Tagesordnungspunkt
TOP Ö 2: Ländlicher Raum: Aktionsprogramm regionale Daseinsvorsorge
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 18.07.2011 KA/003/2011 |
Beschluss: | zur Kenntnis genommen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Verwaltungsrat
Rüth erläuterte:
Das
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung startete im Mai sehr
kurzfristig ein „Aktionsprogramm regionale Daseinsvorsorge“. Es sieht für 2011
und die folgenden drei Jahre 6,5 Millionen Euro vor, um überörtliche
Planungsträger im ländlichen Räumen dafür zu gewinnen und darin zu
unterstützen, eine Regionalstrategie zur Sicherung der Daseinsvorsorge zu
entwickeln, die sich bereits in sieben Regionen im Rahmen der Modellvorhaben
der Raumordnung bewährt hat. In besonders kritischen Bereichen, wie ärztliche
Versorgung, schulische Bildung, öffentlicher Nahverkehr oder Altenpflege,
wurden in diesen Regionen in einem breit angelegten diskursiven Prozess
integrierte Regionalkonzepte entwickelt, nach denen anschließend gut
aufeinander abgestimmte Maßnahmen zur Anpassung der einzelnen Infrastrukturen
in Angriff genommen werden konnten.
Das
Aktionsprogramm „regionale Daseinsvorsorge“ bildet einen der Schwerpunkte der
vom Deutschen Landkreistag unterstützten „Initiative Ländliche Infrastruktur“
des Bundesbauministeriums.
In
einem zweistufigen Teilnahmewettbewerb wurden bis zu 50 regionale Träger
ausgewählt, welche für die Erarbeitung einer „Regionalstrategie
Daseinsvorsorge“ fachliche Unterstützung und finanzielle Zuwendung erhalten.
Die bereits erfolgreich tätigen Modellregionen haben je nach Umfang der
Planungen Zuwendungen bis zu 200.000 Euro erhalten. Eine der Modellregionen ist
auch der Werra-Meißner-Kreis aus Hessen. Aus unserer gemeinsamen Mitarbeit im Deutschen Innovationsring für
Kreisverwaltungen konnten wir einen ersten Eindruck von diesem Projekt gewinnen
und haben festgestellt, dass auch für den Landkreis Miltenberg trotz bereits
vorhandener Konzepte noch weitere Impulse möglich sind.
Leider
waren der Start des Aktionsprogramms und auch die damit verbundene Meldefrist
sehr kurzfristig. Bis zum 25. Mai musste eine Interessensbekundung an das
Bundesinstitut für Bau- Stadt- und Raumforschung nach Berlin eingereicht
werden. Die Bewerbung für die zweite Stufe des Verfahrens wurde von Seiten des
Landkreises Miltenberg fristgerecht beim Bundesministerium vorgelegt. Insgesamt
gingen laut BBSR 150 Beiträge ein.
Am
Der
Auswahlentscheidung hat eine achtköpfige Auswahlkommission mit Vertretern des
Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, der Hochschule
Neubrandenburg und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung
einvernehmlich getroffen. Sie beruht einerseits auf Auswahlkriterien, die an
die Interessenbekundungen in den Bereichen Ziel- und Prozessverständnis,
Umsetzungschancen durch Vernetzung, Projektvorlauf und politische Unterstützung
sowie Betroffenheit von demografisch bedingtem, infrastrukturellen
Anpassungsbedarf in ländlichen Regionen angelegt wurden.
Andererseits
sind relativierend Verteilungskriterien eingeflossen, um eine möglichst
regional ausgewogene Verteilung der Bewerberregionen über alle Flächenländer zu
erreichen und im Modellvorhaben vielfältige Kooperationszuschnitte und
Strategieansätze abzudecken.
Der
Kreisausschuss nahm die Ausführungen zur Kenntnis.