Tagesordnungspunkt
TOP Ö 10: Mitfahrzentrale
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 07.10.2010 KA/010/2010 |
Beschluss: | zur Kenntnis genommen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Oberregierungsrat
Rosel erläuterte den Sachverhalt:
Zur
Verbesserung des Verkehrsangebots im
Landkreis Miltenberg wurde im Jahr 2007 eine Mitfahrzentrale unter der
Web-Adresse www.mil.mifaz.de eingerichtet. Die Zurverfügungstellung und Betreuung der Seite erfolgt über den
Janssen-Webservice. Dort können Interessierte kostenlos und unverbindlich
passende Fahrgemeinschaften suchen bzw. inserieren. Der Landkreis Aschaffenburg
sowie die Stadt Aschaffenburg bieten den gleichen Service, so dass der gesamten
Bayerischen Untermain abdeckt ist. Ziel ist es, Pendlern die Möglichkeit zu
geben, kostenfrei Fahrgemeinschaften zu bilden und damit das Verkehrsaufkommen
und die Umwelt zu entlasten.
Die
Kosten für den Service im Landkreis Miltenberg teilen sich der Landkreis und
die Kommunen im Kommunalen Behördennetz. Die jährlichen Kosten betrugen 3405,
78 € und wurden nach Verhandlungen nunmehr auf 2383,57 € gesenkt (30 % Nachlass).
Leider
hat die Dienstleistung keinen nachhaltigen Anklang in der Region gefunden. Die
statistische Auswertung ergibt, dass die Nachfrage gering ist. Wesentliche
Zahlen der Statistik (Auszug, Stand September 2010) für den Landkreis sind:
|
Suchanfragen |
Neue
Einträge im Landkreis |
Neue
Einträge für Landkreis relevant |
Erfolgsmeldungen |
2010
|
1062 |
30 |
57 |
2 |
2009 |
1379 |
28 |
43 |
4 |
2008 |
2295 |
66 |
104 |
4 |
2007 |
1430 |
111 |
137 |
1 |
Wir
haben daher mit dem Landkreis Aschaffenburg sowie der Stadt Aschaffenburg, die
ähnliche Statistikzahlen haben, abgestimmt, dass der Service zum
nächstmöglichen Kündigungszeitpunkt eingestellt werden soll (
Landrat
Schwing ergänzte, man könne dies nicht hier beschließen, sondern im Gremium des
Behördennetzes und werde dies dort in der nächsten Sitzung vorschlagen. Die
Zahlen seien zu schlecht und werden immer schlechter, um dies fortzusetzen.
Oberregierungsrat
Rosel berichtete, man habe gehofft, dass sich andere Landkreis an die
Mitfahrzentrale anschließen würden, was leider nicht der Fall gewesen sei. Auch
der Frankfurter Bereich mit seinen eigenen Systemen falle hier aus, somit sei
es hier eine Insellösung in unserer Gegend und werde nicht so angenommen und
somit keine Erfolgsgeschichte.
Kreisrat
Dr. Kaiser fragte, ob es daran liegen könne, dass das Angebot zu wenig bekannt
sei.
Landrat
Schwing antwortete, es sei im Internet auf der Homepage der Gemeinden, in der
Zeitschrift „blickpunkt mil“ und auch in den Amtsblättern der Gemeinden darüber
berichtet worden.
Kreisrat
Scherf schloss sich Kreisrat Dr. Kaiser an, ihm selbst sei es nicht bekannt
gewesen, vielleicht sei es wirklich schlecht beworben worden und man habe das
Projekt falsch angepackt.
Landrat
Schwing entgegnete, man habe dieses Projekt im Jahr 2007 in diesem Gremium
diskutiert und beschlossen, daher sollte es bekannt sein. Dann habe man es in
die Hände der Kommunen gelegt. Allerdings könne man es ohne Aschaffenburg
sowieso nicht weiterführen.
Kreisrat
Dr. Schüren bemerkte, seine Kinder nutzen öfter die Mitfahrzentrale von Berlin
oder von München aus, immer über die große Zentrale in Frankfurt. Auch wenn in
Aschaffenburg einige Leute einsteigen würden, laufe doch die Hauptsache über
Frankfurt. Dies könne er aus persönlichen Erfahrungen sagen. Natürlich könne
man dies mit diesen Zahlen nicht weiterführen.
Kreisrat
Schötterl bot noch einen Lösungsansatz, warum diese Probleme bestehen könnten.
Man rede von Pendlern und hier gebe es doch meist eingespielte
Fahrgemeinschaften. Weiterhin müsse man sehen, die Umwelt werde auch entlastet,
wenn Buchungen über Frankfurt erfolgen würden.
Kreisrat
Ritter bestätigte, seine Familie habe diesen Service oft genutzt.
Oberregierungsrat
Rosel ergänzte zum Aspekt Werbung, man finde bei der Suche im Internet über
Google sofort auf der ersten Seite die Mitfahrzentrale. Man habe sich auch
gemeinsam mit der Stadt und dem Landkreis Aschaffenburg über Werbemaßnahmen
unterhalten. Eine intensive Werbung sei allerdings sehr teuer und stehe in
keinem Verhältnis zu den Nutzungszahlen.
Landrat
Schwing äußerte sein Bedauern über diese Entwicklung.
Der Kreisausschuss nahm
die vorgesehene Kündigung zur Kenntnis