Tagesordnungspunkt
TOP Ö 6: Jahresabschluss 2010 des Landkreises Miltenberg, a) örtliche Prüfung b) Feststellung
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 30.07.2012 KT/003/2012 |
Beschluss: | einstimmig beschlossen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Die Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses,
Kreisrätin Fichtl, erläuterte des Jahresabschluss 2010 anhand der anliegenden
Präsentation.
Landrat Schwing dankte Kreisrätin Fichtl für ihre
Ausführungen und bestätigte, der Rechnungsprüfungsausschuss habe wieder die
meisten Sitzungen abgehalten. Dies liege in der Natur der Sache bei diesen
Summen. Man habe dies wieder mit viel Ernsthaftigkeit im laufenden Jahr getan.
Natürlich würden dort, wo gearbeitet werde, auch Fehler gemacht. Er dankte auch
für das Arbeitspensum, welches absolviert worden sei.
Kreisrat Dr. Schüren meldete sich zu Wort, er dankte
sich für den ausführlichen Bericht. Allerdings habe er einen Skandal bemerkt,
den er ansprechen wolle. Er wolle ganz offiziell für seine Fraktion beantragen,
dass festgestellt werde, wer verantwortlich dafür sei, dass wegen 10.000 Euro
zwei Jahre lang eine hochmoderne Heizungsanlage nicht angeschlossen worden sei,
da wo sie hätte angeschlossen werden können. Damit seien Kosten verursacht worden
und zusätzlich eine unnötige Umweltbelastung stattgefunden. Sicherlich
passieren Fehler, wo gearbeitet wird, aber dies sei zu viel. Er wollte dies
ganz genau wissen, weil er sich dann vorbehalte, innerhalb der rechtlichen
Möglichkeiten die Verantwortlichen zur Kasse zu bitten.
Landrat Schwing erklärte, verantwortlich seien alle,
die diesen Haushalt damals beschlossen hätten. Die Bauunterhaltungskosten seien
um 1,5 Millionen heruntergesetzt worden, um den Haushalt mit einem
entsprechenden Hebesatz ausgleichen zu können. Dies habe dazu geführt, dass
verschiedene Dinge nicht gemacht werden konnten. Er sehe jetzt keinen allzu
großen Skandal darin. Im Nachhinein sei man gescheiter.
Kreisrat Reinhard fragte nach, wie man organisatorisch
sicherstellen wolle, dass in Zukunft Zuschüsse rechtzeitig beantragt werden
würden.
Landrat Schwing antwortete, man dürfe davon ausgehen,
dass allein die Feststellung des Rechnungsprüfungsausschusses dazu führen
werde, dass diese Dinge beachten werden. Der Bericht müsse im Haus abgearbeitet
werden und jeder müsse dazu Stellung nehmen. Dies sei dann Gegenstand einer
öffentlichen Erörterung und die Betroffenen werden damit konfrontiert.
Kreisrat Dr. Linduschka dankte dem
Rechnungsprüfungsausschuss, es sei mehr gemacht worden als notwendig, und dies
zum Vorteil aller. Dies sei ein Ausschuss, in dem Kommunalpolitik ohne jede
parteipolitische Scheuklappe betrieben werde. Er halte den Bericht für sehr
positiv und ausführlich. Als kleinen Zusatz bat er darum, im nächsten Jahr zu
nennen, inwieweit den genannten Kritikpunkte entsprochen worden sei und ob
Folgerungen gezogen worden seien.
Kreisrat Dr. Kaiser stimmte seinen Vorrednern zu. In
Bezug auf die Kritik von Kreisrat Dr. Schüren fügte er hinzu, bei der Höhe der
Beträge und anderen vorgekommenen Überschreitungen halte er den Vorschlag von
Kreisrat Dr. Linduschka für sinnvoll, um die Konsequenzen aufzuzeigen.
Landrat Schwing stellte klar, die
Holzhackschnitzelanlage sei grundsätzlich angeschlossen gewesen, es sei
lediglich ein Gebäude nicht angeschlossen gewesen.
Kreisrat Dr. Schüren erklärte, er verstehe ihn gut und
an seiner Stelle hätte er ebenso geantwortet. Aber in diesem Fall treffe dies
nicht zu, denn die Fakten seien andere. Wenn jemand im Kreistag gewusst hätte,
wie die Situation sei, dann hätte man selbstverständlich einen Weg gefunden, um
die Anlage für 10.000 Euro anzuschließen. Er sei mit der Antwort nicht
zufrieden und werde die Frage schriftlich stellen und erwarte dann eine
schriftliche Antwort. Es gehe darum, Verantwortlichkeiten festzustellen. Es
muss Menschen in der Bauverwaltung gegeben habe, die diese zentrale Information
gewusst und nicht weitergegeben haben.
Kreisrat Scherf äußerte großen Respekt für diesen
Bericht. Er halte den Verweis auf den Haushalt auch für zu leicht. Man müsse
einmal die Protokolle der Bauausschusssitzungen nachlesen. Der Bauausschuss
fühle sich fehlinformiert und daher appellierte er an die Kreisräte, man müsse
generell kritischer nachhaken.
Kreisrat Stappel dankte zunächst für die großartige
Arbeit des Rechnungsprüfungsausschusses. Auf seine Rückfrage zu der Zahl der zu
Betreuenden im Jobcenter in Bezug auf den Personalstand und mögliche
Einsparungen antwortete Landrat Schwing, dies liege nicht in der Verantwortung
des Landkreises, sei aber eine dauernde Frage auch im Steuerungskreis, aber durchaus
nachvollziehbar. Geschäftsführer Opolka könne hier besser Auskunft geben.
Kreisrat Dr. Kaiser erklärte an Kreisrat Stappel
gerichtet, er gehe davon aus, dass das Jobcenter genauso handele wie ein
mittelständisches Unternehmen im Landkreis. Auch Geschäftsführer Opolka werde
versuchen, sein Stammpersonal zu halten. Die Zahl der Fälle könne ja wieder
steigen und so habe er ein eingespieltes Team. Er glaube, das Jobcenter denke
sich schon etwas dabei.
Landrat Schwing fügte hinzu, man gehöre bei allen
Rankings in der Vergleichsgruppe zu den besten Jobcentern. Gerade bei Personal
schreite die Bundesagentur sofort ein, wenn es nicht ausgelastet wäre.
Zusammenfassend:
a) Der Jahresabschluss 2010 wurde vom
Rechnungsprüfungsausschuss örtlich geprüft. Alle Ergebnisse des
Jahresabschlusses sind im Prüfungsbericht vom
b) Der Rechnungsprüfungsausschuss hat in seiner Sitzung am
c) Der Kreisausschuss hat in seiner Sitzung am 23.07.2012
dem Kreistag einstimmig die Feststellung des Jahresabschluss mit seinen Anlagen
empfohlen.
Der Kreistag fasste einstimmig den
Beschluss:
Der
Kreistag stellt den Jahresabschluss 2010 des Landkreises Miltenberg mit
folgenden Ergebnissen gemäß Art. 88 Abs. 3 der Landkreisordnung für den
Freistaat Bayern fest:
Ergebnisrechnung
Gesamtbetrag der Erträge
95.161.692,04 €
Gesamtbetrag der Aufwendungen 88.515.026,51 €
Saldo +
6.646.665,53 €
Finanzrechnung
Laufende
Verwaltungstätigkeit
Gesamtbetrag der Einzahlungen 92.383.737,27 €
Gesamtbetrag der Auszahlungen 78.722.311,88 €
Saldo +
13.661.425,39 €
Investitionstätigkeit
Gesamtbetrag der Einzahlungen 2.050.921,32 €
Gesamtbetrag der Auszahlungen 12.625.159,48 €
Saldo - 10.574.238,16 €
Finanzierungstätigkeit
Gesamtbetrag der Einzahlungen 1.800.000,00 €
Gesamtbetrag der Auszahlungen 3.026.934,23 €
Saldo -
1.226.934,23 €
Finanzmittelüberschuss
1.860.253,00 €
Liquide
Mittel 22.518.654,85
€
Vermögensrechnung
(Schlussbilanz)
Summe Aktiva und Passiva 168.866.051,74
€
In die Feststellung werden die weiteren Bestandteile
des Jahresabschlusses, die Teilrechnungen und der Planvergleich, der Anhang mit
Anlagen und der Rechenschaftsbericht einbezogen.