Tagesordnungspunkt

TOP Ö 2: Kunstnetz Miltenberg, Sachstandsbericht

BezeichnungInhalt
Sitzung:07.07.2011   BKS/001/2011 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

 

Landrat Schwing wies darauf hin, dass zu diesem Tagesordnungspunkt ein Antrag der Fraktion der FDP vorliege und verlas diesen:

 

Antrag der FDP-Kreistagsfraktion:

Hiermit beantragen wir, rechtzeitig in einer der nächsten Sitzungen von Kreisausschuss oder Bildungsausschuss die notwendig gewordene Umorganisation des „Kunstnetzes Miltenberg“ auf die Tagesordnung zu setzen und unter Beteiligung von Beteiligten und Verantwortlichen des erfolgreichen Projekts darüber im Gremium zu informieren und zu diskutieren.

 

 

Kulturreferentin Schmidt gab darauffolgend einen Sachstandsbericht anhand beiliegender Präsentation.

 

Landrat Schwing erklärte, in den letzten zehn Jahren habe es insgesamt eine ausgezeichnete Unterstützung für die Kultur und auch das Kunstnetz im Landkreis Miltenberg gegeben. Es gebe wenig Landkreise, in denen man eine solch breite Unterstützung für alle Arten des kulturellen Lebens finde.

 

Kreisrat Dr. Linduschka sagte, es handele sich um ein wichtiges Thema und eine ureigene Aufgabe. Immer stärker werde auch das Thema Ganztagsbetreuung werden. Die Ganztagsbetreuung und –konzeption an bayerischen Schulen sei sicherlich nicht so von oben gegeben, dass man an der Basis nichts tun müsse. Dies bedeute, als Landkreis oder als Gemeinde werde man in Zukunft sehr viel unternehmen müssen, um die Nachmittagsbetreuung zu einem echten schulischen Punkt werden zu lassen. Die Arbeit von Künstlerinnen und Künstlern dient den Schulen. Dies sei ein wichtiger Punkt, um die Ganztagsschulen zu einem echten Erfolg werden zu lassen.

Sicherlich sei auch er bei neuen Stellen äußerst vorsichtig, aber er sehe in diesem Fall keine Alternative zu der erwähnten halben Stelle. Wenn sich der Nachmittagsunterricht deutlich ausdehnen werde und der Bedarf damit deutlich größer werde, dann müsse man hier reagieren. Er sei auch Vertreter der Ehrenamtlichkeit, aber man müsse darauf achten, dass Ehrenamtliche sich nicht ausgenutzt fühlen und frustriert werden. Es sei wichtig, reagieren zu können. Sein dringender Wunsch sei somit, die Basis für die Ehrenamtlichkeit nicht zu zerstören, sondern aufzubauen.

 

Landrat Schwing unterstützte seine Aussage in Bezug auf das Ehrenamt. Er bat aber auch um Verständnis, denn es handele sich hier um ein Finanzierungsproblem. Er könne sich heute noch an das erste Gespräch mit Kulturreferentin Schmidt bezüglich des Kunstnetzes erinnern. Man habe damals lange und oft diskutiert. Ausgangspunkt sei gewesen, dass es sich über Zuschüsse und Beiträge finanziere und den Etat nicht belaste. Nun habe man erstmals eine schwierige finanzielle Situation, nicht nur für das Kunstnetz, sondern für alle. Man müsse daher reagieren und eine andere Organisation anstreben.

Ebenso wies er darauf hin, dass der Landkreis für Lehrerfortbildungen eigentlich nicht zuständig sei, sondern die Regierung. Es könne nicht alles finanziell beim Landkreis abgeladen werden.

Er erklärte, für das nun laufende Haushaltsjahr könne man nichts mehr ändern. Die Anwesenden sollten dies aber mit in die Fraktionen nehmen.

 

Kreisrätin Weitz stimmte Kreisrat Dr. Linduschka zu. Kulturarbeit und gerade die kreative Förderung von Kindern spiele eine bedeutende Rolle. Sie halte die angesprochene Halbtagsstelle für erforderlich und fragte spontan am Beispiel Musikschule Obernburg, ob die Gründung eines Vereins eine Möglichkeit für das Kunstnetz sei.

 

Kreisrat Schötterl bemerkte, man sollte dies für den Haushalt vormerken. Er halte nicht das laufende Minus für die Problematik, sondern die fehlende Person.

 

Kreisrätin Fichtl gab zu bedenken, bei einer möglichen Entstehung eines Fördervereins müsse man im Voraus beachten, ob dies alles weiterhin unter dem Dach des Landkreises laufen könne.

 

Kreisrat Dr. Linduschka wies darauf hin, dass es sich bei dem Betrag von 28.000 € um einen Rückgang von 25% gegenüber 2010 handele, was man nicht unterschätzen dürfe.

 

Landrat Schwing entgegnete, dies müsse alles finanziert werden. In allen Bereichen müsse man entsprechend reagieren, wenn das Geld nicht ausreiche. Daher habe er zu Beginn bereits um Verständnis gebeten, gerade in diesem Jahr. Bereits in der Vergangenheit habe man Etatansätze z. B. bei den Schulen und Vereinen um 30-40% pauschal kürzen müssen. Jeder habe dies akzeptiert. Dies müsse man auch im Kulturbereich akzeptieren, wenn es einmal nicht anders möglich sei. Noch dazu müsse man weit gehen, um ein vergleichbares Kulturangebot zu finden. Er bat daher, damit zufrieden zu sein und diese Durststrecke zu überwinden.

 

Kreisrat Eck erklärte, über zehn Jahre habe man mit Begeisterung das Kunstnetz mitgetragen. Auf der einen Seite müsse man nun in diesem Jahr um 25% kürzen, auf der anderen Seite komme der Antrag einer zusätzlichen Halbtagsstelle auf uns zu. In der Haushaltsberatung habe man um jeden Euro gekämpft. Nun sei der Haushalt beschlossen, und im Nachhinein kommen diese Wünsche. Eine Kürzung der Einnahmen, aber Steigerung der Ausgaben passe in der heutigen Zeit einfach nicht zusammen.

 

Kulturreferentin Schmidt erklärte, es gehe darum, in der Leitung anzusetzen. Hier liegen nun zehn Jahre Ehrenamt zurück und man müsse andere Möglichkeiten suchen.

 

Landrat Schwing erklärte, man müsse niemanden von der Notwendigkeit überzeugen. Allerdings müsse man jeder Kreisrätin und jedem Kreisrat zubilligen, dass diese Verantwortung für den Gesamthaushalt tragen, und es müsse finanzierbar sein.

 

 

 

 

 

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