Tagesordnungspunkt
TOP Ö 4: Versorgung des Landkreises mit erneuerbarer Energie (Antrag von Bündnis 90/DIE GRÜNEN vom 05.01.2010 und Antrag der Fraktion der Freien Wähler vom 18.07.2010)
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 28.07.2010 NU/006/2010 |
Beschluss: | einstimmig beschlossen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Verwaltungsdirektor
Fieger erläuterte die vorliegenden Anträge:
Mit
Schreiben vom 05.01.2010 stellte KR Scherf für die Fraktion Bündnis 90 / DIE
GRÜNEN den Antrag, dass der Kreistag beschließt:
„Der Landkreis Miltenberg strebt an, sich bis zum Jahr
2038 mit erneuerbarer Energie zu 100 % autark zu versorgen. In einem
Teilschritt ist bis zum Jahr 2025 eine 50%ig autarke Versorgung mit
erneuerbarer Energie anzustreben. Diese Selbstverpflichtung dient als Grundlage
für alle künftigen Beschlüsse und Vorhaben des Landkreises in den Bereichen
Verkehr, Stadtentwicklung und Bauen. Die Verwaltung des Landkreises wird
beauftragt, ein Konzept zu erstellen, wie dieses Ziel umgesetzt werden kann.“
Mit Schreiben vom 18.07.2010 stellte KR Dr. Fahn für
die Fraktion der Freien Wähler den Antrag an den Kreistag, dass der Landkreis
Miltenberg mittel- und langfristig (z.B. 2040) eine 100 %ige Versorgung mit
erneuerbaren Energien anstrebt und einen Beschluss fasst, eine 100% EE-Region
zu werden.
Zuständig
für die Beratung und Beschlussfassung beider Anträge ist nicht der Kreistag,
sondern der Ausschuss für Natur- und Umweltschutz gemäß § 36 Abs. 3 Satz 1
GeschO.
Beide Anträge verfolgen dasselbe Ziel und
können deswegen unter einem Tagesordnungspunkt gemeinsam behandelt werden. Die
Leitungsgruppe der Initiative Bayerischer Untermain hat am 13.10.2008
beschlossen, sich dem Thema „Energie“ auf gesamtregionaler Ebene widmen zu
wollen. Es soll ein Konzept für eine Potentialanalyse über regionale
Energieerzeugung und –verbrauch erarbeitet, und soweit möglich Fördermittel
einbezogen werden. Gleichzeitig soll eine Strategie zur Stärkung der regionalen
Energieerzeugung, Energieeffizienz und –einsparung erstellt werden.
Im Hinblick auf den unter TOP 1 der heutigen Sitzung
vorgetragenen Sachverhalt und weil sich der Landkreis Miltenberg nicht von
einer in der Region abgestimmten Vorgehensweise abkoppeln sollte, schlägt die
Verwaltung vor, die beiden Anträge als Arbeitsmaterial an die zuständige
Leitungsgruppe der Initiative Bayerischer Untermain zur Erstellung eines
integrierten Energie- und Klimakonzeptes in der Region Bayerischer Untermain
weiter zu leiten. Die Beschlussfassung über die beiden Anträge sollte solange
zurück gestellt werden, bis die angestrebte Potenzialanalyse vorliegt.
Zum Antrag von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN ist noch
anzumerken, dass der Landkreis im Bereich „Stadtentwicklung“ keine eigenen
Aufgaben und Zuständigkeiten hat.
Kreisrat Dr. Fahn bemerkte, man werde
selbstverständlich zustimmen. Es sei aber kein utopischer Antrag, viele
Landkreise würden so handeln.
Kreisrat Scherf stimmte ebenfalls zu.
Der Ausschuss für Natur- und Umweltschutz fasste
einstimmig den
B e s c h l u s s :
Die Anträge der Kreistagsfraktionen von Bündnis 90 /
DIE GRÜNEN vom 05.01.2010 und der Freien Wähler vom 18.07.2010 werden als
Arbeitsmaterial zur Erstellung eines integrierten Energie- und Klimakonzeptes
in der Region Bayerischer Untermain an die zuständige Leitungsgruppe der
Initiative Bayerischer Untermain weiter geleitet. Die Beschlussfassung über die
beiden Anträge wird solange zurück gestellt, bis die angestrebte
Potenzialanalyse vorliegt.