Tagesordnungspunkt

TOP Ö 4: Bericht zum neuen Linienbündel „Regiobus Amorbach“

BezeichnungInhalt
Sitzung:13.10.2014   KA/003/2014 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Herr Rosel berichtet zum vorliegenden Sachverhalt:

 

Um räumlich sinnvolle Linienbündel im ÖPNV zu erreichen wurde das Verkehrsangebot im Raum Amorbach zu einem eigenen Linienbündel zusammengefasst und vom Regiobus Miltenberg getrennt. Als Verbesserung wurde eingeführt, dass eine Vielzahl von Fahrten nunmehr nicht nur an Schultagen, sondern an alle Werktagen gefahren werden. Damit wurde das ÖPNV Angebot in der Region deutlich verbessert. Vorausgegangen waren Gespräche unseres Nahverkehrsbeauftragten Herrn Betz mit den Verkehrsunternehmen sowie den anliegenden Städten und Gemeinden. Das Konzept wurde im Kreisausschuss am 22.09.2014 beschlossen und ist in Kraft.

 

Das Linienbündel „Regiobus Amorbach“ besteht nunmehr aus den Linien:

 

     86 Kirchzell – Amorbach – Kleinheubach – Glanzstoffwerke

     92 Stadtverkehr Amorbach (bisher 89)

     94 Amorbach – Weilbach – Weckbach – Gönz (bisher 84 bzw. 84.4)

     95 Amorbach – Kirchzell – Ottorfszell - Watterbach/Breitenbuch (bisher 84 bzw. 84.5)

     96 Amorbach – Buch – Preunschen – Mörschenhard – Mudau (bisher 84.5)

     97 Amorbach – Neudorf – Reichartshausen (bisher 84.1)

     98 Amorbach – Beuchen – Boxbrunn (bisher 84.2)

     99 Amorbach – Hambrunn – Zittenfelden (bisher 89 bzw. 84.3)

 

Die neue Linienführung wurde auf die Madonnenlandbahn abgestimmt. Dies war auch notwendig, da im ÖPNV ein Parallelbedienungsverbot gilt, so dass Busse im ÖPNV  grundsätzlich nicht die gleiche Strecke wie der SPNV bedienen dürfen. Damit entfielen die direkten Fahrten nach Miltenberg, insbesondere die Anbindung von Miltenberg West (Krankenhaus) über ein Busangebot aus dem Raum Amorbach. Die Linien werden nunmehr über die Madonnenlandbahn realisiert.

 

Als Nachteil hat es sich nunmehr herausgestellt, dass der Bahnhalt Weilbach nicht behindertengerecht ausgebaut ist, wie auch die fehlende direkte Anbindung  des Krankenhauses bzw. der Innenstadt von Miltenberg bemängelt wurde. Es gab einige Beschwerden in diese Richtung, verbunden mit der Bitte, wieder eine Busverbindung einzurichten. Derzeit wird geprüft, inwieweit 1 bis 2 Busfahren in Zwischenlagen zur Bahn realisiert werden können. Ggf. können hier Leerfahrten der Busunternehmen als Synergieeffekt genutzt werden. Es ist davon auszugehen, dass hier eine Lösung gefunden wird (ähnlich Südspessart). Vom Grundsatz her soll es aber bei den neuen Linien bleiben, auch um den Erhalt der Madonnenlandbahn zu sichern.

 

Die grundsätzliche Problematik der fehlenden Barrierefreiheit von Bahnsteigen, die leider noch öfter im Landkreis anzutreffen ist, wird sich Herr Landrat Scherf annehmen. In einem Gespräch zwischen der BEG und Ihm Anfang November wird dies besprochen. Die Aufgabe von Parallelverkehren zum SPNV kann nur umfassend und sinnvoll umgesetzt werden, wenn die Bahnsteige auf aktuellen Standard und  damit auch behindertengerecht umgebaut werden. Dies ist auch im Hinblick auf unser seniorenpolitisches Gesamtkonzept wichtig.

 

Weiter möchte Herr Landrat Scherf in diesem Zusammenhang die Einrichtung eines weiteren Bahnhalts Miltenberg-West (Krankenhaus) thematisieren. Dieser Halt wäre eine optimale Anbindung des Amorbacher Raums wie auch von Miltenberg selbst an das Krankenhaus.

 

Im Nachgang zur Umsetzung des neuen Konzepts erreichte uns die Bitte des Karl-Ernst Gymnasiums in Amorbach, den Fahrplan auf die neue Schulendzeit 16:40 abzustimmen. Die Schule hat hier, leider ohne Abstimmung mit uns als ÖPNV Aufgabenträger, die Schulendzeit auf 16:40 geändert. Nach Auskunft der Schule erfolgte die Anpassung wegen der Aussage des Kultusministeriums, dass verkürzte Unterrichtsstunden nicht mehr zulässig sind.

Zuvor begann der Unterricht um 8:15 und endete, mit verkürzten Nachmittagsstunden, spätestens um 16:15. Die Erreichbarkeit der Züge nach Miltenberg um 16:27 und nach Walldürn um 16:28 war darauf abgestimmt. Nunmehr ist das Unterrichtende 16:40. Die auf die Bahn angewiesenen ca. 95 Schüler müssen somit bis 17:40 auf den Zug warten.

 

In einer Besprechung mit der Schule am 26.09.2014 wurden Lösungsmöglichkeiten besprochen. So soll der Schulbeginn auf 8:05 und das Unterrichtsende auf 16:30 vorverlegt werden. Die Madonnenlandbahn soll Richtung Miltenberg auf 16:37 und Richtung Walldürn auf 16:31 verlegt werden (die Schüler dürfen hier ein paar Minuten ehr gehen). Dies wird gerade mit der dafür zuständigen BEG, der DB Regio Netz sowie der NVBW abgestimmt, wobei Zustimmung signalisiert wurde. Mit dieser Fahrplanänderung zum 03.11.2014 können alle Schüler zeitnah transportiert werden. Sie erreichen auch ihre weiteren Anschlüsse in der Fläche. Der Busfahrplan wird daneben soweit notwendig angepasst.

 

 

Landrat Scherf weist darauf hin, dass der Nahverkehrsbeauftragte natürlich darauf angewiesen sei, in Kenntnis gesetzt zu werden, wenn Schulzeiten geändert werden.

Der Regiobus sei grundsätzlich ein sinnvolles und gutes Projekt, gemeinsam mit den Gemeinden und Unternehmen umgesetzt. Er erinnere auch daran, dass man einstimmig mit dem Energie- und Klimaschutzkonzept beschlossen habe, die ÖPNV-Fahrgastzahlen zu verdoppeln. Man müsse man sich auch darüber Gedanken machen, wie man das erreiche.

 

Kreisrat Schmitt bedankt sich als Bürgermeister für die kooperative Zusammenarbeit und das Ergebnis. Vor Schuljahresbeginn habe man gemeinsam Fahrpläne abgestimmt. Bedauerlicherweise gab es ein Kommunikationsproblem. Die Lösung finde er gut und wichtig.  Die Westfrankenbahn habe auch bereits unwahrscheinlich viel investiert und noch viel auf dem Programm stehen.

 

Auch Kreisrat Schwab dankt als Bürgermeister für diese vernünftige Lösung. Er weist aber auch darauf hin, dass für ihn momentan die Bahn- und Busverbindung keine Parallellinien sind, solange die Bahnsteige nicht entsprechend ausgebaut seien.

 

Kreisrat Oettinger freut sich über die einvernehmliche Lösung. Man müsse aber auch die barrierefreien Bushaltestellen im Auge behalten. In einem Ort habe man wesentlich mehr Bushaltestellen als Bahnhaltestellen. Die Frage sei, wie komme man zum Bahnhof. Er halte den Bus für kurze Strecken im Landkreis Miltenberg ohnehin flexibler.

 

Auf seine Anmerkung zur Förderung erklärt Herr Rosel, hier gebe es momentan zwei Arten, einmal diese für den Neubau von Haltestellen und dann die für bereits bestehende Haltestellen.

 

Landrat Scherf weist auch darauf hin, dass Bahnsteige Aufgabe des Freistaates Bayern seien.

 

Der Kreisausschuss nimmt die Informationen zur Kenntnis.

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