Tagesordnungspunkt
TOP Ö 2: Beschluss: Entscheidung über die Durchführung der öffentlichen Müllabfuhr ab 01.07.2017
Bezeichnung | Inhalt |
---|---|
Sitzung: | 12.10.2015 ENU/005/2015 |
Beschluss: | einstimmig beschlossen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
---|
Landrat Scherf trägt vor, dass Städte, Gemeinden und Landkreise die Verantwortung für die Bürger/innen und die kommunale Daseinsvorsorge tragen. Nach Art. 3 Abs. 1 des Bayer. Abfallwirtschaftsgesetzes seien nämlich die Landkreise genauso wie die kreisfreien Städte die für die in ihrem Gebiet anfallenden Abfälle öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger.
Entscheidend sei, so Scherf, dass sich die Kommune ihrer Verantwortung und ihrer Handlungsalternativen bewusst sei. Dies könne nicht pauschal, sondern nur im konkreten Einzelfall entschieden werden. Und das habe der Umweltausschuss des Kreistags mit dem Beschluss vom 30.09.2014 getan. Er habe Verantwortung wahrgenommen und eine intensive Auseinandersetzung mit den Handlungsalternativen inklusive Gutachten als Unterstützung begonnen.
Der Konsens sei gewesen, nicht in einem Automatismus eine erneuten europaweiten Ausschreibung zu tätigen, sondern die Alternativen zu prüfen. Letzten Endes gehe es darum, dass Bürgerinnen und Bürger Qualität und hinsichtlich des Preises Effizienz erwarten.
Landrat Scherf sei sehr froh, dass der Kreistag mit den gesamten Fraktionen und die Öffentlichkeit sich in dieser Intensität was sowohl die Zeit als auch die sachliche Tiefe angehe, mit diesem Thema beschäftigt haben. Davon profitiere am Ende die Gebührenzahlerin und der Gebührenzahler. Er fand es auch sehr positiv, dass die IHK bei einer Podiumsdiskussion im September 2015 das Thema aufgegriffen habe. Der Vertreter des Verbandes der Energieentsorgungsunternehmer habe den Landkreis Miltenberg für die Transparenz gelobt und ist der Meinung, dass der Landkreis Miltenberg aufgrund der Aufmerksamkeit nicht nur viele Angebote bei einer Ausschreibung erhalten werde, sondern auch mit einem guten Preis für die Bürgerinnen und Bürger belohnt werde.
Am 30.09.2014
hat der Ausschuss für Energie, Natur- und Umweltschutz der Landkreisverwaltung
den Auftrag für ein Gutachten erteilt, dass die fachlichen, kommunalrechtlichen und steuerlichen Fragen einer
Kommunalisierung als Alternative zu einer Ausschreibung und Vergabe der
Dienstleistungen darstellt.
Dieses Gutachten wurde dem Ausschuss am 13.
Juli 2015 vorgestellt. Ergänzend dazu wurde am 10.09.2015 eine
Informationsfahrt zum Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg angeboten
und den Kreistagsfraktionen ein Fachgespräch mit den Gutachtern ermöglicht.
Der Ausschuss für Energie, Natur- und
Umweltschutz hat in seiner Sitzung am 12. Oktober 2015 die Empfehlung
ausgesprochen, die Verwaltung damit zu beauftragen, die Ausschreibung der
öffentlichen Müllabfuhr und Problemabfallsammlungen im Landkreis Miltenberg für
die Zeit ab 01.07.2017 vorzubereiten.
Landrat Scherf gibt den Fraktionen nun die
Gelegenheit, ihre Ergebnisse der Besichtigungsfahrt zu schildern.
Kreisrat Reinhard erklärt, die CSU-Fraktion
habe sich sehr ausführlich mit dem Thema beschäftigt. Man habe sich gemeinsam
und jetzt fraktionsintern verschiedene Einrichtungen angeschaut. Im Namen der
CSU-Fraktion sage er „Ja“ für die öffentliche Ausschreibung an private
Anbieter, sprich für den Alternativvorschlag. Die Begründung sei, dass er in
der bisherigen Nutzung ein bewährtes System sehe und man mit der Müllabfuhr
zufrieden sei. Man sehe momentan keine Veranlassung, etwas zu ändern. Private
Organisationen haben sich auf diese Fragestellung eingestellt und arbeiten in
der Regel auch wirtschaftlicher als die öffentlichen Einrichtungen. Sie seien
spezialisiert und haben das besondere Know-how. Die Müllabfuhr sehe er nicht
als eine hoheitliche Aufgabe des Landkreises. Als Landkreis sei man für die
Abfallwirtschaft zuständig und man sollte darin gestalten und auch steuern, die
logistischen Aufgaben aber privaten Anbietern überlassen. Die Müllabfuhr in
kommunaler Hand zu erledigen, berge auch wirtschaftliche und unternehmerische
Risiken. Eine Kommunalisierung sei, auf die Zukunft gesehen, nicht mehr
rückgängig machbar.
Landrat Scherf macht darauf aufmerksam, dass heute die Zeitung „Die Welt“ berichtet, dass sich das Bundeskartellamt die Ausschreibungsergebnisse und die Marktsituation genauer vornehmen werde. Da werde auch das Landratsamt einen Blick darauf haben.
Kreisrat Dr. Fahn erklärt,
dass seine Fraktion Nein zur Kommunalisierung der Abfallwirtschaft sage. Alle 8
Jahre müsse der Kreistag neu entscheiden, wie es mit der Abfallwirtschaft weiter
gehe. Die Müllfahrzeuge seien komplett abgeschrieben, 2016 werde es auf jeden
Fall neue Müllfahrzeuge geben. Er frage sich, wer der Träger sein werde, ob weiterhin
private Firmen oder der Landkreis selbst einsteigen solle. Seit fast einem Jahr
habe sich seine Fraktion intensiv mit dieser Frage befasst.
Kreisrat Dr. Fahn
führt aus, dass der Ausgangspunkt eine schriftliche Anfrage an die
Staatsregierung gewesen sei. Immerhin haben laut Staatsregierung 10 Landkreise
bzw. Müllzweckverbände in den letzten 10 Jahren die Abfallwirtschaft
kommunalisiert, zum Beispiel die Landkreise Rhön-Grabfeld und Würzburg, und
meist gute Erfahrungen damit gemacht. Negative Auswirkungen auf die
Müllgebühren habe es laut Ministerium auch nicht gegeben. Trotzdem habe diese
Antwort sie hier im Landkreis Miltenberg auch nicht viel weiter gebracht. Denn man
müsse sich hier mit der konkreten Ist-Situation der Abfallwirtschaft und vor
allem mit dem Gutachten der Firma teamwerk auseinandersetzen.
Weiterhin trägt
Kreisrat Dr. Fahn vor, dass sich seine Fraktion völlig ergebnisoffen mit dieser
Themenstellung befasst habe. Man habe nicht nur in vier Fraktionssitzungen
darüber diskutiert, sondern auch den Kreisvorstand eingebunden, habe die Firma
Werner in Goldbach besucht, habe in Kürnach mit dem team orange, ein Kommunalunternehmen
des Landkreises Würzburg, und Ende September ein wichtiges Gespräch mit den
Gutachtern selbst geführt, wie auch SPD, Neue Mitte, ÖDP, FDP und Grüne. Die
CSU habe dieses Gespräch einfach abgesagt, was sie nicht verstehen. Wenn man
schon Steuergelder in Form einer Auftragung eines Fachbüros und der Erstellung
eines Gutachtens ausgebe, dann sei es eine Pflicht der Kreisräte, sich intensiv
mit diesem Gutachten auseinander zu setzen. Ausstehende Fragen können nur in
einem Dialog mit dem Fachbüro geklärt werden. Sie jedenfalls seien sehr froh,
dieses Gespräch geführt zu haben. Daher bedanke er sich auch recht herzlich bei
der Firma teamwerk, die ihm und seiner Fraktion mit diesem Gutachten eine
wichtige Entscheidungshilfe geliefert habe.
Kreisrat Dr. Fahn
führt aus, dass das Gutachten beide Varianten der Müllentsorgung vergleiche und
zum Schluss komme, dass eine Kommunalisierung günstiger sei; allerdings sei der
Kostenvorteil mit rund 500000 € nicht so groß, dass es keine Alternative zur
Kommunalisierung gebe. Man hätte sicherlich völlig anders diskutieren müssen,
wenn der Kostenvorteil z.B. 2 oder 3 Mio. € betragen hätte. Klar sei durch die
vielen Gespräche in den letzten Monaten gewesen, dass die Kosten/Jahr, die
bisher bei rund 2,468 Mio. € liegen, auf jeden Fall steigen würden. Ob es
wirklich so sei, werde die Zukunft zeigen. Damit sei klar, dass erst eine
intensive Beschäftigung mit den Inhalten des Gutachtens zu einer Entscheidung
der Fraktion führe.
Die Freien Wähler
haben in einem zweistündigen Gespräch mit der Firma teamwerk ihren 10 Seiten
umfassenden Fragenkatalog abgearbeitet. Einige Fragen hätten zufriedenstellend
beantwortet werden können, viele Fragen seien aber nach wie vor offen bzw. man
sehe die Thematik einfach anders. Dazu führt er einige Beispiele an.
·
Das
Gutachten gehe von einem zu niedrigen Krankenstand der Mitarbeiter aus, der
nicht der Realität entspreche. In der Abfallwirtschaft seien die Krankenstände
höher. Daher sei auch fraglich, ob der ermittelte Bedarf von 32 Mitarbeitern
nicht zu gering kalkuliert sei. Ob der Landkreis bei einer Kommunalisierung
alle Mitarbeiter von Remondis übernehmen werde oder könne, sei ebenfalls
fraglich, obwohl Herr Röcklein bei dem Gespräch am 21.9. gesagt habe, dass man 90-95 % der Mitarbeiter von Remondis
übernehmen werde. Dies könne sein, könne aberr auch nicht der Fall sein, da
Fahrer derzeit sehr gesucht seien und
dann bei besserer Bezahlung wahrscheinlich sich einen anderen Arbeitgeber
suchen. Oder das Kommunalunternehmen müsse dann viel höhere Löhne zahlen, was
aber wieder die Kosten erhöhe, so Fahn.
·
Weiterhin
führt Kreisrat Dr. Fahn an, dass der Fahrzeugbedarf mit 12 Fahrzeugen zu knapp
kalkuliert werde, gelte es doch, auch Saisonschwankungen und
Reparaturanfälligkeiten abzudecken. Besser wäre es, eine eigene Werkstatt zu
besitzen; da sei man unabhängiger und brauche keine Wartezeiten bzw. Engpässe
zu befürchten. Das Gutachten nehme als Referenzmonat für die
Fahrzeugbedarfsermittlung den November. Im November liegte aber die Abfallmenge
rund 10 % unter dem Jahresdurchschnitt und sogar 20 % unter dem
Jahresdurchschnitt.
·
Zusätzlich
bezweifele seine Fraktion, die auf Seite 46 genannte „Unterstellung“, dass die
Investitionskosten für Fahrzeuge und dem Betriebsstandort bei Kommunal- und
Privatunternehmen identisch seien. Er fragt sich, ob ein Unternehmen, das
jährlich viele oder sogar Hunderte neuer Fahrzeuge brauche, wirklich die
gleichen Einkaufspreise wie eine Kommune, die einmalig 10-15 Kraftfahrzeuge
ausschreibe, habe. Dies glaube man nicht und dies konnte auch nicht bei dem
Gespräch mit teamwerk am 21.9. ausgeräumt werden. Es sei nur die Aussage
getroffen worden, dass teamwerk auch gute Adressen von KfZ-Händlern habe, so
Fahn.
·
Kreisrat
Dr. Fahn findet es höchst problematisch, dass laut Gutachten die Gewinnmarge
bei den Kommunalunternehmen bei 3,5% und bei der privaten Entsorgungswirtschaft
bei 7.5% liege. Diese Vorgabe des Gutachtens entspreche nicht der Realität.
Laut aktueller IW-Studie (Deutsche Wirtschaft Consult) sei die Gewinnmarge bei
Kommunalunternehmen bei fast 7% und nur 2,4% bei einer privaten
Entsorgungswirtschaft. Gerade hier haben die Gutachter die Privatfirmen zu
schlecht und die Kommunalunternehmen zu gut bewertet. Auch dies sei ein Grund,
warum dann bei der Gesamtbewertung die Kommunalunternehmen besser abschneiden.
·
Zudem
gebe die sogenannte Nutzwertanalyse die Einschätzung der Verwaltung des Landratsamtes
Miltenberg wieder und bringe laut Gutachten ein Plus von 24% für die
Kommunalunternehmen. Dies hänge auch mit den Gewichtungspunkten zusammen, die
man auch anders bewerten könne. Man respektiere diese Einschätzung, käme aber
nach intensiver Beratung zu einem anderen Ergebnis bzw. haben zu viele offene
Punkte, die man auch ganz anders sehen könne. Dazu nennt er einige Beispiele.
-
Natürlich
verstehe man, so Fahn, wenn die Landkreisverwaltung meine, die Qualität sei bei
einem Kommunal-unternehmen um 42% besser. Dies könne sein, könne auch nicht
sein, da dies eine Einschätzung für die Zukunft sei. Ihre Erfahrungen mit den
bisherigen privaten Müllabfuhrunternehmen seien durchweg positiv. Eine vom VBS
vorgelegte Studie bestätige ihre Einschätzung.
-
Aufgrund
der bereits geschilderten Fehlannahmen wie Krankheitsquote, Fahrzeug- und
Investitions- bedarf, u. s. w. sei seine Fraktion der Auffassung, dass die
Wirtschaftlichkeit bei einem Kommunalunternehmen auf keinen Fall besser sei.
-
In
der Nutzwertanalyse werde die Einflussmöglichkeit der Politik negiert.
Überspitzt formuliert heiße dies, dass der Kreistag dann gar nichts mehr zu
sagen habe. Dies stimme aber de facto nicht, wenn man sich die Entscheidungen
des Umweltausschusses und des Kreistages in den letzten 25 Jahren anschaue.
Immerhin habe der Kreistag zum Bespiel seit 2009 insgesamt 9 Änderungsverträge
mit Remondis beschlossen, so Fahn.
-
Kreisrat
Dr. Fahn prognostiziert, dass es bei einer Umstellung auf Kommunalisierung
viele Umstellungsprobleme geben werde. Dies könne zwei Jahre dauern oder auch
weniger. Bei der Besprechung mit teamwerk am 21.9. seien nur einige Monate
genannt worden.
-
Das
sogenannte. Umsatzsteuerprivileg sei ein Vorteil für das Kommunal- unternehmen,
werde aber in Zukunft von der EU „gekippt“. Lediglich der Zeitpunkt stehe noch
nicht fest, so Fahn.
-
Kreisrat
Dr. Fahn lebt dar, dass im Gutachten von teamwerk die Eigenerstellung auch nur
um 500000 € besser abschneide als die Fremderstellung, so dass auch der
Vertreter von teamwerk am 21.9. zugegeben habe, dass das Ganze letztlich eine
politische Entscheidung werde. Genauso sei es gekommen.
Das
Fazit der Freien Wähler sei, dass sie nach genauen Recherchen und Berechnungen
und Bewertungen zu einem anderen Ergebnis komme. Sie wollen keine
Kommunalisierung der Abfallwirtschaft. Sie wollen, dass auch in Zukunft private
Anbieter die Müllabfuhr betreiben. Es brauche nicht ein Großunternehmen,
sondern es können auch kleinere mittelständische Firmen aus der Region sein,
die sich in einer Bietergemeinschaft zusammen tun. Dies würde die regionale
Wirtschaft stärken, so Fahn.
Seine
Fraktion frage sich, warum man etwas grundlegend ändern solle, wenn die
Müllabfuhr bisher im Landkreis recht gut funktioniert habe. Kreisrat Dr. Fahn
bedankt sich bei der Firma teamwerk für ihr Gutachten. In der Besprechung am
21.9. habe ein Vertreter von teamwerk gesagt, dass man meist ihrer Empfehlung
folge. Im Landkreis werde es heuer einmal nicht so sein.
Kreisrätin Hecht erklärt, die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen habe sich
sehr intensiv mit dem öffentlichen Gutachten auseinandergesetzt und sei bei
vielen Vorträgen gewesen. Zusammenfassend könne man sagen, es gebe viele Vor-
und Nachteile, Chancen und Risiken, sowohl bei den privaten als auch bei den
kommunalen Lösungen. Die Grünen möchten eine kostengünstige und qualitativ
hochwertige Lösung. Es heiße immer, das Gutachten treffe die Aussage, dass die
Kommunalisierung die günstigere Variante sei. In Wirklichkeit sei es aber so,
dass die angenommenen Unsicherheiten nicht voneinander verschieden sind. Statistisch
könne man sagen, die Unsicherheit sei so groß, dass man nicht mehr klar die
Aussage treffen könne, dass die Kommunalisierung die günstigere Variante sei.
Außerdem sehen die Grünen die Prioritäten in den nächsten Jahren woanders,
sowohl was personelle Kapazitäten als auch was finanzielle Investitionen
angehe. Dagegen sei es so, dass generell die Zufriedenheit mit den privaten
Entsorgern sehr hoch ist, dass es nur ganz selten und ganz wenig negative
Erfahrungen gebe. Nach Abwägung aller Fakten sei die Fraktion dafür, eine
Ausschreibung zu machen, so Hecht.
Kreisrat Weber trägt vor, dass sich die SPD sehr intensiv mit dem Thema
auseinandergesetzt habe. In den letzten Jahren hätte man schon erleben müssen,
dass die Zuspitzung auf wenige Anbieter stattfinde und die Untersuchungen des
Bundeskartellamts zeigen, welche Gefahren dabei lauern. Natürlich sei die
Information von teamwerk sehr wichtig gewesen, und der SPD sei klar geworden,
es gebe ja drei Stufen, das erste wären Material und Sachkosten, die wären sicher
leicht zu übernehmen. Das zweite wäre das Personal. Man müsse geeignetes und
erfahrenes Personal bekommen. Das dritte sei die Organisation, dass der
tägliche Ablauf funktioniere. Man müsse alles neu aufbauen, da sehe man alleine
vom Zeitrahmen schon ein Problem. Auf jeden Fall sei sehr wichtig gewesen,
damit Aufmerksamkeit zu erregen, damit man den Anbietern zeige, dass man sich
nicht nur allein darauf verlasse, ob das Spiel am Markt funktioniere. Es sei
auch eine Warnung an den Markt, sollte es nicht funktionieren, wäre die
Landkreisverwaltung in der Lage, die Müllabfuhr zu kommunalisieren. Die SPD
stimme für die Privatisierung.
Kreisrat Zimmermann erklärt für die FDP, dass sie die Diskussion sehr
begrüßt habe. Gegen die landläufige Meinung verteufele man die Kommunalisierung
erst einmal nicht, denn es sollen immer alle Alternativen geprüft werden, ob
sie sinnvoll sind und dem Bürger helfen. Die FDP sehe in der aktuellen
Vorgehensweise kein Problem. Von daher sei die FDP für eine Ausschreibung.
Kreisrätin Frey erklärt für die ÖDP/BLU, dass sie für einen
Privatanbieter sei. Die Ausschreibungsbedingungen seien allerdings sehr
wichtig, damit deutlich werde, dass Bietergemeinschaften auch erwünscht seien.
Kreisrat Ullmer begrüßt im Namen der Fraktion Neue Mitte eine
Ausschreibung. Sie sehen keinen Bedarf für eine Kommunalisierung. Er sei
allerdings der Meinung, dass der Umweltausschuss bei Ausschreibungen
mitspreche.
Kreisrat Reinhard gehe bei der Ausschreibung davon aus, dass eine
Beratung durch ein Fachbüro stattfinden werde. Er möchte wissen, ob das Thema
noch einmal im Kreistag behandelt und beschlossen werde.
Landrat Scherf antwortet, dass der Kreistag das Thema noch einmal
behandeln werde, weil es von Anfang an so kommuniziert worden sei, da es eine
grundlegende Entscheidung sei.