Tagesordnungspunkt

TOP Ö 1: Energiekonzept für die Gebäude des Landkreises Miltenberg, Bericht

BezeichnungInhalt
Sitzung:02.12.2010   BA/016/2010 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Techn. Angestellter Dittrich erläuterte den Sachverhalt:

 

Nach Stellung des Förderantrages „Aufbau eines Klimaschutzmanagements für die eigenen Liegenschaften des Landkreises Miltenberg beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in 2008/2009 und dem positiven Bescheid vom 07.12.2009, wurde ein Leistungsverzeichnis für alle Liegenschaften erstellt. Die Leistungen wurden im Frühjahr 2010 beschränkt ausgeschrieben und die entsprechenden Aufträge erteilt. Hierüber wurde bereits berichtet.

 

Mittlerweile wurden die Arbeiten von allen Energieberatern abgeschlossen. Die Ergebnisse der Detailanalysen sowie der erweiterten Energieberatung liegen vor und werden zurzeit von der Energieagentur geprüft und in einem ‚Energiebericht’ zusammengefasst. Die zugesagten Mittel wurden bereits abgerufen und sind schon bei der Kreiskasse eingegangen. Der Verwendungsnachweis hierfür ist bis Ende Mai 2011 vorzulegen.

 

Die sehr umfangreichen Ermittlungen und Analysen zeigen deutlich auf, an welchen Stellen eines Gebäudes anzugreifen wäre, um sowohl einen finanziellen, als auch einen klimaschutzrelevanten Erfolg zu erzielen.

 

Leider liegt noch keine druckreife Version dieses Berichtes vor. Herr Paulus (Main-Energie) hat für die Sitzung jedoch eine Präsentation der wichtigsten Ergebnisse vorbereitet (siehe Anlage).

 

Landrat Schwing dankte den Herren für den ersten kleinen Einblick in dieses Projekt. Der Abschlussbericht werde Anfang 2011 vorliegen. Dann werde man sich in einer eigenen Sitzung zu diesem Schwerpunkt treffen. Trotz der momentan schlechten Zeit sei das Konzept es wert und es sei ja auf viele Jahre angelegt.

 

Kreisrat Bein fragte nach, wer die Vergleichswerte feststelle und wie dies gemacht werde.

 

Herr Paulus erklärte, man greife auf eine Datenbank zurück. Man habe auf Grund der Energieausweise einen großen Pool und somit viele fundierte Vergleichswerte. Bei allen Maßnahmen liege das Einsparpotential insgesamt jenseits von 60 %. Man könne in den nächsten 30 Jahren durchaus noch etwas tun. 50 % der Maßnahmen des Konzeptes seien bis zum Jahre 2050 zu schaffen. Auf Grund der notwendigen Renovierungen in den nächsten 40 Jahren werde man dies auch hier schaffen.

 

Techn. Angestellte Dittrich erläuterte, insgesamt liegen die meisten Liegenschaften im durchschnittlichen Heizenergieverbrauch mit dem LRA Obernburg als Ausreißer nach oben und mit dem Schulzentrum Elsenfeld nach unten. Das bedeute, dass die Gebäude in etwa im schlechten Mittel Ihrer Kategorie liegen und ein hohes Einsparpotential aufweisen bzw. vor dem KP II aufgewiesen haben. Beim Stromverbrauch liegen die Verwaltungsgebäude weit über dem Durchschnitt, die Schulen liegen i. M. oder darüber.

Beim Wasserverbrauch liegen die meisten Liegenschaften unter dem Durchschnitt, bis auf den Ausreißer des Johannes-Butzbach-Gymnasiums. Es muss allerdings geklärt werden, welche Bereiche mit Wasser versorgt werden, so kann z.B. die Bewässerung von Außenanlagen das Bild stark verzerren.

Leider lasse es die momentane schlechte Haushaltslage nicht zu, sofort mit den erforderlichen Maßnahmen zu beginnen. Es sei jedoch von großem Vorteil zu wissen, wo man beginnen müsse, wenn man die erforderlichen Mittel habe.

Ein wichtiger Punkt im Hinblick auf den Klimaschutz im gesamten Landkreis sei mit Sicherheit die Übertragung der gesammelten Erfahrungen auf die Kommunen im Landkreis, Ergebnisse darzustellen und Wege zu einem effizienten Klimaschutz aufzuzeigen.

Das Hauptaugenmerk werde in den nächsten 1–2 Jahren auf die sog. nicht- oder geringinvestiven Maßnahmen zu legen sein. Nutzermotivation und Nutzerschulung, Steuerungsoptimierungen und exakte Verbrauchsdatenerfassung sollten auch ohne massive Investitionen entsprechende Einsparungen realisieren lassen.

Weitere Fördermöglichkeiten sollten gesucht und in Anspruch genommen werden - nicht nur um finanziell zu profitieren, sondern auch den Klimaschutz im Landkreis nach vorne zu bringen.

Zum Abschluss wolle er noch erwähnen, dass die Zusammenarbeit mit allen beauftragten Energieberatern als sehr positiv gewertet werden könne. So wurde z.B. das Klimaschutzleitbild  in mehreren Besprechungsrunden erarbeitet. Die Teilnahme an diesen Runden war nicht Bestandteil der Ausschreibung (ehrenamtlich). Trotzdem waren die örtlichen Energieberater bei allen Terminen anwesend.

Das Engagement der Energieagentur Unterfranken, vor allem der Einsatz des ersten Vorsitzenden Dipl.-Ing. Arne Kruft wolle er dieser Stelle als vorbildlich herausstellen. Zu jeder Zeit stand und steht er mit seinem kompletten Wissensschatz bereit. Dies war bisher und ist mit Sicherheit auch in Zukunft für alle Beteiligte von Vorteil.

Mit der Erstellung des Teilkonzeptes ‚Klimaschutzmanagement für die Liegenschaften des Landkreises Miltenberg’ sei eine Aufgabe abgeschlossen. Viele Aufgaben stehen für eine erfolgreiche Umsetzung des Konzeptes noch bevor.

 

Landrat Schwing wies darauf hin, wie wichtig das Leitbild für den Landkreis Miltenberg sei und dankte den Herren für ihre Unterstützung. Auch ohne große Investitionen könne man einiges dafür tun. Die nutzerbedingten Änderungen seien mit 30 % relativ hoch.

 

 

Der Bauausschuss nahm die Ausführungen zur Kenntnis.

 

 

 

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