Tagesordnungspunkt
TOP Ö 8: Antrag auf eine projektbezogene Förderung „24h von Bayern“
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 15.12.2014 KA/004/2014 |
Beschluss: | mehrheitlich beschlossen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Landrat
Scherf begrüßt Frau Sangnier und leitet ein, der Touristikverband e.V. RÄUBERLAND hat in den vergangenen sieben
Jahren mit zahlreichen Projekten viele Impulse zur Belebung des Tourismus
gegeben.
Nun steht ein weiteres Großprojekt an. Der Touristikverband e.V.
RÄUBERLAND hat den Zuschlag als Austragungsort 2015 erhalten. Begründet wurde
dies von der Bayern Tourismus Marketing GmbH (BayTM) mit der
Wanderinfrastruktur im RÄUBERLAND, der gelebten Wanderkultur in der Region und
der Tatsache, dass sich das RÄUBERLAND als eine der vier Pilotregionen des
Deutschen Wanderverbandes, der Herausforderung zur Zertifizierung
„Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ stellt. Hinzu kommt, dass die Region
über ein neues durchgängiges Beschilderungssystem und naturbelassene Wege
verfügt.
Im Jahr 2015 findet die 24-Stunden-Wanderung in Bayern zum siebten Mal
statt. Das Event ist inzwischen weit über die Grenzen Deutschlands hinaus
bekannt. In den vergangenen Jahren nahmen Wanderer aus Deutschland und ganz
Europa teil.
Die siebte Ausgabe der „24 h von Bayern“ findet nun im RÄUBERLAND im
Spessart-Mainland statt. Am 27. Juni 2015 starten 444 Teilnehmer vom
Wandermarktplatz in Mespelbrunn auf die Strecken durch den Spessart, auch durch
die Gemarkungen der Gemeinden Hobbach und Leidersbach.
Die Wanderveranstaltung „24 h in Bayern“ ist eine Großveranstaltung,
die in Zusammenarbeit mit der Bayern Tourismus Marketing GmbH (BayTM)
durchgeführt wird. Mit der Durchführung dieser Veranstaltung erhofft sich der
Tourismusverband eine noch breitere Streuung des Bekanntheitsgrades des
RÄUBERLANDs und damit der Gesamtregion Spessart. Bei dieser Veranstaltung ist
nicht nur das Zusammenspiel der Mitgliedsgemeinden des RÄUBERLANDs mit seinen
Bürgern und Vereinen mit dem Touristikverband e.V. RÄUBERLAND gefordert,
sondern ebenso das Zusammenspiel Gebietsausschuss Spessart-Mainland,
Spessartbund und Naturpark Spessart mit dem Touristikverband e.V. RÄUBERLAND.
Die Veranstaltung erfordert einen erhöhten finanziellen und personellen
Aufwand. Im Jahr 2014 waren allein am Austragungsort im Passauer Land am
Wandermarktplatz und auf der Strecke innerhalb der 24 Stunden 200 Helfer
eingesetzt. Die Kosten, die auf den Tourismusverband e.V. RÄUBERLAND und unter
Berücksichtigung der Bereitstellung der Bauhöfe der sieben Mitgliedsgemeinden
zukommen, werden sich auf insgesamt ca. 35.000 € belaufen.
Diese setzen sich zusammen aus:
• Kostenbeitrag an Bayern
Tourismus Marketing GmbH (BayTM)
• Personalkosten
• Technisches Zubehör
• Fremdkosten wie
Genehmigungen, Feuerwehr, Rotes Kreuz etc.
• Unterhaltungsprogramm
+ GEMA
• Catering
• Werbungskosten
Der Touristikverband e.V. RÄUBERLAND bittet daher um eine finanzielle
Unterstützung in Höhe von 15.000 €. Die Kostenaufteilung ist dem beigefügten
Kostenplan zu entnehmen. Die Einnahmen der Startkarten sind bereits abgezogen.
Frau Sangnier berichtet anhand beiliegender Präsentation.
Kreisrat Dr. Linduschka interessieren die ungedeckten Gesamtkosten von
34.000 Euro, von denen der Landkreis Miltenberg 15.000 Euro übernehmen solle.
Er fragt, wie begründet werde, dass wir über 40 % übernehmen sollen, obwohl man
an der Stelle vielleicht mit 2 oder 3 % beteiligt sei. Für ihn müsse es dafür
eine konkrete Begründung geben, momentan neige er eher dazu, nicht zuzustimmen.
Auch Kreisrat Reinhard meint, dies bedürfe der Diskussion, denn es sei
ein wichtiges Thema. Es dürfe auch keinen Präzedenzfall geben für zukünftige
Regelungen.
Frau Seidel erklärt zur Finanzierung, RÄUBERLAND sei ein Teil von Spessart-Mainland
und diese Veranstaltung „24h von Bayern“ sei ein Großprojekt, das unsere Region
verstärkt in den Fokus stelle. RÄUBERLAND sei etwas schwächer aufgestellt als
Churfranken und könnte die Unterstützung hier gebrauchen, auch im Hinblick
darauf, dass es dem gesamtem Landkreis zu Gute komme. Es sei eine
Großveranstaltung, die sehr viel Zuspruch erfahre und schnell ausgebucht sei,
sie bringe viele Urlauber in die Region und es multipliziere sich.
Kreisrat Dr. Fahn wundert sich, die Aktion finde nun zum 7. Mal statt
und er habe bisher noch nichts davon gehört. Es sei auch das erste Mal, dass
Frau Sangnier im Kreisausschuss berichte. Den Landkreis Miltenberg tangiere
dies auch nur am Rande, er verstehe, was Kreisrat Dr. Linduschka dazu gesagt
habe. Daher habe er auch Probleme damit, aus seiner Sicht seien 15.000 Euro
einfach zu viel.
Kreisrätin Münzel finde es schön, dass das Thema Wandern aufgegriffen
werde, auch mit einem Großereignis, denn man sei in der Tat eine großartige
Wandergegend. Sie denke, dass man mit einem solchen Ereignis den Blick auf den
Landkreis und den Spessart lenken könne. Allerdings fände sie es wichtig, dies
dann für eine nachhaltige Entwicklung zu nutzen.
Landrat Scherf dankt für den Hinweis, man nehme auf jeden Fall die
nächste Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Tourismus dafür, komplett
das Thema Tourismus zu beleuchten. Auch nehme man alle Geschäftsführer dazu, um
zu sehen, was man habe und strategisch zu sehen, wo man hinwolle und was man
tun könne, langfristig mehr Aufmerksamkeit zu bekommen.
Kreisrat Oettinger erklärt, er finde die Veranstaltung gut, ein
richtiger Ansatz, und die Kommunen seien ohnehin fast alle Mitglieder im
Spessart-Mainland. Er frage, ob man Churfranken etwas mit einbinden könne.
Frau Seidel fügt hinzu, es sei auch als Tourismusmesse gedacht und es
werde viele Möglichkeiten geben, sich zu präsentieren, da sei natürlich auch
für Churfranken die Möglichkeit gegeben, sich ausführlich darzustellen.
Man müsse aufhören, in zu kleinen Einheiten zu denken, so Landrat
Scherf, sondern eine gemeinsame Strategie entwickeln.
Kreisrat Weber findet das Projekt interessant, fragt aber nach der ihm
fehlenden Gegenfinanzierung durch mögliche Einnahmen.
Frau Sangnier erklärt, es betreffe das ganze Gebiet, dieses Jahr seien
es mehrere Landkreise und 37 Kommunen gewesen. Diese Zahl habe man an einer
Strecke von 90 km natürlich nicht alle durchwandern können. Aus diesem Grund
sei es auch der Appell von Bayern Tourismus, an die Strecke zu kommen. Daher
seien alle einzelnen Bürgermeister aufgerufen, ihre Ideen einzubringen. Man
wolle das Projekt nicht beschränken, sondern es sei für die gesamte Region
gedacht.
Frau Seidel fügt hinzu an Kreisrat Weber gerichtet, die Einnahmen der
Startkarten seien bereits abgezogen.
Landrat Scherf erklärt, er sehe, man brauche mehr Transparenz, was im
Bereich Tourismus laufe.
Kreisrat Fieger sieht die Grenzerfahrung auch so, 90 km in 19 h sei
schon sportlich, er gehe davon aus, dass es in dieser Gegend unterboten werde,
auch wenn es kein Wettbewerb sei. Wenn man einen Zuschuss gebe, stelle sich die
Frage, was die Aufgabe des Landkreises sei. Diese sehe er hier als Förderung
des Tourismus. Er fragt aber auch, wie man auf 15.000 Euro für den Landkreis
Miltenberg komme.
Frau Sangnier antwortet, man habe in der Vorstandssitzung darüber
gesprochen, wie man dieses Großprojekt finanziell schultern könne und war
einhellig der Meinung, dass man es allein schon aus werbetechnischen Gründen
machen solle. Dann habe man alles addiert und festgestellt, dass man es alleine
nicht schaffe. Im Vorstand sei man dann zu dem Schluss gekommen, die beiden
Landkreise (Miltenberg und Aschaffenburg) um jeweils 15.000 Euro zu bitten. Es
gebe sicherlich in so einer Großveranstaltung auch noch Unbekannte.
Landrat Scherf appelliert, es sei eine herausragende Veranstaltung und
man solle diese unterstützen.
Der Kreisausschuss fasst bei zwei Gegenstimmen mehrheitlich den
B e s c h l u s s :
Der Touristikverbands e.V. RÄUBERLAND erhält für die Durchführung des Projektes „24h von Bayern“ einen Zuschuss in Höhe von 15.000 Euro.