Tagesordnungspunkt
TOP Ö 1: Kundenbefragung Müllumladestation Erlenbach, Änderung der Öffnungszeiten und Vorstellung weiterer Optimierungsmaßnahmen, - Antrag der FDP-Kreistagsfraktion vom 17.12.2010 - Antrag der SPD-Kreistagsfraktion vom 10.01.2011
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 10.05.2011 NU/001/2011 |
Beschluss: | mehrheitlich beschlossen |
Abstimmung: | Nein: 1 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Regierungsamtsrat Röcklein erläuterte anhand der
Anlage den Sachverhalt.
Zu diesem Punkt liegen auch ein Antrag der
FDP-Kreistagsfraktion vom 17.12.2010 und ein Antrag der SPD-Kreistagsfraktion
vom 10.01.2011 vor.
Die FDP beantragt eine Verlängerung der Öffnungszeiten
an Samstagen bis 16:00 Uhr. Sie geht allerdings fälschlicherweise von einer
Öffnungszeit bis 12:00 Uhr aus. Seit 01.05.2008 sind bereits beide
Wertstoffhöfe an Samstagen bis 14:00 Uhr geöffnet.
Die SPD beantragt eine Verlängerung der Öffnungszeiten
von März bis Oktober Montags – Freitags bis 18:00 Uhr (bisher 16:00 Uhr) und an
Samstagen von 09:00 bis 16:00 Uhr (bisher 08:00 bis 14:00 Uhr). Beide Anträge
betreffen nur den Wertstoffhof Erlenbach.
Vom 12. bis 24. Juli 2010 und vom 25. Oktober bis 6.
November 2010 wurde eine Kundenbefragung an der Müllumladestation Erlenbach
durchgeführt. Befragt wurden insgesamt 7.359 Kunden, das sind 9,6 Prozent der
Kleinanlieferer des Jahres 2010. Jeder Kleinanlieferer wurde persönlich
befragt, die Ergebnisse wurden ausgewertet. Mit ausgewertet wurde auch die
Wartezeit vom Eintreffen vor der Müllumladestation bis zur Abfertigung an der Eingangskontrolle.
Der Fragebogen ist als Anlage beigefügt, das Ergebnis der Befragung für die
beiden Zeiträume und eine Hochrechnung der Ergebnisse auf das Gesamtjahr 2010 ist
als Anlage 2 beigefügt.
Die Auswertung zeigt auch, dass die Wartezeiten im
Normalfall unter fünf Minuten liegen (63,1 %). 28,1 % der Kunden
mussten 5-10 Minuten Wartezeit in Kauf nehmen und 8,7 % der Kunden mussten
länger als 10 Minuten anstehen. Die Anlage 3 enthält die Wartezeiten in
grafischer Form. Die Anlage 4 zeigt die Wartezeiten an den einzelnen
Wochentagen. Es ist deutlich zu sehen, dass die Wartezeiten an den Samstagen
ansteigen und am Höchsten sind.
Alle befragten Kunden hatten die Möglichkeiten,
mittels Antwortkarte Anregungen und Verbesserungsvorschläge an uns zu senden.
Davon machten immerhin 904 oder 12,3 % der Befragten Gebrauch. Die
Auswertung hieraus können der Anlage 5 entnommen werden.
Die Anlage 6 enthält die zeitliche Verteilung der
76.685 Kleinanlieferer des Jahres 2010 auf die Wochentage und die
Öffnungsstunden.
Die Anlage 7 enthält die Herkunft der Kleinanlieferer.
2010 kamen 87 %der Kunden aus dem Nord-Landkreis und 48 % aus den
drei Gemeinden Elsenfeld, Erlenbach und Obernburg. Die Einwohner dieser drei
Gemeinden liefern ja auch ihre Grünabfälle unmittelbar bei uns an. Knapp die
Hälfte der Anlieferer aus diesen drei Gemeinden dürften daher
Mono-Grüngutanlieferungen bringen, die sich nach unseren Berechnungen für 2010
auf 17.107 oder 22,3 Prozent belaufen.
Viele Zahlen, die jedoch auch einige wichtige
Rückschlüsse zulassen:
Nur 22 % der Anlieferungen sind
Mono-Grüngutanlieferungen. Diese könnten mit entsprechendem organisatorischem
und personellem Aufwand direkt zum Grüngutkompostplatz gesteuert werden.
„Könnten“, denn bei einem derartigen Abbiegeverkehr
auf der Staatsstraße brauchen wir zwingend eine Abbiegespur. Und die Zufahrt
von der Staatsstraße zum Grüngutkompostplatz ist nur einbahnig mit einem
Ausweichplatz. Über diese schmale Zufahrtstraße können wir keine 17.000
Fahrzeuge, davon noch 4.500 mit Anhänger, im Jahr geballt an
Freitagnachmittagen und Samstagvormittagen schicken.
Über 7.000 Kunden bringen uns ihre gelben
Wertstoffsäcke, davon kommt sogar ein kleiner Anteil nur mit den gelben
Wertstoffsäcken vorbei.
Und immerhin haben wir noch rund 2.300 Kunden, die mit
Kleinstmengen (z.B. 1 Eimer Bauschutt) kommen.
Der Löwenanteil unserer Kunden, 47 %, sind die echten Mischanlieferungen, die wir auf
jeden Fall auf den eigentlichen Wertstoffhof lassen müssen. Selbstverständlich
hat auch ein Teil von ihnen Grüngut dabei. Bei einer getrennten
Grünguterfassung müssten diese Kunden zweimal abgefertigt werden.
Und einige weitere Zahlen:
Im ersten Quartal 2011 meldet Erlenbach trotz des
langen Winters eine Steigerung von 16,2 % gegenüber dem ersten Quartal
2010. Das heißt, dass wir trotz aller Bemühungen zur Optimierung und
Verbesserung der Entwicklung hinterherlaufen. Diese Kundenzahlen kann der
Wertstoffhof Erlenbach nicht verkraften.
Und weiter: Derzeit steht die
Elektro-Altgeräterfassung in Brüssel und Berlin auf dem Prüfstand.
Wir müssen davon ausgehen, dass sich hier die Anzahl
der zu erfassenden Gerätegruppen von derzeit fünf auf sieben erhöhen wird. Das
heißt, wir benötigen mehr Containerstandplätze für E-Schrott.
Wir schlagen daher im Moment nur eine Verlängerung der
Öffnungszeiten vor.
Weitere kleinere Verbesserungsmaßnahmen entsprechend
der Wünsche unserer Kunden, Infomaterial vor dem Eingangstor, breitere Treppen
zu den Containern, haben wir bereits eingeleitet.
Die große Lösung für unseren Wertstoffhof Erlenbach
bedarf einiger Einschränkungen unserer doch sehr großzügigen Regelungen, wie
z.B.
-
Grundgebühr für
jede Anlieferung,
-
Begrenzung der
gebührenfreien Anlieferungen, z.B. auf 8 und für die drei Grüngut-Gemeinden auf
20 im Jahr. Hier ist eine Staffelung nach Müllgefäßgröße möglich.
Die ständig steigenden Kundenzahlen müssen dadurch
eingeschränkt werden. Unsere Bürger sollen zu uns kommen, aber nicht wegen Klein-
und Kleinstmengen.
Was wäre noch möglich, was wurde noch geprüft?
Der Einbau einer Beleuchtungsanlage für den
Wertstoffhof wäre für eine Verlängerung der Betriebszeiten in den Wintermonaten
erforderlich. Die eingeholte Kostenschätzung hierfür beläuft sich auf ca.
18.000 €.
Auf diese Beleuchtungsanlage haben wir im Übrigen mit
Ihrer ausdrücklichen Zustimmung bei der Erweiterung der Anlage im Jahr 2006 aus
Kostengründen verzichtet.
Wir haben auch den Einbau einer Rampe geprüft. Damit
könnten die Container von oben befüllt werden, was für die Kunden und für den
Ablauf sicherlich eine Erleichterung bringen würde. Dies ist technisch möglich
aber zur Kostenermittlung bedarf es einer Detailplanung.
Weitere Verlängerung der Öffnungszeiten: Eine weitere
Verlängerung der Öffnungszeiten ist mit dem vorhandenen Personal keinesfalls
möglich. Das Arbeitszeitgesetz und der Tarifvertrag sind hier von uns zwingend
zu beachten. Und bedenken Sie auch, dass jeder Mitarbeiter, jede Mitarbeiterin
Anspruch auf sechs Wochen Urlaub hat. Die Vertretungsregelungen bereiten uns schon heute erhebliche Probleme
und sind mit weiteren Verlängerungen der Öffnungszeiten mit dem vorhandenen
Personal oder einer geringfügigen Aufstockung nicht mehr zu bewältigen.
Allein die Pausenvertretungen, an den langen
Arbeitstagen 45 Minuten, an allen anderen Arbeitstagen 30 Minuten, sind bei der
erforderlichen Schichteinteilung und in der Urlaubszeit mit vorhandenem
Personal nicht abzudecken.
Wir benötigen daher:
1. Für die Vertretung der beiden Deponieleiter in
Erlenbach eine zusätzliche Kraft, Umweltschutztechniker oder gleichwertig, mit
einer Stundenzahl von 22 Wochenstunden für die Monate April bis Oktober mit der
Möglichkeit auch Vertretungen in den restlichen Monaten zu übernehmen. Die
Kosten hierfür sind nur grob zu schätzen und betragen mit allem Vorbehalt ca.
20.000 € im Jahr.
2. Für die Aufstockung der Eingangskontrolle
veranschlagen wir 7.000 €.
3. Für die Verlängerung der Arbeitszeiten unserer
Aushilfskräfte an den Freitagnachmittagen veranschlagen wir 3.000 €.
Damit betragen die anfallenden zusätzlichen
Personalkosten für die verlängerten Öffnungszeiten von April bis Oktober 30.000
€ im Jahr.
Die Maßnahme sollte daher zu gegebener Zeit daraufhin
überprüft werden, ob sie tatsächlich zu Verbesserungen führt. Gegebenenfalls
ist dann über andere Lösungen nachzudenken.
Landrat Schwing dankte Regierungsamtsrat Röcklein für
seine Erläuterungen und fügte hinzu, er halte dies für einen vernünftigen
Vorschlag, trotz der anfallenden Kosten. Hier habe man ein zusätzliches
Angebot, was eigentlich zu dem bestehenden System nicht passe, was sich aber so
ergeben habe und auch entsprechend angenommen werde. Natürlich sei es durch den
Nulltarif entsprechend attraktiv für unsere Bürgerinnen und Bürger und werde
hoch frequentiert. Auf der einen Seite müsse man natürlich die Dienstleistungen
sehen, auf der anderen Seite wollen die Bürgerinnen und Bürger aber auch nicht
überfordert werden, was die Müllgebühren anbelangt.
Man habe über 7.000 Kunden befragt und somit ein
breites Meinungsspektrum. Nur 4,2 % fordern erweiterte Öffnungszeiten und
somit werde man den Forderungen mit dem vorliegenden Vorschlag mehr als
gerecht.
Natürlich werde man weiter nach Verbesserungen
schauen, dies sei eine Daueraufgabe. Möglichst natürlich ohne zusätzliche
Kosten, dies sei auch ganz klar.
Kreisrat Wendland wies den Tadel an die FDP-Fraktion
bezüglich des Antrages zurück. Die Öffnungszeiten habe man aus einer
Internetquelle. Scheinbar seien damals die Öffnungszeiten noch nicht
hinreichend kommuniziert gewesen, sonst wäre dieses Thema gar nicht erst
aufgekommen.
Der Vorschlag, die Öffnungszeiten an Donnerstagen von
16:00 auf 18:00 Uhr auszuweiten, gehe seines Erachtens völlig am eigentlichen
Problem vorbei, daher habe man auch den Antrag gestellt, für die Pendler und
Berufstätigen. Der Antrag ziele auf Samstage ab. Immerhin sei die Erweiterung
an Freitagen ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Er bleibe aber dabei, dass in der Tendenz und trotz
aller Schwierigkeiten die eigentliche Zielführung des Antrages gewesen sei, den
Arbeitnehmern die Möglichkeit zu geben, am Samstag die Erledigung vernünftig
abschließen zu können. Daher sei er auch in Bezug auf die Kosten nicht
zufrieden, weil er den Donnerstag für einen Placebo-Effekt halte und seines
Erachtens nicht zielführend sei.
Kreisrätin Münzel verstehe dies ebenfalls nicht, der
Samstag zeige die meisten Anlieferungen und auch die längsten Wartezeiten. Sie
sehe anhand der Grafiken, dass die Zeiten zwischen 14:00 und 16:00 Uhr
scheinbar sehr geschätzt werden. Daher frage sie sich, warum nicht der Samstag
verlängert würde.
Weiterhin sei gesagt worden, dass der Wertstoffhof
Erlenbach fast zu klein sei. Sie sei froh, dass es zuerst einmal kostenfrei
bleiben solle, auch bei den Kleinstmengen. Sie finde es ökologisch erfreulich,
dass die Leute dort so bewusst seien.
Aber es kämen auch nicht unerheblich Anlieferungen aus
dem südlichen Landkreis (z. B. Eichenbühl): Könne man diese Anlieferer nicht
nach Guggenberg umleiten? Oder sei Guggenberg nicht so attraktiv?
Landrat Schwing griff den ökologischen Aspekt auf: Er
könnte nicht nachvollziehen, was an tausenden Einzelfahrten wegen einem Eimer
ökologisch sein solle. Weiterhin brauche sich niemand Sorgen um die
Arbeitnehmer machen: Niemand müsse fahren! Man habe ein System, welches noch
dazu eine Menge Geld koste, dass jeder von zu Hause aus mehrfach im Jahr die
Abholung nutzen könne. Dies ginge über Internet, Telefon oder Karte. Hier habe
die Firma mittlerweile einen Anspruch auf Ausgleich, weil der Bereich massiv
gefallen wäre. Jeder fahre selbst nach Erlenbach. Dies habe mit ökologisch
nichts zu tun. Für jedes Argument habe er Verständnis, aber für dieses nicht.
Regierungsamtsrat Röcklein wandte an Kreisrat
Wendland, die Kunden kommen vor- und nachmittags. Er wies darauf hin, dass in
der Mittagszeit zwischen 12:00 und 14:00 Uhr eine relative Flaute herrsche, dies
zeige die Grafik eindeutig.
In Bezug auf die Anlieferungen aus dem Südlandkreis
nannte er 33 Anlieferungen aus Eichenbühl. Viele Kunden hätten etwas zu
erledigen und fahren dann in Erlenbach vorbei. Weiterhin müsse man bedenken,
dass Kunden aus Amorbach beispielsweise kilometermäßig genauso weit nach Erlenbach
wie auch nach Guggenberg haben. Es gebe viele Gründe, warum ein gewisser
Prozentsatz aus den Südgemeinden nach Erlenbach fahre. 87 % allerdings
kommen aus den Nordgemeinden.
In Bezug auf die Verlängerungen der Öffnungszeiten an
den Samstagen wies er darauf hin, dass man in Schwierigkeiten mit dem Personal
komme auf Grund des Arbeitszeitrechtes. Man hoffe auf eine Entlastung durch die
Erweiterung der Freitage.
Kreisrat Dr. Steidl bemerkte, wenn man mehr Leistung
und mehr Service wolle, dann koste dies eben auch mehr Geld. Die CSU-Fraktion
halte daher die 30.000 € für akzeptabel. Er stellte die Frage an die
SPD-Fraktion, die den Antrag gestellt habe, nach einer kostenneutralen Idee!?
Wenn man etwas Geld verlangen würde, könnte man im Sinne der Ökologie
vielleicht weniger Anlieferungen erreichen. Vielleicht könne man sich auch
etwas Ähnliches wie die Praxisgebühr überlegen, aber natürlich habe man da auch
wieder Verwaltungsaufwand.
Kreisrat Klimmer erklärte, ihm sei der
Beschlussvorschlag nicht konkret genug. Man solle eine Probephase beschließen
bis Ende des Jahres und dann die Entwicklung betrachten. Dann könne man
endgültig beschließen, dass man mit mehr Personal arbeite.
Kreisrätin Eberth erzählte aus einer Erfahrung, dass
die Kapazitätsgrenze an einem Samstagmorgen schnell erreicht sei und dies
speziell in Bezug auf die Verkehrssituation und die Abbiegespur sehr ungemütlich
schlecht sei. Insofern müsse man eigentlich dafür sorgen, dass hier nicht zu
viele Leute kommen, und dazu diene die Entzerrung. Daher fragte sie im
Hintergrund auch, ob hier eine Schleifelösung oder ähnliches in Frage komme und
ob das Gelände nebenan verplant sei.
Landrat Schwing bestätigte, dass das Gelände des
Landkreises verplant sei.
Kreisrätin Almritter bemerkte, in ihren Augen machen
die zusätzlichen Anlieferungen Sinn, wenn man große Entrümpelungen von Umzügen
oder Haushaltsauflösungen habe. Sie persönlich sei aber froh über das
Holsystem, habe aber den Eindruck, dass älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern
noch Probleme mit der Bestellung von Sperrmüll und Altschrott hätten. Natürlich
regele sich dies oft durch Nachbarschaftshilfe, aber vielleicht könne man in
den Gemeinden etwas mehr auf die Älteren eingehen.
Der SPD-Antrag sei eigentlich entstanden aus Gedanken
über den Grüngutplatz. Man akzeptiere die Verlängerung an den Freitagen in der
Hoffnung, dass die Menschen dies nutzen werden. Natürlich wäre der SPD-Fraktion
auch eine Verlängerung für den Samstag lieb gewesen, allerdings dürfe man die
Kosten nicht außer Acht lassen.
Landrat Schwing lobte diese verantwortungsvolle
Aussage für die SPD-Fraktion. Sicherlich hätten sich viele andere Lösungen
gewünscht, aber es sei immer ein Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und
Dienstleistungen. Er wies nochmals darauf hin, dass er ein Anhänger des
Holsystems sei. Aber ein zweites System koste eben Geld. Gut wäre, wenn man die
vielen tausend Kleinanlieferer zur deutlichen Entlastung weg halten könnte.
In Bezug auf die Abwicklung sei er sich sicher, dass
sich dies in den nächsten ein bis zwei Jahren regulieren werde. Den Vorschlag
von Kreisrat Klimmer halte er daher für vernünftig.
Kreisrat Wendland bemerkte, er verstehe nach wie vor
nicht, warum der Donnerstag mit zwei Stunden verlängert werden könne, was in
seinen Augen nichts bringe, aber an den Samstagen diese zwei Stunden nicht
möglich seien. Er sei bereit, für die Verlängerung der Freitage mit zustimmen,
aber eine Verlängerung an den Donnerstagen sei nicht die Intention des Antrages
gewesen.
Regierungsamtsrat Röcklein erklärte, der Antrag der
SPD-Fraktion ziele auf tägliche Öffnungszeiten bis 18 Uhr ab; der Antrag der
FDP-Fraktion auf eine Verlängerung der Samstage. Man habe eine Kombination
gewählt, um Wünsche von beiden teilweise erfüllen zu können. An den Samstagen
habe man das 36-Stunden-Problem, es gebe eben Arbeitsschutzvorschriften. Mit
Personalaufstockung sei natürlich alles möglich, aber nicht für 30.000 €!
Kreisrat Dr. Steidl fügte dem Beitrag von Kreisrätin
Eberth an in Bezug auf den Rückstau, ob man hier eine effizientere
organisatorische Lösung finden könne.
Regierungsamtsrat Röcklein erklärte, man müsse an
Samstagen die Einfahrt und die Abfertigung künstlich verzögern, da sonst
einfach zu viele Autos auf dem Hof seien. Man könne nur eine bestimmte Anzahl
an Fahrzeugen auf den Hof lassen, dies sei nicht anders möglich.
Landrat Schwing fügte hinzu, der heutige Beschluss sei
ja nicht die einzige aktuelle Maßnahme, man habe schon einige Kundenwünsche
umgesetzt, und dies werde man auch zukünftig tun. Man müsse auch bedenken, man
habe eine Umladestation gebaut und als Abfallprodukt einen Wertstoffhof immer
weiter aufgebaut. Natürlich sei man damit auch räumlich gebunden. Die aktuelle
Situation sei nicht von Anfang an so geplant gewesen. Jeder Bürgermeister
wisse, was eine zusätzliche Abbiegespur koste. Dies sei alles nicht so einfach,
wie es auf den ersten Blick aussehe. Man sei auch dankbar für Vorschläge, aber erbat
darum, das Kosten-/Nutzenverhältnis abzuwägen. Man könne viele Dienstleistungen
bringen, aber der Bürger müsse dies bezahlen.
Der Ausschuss für Natur- und Umweltschuss fasste bei
einer Gegenstimme mehrheitlich den folgenden
Beschluss:
Der Ausschuss für Natur- und Umweltschutz beschließt
die Öffnungszeiten für die Müllumladestation Erlenbach – Teilbereich
Wertstoffhof und Problemabfallannahmestelle – ab 01.07.2011 an Donnerstagen und
Freitagen von bisher 16:00 Uhr auf 18:00 Uhr zu verlängern.
Diese Maßnahme gilt nur für die Sommermonate
entsprechend den gesetzlichen Festlegungen der Sommerzeit. Sie gilt auch nur
für Kleinanlieferer. Die Müllumschlaganlage selbst ist nicht betroffen.
Die erforderlichen Personalentscheidungen sind von der
Verwaltung umzusetzen.
Es ist zu gegebener Zeit zu prüfen, ob die Maßnahme
tatsächlich zu Verbesserungen führt.