Tagesordnungspunkt

TOP Ö 2: Schulbauprogramm; aktueller Maßnahmestand (baulich) bei HSG, JBG und RSO

BezeichnungInhalt
Sitzung:23.09.2015   BAUV/005/2015 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.

 


Herr Fäth trägt zum Sachstand des Schulbauprogramms folgendes vor:

 

Main-Limes-Realschule Obernburg:

Die Baumaßnahme Realschule Obernburg befindet sich in den letzten Zügen des 2. Bauabschnittes. Die bereits berichteten Verzögerungen im Projektablauf konnten nicht ausgeglichen werden, sodass mit einem Bezug des gesamten 2. Bauabschnittes nach den Herbstferien zu rechnen ist.

Vorgezogen wurde bereits der Hauswirtschaftsbereich bezogen und ist im Betrieb.

 

Der 3. Bauabschnitt ist termingerecht gestartet und verläuft zurzeit annähernd wie geplant. Beim Abbruch des Mehrzweckraumes wurden bislang nicht bekannte Gründungen gefunden, die teilweise bis zu 4 m unter die Geländeoberfläche führten. Ebenso wurden im Zuge der Rückbauarbeiten mehr Schadstoffe, als ursprünglich angenommen, gefunden. Die ordnungsgemäße Entsorgung wurde durchgeführt. Es wird jedoch zu Mehrkosten in diesem Gewerk kommen.

 

Die Rohbauarbeiten im 3. BA schreiten zurzeit gut voran.

 

Die Pavillonbauten wurden zum Großteil von Obernburg nach Erlenbach verbracht.

 

Die Belastung der Schulfamilien durch die Baumaßnahme im laufenden Betrieb wird allmählich deutlich. Hier gilt es ein großes Lob für das große Verständnis gegenüber den Bauleuten auszusprechen.

 

 

Johannes-Butzbach-Gymnasium Miltenberg:

Der Start der Baumaßnahme war termingerecht.

Die Baustelleneinrichtung ist abgeschlossen.

Die Abbrucharbeiten konnten ohne größere Überraschungen und zügig vorangetrieben werden. Im Rahmen des Rückbaus wurde eine kostengünstige Lösung für einen behindertengerechten Zugang für den Großteil der Bestandsklassenräume gefunden.

Die Schadstoffsanierung ist ebenfalls reibungslos und in den geplanten Kosten durchgeführt worden.

 

Insgesamt ist die Baumaßnahme daher in Bezug auf Kosten und Termine unkritisch.

 

 

Hermann-Staudinger-Gymnasium Erlenbach:

Plangemäß startete die Baumaßnahme am 03.08.2015.

Die Firma Aksu aus Kelsterbach war für die Abbrucharbeiten beauftragt worden. Bereits nach wenigen Tagen zeigte sich ein Bauverzug. Gründe waren mangelnde personelle Besetzung, sowie geringe Baustellenpräsenz der örtlichen Bauleitung (Architekturbüro AGN SMP). Hinzu kamen Unklarheiten im Leistungsverzeichnis, ebenso wie unvorhersehbare Schwierigkeiten und nicht im Vorfeld erkennbare Bauteilkonstruktionen.

Die nach Freilegung vorgefundenen Konstruktionen bedingten einen stockwerksweisen Abbruch des Treppenhauses.

 

Es liegen dem Landratsamt bereits umfangreiche Nachträge und Mehrkostenanmeldungen – regelmäßig mit Anmeldung einer verlängerten Ausführungsfrist – vor. Seitens der örtlichen Bauleitung wurden Verzugsmeldungen an die Firma übersandt. Momentan wird mit einem Verzug von ca. 1 Monat zu rechnen sein.

 

 

Das mit der Schadstoffuntersuchung beauftragte Ingenieurbüro Klingenmeier führte bereits während der Abbruchphase entsprechende Materialkontrollen und Laboranalysen durch. Es wurden bislang keine nachträglichen, besonderen Erschwernisse durch im Vorfeld nicht erkennbare Schadstoffe festgestellt.

 

Es zeigten sich Unklarheiten zwischen LV-Positionen und Vorbemerkungen, die zu klären sind. Die Abbruchfirma stellte, gezielt auf diese Unklarheiten hin, Nachträge; diese wurden seitens des Planungsbüros als dem Grunde nach berechtigt angesehen.

 

Am 07.09.2015 begann die Rohbaufirma Trautmann aus Sulzbach fristgerecht mit den Erdarbeiten. Das Gewerk Rohbauarbeiten soll bis zum 01.04.2016 beendet sein. Die Firma meldete mittlerweile Baubehinderung an.

 

Die durch den Abbruch entfallenen Klassenräume werden durch die bei der RSO abgebauten Pavillons ersetzt.

 

Erschwerend trat kurz vor Beginn der Sommerferien ein Wasserschaden im östlichen erdgeschossigen Gebäudebereich auf. In drei Klassenzimmern sowie einem Teil des Flures mussten Bodenbelag und Estrich herausgerissen und erneuert werden.

 

Bis auf den Linoleumbelag, der wegen Lieferschwierigkeiten nicht mehr in den Sommerferien verfügbar ist, werden die übrigen Arbeiten bis Schuljahresbeginn beendet sein, so dass in den drei, übergangsweise mit Milchtütenkartonage ausgelegten Klassenräumen regulärer Unterricht stattfinden kann. Der neue Bodenbelag wird in den Herbstferien verlegt. Der Wasserschaden ist durch die Versicherung abgedeckt. Die Schadenssumme liegt bei etwa 50.000 €.

 

Die Maßnahme ist bereits zu Beginn der Abbruch- und Rohbauarbeiten terminlich und finanziell auffällig.

 

 

Die Kostenentwicklung für die Bauvorhaben wird nach Anschluss der wesentlichen Vergaben in der nächsten Ausschusssitzung erläutert.

Insgesamt muss jedoch festgestellt werden, dass der Ansatz von 18,5% für die Nebenkosten bei den Maßnahmen nicht eingehalten werden kann, da insbesondere die Anforderungen an die vorbereitenden und baubegleitenden Untersuchungen (Brandschutz, Bauphysik, Schadstoffuntersuchungen etc.) und die Beratungen in Bezug auf die Nachhaltigkeit bislang nicht so gegeben waren.

 

 

Herr Deboy ergänzt folgende Details zur Baumaßnahme HSG, Erlenbach:

 

Die erste Verzugssetzung wurde am 31.08.2015 versandt, daraufhin bat die Firma AKSU um einen Gesprächstermin am 02.09.2015. Bei diesem Termin waren sich alle Beteiligten einig, die Nachträge wurden am 11.09.2015 beauftragt. Entgegen des Vertrags stehen aktuell noch ¾ des Treppenhausturms.

Zudem war vereinbart, dass die Abbruchmaßnahmen ab Schulbeginn am 15.09. an Wochentagen nur noch ab 16:00 Uhr bis 20.00 Uhr, sowie Samstag vormittags durchgeführt werden sollen.

Des Weiteren wurde am 02.09. ein verlängerter Bauzeitenplan vorgelegt, der eine Verschiebung um 3 Wochen vorgesehen hatte. Dieser wurde von allen Beteiligten ohne Kürzung akzeptiert. Der Plan sah am 19.09.2015 eine Beendigung der reinen Abbrucharbeiten vor. Die vollständige Entsorgung der Schuttberge sollte im Anschluss stattfinden und zwei Wochen nach dem 19.09. ebenfalls abgeschlossen sein. Diesbezüglich hat das Bauamt am 22.09.2015 ein Schreiben an das Architekturbüro versandt. Die Bauleitung des Architekturbüros zeigt zu wenig Präsenz auf der Baustelle.

 

Am 17.09.2015 wurde die zweite, am 23.09.2015 die dritte Verzugssetzung versandt.

 

Trotz allen Unannehmlichkeiten sollen die Arbeiten mit der Firma AKSU zu Ende gebracht werden.

 

Parallel konnte die Firma Trautmann fristgerecht am 07.09.2015 mit den geplanten Arbeiten beginnen. Vorsorglich hat die Firma schriftlich Verzug angemeldet – dies ist jedoch ein Standard-Procedere.

 

Zusammenfassend ist von einem Bauverzug bis zu einem Monat die Rede. Es wird versucht, den Verzug bis zum geplanten Bauende Weihnachten 2016 wieder hereinzuholen.

 

Im Moment sind sechs Gewerke = ca. 28% der Gesamtsumme BA1 vergeben, einen genaueren Kostenüberblick wird Hr. Deboy in der nächsten und übernächsten Sitzung geben. Im Dezember diesen Jahres werden 75 % der Gesamtbaukosten BA 1 vergeben sein, sofern alle Vergaben nach Plan laufen.

 

Bei den ersten sechs Vergaben liegt der Kreis ca. 17.000 € unter den geplanten Kosten. Herr Deboy äußert sich zuversichtlich, dass durch neue Ausschreibungen vom 22.09.2015 noch Kosten eingespart werden können

 

 

Landrat Scherf ergänzt, dass der Kreis mit Nachdruck darauf achten werde, dass nicht noch mehr in Verzug gerate.

 

Kreisrat Schuck fragt, ob es besser wäre, regionale Firmen zu beauftragen.

 

Herr Deboy erwidert, dass der Kreis 80% der gesamten reinen Baukosten aufgrund von Überschreitung eines bestimmten Kostenwertes europaweit ausschreiben müsse.

Zudem melden sich bei Ausschreibungen grundsätzlich nur wenige hiesige Firmen.

 

Landrat Scherf ergänzt, dass auch der Kreis vorzugsweise regionale Firmen beauftragen möchte und versichert, dass der Kreis den Wünschen der Bauinnung bezüglich der Gestaltung der Ausschreibung nachkomme und tut was möglich ist.

 

Auf den Vorschlag von Kreisrat Zöller, dass ein wöchentliches Bau-jour fixe sinnvoll sei, erklärt Herr Deboy, dass dies tatsächlich bereits ab sofort geplant sei.

 

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