Tagesordnungspunkt

TOP Ö 3: Aktuelles aus dem ÖPNV

BezeichnungInhalt
Sitzung:13.05.2015   KA/003/2015 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Herr Betz berichtet zu aktuellen Entwicklungen im ÖPNV.

 

  1. Weiterentwicklung der VAB

Wie bereits aus der Presse auch der Öffentlichkeit bekannt wurde, besteht ein Dissens    innerhalb der VAB bezüglich der Erlösaufteilung des Gemeinschaftstarifes.

Der Partner DB Regio, vertreten durch die Westfrankenbahn, hatte daher die VAB-Verträge mit Ablauf des Jahres 2015 gekündigt, wohl auch um Druck auf die anderen Partner auszuüben.

Grundsätzlich besteht auch bei den anderen Partnern die Bereitschaft, die Erlösaufteilung zu reformieren, allerdings wäre die verbleibende Zeit für die dafür erforderlichen Erhebungen, Auswertungen, Abstimmungen und vertragliche Regelung zu knapp gewesen.

In einem Gespräch der VAB-Unternehmen am 06.05.2015 bei Staatssekretär Eck im Innenministerium in München, unter Beteiligung der Landräte und des Oberbürgermeisters, wurde daher ein Aussetzen der Kündigung bis zum Ablauf des Jahres 2016 einvernehmlich vereinbart. Zum 01.01.2017 soll dann eine neue Erlösaufteilung zur Anwendung kommen.

 

  1. Fortschreibung Nahverkehrsplan Bayerischer Untermain – Stand der Arbeiten

Der derzeit gültige gemeinsame Nahverkehrsplan der Region Bayerischer Untermain wurde im Jahr 2007 beschlossen und in weiten Teilen seitdem umgesetzt. Auch vor dem Hintergrund veränderter rechtlicher Regelungen war eine Anpassung bzw. Fortschreibung geboten. Ende 2013 wurde daher mit der Fortschreibung des gemeinsamen Nahverkehrsplans begonnen.

Zunächst wurden Daten und Informationen bei den Gemeinden (Einwohner, Siedlungsentwicklung, geplante Baugebiete, Fahrplanwünsche und Vorschläge) und den Unternehmen (z.B. Fahrgastzahlen, Fahrzeugqualitäten) abgerufen.

Das beauftragte Planungsbüro plan:mobil arbeitete die Daten auf und erstellte eine Analyse des derzeitigen Nahverkehrsangebotes. Das Ergebnis dieser Analyse wird in Kürze zunächst der Arbeitsgruppe der Fraktionen der ARGE-ÖPNV vorgestellt, anschließend erfolgt die Information in den einzelnen Gebietskörperschaften.

Aus der Analyse heraus wird dann die Strategie der zukünftigen Weiterentwicklung und ein Maßnahmenprogramm formuliert.

 

  1. Direktanbindung Südspessart und Raum Amorbach nach Miltenberg

Die zum Dezember 2014 als Ergänzung zum SPNV eingerichteten Busfahrten aus dem Südspessart bzw. dem Raum Amorbach haben nach einer ersten Einschätzung des Busbetreibers zu steigenden Fahrgeldeinnahmen geführt, stärker im Südspessart, in geringerem Umfange auch im Raum Amorbach.

 

  1.  Ortsverkehr Sulzbach

Bereits zum Dezember 2013 sollte ursprünglich die Anbindung der beiden Sulzbacher Ortsteile Soden und Dornau an die Hauptgemeinde bzw. an weiterführende Linien verbessert werden. Da man sich damals noch nicht auf eine Konzeption verständigen konnte, wurde die Maßnahme zurückgestellt.

Nach Prüfung verschiedener Optionen, deren Vorstellung und Diskussion in und nach Bürgerversammlungen sowie einer abschließenden Sitzung des Gemeinderates liegt nun ein Konzept vor, das aus folgenden Komponenten besteht:

 

-       Rücknahme der parallel zum Stadtbus und mit niedrigen Besetzungszahlen verlaufenden Fahrten nach bzw. von Aschaffenburg, mit Ausnahme der gut genutzten schulbedingten Fahrten;

-       Konzentration auf den Abschnitt Gailbach – Soden – Sulzbach – Dornau mit durchgängiger und ganztägiger Erreichbarkeit aller zentraler Punkte (Ortsmitte, Bahnhof, Einkaufsmärkte, Rathaus, Schule);

-       Konsequente Anbindung in Gailbach an den Stadtbus mit kurzen Übergangszeiten;

-       Verknüpfung in Sulzbach Bahnhof mit dem Zug und im Ortszentrum mit den Buslinien nach Aschaffenburg und Elsenfeld;

-       Einrichtung von Zusatzfahrten von Dornau nach Obernburg-Elsenfeld als  Anschluss zum Ortsbus, um die Anbindung an den Raum, insbesondere an die weiterführenden Schulen zu verbessern;

 

Der neue „Citybus Sulzbach“ soll zum Dezember 2015 starten.

 

  1. Anbindung nach Würzburg

Die Stadt und der Landkreis Miltenberg sind neben der Bahn (über Wertheim-Lauda)  mit der direkten und durchlaufenden Linie 8070 an Würzburg angebunden. Von dieser Linie werden zwei Bundesländer, drei Verkehrsverbünde und vier ÖPNV-Aufgabenträger berührt.

Die Genehmigung der Linie endet zum Dezember 2017, d.h. eine zeitnahe Abstimmung der beteiligten Aufgabenträger über das gewünschte Fahrleistungsangebot und gewünschte Verknüpfungen mit anderen Bahn- oder Buslinien ist erforderlich.
Der Landkreis Main-Tauber, in dessen Bereich der größte Leistungsanteil erbracht wird, beabsichtigt eine Verbesserung des Fahrplanangebotes. Dies entspricht auch den Interessen des Landkreises Miltenberg. Derzeit erfolgt die Abstimmung eines Musterfahrplanes, der Grundlage für die Antragstellung der Unternehmen, aber auch der Bewertung durch die Konzessionsbehörde bei konkurrierenden Anträgen sein wird.

Ob der dann ausgeweitete Verkehr „eigenwirtschaftlich“, also ohne  Zuschuss gefahren werden kann ist unklar, daher soll eine „Vorabbekanntmachung“ veröffentlicht werden.

Sollte kein eigenwirtschaftlicher Antrag innerhalb der gesetzlich vorgegebenen Frist eingehen, wird ein wettbewerbliches Vergabeverfahren durchgeführt.

Entsprechend dem Leistungsanteil würde der Main-Tauber-Kreis das Verfahren führen, die Landkreis Miltenberg und Würzburg würden beteiligt, Genehmigungsbehörde bliebe die Regierung von Unterfranken.

 

Kreisrat Weber freut sich, dass der Südspessartbus steigende Zahlen erfahre und möchte wissen, ob man diesen Bus nicht besser bewerben könne.

Er stellt die Frage, ob Faulbach auch an diesen Bus angeschlossen werden könne.

Da dieser Bus nur werktags fahre, erkundigt er sich, inwieweit ein Schoppenbus am Wochenende eingeführt werden könne.

Zum Würzburg-Bus fragt er, ob dieser nicht auch über den Südspessart fahren könne.

 

Kreisrat Dr. Fahn möchte wissen, ob es für die Fortschreibung des Nahverkehrsplans einen weiteren Zeitplan gäbe und ob dazu noch jetzt konkrete Vorschläge eingereicht werden können.

Zum Regionalverkehr Aschaffenburg-Frankfurt fragt er, ob es stimme, dass der Zug in Frankfurt-Süd ende und warum dieser nicht bis Frankfurt Hauptbahnhof fahre.

 

Herr Betz beantwortet die Fragen.

Zu Kreisrat Dr. Fahn erklärt er, der Frankfurter Hauptbahnhof habe momentan zu hohen Zulauf. Es werde sich erst dann verbessern, wenn eine zusätzliche Gleiskapazität bestehe. Durch eine gute Verbindung zur S- und U-Bahn sei es allerdings verkraftbar.

Eigentlich sei vorgesehen gewesen, die Maintal-Bahn an die Hauptstrecke Aschaffenburg-Frankfurt anzupassen. Dazu laufen noch Gespräche.

Zum Nahverkehrsplan erklärt Herr Betz, die Verbindungsanalyse werde präsentiert und einstimmig abgestimmt, anschließend werde der Gutachter ein Maßnahmenprogramm entfernen. Dieses gehe dann an die Fraktionen und an die Gemeinden. Daraufhin könnten sich die Gemeinden wieder einbringen. Der Dialogprozess werde weitergeführt und wahrscheinlich bis 2016 andauern.

Zur Anbindung Südspessart, der Linie 78, Achse Richtung Würzburg, teilt Herr Betz mit, die Rahmen seien sehr stark auf den Knoten Wertheim abgestimmt, auf die Andockung an die Züge von Lauda als auch von Miltenberg Richtung Würzburg. Man könne auch mit dem Zug nach Wertheim fahren und dann nach Würzburg weiterfahren. Es sei aber auch nicht ausgeschlossen, dass ggf auch aus dem Südspessart heraus mit einzelnen Fahrten bestimmte Busse, die den Zug nicht erreichten, bis nach Wertheim verlängern.

Herr Betz erklärt zur Anbindung Faulbach, es seien diesbezüglich bereits Gespräche mit dem Bürgermeister geführt worden. Diese Vorstellungen habe er schon zu einem früheren Zeitpunkt mit dem Unternehmen diskutiert. Problem sei gewesen, dass die Standzeit, die er für den Bus habe, Stadtprozelten nutzen wollte. Die Standzeit sei heute allerdings Lenk- und Ruhezeit. Es müsse demnach erst andere Durchbindungen geschaffen werden, um Faulbach anzubinden.

Zum Schoppenbus am Wochenende bemerkt Herr Betz, dass dies ein neues Thema sei und man eventuell abwarten müsse, wie die Zählungen ausgehen.

Das Thema Werbung für diesen neuen Verkehr sei schwierig, man solle erst nach Auswertung in die Zahlen in die Werbung einsteigen.

 

Kreisrat Dr. Kaiser erkundigt sich bei Landrat Scherf nach dem Stand der Ausschreibung für die Maintalbahn.

 

Landrat Scherf berichtet zur Ausschreibung, momentan laufe die Übergangsphase von 2016-Dezember 2019. Für die langfristige Ausschreibung für den Zeitraum nach Dezember 2019 laufen derzeit Abstimmungsgespräche zwischen Stuttgart und München.

 

Der Kreisausschuss nimmt die Ausführungen zur Kenntnis.

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