Tagesordnungspunkt
TOP Ö 1: Bericht über die Aktivitäten von ZEWIS
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 10.10.2011 KT/004/2011 |
Beschluss: | zur Kenntnis genommen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Prof. Dr. Stark erläuterte anhand der beiliegenden
Präsentation die Aktivitäten von ZeWiS.
Landrat Schwing dankte ihm für seine Ausführungen und
seine spontane Zusage, im Gremium zu berichten. Alle Beteiligten haben gekämpft
und erreicht, dass ZeWiS und damit auch rund 10 Mio. Euro in die Region
bayerischer Untermain fließen. Es sei die erste staatliche Forschungseinrichtung
im Landkreis Miltenberg. Natürlich hoffen alle, dass sich die vorgegebene
Zielrichtung erfüllen lasse und man den Nukleus geschaffen habe für eine
selbsttragende und sich selbst finanzierende Forschungseinrichtung nach fünf Jahren.
Es sei ein hartes Stück Arbeit gewesen. Er dankte allen Beteiligten und den
Landespolitikern, die alle an einem Strang gezogen haben, sowie auch dem
Standortmanager Herrn Franz vom ICO, der für die kostenlose Nutzung gesorgt
habe.
Prof. Dr. Stark nahm den Dank gerne entgegen und fügte
hinzu, dass er diesen Dank an die Kollegen weitergeben werde, die trotz der
Mehrbelastung von 19 Semesterwochenstunden, doppelter Abiturgang usw. mit viel
Engagement und Dynamik mitgemacht haben.
Kreisrat Scholz bemerkte, er sei stolz darauf, dass
der Landkreis Miltenberg zum Hochschulstandort gemacht werden konnte und hoffe,
dass man diesen erhalten könne. Zum Automotivbereich fragte er, ob man im
Bereich Robotik mit Autoherstellern zusammenarbeite.
Prof. Dr. Stark antwortete, der Teilbereich Automotive
bestehe aus zwei Punkten, zum Einen aus dem Bereich Automobile direkt, hier
gebe es Kooperationen mit Automobilherstellern. Allerdings nicht im Sektor
Robotik, sondern der Fahrzeugsicherheit. Zum Anderen gebe es auf dem Sektor
Robotik wiederum Kooperationen mit Herstellern aus der Gegend, die Roboter
bauen, die bei Fahrzeugherstellern eingesetzt werden.
Kreisrat Maurer fragte nach der Chance (der Landkreis
Miltenberg sei ja auch an Ko-FAS beteiligt), kommunizierende Fahrzeuge mit
Fußgängern im Landkreis Miltenberg zu beteiligten. In diesem Zusammenhang
dankte er Kreisrat Berninger als Bürgermeister der Stadt Erlenbach a.Main für
die Beteiligung.
Prof. Dr. Stark teilte mit, es gebe eine Schnittstelle
zwischen Ko-FAS und ZeWiS, also bestehe hier durchaus eine Chance.
Landrat Schwing ergänzte, Ko-FAS sei ein
ZENTEC-Projekt, was man in die Region geholt habe mit Zuschüssen im
Millionenbereich. Die Vernetzung funktioniere hier also.
Kreisrat Dr. Fahn dankte Prof. Dr. Stark und erklärte,
er sei als Mitglied im Hochschulausschuss mit diesem Projekt befasst gewesen
und habe es nachhaltig unterstützt. Insgesamt sei es positiv, dass mit diesem
Projekt der ländliche Raum gestärkt werde. Es sei ein Meilenstein für die
Region und für die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Staat. Er halte auch die
kommunale Beteiligung für richtig und wichtig, wichtig auch für die
Bevölkerung. Er fragte außerdem nach den Auswirkungen des doppelten
Abiturjahrganges auf den Start des Projekts.
Prof. Dr. Stark erklärte, auf den Start des
ZeWiS-Projekts habe dies keine Auswirkungen, denn die Projektarbeit selbst
werde von Mitarbeitern getragen, die ausschließlich für dieses Projekt und
ZeWiS da seien, dies sei der Vorteil. Die Projektleitung sei bei den einzelnen
Professoren, die natürlich die genannte Mehrbelastung haben.
Kreisrat Dr. Steidl dankte auch der Stadt Erlenbach
für das Engagement und fragte in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Firmen nach
derer finanzieller Beteiligung.
Prof. Dr. Stark antwortete, dies sei ganz verschieden.
Manche Firmen steuerten direkt bei, tätigen also Sachinvestitionen. Andere
Firmen wiederum bezahlen Mitarbeiter und Geräte für eine gewisse Zeit dafür. Es
gebe auch Firmen, die gemeinsam mit ZeWiS in längerfristigen kooperativen
Förderprojekten dabei seien.
Landrat Schwing ergänzte, es habe im ICO eine
Veranstaltung für die Firmen in der Region gegeben, um hier zur Unterstützung
zu animieren. Hier habe eine große Bereitschaft der Wirtschaft vorgelegen, sich
an konkreten Projekten zu beteiligen.
Kreisrat Michael Berninger wies an Kreisrat Dr. Fahn
gerichtet darauf hin, die Stadt Erlenbach habe sich hier zwar beteiligt,
allerdings habe die Fraktion Freie Wähler gegen dieses Projekt gestimmt.
Es sei klar, dass das Förderverfahren fünf Jahre lang
laufe. Es sei aber auch spannend, was danach passiere. Daher fragte er Prof.
Dr. Stark, ob sich nach Ablauf der Förderperiode andeute, dass sich das Projekt
selbst tragen könne.
Wichtig sei für ihn des Weiteren die Energiefrage,
nämlich die der Energiespeicherung und –netze. Daher fragte er Prof. Dr. Stark
nach möglichen Projekten in diese Richtung oder wo man sich konkret mit dieser
Frage beschäftige.
Landrat Schwing erklärte, man setze auf die
Lernfähigkeit der Kommunalpolitiker. Es müssten alle erkennen, dass dies eine
riesige Chance für die Region und für den Landkreis sei. Und selbstverständlich
sei dies nicht, auch die Kollegen in Aschaffenburg haben hier mitgezogen.
Prof. Dr. Stark antwortete, ZeWiS selbst sei
thematisch recht breit aufgestellt, dies sei Vor- und Nachteil zugleich. Wenn
man eine starke Fokussierung habe, könne man gezielt Kompetenzen aufbauen; wenn
man breiter aufgestellt sei, könne man nicht ganz so fokussiert arbeiten. Dafür
habe man aber die Chance, die Entwicklungen in den einzelnen Bereichen zu
beobachten. ZeWiS habe fünf Arbeitsbereiche. Von einigen sei er sich sicher,
dass diese auch in Zukunft wirtschaftlich eigenständig stehen werden. Ein
anderer Punkt sei die Forschung als Dienstaufgabe der Hochschulen für
angewandte Wissenschaften seit 2006, allerdings im Rahmen der vorhandenen
Mittel. Dies sei ein Unterschied zu allen anderen Einrichtungen. Man müsse
somit darauf hinarbeiten, dass man in fünf Jahren so gute Ergebnisse erziele,
dass man auch die Politik überzeugen könne, an dieser Sache langfristig etwas
zu ändern, dass man auch an Fachhochschulen eine staatliche Grundfinanzierung brauche.
Kreisrat Schumacher wies darauf hin, dass nicht nur
ICO, sondern auch die Firma Mainsite kostenlos Gebäude zur Verfügung stelle.
Dies sei leider noch nicht erwähnt worden.
Prof. Dr. Stark entschuldigte sich für das Versäumnis.
Kreisrätin Weitz dankte Prof. Dr. Stark für seine
Ausführungen. Insgesamt sei es eine ideale Konstellation zwischen Politik,
Wirtschaft und Wissenschaft. Sie erwähnte, es gebe viele Innovativprojekte in
der Fachhochschule Aschaffenburg, wie z. B. Campona (wo Studenten ihr Wissen in
die Wirtschaft einbringen und gleichzeitig auch Erfahrungen gewinnen).
Prof. Dr. Stark erklärte, es gebe unterschiedliche
Studenteninitiativen, bei denen der Hauptfokus immer darauf liegt, den
interessierten Studierenden Chancen zu geben, um die berufliche Zukunft zu
sichern. Dies beinhalte in erster Linie den Ausbildungsaspekt. Insofern sei
dies eine Ergänzung zu ZeWiS, denn dort habe man die wissenschaftliche
Weiterqualifikation, es gebe hier also keinen Widerspruch.
Landrat Schwing dankte Prof. Dr. Stark für seinen
Vortrag, er habe wichtige Informationen und positive Signale mitgebracht.
Die Mitglieder des Kreistages nahmen die Ausführungen
zur Kenntnis.