Tagesordnungspunkt

Landrat Schwing wies darauf hin, dass bereits in den Medien über die Gründung des regionalen Bündnisses für Familien, ausgelöst von der Initiative Bayerischer Untermain, berichtet worden sei. Die Auftaktveranstaltung dazu am 11.11.2009, bei der sich die drei Jugendämter der Region in Partnerschaft eingebracht hätten, sei ein voller Erfolg gewesen und habe Mut gemacht, den beschrittenen Weg weiterzugehen.

Diplom-Sozialpädagoge Wachtler gab sodann folgenden Sachstandsbericht:

Seit dem Jahr 2005 hat sich im Handlungsfeld Familienfreundlichkeit eine enge Zusammenarbeit zwischen dem der Stadt Aschaffenburg und den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg gemeinsam mit der Initiative bayerischer Untermain entwickelt. Dabei konnten gemeinschaftliche Projekte wie der jährlich stattfindende Regionale Familientag oder der Wettbewerb Familienfreundlichkeit umgesetzt und durch die gemeinsame Organisation effiziente Synergieeffekte genutzt werden. Um die enge und aufeinander abgestimmte Kooperation in diesem Bereich weiter auszubauen und noch mehr Akteure aus Gesellschaft und Wirtschaft in diesem Bereich gewinnen zu können, ist in der Projektgruppe Familie der drei beteiligten Gebietskörperschaften die Idee der Gründung eines lokalen Bündnisses für Familien entstanden.

Lokale Bündnisse für Familien sind ein freiwilliger Zusammenschluss von Vertreterinnen und Vertretern aus möglichst vielen unterschiedlichen Gruppen. Diese entwickeln konkrete Vorschläge für Maßnahmen einer kind- und familiengerechten Region. Die Stärke ist das gemeinsame Engagement und interdisziplinäre Fach- und Alltagswissen von Bündnispartnern aus vielen gesellschaftlichen Bereichen und Ebenen.

In zwei moderierten Planungsworkshops haben sich relevante Akteure aus Verwaltung, Wirtschaft und Sozialwesen für die Gründung eines regionalen Bündnisses für Familien am bayerischen Untermain ausgesprochen. Mit der Bündnisgründung soll deutlich gemacht werden, dass die Stärkung der Familienorientierung in der Region einen hohen Stellenwert genießt. Vor Ort (im Arbeits- und Wohnumfeld) werden die Rahmenbedingungen für eine familienfreundliche Umwelt gestaltet. Das Bündnis möchte für das Thema sensibilisieren und Vorschläge zur Verbesserung der Lebenswelt von Familien entwickeln. Ziel ist es, im Sinne moderner und zeitgemäßer Familienförderung den Standortfaktor Familienfreundlichkeit zu stärken und als Zusammenschluss von Politik und Wirtschaft insbesondere für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu werben.

Das Bündnis für Familien am bayerischen Untermain wurde offiziell am 11.11.2009 mit einer großen Auftaktveranstaltung feierlich gegründet. Mehr als 130 Gäste aus allen Bereiche, darunter zahlreiche Bürgermeister der Region, verfolgten das Impulsreferat von Dr. Osner von der Bertelsmann Stiftung und das daran anschließende Pressegespräch mit Oberbürgermeister Herzog, Landrat Reuter, Landrat Schwing und Regierungsvizepräsident Dr. Metschke. Anschließend wurde eine gemeinsame „Erklärung zur Familienregion“ der Landräte, dem Oberbürgermeister, Frau Heinbücher von der IHK Aschaffenburg, Herrn Eser von der Handwerkskammer und Regierungsvizepräsident Dr. Metschke unterzeichnet und das Bündnis offiziell gegründet.

In verschiedenen Handlungsfeldern werden innerhalb des Bündnisses in thematischen Arbeitsgruppen diverse Projekte bearbeitet, wie z.B. ein Internet Familienportal, Konzepte zu wohnortnahem Versorgungen mit Jugendeinrichtungen, einer Familienfreizeitkarte für die Region, die Stärkung der Elternbildung, einem regionalen Familienwegweiser oder der Idee eines Kindermitbringtages am Arbeitsplatz während des schulfreien Buß- und Bettages. Diese Idee hat das Landratsamt Miltenberg als Vorreiter erstmals mit großem Erfolg und positiver Resonanz am 18.11.2009 für seine Beschäftigten umgesetzt.