Tagesordnungspunkt
TOP Ö 8: Antrag der Fraktion der Freien Wähler auf Mitgliedschaft des Landkreises Miltenberg in der Landesseniorenvertretung Bayern (LSVB) vom 07.05.2012
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 18.06.2012 BKS/001/2012 |
Beschluss: | mehrheitlich abgelehnt |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Landrat Schwing erläuterte die Beschlussvorlage:
Die Kreistagsfraktion der Freien Wähler beantragte mit
Schreiben vom 07.05.2012 die Mitgliedschaft des Landkreises Miltenberg in der
Landesseniorenvertretung Bayern (LSVB). Als Begründung führte sie u.a. aus,
dass die LSVB die offizielle Dachorganisation der kommunalen Seniorenbeiräte
und Seniorenvertretungen in Bayern ist. Gerade im Hinblick auf die Zunahme der
Senioren im Landkreis und die Umsetzung unseres Seniorenpolitischen
Gesamtkonzepts sei es wichtig, durch Kommunikation, Vernetzung und Austausch
von Erfahrungen, Konzepten und Ideen die Interessen der älteren Mitbürger zu
vertreten.
Hierzu wird seitens der Landkreisverwaltung folgendes
festgestellt:
Zum einen ist nach ihrer Satzung unter http://lsvb.info/app/download/5784614346/Satzung+e.V..pdf
die Landesseniorenvertretung Bayern (LSVB) e.V. der freiwillige Zusammenschluss
der in den Landkreisen, Städten und Gemeinden gebildeten Seniorenvertretungen
sowie die Dachorganisation aller kommunalen Seniorenvertretungen und die
Interessenvertretung aller älteren Menschen in Bayern. Nachdem es im Landkreis
Miltenberg auf Landkreisebene aber keine Seniorenvertretung gibt, sondern nur
in den hiesigen Städten und Gemeinden, wird seitens der Landkreisverwaltung
keine zwingende Notwendigkeit gesehen, dass der Landkreis Miltenberg Mitglied
der Landesseniorenvertretung wird. Passenderer Adressat für eine eventuelle
Mitgliedschaft in der Landesseniorenvertretung wären die Seniorenvertretungen
in den Städten und Gemeinden des Landkreises gewesen, welchen in unseren
Musterrichtlinien für die Seniorenvertretung / Seniorenbeauftragten unter
Ziffer 3.2.3 auch bereits „ggf.“ eine Vernetzung mit der Landesseniorenvertretung
empfohlen worden ist.
Bei dem seit dem Jahre 2002 auf Landkreisebene
gebildeten Senioren-Netzwerk, welches sich zweimal jährlich trifft und dem
Informationsaustausch und der Vernetzung dient, handelt es sich um keine
Seniorenvertretung, sondern um ein Forum aus Vertreterinnen und Vertretern von
Verbänden, Initiativen und Organisationen, die in der Seniorenarbeit aktiv
sind. Neuerdings werden zusätzlich noch die Seniorenbeauftragten der
Landkreisgemeinden eingeladen.
Zum anderen wurden bereits in der Vergangenheit in
einem anderen Fall mehrmalige vergleichbare Wünsche und Anregungen an den
Landkreis, entsprechenden Vereinigungen bzw. Dachorganisationen beizutreten
oder sich daran zu beteiligen, immer wieder abgelehnt. Dabei wurde wiederholt
darauf hingewiesen, dass der Landkreis Miltenberg keine institutionelle,
sondern nur eine strukturelle Förderung leistet, und dass es sich dabei um
keine Pflichtaufgabe, sondern um eine freiwillige Leistung handelt. Aufgrund
dessen wird seitens der Landkreisverwaltung auch davon abgeraten, im
vorliegenden Falle von der bisher geübten Praxis der Ablehnung entsprechender
Mitgliedschaften des Landkreises abzuweichen und eine Ausnahme zu machen.
Zusammenfassend hält daher die Landkreisverwaltung
eine Mitgliedschaft des Landkreises in der Landesseniorenvertretung Bayern
(LSVB) weder für zwingend geboten und notwendig noch für ratsam und angeraten
und schlägt daher ihre Ablehnung vor.
Kreisrat Dr. Fahn habe mehrfach in der Vergangenheit
solche Anträge gestellt und immer wieder um die Überprüfung von eventuell überflüssigen
Mitgliedschaften gebeten. Dies sei ein riesiger Aufwand und habe sich
finanziell noch nie gelohnt. Nun komme gerade von ihm ein Antrag auf Mitgliedschaft.
Man leiste im Landkreis Miltenberg aber keine institutionelle, sondern nur
strukturelle Förderung auf diesem Gebiet. Dies sei keine Pflichtaufgabe,
sondern eine freiwillige Leistung.
Er fügte hinzu, in Zukunft werde er solche Anträge
gemäß der Geschäftsordnung behandeln, somit also nicht mehr in die
Fachausschüsse leiten, sondern der zuständigen Verwaltung innerhalb ihrer
Kompetenzen überlassen.
Kreisrat Dr. Fahn dankte Landrat Schwing dafür, den
Antrag auf die Tagesordnung gesetzt zu haben. Es sei richtig, dass es einmal
den Antrag auf Überprüfung der Mitgliedschaften gegeben habe, dies sei
allerdings zuletzt in 2003 der Fall gewesen. Aber dies schließe doch keine
neuen Entwicklungen aus. Die Seniorenarbeit im Hinblick auf das
Seniorenpolitische Gesamtkonzept sei wichtig und er halte die Mitgliedschaften
der Kommunen im LSVB für noch zu gering, dies müsse politisch gestärkt werden.
Die LSVB sei nicht parteipolitisch, somit könne man Interesse bündeln und dies
verleihe großes Gewicht. Es sei außerdem das offizielle Vertretungsorgan der
Seniorenbeiräte in Bayern und habe Kontakt zum Sozialministerium.
Landrat Schwing erklärte, er sehe dies alles gar nicht
so negativ, aber wenn seine Mitarbeiter der Meinung seien, dass es nicht
notwendig ist, dann sollte man als Politiker dies nicht unbedingt durchsetzen
wollen. Es sei auch keine Frage des Geldes.
Auf Rückfrage von Kreisrätin Kreuzer benannte
Verwaltungsamtsrat Vill die Höhe des Mitgliedsbeitrages mit 520,- Euro.
Der
Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales fasste bei 3 Gegenstimmen
mehrheitlich den
Beschluss:
Der Antrag der Kreistagsfraktion der Freien Wähler vom
07.05.2012 auf Beitritt des Landkreises Miltenberg zur Landesseniorenvertretung
Bayern (LSVB) wird abgelehnt.