Tagesordnungspunkt

TOP Ö 5: Besichtigung Realschule Obernburg (Turnhalle + energetische Sanierung + Planung für Generalsanierung)

BezeichnungInhalt
Sitzung:14.02.2012   BA/001/2012 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Main-Limes-Realschule mit Turnhalle

 

Vor Ort anwesend:

 

q  Herr Bürgermeister Berninger

q  Frau RSRin Siegel

q  Herr Dittrich, UB 5

q  Herr Architekt Stendel

 

Allgemein KP II:

Im Rahmen des Konjunkturpakets II entstand an der Realschule Obernburg eine neue Holzhackschnitzelheizzentrale. Eine energetische Sanierung erfuhren auch die Flachdächer und Fassadenbereiche des Atrium- und des Anbaues. Die Ausgaben lagen bei 2,27 Mio. €. Die zuwendungsfähigen Kosten lagen bei 2,024 Mio. €. Die Arbeiten sind weitgehend abgeschlossen. Es fehlt noch die Begrünung im Außenbereich, sowie versch. kleinere Anarbeiten bei den Übergängen Alt/Neu.

 

Turnhalle (stat. Ertüchtigung und Deckenstrahlheizung):

Die Turnhalle wurde früher über eine Lüftungsanlage beheizt.

Diese Anlage war reparaturbedürftig, die Regelung funktionierte nicht mehr. Die Luftverteilung in der Turnhalle war schlecht, da die Luft nur von einer Hallenseite eingeblasen und abgesaugt werden konnte. Die Gitter dazu waren teilweise in den Handballtoren angebracht, wodurch eine Verletzungsgefahr bestand.

An die Lüftungsanlage war auch die Zimmerei (UG) angeschlossen. Da die Lüftung nur noch im Umluftbetrieb gefahren werden konnte, wurde der Holzgeruch der Werkstatt in die Turnhalle übertragen. Eine Erneuerung der Lüftung wäre erheblich teurer gekommen, da die Beheizung über die Lüftung sehr große Luftwechsel erfordert und die Anlage dadurch sehr groß hätte ausfallen müssen.

 

Nachdem die Heizungs- und Lüftungsanlage Sporthalle / Zimmerei bereits in 2010 erneuert werden sollte, musste dieses Vorhaben aufgrund der bei der Grundlagenermittlung zur Befestigung der neuen Deckenstrahlplatten vorgefundenen Umstände zurückgestellt werden.

Bei der Untersuchung der Dachkonstruktion bezüglich ihrer Tragfähigkeit wurden Risse in den Gasbeton-Deckenplatten festgestellt. Eine zusätzliche Belastung der Deckenplatten wurde ausgeschlossen. Selbst die Tragfähigkeit ohne zusätzliche Belastung musste in Frage gestellt werden.

Eine Untersuchung durch das Ing.-Büro Hußenöder + Merz ergab, dass die gesamte Tragkonstruktion ertüchtigt werden müsse, da unter anderem keinerlei Korrosionsschutz des Armierungsstahls der Deckenplatten vorhanden war.

 

Daher bot sich der Einbau der Deckenstrahlheizung in Verbindung mit der statischen Ertüchtigung der Tragkonstruktion an. Der Einbau von normalen Heizkörpern ist in einer Turnhalle schwer möglich. Es wäre noch eine Fußbodenheizung möglich gewesen, dazu hätte jedoch der Schwingboden ebenfalls erneuert werden müssen.

Die Deckenstrahlheizung erwies sich daher als die unproblematischste und preiswerteste Möglichkeit, die Turnhalle zu beheizen.

Durch den hohen Strahlungsanteil ist es möglich, die Raumtemperaturen um 3-4 K niedriger zu halten und dadurch Heizenergie zu sparen.

 

Die Kosten wurden auf ca. 164.000 € geschätzt. Die Kostensteigerung von ca. 44.000 € gegenüber der ersten Einschätzung aus 2010 lag darin begründet, dass insbesondere die Baupreise deutlich angestiegen waren. Allein der Stahlpreis hatte sich in 2010 explosionsartig von 2,30  €/kg auf rd. 3,80 €/kg gesteigert.

Auch die Elektroinstallation musste bedauerlicherweise komplett erneuert werden, da die vorgefundene Installation nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben entsprach. Hierdurch erhöhten sich nicht nur die reinen Baukosten, sondern auch die entsprechenden Honorare. Abgerechnet wurde die Maßnahme mit rd. 171.000,- €, da noch andere Dinge wie z.B. die Steuerung der Sonnenschutzlamellen oder die Verkleidung der Regenfallrohre im Außenbereich in diesem Zusammenhang mit erledigt wurden.

Die Mehrkosten wurden aus dem Gesamtbudget Bauunterhalt 2011 bestritten werden.

 

Planung Generalsanierung RSO:

Im Zuge der Planungsüberlegungen zur energetischen Sanierung nach dem Konjunkturpaket II ergaben Abstimmungsrunden mit der Regierung Unterfranken neben dem allgemeinen Sanierungsbedarf auch ein erhebliches Defizit im Unterrichtsraumangebot. Auch unter Berücksichtigung der neuen Realschule in Großostheim müsste die Realschule Obernburg um ca. 600 m² HNF erweitert werden. Der daraufhin bis Leistungsphase 2 von der Projektgruppe erarbeitete Konzeptionsvorschlag wurde in der Bauausschuss-Sitzung vom 16.07.2009 beraten und im Kreistag beschlossen. Ende der Sommerferien konnte dann das hierfür notwendige VOF-Verfahren für die Architektenleistungen Leistungsphasen 3 bis 9 durchgeführt, da mit Gesamtkosten von ca. 7 Mio. € diese Honorarkosten für Architektenleistungen deutlich über dem Schwellenwert von 193.000 € liegen, der eine EU-weite Dienstleistungsausschreibung erforderlich macht.

Das Büro Stendel Architekten, Eschau soll laut Beschluss vom 22.10.2009 mit den Leistungsphasen 3 bis 9 beauftragt werden.

Aufgrund der angespannten finanziellen Lage wurde das Vorhaben bis auf weiteres gestoppt. Beauftragt wurde bisher nur die Leistungsphase 3 – Entwurfsplanung.

 

Das Ergebnis wurde durch Herrn Architekt Stendel kurz erläutet.

 

 

 

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