Tagesordnungspunkt

TOP Ö 3: Bericht zum Projekt "Soziale Teilhabe" des Jobcenter

BezeichnungInhalt
Sitzung:26.10.2015   KT/005/2015 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.


Herr Opolka berichtet über die aktuelle Lage im Jobcenter Landkreis Miltenberg und über das Projekt Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt anhand beiliegender Präsentation.

 

Kreisrat Stappel bedankt sich im Namen der Kreishandwerkerschaft und der Handwerksbetriebe und gratuliert Herrn Opolka dafür, dass er mit dem Projekt an der Spitze in Deutschland war.

Zu den anerkannten Flüchtlingen sei er der Meinung, dass man bei allen Ermittlungen und Bemühungen in erster Linie geprüft werden müsse, wie sie die deutsche Sprache beherrschen. Bei allem, was überlegt worden sei, komme es immer darauf an, was man mit denjenigen anfangen solle, die es sprachlich nicht umsetzen können.

Das Handwerk sei momentan dabei, junge Menschen zwischen 16 und 18 Jahren in die Lehre einzuführen. Auch hier, nach Rücksprache und Rückmeldungen der Betriebe, sei das einzige Problem die deutsche Sprache. Zur Feststellung der deutschen Sprache habe Kreisrat Stappel natürlich auch vernommen, dass man an der Berufsschule sehr gut begleitet werde. Es stelle sich ihm die Frage, ob diese Unterrichtszeit reiche, um den Jugendlichen das zu vermitteln, was am Arbeitsplatz und in der Ausbildung benötigt werde.

Kreisrat Stappel bedauert, dass das Projekt Leila50plus beendet sei. Die Wirtschaft und das Jobcenter hätten damit gute Erfolge erzielt. Nach dem neuen Programm habe man reagiert und Frau Vogel letzte Woche zur Kreishandwerkersitzung kommen lassen. Die Obermeister seien nicht gerade angetan gewesen von dem neuen Programm, schöpfen aber Hoffnung, dass man hier Menschen eingliedern könne, die für die nächsten Jahre einen festen Arbeitsplatz bei ihnen fänden und auch bekommen.

 

Landrat Scherf stimmt zu, dass die Sprache das A und O sei, deswegen bestehen bereits Begleitmaßnahmen.

 

Kreisrat Dr. Linduschka möchte wissen, ob es bezüglich des Programmes mit den Langzeitarbeitslosen schon Erfolge gebe.

Zu den Einsatzmöglichkeiten beim Projekt Soziale Teilhabe fragt er, ob es auch Ideen für den Bereich Altenpflege gebe.

 

Kreisrätin Frey bezieht sich auf die Sprachkurse und möchte wissen, wie entschieden werde, welcher Flüchtling daran teilnehmen dürfe und wie das unter den Flüchtlingen bekannt gemacht werde.

 

Kreisrätin Weitz teilt mit, dass das Café fifty in Verhandlungen mit dem Jobcenter sei, an diesem Projekt teilzuhabe. Sie finde es sehr sinnvoll, weil das Café fify gute Erfahrungen mit den ADH-Kräften mache. Kreisrätin Weitz möchte wissen, ob Menschen mit Behinderung auch zu dem Projekt Soziale Teilhabe zählen.

 

Herr Opolka erklärt zur Sorge von Kreisrat Stappel, dass die Möglichkeit bestehe, acht Wochen Basisseminar zu belegen. Dies gelte für alle Flüchtlinge. Nachdem die Flüchtlinge anerkannt seien, gebe es sechs Monate Intensivsprachkurse. Wenn nötig, können diese sechs Monate Intensivsprachkurse erweitert werden um Alphabetisierungskurse, das wären dann noch einmal drei Monate. Also wären es insgesamt neun Monate, wo jemand auf Kosten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge gefördert werden könne, auch teilweise berufsbegleitend. Für Ausbildung sei es zwingend erforderlich, dass jemand vorher diese Kurse durchlaufen habe. Man könne niemanden in eine Ausbildung schicken, ohne dass schon gewisse Sprachkenntnisse vorhanden seien.

Nachdem die Teamleiterin von ihm, Frau Vogel, zur Vorstellung des neuen Projekts bei der Kreishandwerkerschaft gewesen sei, gebe es schon drei Rückmeldungen. Da sei man auf einem guten Weg und versuche, Leute zu platzieren, die den Betrieben gerecht werden.

 

Herr Opolka antwortet auf Kreisrat Dr. Linduschkas Frage, dass das Langzeitarbeitslosenprogramm erst zum 01. September gestartet habe. Man könne insofern noch nicht über Erfolge reden. Aber man habe seit 01. September schon 12 Leute in Arbeit gebracht. Bei diesem Programm sei es so, dass man aus diesen Projektmitteln einen Akquisiteur und einen Coach bezahlt bekomme. Das Coaching spiele hier eine ganz große Rolle. In der ersten Zeit in der Beschäftigung bei diesem Langzeitarbeitslosenprogramm ist der Coach fünf Stunden in der Woche im Betrieb und coacht den Kunden. Wenn es irgendwelche Probleme gebe, hole er diesen Kunden auch zuhause ab und bringe ihn in den Betrieb. Durch dieses Coaching bringe man die Kunden auch dazu, diese Beschäftigung bestehen zu können. Man müsse sich vorstellen, wie schwierig es sei, sich wieder den Anforderungen eines Arbeitsverhältnisses zu stellen.

 

Pflegeeinrichtungen und Senioreneinrichtungen seien Zielgruppen der Bürgerarbeit gewesen. Diese bekommen nun auch das Angebot zur Sozialen Teilhabe, so Herr Opolka auf die Frage von Kreisrat Dr. Linduschka.

 

Zur Frage von Kreisrätin Frey erklärt Herr Opolka, dass momentan für jeden Flüchtling aus den vier Ländern Eritrea, Iran, Irak und Syrien in den ganzen Einrichtungen im Landkreis Fragebögen ausgefüllt werden, wie die Vorkenntnisse, die schulischen und beruflichen Vorkenntnisse seien. Aufgrund dieser  Fragebögen werden dann die entsprechenden Leute ausgewählt. Es werde mit jedem Flüchtling gesprochen und dann besetze der Bildungsträger die Plätze. Wie bereits erwähnt, durchlaufen alle Flüchtlinge die  Sprachkurse, die über das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge angeboten werden.

 

Zur Frage von Kreisrätin Weitz antwortet Herr Opolka, dass es bei Menschen mit gesundheitlicher Beeinträchtigung eine sehr hohe Zahl derer gebe, die vier Jahre arbeitslos seien. Dieser Personenkreis gehöre natürlich auch zur Zielgruppe Soziale Teilhabe.

© 2011 Landratsamt Miltenberg | Brückenstr. 2 | 63897 Miltenberg | Tel: 09371 501-0
Fernwartung