Tagesordnungspunkt

TOP Ö 1: Information: Sachstandsbericht Präventionsausschuss

BezeichnungInhalt
Sitzung:30.11.2011   JHA/002/2011 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Jugendamtsleiter Winkler erläuterte:

 

Der Präventionsausschuss hat es sich zur Aufgabe gemacht, neben aktuellen Fragen zur Prävention stets ein Schwerpunktthema über einen längeren Zeitraum intensiver zu bearbeiten. Damit ist es möglich, tiefer in die Materie einzusteigen, sich Grundsatzfragen zu stellen und nachhaltiger eigene Ansätze zu entwickeln. Das Schwerpunktthema „Web 2.0 – Chancen und Risiken“ konnte in der letzten Sitzung am 8.11.2011 abgeschlossen werden und soll künftig nur noch im Rahmen aktueller Fragestellungen weiterbehandelt werden. Hier der abschließende Sachstandsbericht.

21.07.2009: Festlegung des Schwerpunktthemas: Gefahren des Internets, inzwischen in 8 Sitzungen behandelt. Es gehe darum, drei Zielgruppen zu erreichen:

·         Junge Menschen (informieren, stärken)

·         Eltern (Zugänge finden)

·         Multiplikatoren (Jugendleiter, Lehrer)

15.12.2009: Vortrag von Frau Ehrmann, seit 12 Jahren EDV - Dozentin und Leiterin des Café ABdate im JuKuZ Aschaffenburg, der Jugendinformationsstelle des Stadtjugendring Aschaffenburg. Frau Ehrmann berichtete, dass „World of warcraft“ weltweit 11 Mio. Mal verkauft wurde. In den Chats finden sich 55 % Mädchen, wobei die Jungs aufholen. Nach neuesten Untersuchungen geben 1/3 der Personalchefs an, bei Bewerbungen im Internet, z.B. bei „wer-kennt-wen“, zu recherchieren.

13.07.2010: Expertenanhörung von drei Jugendlichen: Sie haben berichtet von ihrem Nutzungsverhalten; Datensicherheit/Privatsphäre; Schule; Gefahren:

Folgerungen der drei Jungs:

a)    Zugang zu Beratungsstellen kann durch Anonymität/2. Identität erleichtert werden, ebenso Zugang zu Selbsthilfegruppen; wichtig ist die Empfehlung des Jugendamtes von seriösen Portalen, evt. Verlinkung zu Caritasberatungsstelle o. ä.

b)    Es wird ein Bedarf gesehen, um Kinder bei der Annäherung an das Internet zu begleiten; Kinder müssen an die Hand genommen werden, Schule/Eltern müssen involviert sein; Halt geben; Web-Lotsen, wie derzeit für Senioren angeboten, auch für Kinder?

Regulierungen werden als ineffektiv angesehen, keine staatlichen Einschränkungen. Einschränkungen durch die Eltern werden als notwendig angesehen, doch wer befähigt die Eltern?

22.03.2011: Informationen zum Thema Internet/Spielsucht, Hr. Nasemann PsB, Informationen zum Erreichen von bildungsfernen Familien, Frau Joos, Fachkraft für Familienfragen

5.07.2011: Expertenrunde Bereich „Schule“ mit Herrn Behl (Mittelschule Erlenbach) und Herrn Singer (Mittelschule Faulbach). Felix Behl ist medienpädagogisch-informationstechnischer Berater für Grund- und Mittelschulen sowie Multiplikator für die Bayer. Schulverwaltungsprogramme. Die Inhalte stehen im Wesentlichen auch auf den Webseiten von Herrn Behl unter www.felixbehl.de zur Verfügung. Zum erwähnten „Medienführerschein“ ist ein Ordner mit Konzept und fünf Unterrichtseinheiten bei Herrn Behl erhältlich, die Unterlagen stehen auch zum Download zur Verfügung.

Medienpädagogik ist an der Mittelschule Faulbach ein Baustein im Rahmen des Schwerpunktthemas zur internen Schulentwicklung „Wie gehen wir miteinander um? - ein Projekt zum Sozialen Lernen“. Ausgangspunkt war eine umfangreiche Datenerhebung in der Schule zum Thema Computernutzung.

Der medienpädagogische Ansatz von Herrn Singer ist konkret auf seine Schule zugeschnitten. Ziel ist die Förderung der Medienkompetenz von Schülern, Lehrern und Eltern. Er enthält u. a. eine umfangreiche Sammlung von Angeboten im Internet für die jeweiligen Klassenstufen. Eigens erstellte Lernprogramme wurden erfolgreich getestet.

Das gesamte Infopaket zum medienpädagogischen Ansatz von Herrn Singer steht auf einem Server und einer CD – ROM in der Volksschule Faulbach zur Verfügung.

Es wurde eine Arbeitsgruppe Medienkompetenz gegründet, die sich langfristig mit dem Thema beschäftigen soll. Neben der Psychosozialen Beratungsstelle sind Vertreter/innen des Jugendhauses St. Kilian, des Jugendamtes und der Schule vertreten. Aufgabe der Arbeitsgruppe ist es, Grundlagen zusammenzutragen, die Entwicklung des Netzwerkes voranzutreiben und die Ergebnisse in den Präventionsausschuss hineinzutragen. Auch wenn weitere Ressourcen notwendig sind, soll das Thema wieder im Präventionsausschuss behandelt werden.

Er wies auf die Veranstaltung  „Safer Internet Day“ am 07.02.2012 um 18.30 Uhr im Franziskushaus. Weitere Informationen hierzu werden rechtzeitig folgen.

Neues Schwerpunktthema: Kinderarmut als eine grundlegende Ursache von problematischen Entwicklungen (Sucht, Gewalt, etc.) ein. Es gibt soziale Sicherungssysteme und Ansätze im Landkreis, das Problem abzufedern, die aber nicht alle bekannt sind. Hier wird es auch um den Zugang zu Bildung als Voraussetzung zur Überwindung von Armut gehen

Der Einstieg wird über die Auseinandersetzung mit dem Armutsbegriff sein.

 

Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses nahmen die Ausführungen zur Kenntnis.

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