Tagesordnungspunkt
TOP Ö 4: Bewerbung des Landkreises Miltenberg als Bildungsregion
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 09.07.2013 BKS/001/2013 |
Beschluss: | einstimmig beschlossen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Folgende
Informationen erläutert Herr Rüth anhand der beiliegenden Präsentation.
Das Bayerische Staatsministerium für
Unterricht und Kultus hat im Einvernehmen mit dem Bayerischen Staatsministerium
für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen die Initiative
„Bildungsregionen in Bayern“ gestartet. Ziel der Bildungsregion ist es, die
Zukunft junger Menschen in der Region mit einem passgenauen Bildungsangebot zu
sichern, das ihnen die Wahrnehmung ihrer Bildungs- und Teilhabechancen
ermöglicht. Hierbei steht die Vernetzung der Bildungsangebote im Vordergrund.
Wenn sich Schulen und andere Institutionen
noch besser vernetzen, wird die Betreuung der Kinder und Jugendlichen im
Landkreis bzw. in der kreisfreien Stadt kontinuierlich verbessert. Idealerweise
gestalten alle Akteure gemeinsam ein Bildungsnetz für die Region, in dem jedes
Kind seinen individuellen Weg gehen, aber auch kein Kind durch das Netz fallen
kann. Genau darin besteht der Mehrwert einer Bildungsregion: Diese Region
bietet den jungen Menschen bestmögliche Bildungschancen und sorgt so für
ausreichend qualifizierte Nachwuchskräfte für die regionale Wirtschaft.
Eine Bildungsregion basiert in der Regel auf
folgenden fünf Säulen:
- Übergänge
organisieren und begleiten
- Schulische
und außerschulische Bildungsangebote und Bildungsträger vernetzen –Schulen
in die Region öffnen
- Kein Talent
darf verloren gehen – Jungen Menschen in besonderen Lebenslagen helfen
- Bürgergesellschaft
stärken und entwickeln – Beitrag von Jugendhilfe einschließlich
Jugendarbeit, Ganztagsangeboten und generationenübergreifendem Dialog
- Herausforderungen
des demographischen Wandels annehmen
Mit einer Bewerbung möchte sich der Landkreis
als „Bildungsregion in Bayern“ zertifizieren lassen. Hierzu ist ein
mehrstufiges Verfahren mit der Durchführung von mindestens zwei Dialogforen
sowie der Bildung von Arbeitskreisen erforderlich. Das Landratsamt Miltenberg hatte gemeinsam
mit dem Staatlichen Schulamt Miltenberg bereits ein Gespräch mit Herrn Odoj,
dem Regionsbeauftragten für Unterfranken für das Projekt. Denn es gibt im
Landkreis Miltenberg bereits zahlreiche Projekte und Initiativen. Aufgrund
dieses Gespräches wurden folgende Schritte inzwischen veranlasst:
-
Bildung
eines Steuerkreises mit dem Leiter des Staatlichen Schulamtes, dem Leiter des
JobCenters, dem Leiter des Jugendamtes, des Leiters der Abteilung 1und den
Mitgliedern der Geschäftsstelle.
-
Die Geschäftsstelle besteht aus:
Herrn Verwaltungsrat Gerhard Rüth, Tel: 09371
501-401
Frau Rosemarie Zipf-Heim, Tel: 09371
501-403
Frau Kristina Wagner, Tel: 09371 501-426
-
Bevor
das Bewerbungsverfahren offiziell eingeleitet wird, möchten wir zunächst eine
Bestandserfassung durchführen. Diese
Bestandserfassung erfolgt aktuell. Anschließend soll in Abstimmung mit Herrn
Odoj das weitere Verfahren festgelegt werden.
Interessierte Landkreise oder kreisfreie
Städte melden sich bei der Stabsstelle des Staatsministeriums für Unterricht
und Kultus. Die Bewerbung um die Teilnahme ist formlos.
Weitere Informationen sind unter www.bildungsregionen.bayern.de nachzulesen.
Landrat Schwing
dankt Herrn Rüth. Man wolle nun die Meinung des Ausschusses wissen, ob man sich
bewerben dürfe, denn man müsse sich darauf einstellen, dass man viel Arbeit
habe und es Geld koste. Man müsse es personell absichern und koordinieren. Aber
man tue etwas für die jungen Menschen in der Region und gerade für die, die
nicht unbedingt auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Man brauche auch jeden
und somit solle jeder seine Chance bekommen. Wenn man es so sehe, lohnen sich
die Aufwendungen.
Kreisrat Schötterl
meint, es gehe genau in die richtige Richtung. Man müsse sich im Klaren sein,
dass ein Begriff in den Handlungsfeldern sicher auf Dauer in Erinnerung bleiben
werde: Der Dienstleistungsgedanke. Der demografische Wandel, die
Abwanderungsmöglichkeiten und das Werben um die Schüler seien da, besonders im
Dreiländereck. Der Träger mit der besten Qualität, der besten Vernetzung und
den besten Dienstleistungen gewinne. In Amorbach sei das Firmennetzwerk im
Rahmen der Mittelschule gut angelaufen, es zeige den Eltern, dass sich
gekümmert werde. Man müsse Vertrauensbasis aufbauen. Es sei nichts anderes als
Dienstleistung an Schülern und Eltern zum eigenen Vorteil.
Kreisrat Dr.
Linduschka bemerkt, es gehe nicht nur um Dienstleistung, sondern bei
Nachbarländern auch darum, welches Anforderungsniveau es gebe, gerade mit Blick
auf Amorbach. Wenn die Nachbarn Lockangebote unterbreiten und die Anforderungen
hier zu hoch seien, funktioniere es nicht. Er finde die Bewerbung genial. Die
Angebote hier seien so gut, das müsse durch eine allgemeine Bestandsaufnahme
erst einmal ins Bewusstsein gerufen werden. Hier werde so viel geboten, von
denen viele gar nichts wissen. Außerdem gehe es nicht nur um arme und belastete
Schüler, sondern auch um die Spitzenschüler, die Elite (auch wenn das Wort
nicht gern gehört werde, aber es sei kein negativer Begriff). Er könne es nur
mit Nachdruck unterstützen und wenn die Bestandsaufnahme soweit sei, bitte er
darum, den Ausschuss entsprechend zu informieren.
Landrat Schwing
stimmt ihm zu. Probleme wie in Amorbach habe man im gesamten Landkreis. Viele
gehen auswärts, dies sei eine böse Entwicklung. Die Ärmsten seien die Kinder,
die dort nicht zurechtkommen und eventuell zurückkehren, vielleicht sogar in
einer niedrigeren Etage wieder einsteigen müssen.
Man müsse die
Angebote bekannter machen, er habe dies auf der Familienmesse vor kurzem
erfahren. Viele Leute haben ihn angesprochen, man habe dort viel erfahren
können, was es in der Region alles gibt und vorher nicht wusste. Die
Zusammenarbeit in der Region sei toll.
Kreisrätin Fichtl untermauert,
sie halte die Bewerbung für eine gute Sache. Allein aus dem Grund, dass ihnen
kein Euro zu viel sein sollte für eine gute Bildung und durch die
Bestandserhebung feststellen könne, dass man durch die Vernetzung mit
bürgerschaftlichem Engagement noch ergänzen könne.
Kreisrätin Kreuzer
erklärt, ihre Fraktion unterstütze diese Bewerbung auch sehr, weil man davon
profitieren könne und Bildung regionalisiert werden sollte. Man müsse schauen,
was brauche man in der Region und was könne man leisten. Eine Bekanntmachung
des Vorhandenen müsse intensiver erfolgen. Aber sie meine, man sei im Landkreis
sehr gut aufgestellt.
Kreisrätin Weitz spricht
für ihre Fraktion ebenfalls die Zustimmung aus. Bildung und Erziehung sei ein
wichtiges Thema. Bildung schütze vor Armut, mit guter Bildung erhalte man auch
einen guten Arbeitsplatz. Außerdem sei Bildung ein Standortfaktor, wenn der
Landkreis ein gutes Bildungsangebot vorweisen könne, sei dies auch ein Mittel,
um Arbeitskräfte in der Region zu halten und andere anzureizen, hierher zu
kommen.
Der Ausschuss für
Bildung, Kultur und Soziales fasst einstimmig den
Beschluss:
Der Landkreis Miltenberg bewirbt sich bei der vom
Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus gestarteten Initiative
„Bildungsregion Bayern“. Die Landkreisverwaltung wird beauftragt, den
Bewerbungswunsch beim Staatsministerium für Unterricht und Kultus anzuzeigen
und das weitere Bewerbungsverfahren vorzubereiten.