Tagesordnungspunkt
TOP Ö 3: Besichtigung: Dreifachturnhalle Miltenberg; Deckenstrahlheizungen und Lüftungsanlage
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 03.02.2014 BA/001/2014 |
Beschluss: | zur Kenntnis genommen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Herr Wosnik und Herr Breunig erläutern:
In der Vergangenheit wurde die
Dreifachturnhalle mit einer sogenannten Luftheizung beheizt, d.h. die Wärme
wurde über die Lüftungsanlage eingebracht, welche gleichzeitig für die
Einhaltung der erforderlichen Luftwechselrate zuständig war. Die Lüftungsanlage
war dabei während den Heizphasen auch mit voller Leistung in Betrieb, obwohl
kein oder lediglich geringer Luftwechsel erforderlich war.
In den Sanitärräumen wurde die Wärme mittels
statischer Heizflächen (Heizkörper) eingebracht und die erforderliche
Luftwechselrate, insbesondere zur Entfeuchtung, durch eine Lüftungsanlage
erreicht.
Das Einbringen von Wärme mittels einer
Lüftungsanlage bedarf des Einsatzes eines hohen Maßes elektrischer Energie bei
einem schlechten Wirkungsgrad der Wärmeverteilung. Beide Lüftungsanlagen waren
dabei nicht mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet.
Nach der energetischen Untersuchung und
Auswertung standen im Wesentlichen zwei Möglichkeiten zur Wahl:
-
Einbau
einer Wärmerückgewinnung mittels Wärmeverbundsystem (hoher Aufwand für die
Halle)
-
Austausch
der gesamten Anlage
Die Entscheidung jeweils die gesamte Anlage
zu tauschen war in beiden Fällen sehr leicht zu fällen. Hier trafen im
Wesentlichen folgende Argumente zu:
-
Schlechter
Wirkungsgrad eines nachrüstbaren Wärmeverbundes (ca. 60%)
-
Lüftungsmotoren
nicht regelbar
-
Anlagen
hygienisch nicht mehr den Anforderungen entsprechend
-
Technischer
Standard stark veraltet
-
Verhältnismäßig
hohe Investitionskosten zum energetischen Nutzen
-
Standzeit
der Anlagen bereits überschritten
-
Der
Einbau einer Deckenstrahlheizung zur effizienteren Einbringung des Wärmebedarfs
war bereits beschlossen
So wurde für die Beheizung der Halle eine
Deckenstrahlheizung, und für die nun bedarfsabhängig gesteuerte
Luftwechselrate, eine CO2 geregelte Lüftungsanlage mit
Diagonal-Plattenwärmeübertrager zur Wärmerückgewinnung eingebaut.
Durch die Trennung von Heizen und Lüften in
der Halle konnte die Lüftungsanlage entsprechend kleiner dimensioniert werden,
da sie lediglich noch zum Erreichen der erforderlichen Luftwechselrate dient.
In Verbindung mit den bedarfsgerecht regelbaren Lüftungsmotoren wird zusätzlich
eine erhebliche Einsparung elektrischer Antriebsenergie erreicht. Die
erforderliche Zuluft wird über die Deckenstrahlplatten eingebracht und im Bedarfsfall
vorgewärmt, dadurch entfallen der Einbau eines Heizregisters im Lüftungsgerät
sowie zusätzliche Lüftungskanäle. Dies bedeutet zusätzlich eine höhere
Betriebssicherheit (keine Frostgefahr des Heizregisters) und niedrigeren
Wartungsaufwand (Reinigung von Lüftungskanälen).
Aufgrund des Einbaus einer
Deckenstrahlheizung wird eine effizientere Einbringung des Wärmebedarfs bei
höherem Wirkungsgrad erzielt. Darüber hinaus ist die gefühlte Raumtemperatur
beim Einsatz einer Strahlheizung höher und somit kann der Raum im Verhältnis
mit einer niedrigeren Raumtemperatur betrieben werden. Dadurch werden wiederum
die Transmissionsverluste über die Gebäudehülle vermindert und somit
Wärmeenergie eingespart und die gesamte Systemtemperatur der
Wärmeversorgungsanlage wird dadurch gesenkt werden. Auch hier bedeutet dies
weniger Wärmeverluste über die Rohre.
Für die Sanitärräume wurde ebenfalls eine
Lüftungsanlage mit Diagonal-Plattenwärmeübertrager zur Wärmerückgewinnung
eingebaut. Hier wird ebenfalls auf eine bedarfsgerechte Steuerung der
Luftwechselrate gesetzt. Um Geruchsbelästigungen in den Umkleideräumen zu
vermeiden, wurde das bereits vorhandene Signal von den vorhandenen
Präsenzmeldern zur Erkennung von Personen genutzt, um eine Grundlüftung (kleine
Drehzahl) in Betrieb zu setzen. Darüber hinaus werden der Betrieb sowie die
erforderliche Drehzahl über die Auswertung der Luftfeuchtigkeit in den
einzelnen Wasch- und Duschräumen gesteuert. Dies führt wie im Falle der
Lüftungsanlage für die Halle zu erheblichen Einsparungen von elektrischer
Antriebsenergie.