Tagesordnungspunkt
TOP Ö 5: Sporthalle der Main-Limes-Realschule Obernburg, Sachstandsbericht
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 11.05.2011 BA/002/2011 |
Beschluss: | zur Kenntnis genommen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Kreisbaumeisterin Schulz erläuterte:
Nachdem bereits in 2010 die Heizungs- und Lüftungsanlage Sporthalle / Zimmerei erneuert werden sollte, musste dieses Vorhaben aufgrund der bei der Grundlagenermittlung zur Befestigung der neuen Deckenstrahlplatten-Heizung vorgefundenen Umstände zurückgestellt werden.
Bei der Untersuchung der Dachkonstruktion bezüglich ihrer Tragfähigkeit wurden Risse in den Gasbeton-Deckenplatten festgestellt. Eine zusätzliche Belastung der Deckenplatten wurde ausgeschlossen. Selbst die Tragfähigkeit ohne zusätzliche Belastung musste in Frage gestellt werden.
Eine Untersuchung durch das Ing.-Büro Hußenöder + Merz ergab, dass die gesamte Tragkonstruktion ertüchtigt werden müsse, da unter anderem keinerlei Korrosionsschutz des Armierungsstahls der Deckenplatten vorhanden ist.
Nach einer ersten Kostenschätzung (2010) musste für Gerüst, Maler und Stahlbau mit ca. 40.000 € gerechnet werden.
Die Kosten für die Heizungs- und Lüftungsanlage Sporthalle/Zimmerei wurden auf ca. 80.000 € geschätzt.
Der Betrag von 120.000 € wurde daraufhin im Haushalt 2011 eingestellt.
Am 04.04.2011 wurde ein Bauantrag zur Ertüchtigung der Tragkonstruktion der Turnhalle bei der Stadt Obernburg eingereicht.
Die Planungen Tragkonstruktion, Heizung/Lüftung, sowie die aufgrund der Umstände erforderliche Neuverlegung von Elektroleitungen wurden fortgeführt.
Die Planerrunde hat nunmehr eine aktualisierte Kostenberechnung vorgelegt, die deutlich darüber liegt:
- Abbruch Unterdecke 2.000,- €
- Flächengerüst 11.900,- €
- Malerarbeiten 6.400,- €
- Stahlbau 38.600,- €
- Elektroarbeiten 14.800,- €
- Beleuchtung 7.735,- €
- Deckenstrahlheizung 35.900,- €
- Lüftung Zimmerei 22.100,- €
- Honorare 25.250,- € 164.685,- €
Die Kostensteigerung von ca. 44.000 € gegenüber der ersten Einschätzung aus 2010 liegt darin begründet, dass insbesondere die Baupreise deutlich angestiegen sind, allein der Stahlpreis hat sich in den letzten Monaten explosionsartig entwickelt, von 2,30 €/kg auf rd. 3,80 €/kg.
Auch die Elektroinstallation muss bedauerlicherweise komplett erneuert werden, da die vorgefundene Installation nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Hierdurch erhöhen sich nicht nur die reinen Baukosten, sondern auch die entsprechenden Honorare.
Die Mehrkosten sollen aus dem Gesamtbudget Bauunterhalt 2011 bestritten werden.
Vorgefundene Situation
Die Rissbreite beträgt bis zu 1,2 mm.
Ein wirksamer Korrosionsschutz der Stahleinlagen (zur
Bauzeit war eine Bituminierung der Bewehrung üblich)
konnte nicht festgestellt werden. Bei der Bewehrung
wurde kein Edelstahl verwendet.
Die Bewehrung zeigt bereichsweise leichte Korrosion
auf.
Die Ortbeton-Satteldachbinder selbst zeigen keine
Auffälligkeiten, die auf eine verminderte Tragfähigkeit oder
Gebrauchstauglichkeit
hinweisen würden.
Zur
Sicherstellung der künftigen Gebrauchstauglichkeit werden additiv folgende
Maßnahmen durchgeführt:
1.
Vollständige Entfernung der
Holzunterdecke zur Herstellung der Kontrollierbarkeit. Das im Deckenzwischenraum entstehende
nichtkontrollierbare „Kleinklima“ entfällt künftig.
2.
Einbau einer Stahl-Subkonstruktion zur
Halbierung der freien Spannweite der Gasbetonplatten.
Das Biegemoment der Gasbetonplatten beträgt dann nur noch ¼ des ursprünglichen Bemessungsmomentes. Infolge dessen
steigt die relative Sicherheit auf das 4-fache.
Die Lastabtragung bleibt an den Bindern unverändert.
3.
Befestigung der neuen
Deckenstrahlheizung an der neuen Stahl-Subkonstruktion.
4.
Spachteln von Fehlstellen in den
Gasbetonplatten.
5. Aufbringen eines vollflächigen Anstriches ohne Anspruch auf
Dampfdichtigkeit, so dass bauphysikalisch
keine Veränderungen (Dampfsperre auf den Gasbetonplatten) impliziert werden.
Zurzeit laufen die Vergaben für
die Deckenstrahlheizung, den Stahlbau und die Lüftungsanlage. Mit den Arbeiten
soll am
Aufgrund bereits vorhandener
Schwachstellen des Sportbodens bleibt zu hoffen, dass die Schutzvorkehrungen
und Abdeckungen des Bodens unter dem notwendigen Flächengerüst hinreichend
wirken können.
Mit der Schulleitung sind die
Bauarbeiten und die Nutzungseinschränkungen bzgl. des Schulsports
einvernehmlich abgestimmt.
Der Bauausschuss nahm die nachfolgenden Ausführungen
zustimmend zur Kenntnis.