Tagesordnungspunkt
TOP Ö 7: Tätigkeitsbericht der Gleichstellungsbeauftragten
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 17.12.2009 KT/005/2009 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Die Gleichstellungsbeauftragte des Landratsamtes
Miltenberg, Frau Seidel gab den im Kreistagsinformationssystem eingestellten
Tätigkeitsbericht.
Landrat Schwing dankte für den Bericht, der zeige, wie
vielschichtig die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten sei. Es sei
interessant zu erfahren, womit sich diese Stelle beschäftigen müsse.
Kreisrätin Weitz dankte im Namen der SPD-Fraktion Frau
Seidel für ihre Arbeit und sagte, sie freue sich jährlich auf den Bericht der
Gleichstellungsbeauftragten, weil zu erkennen sei, wie viel Gutes Frau Seidel
für Frauen tue. Sie bitte um Beantwortung folgender Fragen:
1. Werde
es im Jahr 2010 im Landratsamt Miltenberg wieder einen Kindermitbringtag geben?
2. Werde bezüglich der beruflichen Situation von
Frauen eine Perspektive gesehen und wie stelle sich die Situation insgesamt
dar?
Frau Seidel teile daraufhin mit, dass es im
Landratsamt Miltenberg auch nächstes Jahr einen Kindermitbringtag geben werde.
Einen solchen Tag hätten dieses Jahr auch die Johanniter in Miltenberg, die
Elisabethenanstalt in Großheubach sowie einige Institutionen in Aschaffenburg
veranstaltet. Es werde gehofft, dass nächstes Jahr weitere Unternehmen einen
Kindermitbringtag anbieten.
Bezüglich der beruflichen Situation von Frauen mache
sich auch die Wirtschaftskrise bemerkbar. Für Frauen, die nach der
Familienpause wieder ins Berufsleben zurückwollen, sei es schwierig. In der
Regel seien Frauen unter ihrer Qualifikation beschäftigt, sie hätten es schwer,
in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse zu kommen.
Kreisrätin Dolzer-Lausberger dankte Frau Seidel im
Namen der CSU-Fraktion für ihren persönlichen Einsatz und ihr Engagement, ohne
das ein so breites Spektrum wie berichtet nicht bewältigt werden könnte. Sie
fragte, ob auch für Jungen ein solcher Tag wie für Mädchen (Girl´s Day)
angeboten werden könne.
Frau Seidel sagte dazu, dass ihre Arbeitszeit zu
begrenzt sei, um berufsspezifische Angebote vorlegen zu können. Dafür sei
eigentlich die Arbeitsagentur zuständig. Von der Aufgabenstellung der
Gleichstellungsbeauftragten her müsse sich auf geschlechtsspezifische Aspekte
beziehen.
Kreisrätin Münzel wies darauf hin, dass des Öfteren
darüber geklagt werde, dass in Kindergärten und Schulen der berufsspezifische
Aspekt zu wenig beachtet werde. Daher sollte dieser Bereich jetzt entsprechend bearbeitet
werden.
Für den Bericht der Gleichstellungsbeauftragten
bedankte sich Kreisrätin Münzel. Die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen seien
mit der hervorragenden Arbeit von Frau Seidel sehr zufrieden. Was sie tue, sei
im Sinne von Bündnis 90/Die Grünen. Es sei nur bedauerlich, dass es noch nicht gelungen
sei, die Gleichstellungsstelle auf eine Ganztagsstelle aufzustocken. Es sei
lobenswert, was Frau Seidel mit einer
Halbtagsstelle alles leiste. Bei der Gleichstellungsbeauftragten werde künftig
nicht nur der Arbeitsumfang zunehmen, sondern die Arbeit werde eine noch größere
Bedeutung erhalten. Anlässlich der Gründung des Regionalen Familienbündnisses
sei aufgefallen, dass die politischen Vertreter ausschließlich Männer gewesen
seien, aber die Initiative von Frauen ausgegangen sei und die Organisation
ebenfalls in den Händen von Frauen gelegen habe. Es wäre daher auch eine
Aufgabe der Gleichstellungsbeauftragten, auch Männer für die Organisation derartiger
Projekte zu finden.
Nach Meinung von Kreisrätin Münzel sei Erziehung und
Familienarbeit auch Sache von Männern. In der Zeitschrift Neu Bau werde
verstärkt auf Familienfreundlichkeit gesetzt, d.h. die Wirtschaft setze auf
Familien, um wirtschaftlichen erfolgreich zu sein. Das werde jedoch nur
gelingen, wenn Männer künftig einen größeren Teil der Familienarbeit
übernehmen. Es wäre interessant zu erfahren, wie dieses Thema im Landratsamt
Miltenberg weiter bearbeitet werde.
Ein wichtiger Punkt des Familienbündnisses sei die
Integration. Diese Arbeit werde künftig von großer Bedeutung sein. In der
Presse sei über den von Oberregierungsrat Rosel im Kreisausschuss erstatteten Bericht
zur Integration leider nichts zu lesen gewesen.
Ladrat Schwing erklärte zu den Äußerungen von Kreisrat
Münzel, dass es im Landratsamt Miltenberg kein Wunschkonzert gebe. Wünsche habe
jeder, aber irgendwann seien die Ressourcen am Ende. Frau Seidel sei die
Gleichstellungsbeauftragte des Landratsamtes und nicht des Landkreises
Miltenberg. Alles was sie über ihre Arbeit im Landratsamt hinaus tue, sei
freiwillig. Bei den finanziellen Verhältnissen des Landkreises Miltenberg könne
für die Gleichstellung keine Ganztagsstelle ausgewiesen werden. Die Zeitschrift
„Neu Bau“ sei übrigens eine Initiative von Herrn Seibel von der Region
Bayerischer Untermain.
Frau Seidel sagte, es stimme, dass, wenn Frauen
verstärkt ins Berufsleben zurückkehren, Männer sich mehr an der Familienarbeit
beteiligen müssten. Auch im Landratsamt Miltenberg werde man immer
familienfreundlicher. Zur Integration sei von Oberregierungsrat Rosel im
Kreisausschuss am
Kreisrat Dr. Linduschka äußerte Dankensworte namens
der Freien Wähler und der FDP. Er wies darauf hin, dass es schwierig sei,
Jungen für alle Berufe zu begeistern. Das sei von der Logik her verständlich.
Alle wissen jedoch, dass die Pflege ein großer Zukunftsbereich sei. Sollten im
nächsten Jahr auch Jungen entsprechend berücksichtigt werden, könne das
Pflegepraktikum am Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld angeboten werden, das
sehr erfolgreich verlaufe, auch weil gleichaltrige junge Menschen gut
miteinander umgehen können.
Die Anzahl der Beratungen nach Nationalitäten
bezeichnete Kreisrat Dr. Linduschka als erschreckend. Er sprach sich dafür aus,
gemeinsam mit dem Integrationsforum zu versuchen, auch in den Städten und
Gemeinden Integrationsbeauftragte zu bestellen.
Frau Seidel dankte für das Angebot von Kreisrat Dr.
Linduschka, auf das sie gern zurückkommen werde. Es wäre wünschenswert, dass
die Bezahlung von Sozialberufen besser werde. Was die Beratung von Migrantinnen
betreffe, sei sie zuversichtlich, dass es künftig weitere Anlaufstellen geben
werde. Das Integrationsforum werde sich dafür einsetzen.
Kreisrat Steidl bemerkte, dass im Bereich
Gleichstellung in den letzten 10 Jahren schon viel erreicht worden sei. Unter
Hinweis darauf, dass der Europäische Gerichtshof festgestellt habe, dass Väter
unehelicher Kinder diskriminiert werden, fragte er, inwieweit sich auch Männer
an die Gleichstellungsstelle wenden.
Frau Seidel teilte dazu mit, dass das
Gleichstellungsangebot für Frauen und Männer gelte und gelegentlich auch Männer
mit Problemen die Beratung der Gleichstellungsstelle in Anspruch nehmen.
Kreisrat Frey sagte, er habe den Bericht der
Gleichstellungsbeauftragten mit großem Interesse verfolgt. Für den Bericht und
die geleistete Arbeit gebühre Frau Seidel Lob und Dank. Er hoffe, dass Frau
Seidel ihre erfolgreiche Arbeit weiterführe.
Kreisrat Stappel dankte Frau Seidel ebenfalls für ihre
gute Arbeit. Kreisrätin Münzel habe viele Wünsche geäußert, die Frau Seidel
nicht alle erfüllen könne und gefragt werden müsse, wer das alles bezahlen
solle. Es gebe bereits viele gute Angebote, mit denen man zufrieden sein
sollte.