZeWis 2011 an den Start gegangen sei. Es sei nicht das einzige sogenannte Technologietransferzentrum gewesen, sondern es habe fünf Zentren gegeben. Das seien alle, wie ZeWis, geförderte Projekte mit der typischen Laufzeit von fünf Jahren, wobei die ZeWis das größte vom Volumen her sei. Jetzt laufe das Projekt aus. Es gebe einen Vermerk im Haushaltsplan, dass diese Zentren bestätigt werden sollen, heißt, dass es ab dem Doppelhaushalt 2017/2018 eine Dauer- bzw. Grundfinanzierung geben solle. Diese Grundfinanzierung decke vor allem Dinge ab, die man als Hochschule nicht habe, nämlich eine Grundfinanzierung für Leute, die in der Forschungsadministration arbeiten. Forschungsprojekte erfordern extrem viel bürokratischen Aufwand. Er gehe davon aus, dass dies langfristig finanziert werde. Die Hausnummer, die derzeit diskutiert werde, ist, dass über alle Förderzentren im Geißkannenprinzip 20% der bisherigen Finanzierung als Grundfinanzierung weitergefördert werden. Das sei aber nicht das Ende, sondern es werde Anfang nächsten Jahres eine Begutachtung geben. Wenn das Gutachten positiv ausfalle, könne man dann eventuell auch mehr als 20% bekommen. Der andere Baustein sei, dass man an der Hochschule keine Flächen für Forschung habe, diese Flächen aber nach wie vor brauche. Derzeit wohne man mietfrei bei der Mainsite. Bisher gebe es die mündliche Aussage, dass es auch weiterhin so bleiben solle. Ein Abkömmling der ZeWiS, das Open Innovation Lab, mit einem Sachvolumen von 5,6 Mio. Euro werde am ZeWis eingerichtet. Dort werde es neue Flächen geben, wofür ein Mietvertragsentwurf vorliege, worin sich die Mainsite bis 2030 verpflichte, die bisherigen Konditionen beizubehalten. Deswegen sei er guter Dinge, dass es mit der ZeWis genauso laufe.
Die 20.000,00 Euro, das seien ca. 2/3 der Summe eines/r Mitarbeiter/in, der/die promoviere oder den Master mache, sich also damit qualifizieren könne und in der Region bleibe. Insofern sei es durchaus eine sinnvolle Ausgabe, diesen Beitrag dafür zu verwenden.