Tagesordnungspunkt
TOP Ö 3: Weiteres Vorgehen i.S. Wertstoffhof Süd; Erfahrungsaustausch nach der Informationsfahrt vom 10.09.2015
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 12.10.2015 ENU/005/2015 |
Beschluss: | mehrheitlich beschlossen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Die Mitglieder des Ausschusses
fassen den einstimmigen
B e s c h l u s s:
Der Ausschuss für Energie, Natur- und Umweltschutz sieht aus dem Antrag
der Neuen Mitte keine Veranlassung, dem Kreistag eine Änderung oder Aufhebung
des Grundsatzbeschlusses vom 20.10.2014 zum neuen Wertstoffhof Süd
vorzuschlagen.
Die
Mitglieder des Ausschusses fassen den mehrheitlichen (bei drei Gegenstimmen)
B e s c h l u s s:
Zum weiteren Vorgehen bezüglich der Errichtung eines Wertstoffhofes im südlichen Landkreis wird beschlossen:
Die Verwaltung wird beauftragt, die Rückmeldungen der Kreistagsfraktionen aus der Besichtigungsfahrt in die Planung des Wertstoffhofes Süd in Bürgstadt zu integrieren und zur nächsten Sitzung einen konkretisierten Planungsentwurf vorzulegen.
Landrat Scherf sagt, bevor man in die Diskussion einsteige, gebe er den Kreistagsfraktionen Gelegenheit, ihre Eindrücken aus der Besichtigungsfahrt vom 10. September darzulegen, damit diese in die konkretisierenden Planungen integriert werden können.
Auf der ganztägigen Informationsfahrt am 10. September habe der Ausschuss einen Einblick sowohl in die verschiedenen Ausstattungsstufen als auch in die Dichte des Wertstoffnetzes in den Landkreisen Schweinfurt, Würzburg und Main – Tauber gewinne können.
Herr Röcklein stellt noch einmal kurz die Varianten anhand beiliegender Präsentation vor.
Kreisrat Weber ist der Meinung, dass in Zukunft immer mehr Sortierung stattfinden werde, daher solle man die größtmögliche Fläche erwerben. Die Anforderung an den neuen Wertstoffhof sei höher als in Erlenbach und er lehne eine Minimallösung ab. Es solle gleich eine Bedachung bei An- und Ablieferung gebaut werden und die Anzahl der Boxen müsse so sein, damit alles angeliefert werden könne. Die Einfahrtsvariante müsse man allerdings noch diskutieren.
Kreisrat Dr. Fahn
trägt vor, dass ein Wertstoffhof als
Investition in die Zukunft gewertet werden und benutzerfreundlich für alle
Generationen sein solle. Das bedeute auch, dass ausreichend Grundstücksfläche
vorhanden sei.
Die einfache leichtere Handhabung sei auch im Sinne der Frauen.
Sie müssen im Sinne der demografischen Entwicklung auch
seniorengerecht und gesundheitsschonend
sein; daher ist es wichtig, die Wertstoffe ohne viel Aufwand, d.h.ebenerdig in
die Container zu werfen. Die einfache Handhabung sei ganz wesentlich. Zum Beispiel
solle man zum ausladen bis an die Container heranfahren können.
Eine Überdachung bringe allen Beteiligten etwas, wie zum Beispiel weniger
zu reinigendes Abwasser und Regen sei kein Hindernis mehr für die Bürger, die
Wertstoffe zu bringen. Außerdem mache Regen die Wertstoffe schwerer, ihre
Qualität sinke.
Man brauche benutzerfreundliche Öffnungszeiten; die Öffnungszeiten von
Erlenbach können weitgehend übernommen werden, evtl. an einem Tag bis 19 Uhr
als Service für Berufstätige; es sei aber auch akzeptabel, wenn nur von
Dienstag – Samstag geöffnet sei. Daher können die Öffnungszeiten des
Wertstoffhofes Guggenberg reduziert werden, was Einsparung von Personalkosten
bedeute. Mit einer Modifizierung der Öffnungszeiten (auch zwischen Vor- und
Nachmittag könne es möglich sein, die drei Wertstoffhöfe mit maßvoller
Personalaufstockung zu betreiben.
Gute ausgestattete Wertstoffhöfe steigern die erfassten Wertstoffmengen;
dies sei umweltfreundlich und damit zukunftsorientiert. Das vom Gutachter
empfohlene Annahmespektrum solle zumindest noch um Erdaushub und Bauschutt
erweitert werden. Hier müsse man noch einmal die Liste durchgehen, die der
Gutachter erstellt habe.
Bezüglich der Kosten solle die Verwaltung einen Vorschlag ausarbeiten,
der ohne Gebührenerhöhung auskomme.
Für die Fraktion der Freien Wähler sei natürlich auch die
Wirtschaftlichkeit zu beachten. Selbst bei kleinerer Preissteigerung für
einzelne Wertstoffe relativieren sich die geplanten Bau- und Betriebskosten.
Daher brauche man eine Werbekampagne für eine bessere Verwertung. Dies trage
auch dazu bei, die Restmüllmengen und damit die Kosten zu verringern. Wichtig sei
und bleibe die Benutzerfreundlichkeit und der Bürgerservice. Ein neuer
Wertstoffhof in Bürgstadt sei nicht nur für den Raum Miltenberg – Klein- und
Großheubach ein großer Fortschritt, sondern auch für den Südspessart. Dies sei
ein Beitrag zum Prinzip der „kurzen Wege“. Wenn der neue Wertstoffhof in
Bürgstadt als benutzerfreundlicher und zukunftsorientierter Wertstoffhof
fertiggestellt sei, werden sicherlich auch Anlieferer aus dem Einzugsgebiet von
Erlenbach und Guggenberg sogar einige km mehr fahren, um ihren Wertstoff
abzuliefern. Dadurch wäre auch die optimal angestrebte Entlastung des
Wertstoffhofes in Erlenbach umgesetzt.
Die Bürger sollen nach dem Bau sagen, dass die Kreisräte endlich mal
etwas Gescheites gemacht haben. Für die FW sei es wichtig, mittel- und
langfristig auch den Wertstoffhof in Erlenbach zu optimieren und evtl. weitere
Wertstoffhöfe anzudenken. Die Informationsfahrt des Umweltausschusses habe auch
gezeigt, dass der Wertstoffhof in Erlenbach nicht mehr zeitgemäß sei und
optimiert werden müsse. Mittel- und langfristig sollten im Landkreis Miltenberg
noch weitere Wertstoffhöfe errichtet werden.
Kreisrätin Hecht findet, die
Informationsfahrt sei sehr wichtig gewesen, um sich einen realistischen
Eindruck von kleinen, mittleren und großen Wertstoffhöfen zu verschaffen. Es
sei sehr wichtig, dass der neue Wertstoffhof modern und attraktiv werde und man
solle unbedingt die Erfahrungen aus der Besichtigungsfahrt verarbeiten. Der
neue Wertstoffhof müsse besser als Erlenbach werden. Eine
Erweiterungsmöglichkeit sei wichtig, da man eine Steigerung der Wertstoffe
generieren könne. Auch möchten sich die Grünen für eine Überdachung
aussprechen, da man sich unter anderem den Winterdienst sparen könne. Die
Lösung der Rampe erscheine sinnvoll. Die Grünen finden, dass die mittlere
Variante eine optimale Lösung darstelle, aber man solle sich die Möglichkeit
auf Erweiterung offenhalten.
Kreisrat Ullmer stellt den beiliegenden
Antrag vor.
Landrat Scherf erklärt, dass sich die
Verwaltung mit dem Fraktionsvorsitzenden der Neuen Mitte die vorgeschlagenen
Standorte angeschaut habe. Guggenberg werde weiter betrieben, aber man brauche
dringend Entlastung für Erlenbach. Außerdem habe man einen Kreistagsbeschluss,
die gewerbliche Anlieferung in Guggenberg auszubauen. Am 20.10.2014 wurde im
Kreistag der Beschluss gefasst zur Betreiberschaft. Man habe hier ein
vergabetechnisches Problem. Man dürfe solche Aufträge nicht einfach freihändig
vergeben und sagen, das mache dieses Unternehmen für uns.
Herr Röcklein ergänzt, dass der Wertstoffhof
Guggenberg nebenbei mit dem Deponiebetrieb mitlaufe. Man habe kein zusätzliches
Personal im Wertstoffhof Guggenberg, der einzige Kostenfaktor sei, dass man
samstags geöffnet habe.
Herr Röcklein erläutert die verschiedenen
Standpunkte anhand beiliegender Informationen.
Kreisrat Reinhard sei bei der
Informationsfahrt überrascht gewesen, dass andere Gebietskörperschaften mehrere
Standorte hätten. Der Knackpunkt im Landkreis Miltenberg sei aber nach wie vor
die Kostendifferenz von 800.000 € zu 2,6 Mio €. Man habe nun drei Versionen
vorliegen, aber die CSU-Fraktion habe noch keine abschließende Meinung. Er gehe
davon aus, dass alle Versionen funktionieren mit einem gewissen
Qualitätsunterschied, was Bürgerfreundlichkeit angeht, aber das sei in der
Vorlage auch nicht finanziell bewertet worden. Er möchte wissen, ob bezüglich
des Antrags der Neuen Mitte konkrete Gespräche mit möglichen Anbietern geführt
worden seien.
Landrat Scherf antwortet, dass es bereits
einen Kreistags-Beschluss gebe, eine private Betreiberschaft nicht zu
verfolgen. Außerdem seien beide Grundstücke nicht geeignet.
Kreisrat Wolz merkt an, dass der Antrag für
ihn als Bürgermeister durchaus Charme habe, als Kreisrat jedoch fehle ihm der
Zukunftsaspekt. Er ist der Meinung, dass das Konzept aus Kürnach auf Bürstadt
übertragbar sei.
Kreisrat Schmitt mahnt an, bei allen
Entscheidungen die Investitionskosten und Betriebskosten stets im Blick zu
behalten Der Kreistagsbeschluss wurde ursprünglich ausgehend von einer anderen
Kalkulation gefasst. Mittlerweile sei man bei der mittleren Variante bei rund
2,3 Mio Euro und Betriebskosten von rund 280.000 Euro. Dies bedeute, der Antrag
der Neuen Mitte sei grundsätzlich überlegenswert, da er es gerne mit Zahlen
belegt haben möchte, die dem gegenüberstehen.
Landrat Scherf wiederholt an die CSU, dass
bei Diskussionen und dem Beschluss im Kreistag festgestellt wurde, dass die
private Betreiberschaft nicht sinnvoll sei und es vergaberechtliche Probleme
gebe. In Hinsicht auf Festlegung am 28.09. habe Berthold Rüth öffentlich
erklärt, dass die CSU-Kreistagsfraktion sich auf die mittlere Variante
festgelegt habe. Nun habe Herr Röcklein und er dem Ausschuss dargelegt, wie der
Standort Dorfprozelten als auch Amorbach aussehe, und noch eine
kostengünstigere Variante zu erwarten, abgesehen von den gesamten rechtlichen
Problemen der privaten Betreiberschaft, sei keine realistische Einschätzung.
Sonst hätte man sich intensiver damit auseinandergesetzt.
Kreisrat Zimmermann erklärt für die FDP,
dass alles in einer Hand bleiben solle. Sie hätten sich noch für keine Variante
entschieden und wünschen sich in der Planung Flexibilität und Variablen.
Herr Röcklein führt dazu an, dass man z.B.
beim Rampenbau gleich in der richtigen Größe gebaut werden solle. Wenn man sich
für Boxen entscheide, werden die Betriebskosten steigen. Man benötige schon
alleine vier Bauschutt-Boxen. Daher sei es kostengünstiger, sich für Container
zu entscheiden.
Kreisrat Reinhard findet
Erweiterungsmöglichkeiten praktikabel und wichtig.
Kreisrat Dr. Fahn findet, dass die Variante
selbst nicht so wichtig sei. Man müsse optimale Bausteine für den Landkreis
Miltenberg aussuchen.