Tagesordnungspunkt

TOP Ö 8: Leader in ELER, Beteiligung des Landkreises Miltenberg an dem Projekt "Aufbau und pilothafter Betrieb eines Burgen- und Schlössernetzwerkes Main4Eck"

BezeichnungInhalt
Sitzung:07.10.2010   KA/010/2010 
Beschluss:einstimmig beschlossen
DokumenttypBezeichnungAktionen

 

Verwaltungsoberamtsrat Rüth erläuterte die Vorlage:

 

Der Steuerkreis der Lokalen Aktionsgruppe Main4Eck Miltenberg hat in seiner Sitzung am 21. September das Projekt „Aufbau und pilothafter Betrieb eines Burgen- und Schlössernetzwerkes Main4Eck“ für eine Förderung befürwortet. Projektträger ist das Archäologische Spessartprojekt e.V., die Kosten betragen Brutto ca. 230.000 Euro, Leaderfördergelder von ca. 100.000 Euro werden erwartet.

 

Im Mainviereck fehlt bisher ein gemeinsames, regional abgestimmtes Verfahren, um die zahlreichen Burgen einheitlich, mit hohem Wiedererkennungswert darzustellen und auf diese Weise dem Tourismus zugängig zu machen. In einem lokalen Netzwerk haben sich zahlreiche regionale Akteure zusammengeschlossen um den Erhalt des regionalen, historischen Erbes zu sichern und sich für eine weitere Stärkung des Tourismus einzusetzen. Das Netzwerk umfasst 20 Objekte, die sowohl von privater und gemeindlicher Trägerschaft sind. Dazu gehört auch die baden-württembergische Freudenburg in Freudenberg.

 

Für den Erfolg des komplexen Projektes ist eine qualitativ hochstehende Netzwerkarbeit notwendig, welche sich nur durch ein fachlich fundiertes Projektmanagement umsetzen lässt. Um die Vielzahl der Objekte miteinander zu vernetzen, ist es notwendig, den handelnden Akteuren und Interessensgruppen eine verbindliche Struktur über einen zentralen Ansprechpartner zur Verfügung zu stellen. Das geplante Projektmanagement ist verantwortlich für die Koordination und Bündelung verschiedener Aktivitäten aller Akteure, unter anderem auch für die auszubildenden Burgenführer. Weitere Projektbestandteile sind ein einheitliches Informationssystem mit vielfältigen Printmedien, die Entwicklung eines neuen Logos und eines Internetauftrittes.

 

Kreisrat Dr. Schüren stellte die Sinnhaftigkeit der Maßnahme in Frage. Ohne Förderung habe man doch keine Gedanken an solche Projekte. Er frage, ob man dies brauche und dies notwendig sei, oder man das nur mache, weil Leader in ELER nun einmal da sei. Seine Bedenken habe er auch damit, ob dies überhaupt einen Effekt habe und sich dies rechne, wenn man sich an Steuermittel hänge.

 

Landrat Schwing antwortete, sicherlich könne man mit Leader in ELER zusätzliche und nützliche Dingen finanzieren, die man sonst in der jetzigen Situation nicht finanzieren könnte. Die Projekte seien durch eine relativ breite Bürgerbeteiligung entwickelt und in allen Gremien einstimmig beschlossen worden. Als Politik könne man dann eine Mitfinanzierung nicht ablehnen, wenn man sonst auf Bürgerbeteiligung Wert lege. Weiterhin sei das Archäologische Spessartprojekt eine absolut seriöse und hoch anerkannte Institution, die man in der Anfangsphase zusammen mit dem Landkreis und der Stadt Aschaffenburg finanziert habe. Er halte es für eine gute Sache, die Region sei reich an Burgen und Schlössern, diese zusammenzuführen. Man wäre der erste Landkreis, der dies ablehnen würde.

 

Kreisrat Dr. Linduschka fragte, welche konkreten Objekte betroffen seien.

 

Landrat Schwing und Verwaltungsoberamtsrat Rüth teilten mit, dass alle Burgen und Schlösser einbezogen seien. Verwaltungsoberamtsrat Rüth erklärte, ohne Leader in ELER wären diese Ideen nicht entstanden, aber es handele sich um kreative Ideen, die somit auch eine Realisierungschance hätten. Wichtig sei auch das vom Kreistag beschlossene regionale Entwicklungskonzept, genau solche Projekte entsprächen den Leitzielen. Sicherlich könne man diese Projekte unterschiedlich bewerten, aber man sollte die Chancen nutzen. Die Resonanz sei in diesem Bereich sehr groß.

 

Landrat Schwing ergänzte, der Leadermanager Unterfranken habe mitgeteilt, der Landkreis Miltenberg engagiere sich deutlich weniger bei Einzelprojekten als andere Landkreise.

 

Kreisrat Schötterl bemerkte, man sei kein Wahrsager und ob diese Einzelmaßnahmen für ein noch positiveres Ergebnis zielen sei noch ungewiss, aber man habe sich die Förderung der heimischen Wirtschaft landkreisweit auf die Fahnen geschrieben, und dazu gehöre auch der Tourismus. Wenn man profunde Projekte für doch günstiges Geld erhalten könne, die ein Mosaiksteinchen in dieser Entwicklung seien, handele es sich doch um eine gute Sache.

 

Kreisrat Dr. Kaiser merkte an, in Bezug auf das Archäologische Spessartprojekt habe er sich einmal selbst überzeugen können, dass dort engagierte Menschen am Werk seien und dies sollte unterstützt werden.

 

Kreisrat Stappel stimmte ebenfalls zu, er halte dies für sinnvoll und bat um den Vollzug. Es gehöre zur Region Churfranken.

 

Der Kreisausschuss fasste einstimmig den

 

B e s c h l u s s :

 

Der Landkreis Miltenberg gewährt dem Archäologischen Spessartprojekt e.V. für die Umsetzung des Projektes „Aufbau und pilothafter Betrieb eines Burgen- und Schlössernetzwerkes Main4Eck“ für die Jahre 2010 – 2012 eine Beteiligung von insgesamt 20.000 Euro. Der Betrag wird anteilig auf die 3 Haushaltsjahre verteilt.

 

 

 

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