Tagesordnungspunkt
TOP Ö 1: Eröffnung der Sitzung durch Herrn Landrat Scherf
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 12.05.2014 KT/003/2014 |
Beschluss: | zur Kenntnis genommen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Landrat Scherf eröffnet die Sitzung mit
folgenden Worten:
„Sehr geehrter Herr Regierungsvizepräsident
Dr. Metschke!
Sehr geehrte Kreisrätinnen und Kreisräte!
Sehr geehrte Damen und Herren, auch auf den Zuschauerrängen
und an die Vertreter der Medien!
Zur ersten Sitzung des Kreistags der 8.
Sitzungsperiode des Landkreises Miltenberg begrüße ich Sie herzlich. Ich
erkläre die Sitzung für eröffnet.
Ich stelle fest, dass ordnungsgemäß geladen
wurde, alle 60 Mitglieder des Kreistags erschienen sind und wir damit auch beschlussfähig
sind.
Sie, werte Kreisrätinnen und Kreisräte,
erhielten am 16. März 2014 das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler des
Landkreises Miltenberg und wurden zu Mitgliedern des Kreistags gewählt. Zu
dieser Wahl gratuliere ich Ihnen herzlich. Sie haben erneut oder erstmals das
Vertrauen für dieses Ehrenamt erhalten. Diese Wahl bedeutet neben der Ehre eine
große Verantwortung: Sie stehen in der Verpflichtung gegenüber dem Landkreis
Miltenberg und seinen Menschen!
Sie müssen sich damit auseinandersetzen –
welches Demokratieverständnis, welchen Stil von Politik, ebenso welche
Themensetzungen die Menschen von Ihnen erwarten.
Kommunalpolitik bietet grundsätzlich die
Chance, die Menschen zu beteiligen, ihnen die Bedeutung der Entscheidungen und
Themen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld aufzuzeigen und sie damit auch für
demokratische Prozesse zu begeistern.
Die Wahlbeteiligung der Kommunalwahl am 16.
März 2014 spricht mit einem Tiefstand von 60% - in den Orten ohne gleichzeitige
Bürgermeisterwahl jedoch sogar unter 50% - jedoch eine klare Sprache. Sie gibt
uns klar und deutlich zu verstehen: Taten statt hehrer Worte sind gefragt!
Es reicht nicht aus, gebetsmühlenartig die
Kommunen und Landkreise als Hort der Bürgernähe oder der Selbstverantwortung zu
preisen;
·
Wir müssen die Bedeutung der kommunalen Selbstverantwortung
und der Demokratie von unten den Menschen erlebbar machen und sie teilhaben
lassen.
·
Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir die
Menschen besser erreichen, besser einbeziehen und ihnen kommunalpolitische
Themen und Entscheidungsprozesse transparenter machen können.
·
Ein kleiner Beitrag meinerseits ist die Einrichtung
einer Bürgersprechstunde; Auftakt hierzu wird Mittwoch, der 21. Mai, ab 16 Uhr
sein! Ich möchte auch Sie in der Funktion als Kreisrätin/Kreisrat ermutigen,
einen ganz besonderen Wert auf den Kontakt und die Kommunikation mit den
Bürgerinnen und Bürgern zu legen – und Eindrücke und Rückmeldungen in unsere
Arbeit einfließen zu lassen!
Demokratische Prozesse lebhaft und
nachvollziehbar zu gestalten, Verantwortung wahrzunehmen und die Zukunft zu
gestalten – das ist in den kommenden sechs Jahren Ihre Aufgabe.
Aufgabe der heutigen Sitzung des Kreistags
wird es deshalb sein, mit der Abarbeitung der 25 Punkte umfassenden
Tagesordnung eine gute Grundlage für die Arbeit im Kreistag in den kommenden
sechs Jahren zu legen.
Mir liegt sehr viel daran, dass wir zwischen
den sieben Fraktionen zu einem Miteinander auf Augenhöhe kommen - in der Sache
gerne kontrovers im Ringen um die beste Lösung, ergebnisoffen im Sinne von
„ohne Vorfestlegungen auf mögliche Mehrheiten“, aber in der Art und Weise der
Auseinandersetzung offen, fair und respektvoll – nur so können wir das
Vertrauen der Menschen in Demokratie und Kommunalpolitik festigen bzw. – was
auch notwendig ist - neu gewinnen.
Die Vorbesprechungen zur Geschäftsordnung
sind in meinen Augen ein positiver und Mut machender Anfang, dass uns dies
gelingen wird: Denn in vielen Punkten konnten wir einen Konsens erzielt werden.
Für den konstruktiven, sachlichen und
offenen Umgang und Arbeitsstil danke ich Ihnen sehr – ich will meinen Beitrag
leisten, dass dies prägend für die 8. Sitzungsperiode sein wird.
Mit der neuen Geschäftsordnung bauen wir auf
Bewährtem auf und legen die Grundlage für unsere Arbeit aller sieben Fraktionen
auf Augenhöhe miteinander, um den thematischen Herausforderungen in den
kommenden sechs Jahren gerecht werden zu können:
Einzelne Themen möchte ich anhand der
weiteren Ausschüsse, dem Hort der Arbeit, herausgreifen:
·
Im Bereich Bau & Verkehr
o
stehen Sanierungen mehrerer Schulen an. An den
Schulstandorten Obernburg, Miltenberg und Erlenbach warten große
Herausforderungen auf uns – Bildung muss auch baulich die entsprechenden
Voraussetzungen haben!
o
Unsere Straßen müssen stets „in Schuss“ gehalten
werden und die Sicherheit muss stets an oberstem Rang stehen
o
Die Schienen-Infrastruktur braucht unbedingt eine
Aufwertung, denn es darf in 6 Jahren nicht heißen „Für den Landkreis Miltenberg
ist der Zug abgefahren“ – denn die Schiene ist das Rückgrat für den Güterverkehr,
für die Pendlerströme, für den ÖPNV im Landkreis und für den touristischen
Verkehr!
·
Im Bereich Energie & Umwelt
o
erwarten wir bereits in der nächsten Sitzung das Wertstoffhof-Gutachten;
Die Themen Abfallentsorgung/Abfallvermeidung und Abfallverwertung sind
dauerhafte Aufgabenschwerpunkte!
o
Ein Dauerbrenner wird zudem - im Schulterschluss in
der Region und mit unseren 32 Kommunen - die Umsetzung des Integrierten
Klima- und Energiekonzepts für die Region werden - denn Konzepte sind eine
gute Grundlage – der Härtetest ist dann aber die Umsetzung! Die
Energieversorgung wird in den kommenden Jahren zunehmen regenerativ und
dezentral geprägt sein; zur Umsetzung werden wir aber nicht nur einen starken
politischen Willen aufbringen müssen, auch verlässliche Rahmenbedingungen
seitens des Landes und des Bundes können uns dabei unterstützen - damit die
Energieversorgung unserer Privathaushalte und unserer Unternehmen das Klima
schützt, deshalb regenerativ und dezentral erfolgt und somit auch langfristig gesichert
und bezahlbar sein wird.
o
Eine mögliche Aufwertung dieses Themas in einem
Ausschuss „Energie, Umwelt- und Naturschutz“ im Rahmen der neuen Geschäftsordnung
kann ein guter Anfang sein.
·
Bildung/Kultur/Soziales: Ein Ausschuss,
der in den vergangenen sechs Jahren in der Wahrnehmung der Kreisrätinnen und
Kreisräte eher ein Schattendasein gefristet hat. Dieser Ausschuss wartet jedoch
mit großen Aufgaben auf Sie, von dem ich neben den Aspekten der Bedeutung der
Kultur in einem Kulturlandkreis und den vielfältigen sozialen Aufgaben des
Landkreises
o
die Umsetzung des vom alten Kreistag beschlossenen
Ziels der „Bildungsregion“ hervorheben möchte – hier geht es unter anderem um
eine gute Vernetzung der vielfältigen Bildungseinrichtungen, denn nur durch eine
Steigerung der Qualität unserer Bildungsangebote und -einrichtungen erreichen
wir neben dem Auftrag der
§ Bildungsgerechtigkeit
eine Antwort auf die
§ Ganz besonders in
Odenwald und Spessart in unserem Landkreis hochaktuelle demographische
Problematik: Wir brauchen jeden jungen Menschen und wir müssen jedem jungen
Menschen eine bestmögliche Perspektive bieten – und zwar hier in unserem
Landkreis!
Zudem wird das
Thema der gerechten Teilhabe – zu Deutsch INKLUSION – breiten Raum einnehmen.
·
Mit dem Wirtschaft & Tourismus schlage
ich Ihnen einen neuen Ausschuss vor, denn: Ländlich geprägt, mit einer
unvergleichlich traumhaften Naturlandschaft beschenkt, sind wir am Rand des Rhein-Main-Gebiets der Industrielandkreis dieses
Ballungsraums; neben dem Dienstleistungssektor und dem starken Handwerk – sind
die mittelständisch geprägte Industrie und der sich entwickelnde Tourismus
Grundpfeiler unseres wirtschaftlichen Erfolgs!
In den ersten
Tagen als Landrat habe ich die Einrichtung dieses Ausschusses bereits mit
mehreren hochrangigen Vertretern von Industrieunternehmen im Landkreis
besprochen - und ich bin hierbei nur auf äußerst positive Reaktionen gestoßen!
Die Wirtschaft im
Landkreis steht einem Ausschuss Wirtschaft und Tourismus als Plattform der
Information, der Kommunikation und des Austausches sehr positiv und offen
gegenüber!
Sie haben es mit
dem Beschluss über die neue Geschäftsordnung in der Hand, diesem
hochinteressanten Ausschuss die Chance zu geben, seine Dynamik zu entwickeln!
In Anbetracht der vielfältigen Tagesordnung
möchte ich es bei diesem knappen Einblick in die Herausforderungen belassen.
Ich betone aber: Nur, wenn wir diesen Aufgaben in den kommenden Jahren gerecht
werden, dann leisten wir einen grundlegenden Beitrag für eine positive Zukunft
unseres Landkreises!
Bei der Bewältigung dieser Herausforderungen
werden Sie nicht alleine sein - eine leistungsstarke Verwaltung steht dem
Kreistag an der Seite!
Unser Landratsamt ist nicht nur ein
kompetentes und überparteiliches Landratsamt, es ist auch überaus freundlich
und gegenüber dem Kreistag mehr als kooperativ, damit Sie Ihrer Aufgabe
nachkommen können. Unser Landratsamt steht zur Kooperation mit Ihnen wie auch
mit den 32 Gemeinden des Landkreises - denn nur gemeinsam und mit einer starken
Portion Gemeinsinn und Kooperationsbereitschaft werden wir die Zukunft
erfolgreich gestalten können.
Lassen Sie mich zum Abschluss meiner
Ausführungen Ihnen deshalb die Führungskräfte dieses Hauses vorstellen:
Von Ihnen aus von links nach rechts:
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Herr Rüth, Leiter UB 1 Büro des Landrats
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Herr Straub, Leiter UB 3 Finanzen
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Herr Rosel, Leiter Abt. 3, Sicherheit und Ordnung
& kommiss. Leiter des UB 2 Organisation und Personal
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Herr Feil, Leiter Abt. 1, Landkreisangelegenheiten
& Kommunales und meine rechte Hand im Kreistag
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Frau Wagner, von Ihnen aus gesehen meine 2. rechte
Hand im Kreistag und Ihre erste Ansprechpartnerin in Sachen Kreistag
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Herr Dr. Dittmeier, Leiter Abt. 2 Gesundheit und
Soziales
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Frau Ott, Leiterin Abt. 4 Umweltschutz
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Herr Pache, Abt. 5, Bauwesen
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Frau Hörnig, Leiterin UB 4 Revision
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Herr Wosnik, Leiter UB 5, Immobilien und
Gebäudewirtschaft
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Herr Krämer, der designierte Nachfolger von Herrn
Straub als Leiter des UB 3.
So, sehr verehrte Kreisrätinnen und
Kreisräte, lassen Sie mich Ihnen nochmals meinen Wunsch nach einer guten,
offenen und fairen Zusammenarbeit Ausdruck verleihen, damit wir gemeinsam zum
Wohl unserer Heimat, unseres Landkreises Miltenberg und seiner Menschen,
wirkungs- und verantwortungsvoll gestalten können.
Damit alles in geordneten Bahnen laufen
kann, räume ich zunächst den Platz, damit ich auch als Landrat ordnungsgemäß
vereidigt werden kann.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!“
Landrat Scherf bittet Kreisrat Erich Stappel
nach vorne.