Tagesordnungspunkt
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Hermann-Staudinger-Gymnasium
geplante Generalsanierung
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 10.07.2014 BAUV/002/2014 |
Beschluss: | zur Kenntnis genommen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Hermann-Staudinger-Gymnasium
Erlenbach
geplante Generalsanierung
Allgemeine
Daten
§
Gründung HSG
(zuerst in Dr.-Vits-Schule Erlenbach) 10.09.1965
§
Grundsteinlegung
HSG (Altbau) 09.06.1967
§
Nutzung HSG
(Altbau) ab 09/1968
§
Schülerzahl
ursprünglich 379
§
Fertigstellung
Erweiterungsneubau (Einweihung) 19.05.1981
§
IZBB (Mensa)
(Einweihung) 07.07.2006
§
Schülerzahl im
Schuljahr 2012/2013 921
§
Lehrerzahl im
Schuljahr 2012/2013 81
§
Bruttogeschossfläche
Bestand 10.242
m²
§
Bruttogeschossfläche
Variante 8 13.894
m²
Verabschiedung
Schulbauprogramm
Am 26.03.2012 wurde vom Kreistag des Landkreises
Miltenberg ein Schulbauprogramm u.a. für die Generalsanierung des
Hermann-Staudinger-Gymnasiums Erlenbach verabschiedet.
Am 21.10.2013 erfolgte durch dieses Gremium die
Beschlussfassung zur Stellung eines FAG-Antrags für diese Großbaumaßnahme.
Teilnahme am
Wettbewerb „Schulen Planen und Bauen“
Im November 2012 wurde die Schulleitung des HSG über
den bundesweit ausgelobten Wettbewerb „Schulen planen und bauen“ der
Montag-Stiftung Jugend und Gesellschaft informiert. Fünf Preisträger erhielten
geldwerte Leistungen von je 100.000 €.
Am 03.12.2012 beschloss der Bauausschuss die Teilnahme
an diesem Wettbewerb. Die Arbeiten wurden bis zum 08.02.2013 eingereicht, am
17.04.2013 wurde der Landkreis von der Montag-Stiftung informiert, dass das HSG
nicht unter den Preisträgern ist. Insgesamt wurden 31 Arbeiten eingereicht.
Am 29.04.2013 wurde der Bauausschuss über den
Wettbewerbsentscheid informiert.
VOF-Verfahren
Die Vergaben der Planungsleistungen (Architekten
und Fachplaner Haustechnik) für die Generalsanierung des
Hermann-Staudinger-Gymnasiums wurden in einem europaweiten VOF-Verfahren
durchgeführt.
Das Architekturbüro SMP Ingenieure Generalplaner
Sachverständige aus Oestrich-Winkel erhielt den Zuschlag für die Architektenleistungen.
Den Zuschlag für die Planungsleistungen Elektro
erhielt das Ingenieurbüro Metzger aus Weikersheim, für HLS das Büro
Zinßer-Ingenieure aus Marktheidenfeld.
Alle
Planer werden stufenweise mit der Erbringung ihrer Leistungen beauftragt.
Planungsphase
Den Planungen zugrunde liegt ein Raumprogramm der
Regierung von Unterfranken vom 04.09.2013, das als Grundlage einer Förderung
auf eine Vierzügigkeit des HSG abzielt.
Lebenszykluskosten
Als Novum für den Landkreis Miltenberg sollen künftig die auf den Lebenszyklus der Gebäude bezogenen Kosten (Lebenszykluskosten), i.d.R. 30 bzw. 50 Jahre, stärker betrachtet werden. Aus der Mitwirkung des beauftragten Büros Balck + Partner aus Heidelberg erwartet das Kreisbauamt einen wirtschaftlichen Vorteil, da die Langzeitkosten nicht nur grob geschätzt, sondern aufgrund von nachprüfbaren Aufstellungen berechnet werden.
Das Büro ermittelt die Langzeitkosten der von den Architekten und Fachplanern vorgeschlagenen Lösungen und vergleicht diese mit Referenzkosten aus anderen Objekten. So wird ersichtlich, welche finanziellen Vor- oder Nachteile sich durch die Planungen ergeben.
Planungskonzept
Die Planungsvariante 8 wird derzeit fortgeschrieben. Dieses Konzept beinhaltet folgende zentrale Überlegungen:
§ Verlegung des derzeitigen Haupteingangs von der West- auf die Südseite. Dadurch werden Aufenthalts- und Mensabereich deutlich vom „Durchgangsverkehr“ entlastet und beruhigt.
§ Abbruch des nordöstlich gelegenen, eingeschossigen Fachklassentrakts einschließlich Musiksaal.
§ Errichtung eines dreigeschossigen Erweiterungsneubaus parallel zur Elsenfelder Straße. Der Neubau enthält nahezu alle Klassen- und Fachklassenbereiche. In Verbindung mit dem bestehenden dreigeschossigen Bestand entsteht ein geschlossener atriumförmiger Baukörper mit vier kleinen Innenhöfen. Der umbaute, erdgeschossige Baukörper bleibt erhalten.
§ Zusammenfassung naturwissenschaftlicher Bereiche und vertikale Anordnung übereinander.
§ Keine Aufstockung bestehender Bauteile aus statischen Gründen.
§ Kompletter Erhalt aller sanierten Flachdachflächen (ca. 10.390 m²).
Weitere grundsätzliche Planungsvorgaben sind:
§ Kompakte Bauweise mit weitest gehendem Erhalt der vorhandenen Bausubstanz und der primären Strukturen (z.B. Treppenhäuser).
§ Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und niedrige Unterhaltskosten (Lebenszyklusmanagement).
§ Energieoptimierte und energieeffiziente Bauweise.
§ Wirtschaftliches, langlebiges und widerstandsfähiges Fassadensystem.
§ Einsatz technischer Systeme auf das Notwendigste begrenzen.
§ Möglichst wenig Eingriffe in bereits sanierte Bereiche. Bis auf die teilweise sanierte Westfassade mit ehemaligem Haupteingang und darüber liegender Verwaltung müssen jedoch alle übrigen Fassadenflächen – auch die bereits sanierter Klassenräume – erneuert werden, was zwangsläufig bauliche Eingriffe in diesen Räumlichkeiten zur Folge hat.
§ Nachhaltiges Bauen und Betreiben. Auf Grundlage des „Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen – Unterrichtsgebäude“ (abgekürzt BNB_UN) wird der sogenannte Silber-Standard angestrebt.
§ Brandschutz
§ Barrierefreiheit / Inklusion
Alle bisherigen Planungsüberlegungen fanden stets in enger Abstimmung und mit kurzfristigem Feedback der Schulleitung statt. Die vorliegende Planungsvariante spiegelt zu hundert Prozent die Wünsche und Vorstellungen der Schulleitung wieder.
Raumprogramm
Auf der Basis des von der Regierung von Unterfranken vom 04.09.2013 genehmigten Raumprogramms geht hervor, dass der genehmigte Flächenbedarf höher ist als die vorhandenen Bestandsflächen. Daraus resultiert eine zwingend erforderliche Erweiterung, um das vorhandene Flächendefizit von knapp 1.000 m² auszugleichen.
§
HNF vorhanden im
Bestandsgebäude 5.454
m²
§
HNF lt.
genehmigtem Raumprogramm 6.432
m²
§
HNF lt. aktueller
Planung 7.414
m²
§
HNF Mehrbedarf
gegenüber genehmigtem Raumprogramm 982
m²
Am 02.07.2014 fand mit vier Vertretern der Regierung, der Schulleitung sowie des Kreisbauamts eine Besprechung der aktuellen Planung sowie des Raumprogramms statt.
Folgende Kritikpunkte zeichneten sich
schwerpunktmäßig in der Besprechung ab:
- IZBB-Bereich
Die ursprüngliche Nutzung als
Aufenthaltsbereich im Rahmen der Ganztages-betreuung des in 2006 überbauten
Innenhofs sollte weitgehend erhalten bleiben (25-jährige Zweckbindung bei
Fördermaßnahmen).
Die IZBB-Maßnahme wurde seinerzeit mit 90
Prozent gefördert.
- Lehrerbereich/Bibliothek
Dieser Bereich ist zurzeit noch aus
Fördergesichtspunkten deutlich zu groß, spiegelt jedoch den in der Planung vom
Nutzer dargestellten Bedarf wieder (385qm/666qm). Geplant sind derzeit 666 m².
Seitens Regierung wurde auch der fehlende Ausblick ins Freie sowie das farbige
Licht bei geschlossener orangefarbener Sonnenschutzmarkise kritisch gesehen.
- Aula
Die Regierung von Unterfranken stellte
heraus, dass die geplante Pausenhalle gegenüber dem förderfähigen Raumprogramm
mit 440 m² mit derzeit 269 m² deutlich zurückbleibt. Die Schulleitung äußerte
sich dahingehend, dass als „erweiterter“ Aufenthalts-, Hausaufgaben- und
Kommunikationsbereich seit Jahren die Mensa mit angegliederter sog. Lounge
dient.
Die derzeitige Raumsituation Aula/Mensa sei daher
völlig ausreichend.
§
Lage neuer Haupteingang/Erschließung Schulhaus
Der neu geplante Haupteingang an der Südseite des
Schulkomplexes sollte aus Sicht der Regierung von Unterfranken um eine Achse weiter westlich verschoben
werden, um die etwas beengte und wenig repräsentative Eingangssituation zu
verbessern.
- Küchenbereich
Mensa IZBB: Umbau Regenerier- zur Vollküche
Seinerzeit wurde die Küche als reine
Regenerierküche ausgelegt. Mittlerweile hat sich daraus nahezu eine Vollküche
entwickelt, da täglich vor Ort frisch gekocht wird. Ein entsprechender
Platzmangel ist die Folge, aber auch Defizite hinsichtlich
lebensmittelrechtlicher Belange.
Hier kann die Schulleitung über den Bauherrn einen
entsprechenden Antrag bei der Regierung auf Erweiterung des Küchentrakts
stellen. Bei Akzeptanz kann dieser Umbau in die reguläre Förderung mit aufgenommen
werden.
Kostenrahmen
Der Kostenrahmen von 14,5 Mio. € brutto ist nach derzeitigem Planungsstand nicht einzuhalten, bedingt durch einen Flächenmehrbedarf von knapp 1.000 m² gegenüber dem genehmigten Raumprogramm, der einen größeren Erweiterungsbau erforderlich macht. Maßgebliche Mehrkosten entstehen zurzeit vorrangig aus dem Sektor HLS, hier insbesondere durch die geplante Lüftungsanlage für Frischluftversorgung im gesamten Schulgebäude.
Weitere Planung
Als Fazit aus der Besprechung mit der Regierung
resultiert, dass die derzeitige Planung an den vorgenannten Punkten
überarbeitet werden muss.