Tagesordnungspunkt
TOP Ö 2: Verwertung von Bioabfall und Grüngut im Landkreis Miltenberg - Handlungsoptionen für den Landkreis Miltenberg: Vorstellung durch das Büro ATEMIS, Aachen, und Diskussion über das weitere Vorgehen
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 05.10.2009 NU/002/2009 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Landrat Schwing erinnerte daran, dass der Ausschuss für
Natur- und Umweltschutz vor einigen Monaten die Biogasanlage in Schweinfurt
besichtigt und gefragt worden sei, ob es diesbezüglich Handlungsoptionen für
den Landkreis Miltenberg gebe. Die Landkreisverwaltung habe sich daraufhin an
das Büro ATEMIS gewandt. Herr Tentler, Mitarbeiter des Büros ATEMIS, werde
heute einen Bericht über das Ergebnis der Untersuchungen geben und
Handlungsoptionen aufzeigen.
Herr Tentler erstattete sodann anhand einer Powerpoint-Präsentation,
die im Kreistags
Landrat Schwing wies darauf hin, dass bei der
seinerzeitigen Beauftragung der Fa. HERHOF Wert darauf gelegt worden sei, dass
Qualitätskompost erzeugt werde, der auch absetzbar sei. Nachdem die Entwicklung
In der Zwischenzeit weiter fortgeschritten sei, sei schon letztes Jahr gesagt
worden, es werden Handlungsoptionen benötigt. Nachdem der Vertrag mit der Fa.
HERHOF im Jahr 2012 auslaufe, bestehe die Chance, Gespräche über künftige
Möglichkeiten zu führen. Der Ausschuss für Natur- und Umweltschutz soll heute
nur einen Zwischenbericht erhalten. Anschließend soll über die Angelegenheit in
den einzelnen Fraktionen beraten werden. Ziel sei es, im Frühjahr 2010 die
endgültige Entscheidung zu treffen.
Kreisrat Reinhard vertrat die Meinung, dass Frühjahr
2010 für die endgültige Entscheidung zu spät sei. Er sei für eine schnellere
Entscheidung, denn die vom Büro ATEMIS vorgelegten Zahlen seien deutlich.
Kreisrat Dr. Fahn fragte, wie die Nachfrage nach
Kompost sei und was es bringe, wenn die endgültige Entscheidung noch im Jahr
2009 getroffen werde. Des Weiteren bat er um Auskunft, ob Trocken- oder
Nassvergährung zur Debatte stehe.
Regierungsamtsrat Röcklein erklärte dazu, dass es
nichts bringe, wenn die Entscheidung zu schnell getroffen werde, zumal der
Vertrag mit der Fa. HERHOF bis 2012 laufe. Die Landkreisverwaltung wolle vor
der Entscheidung noch Erkundigungen einholen und auch die Frage der
Ausschreibungspflicht neu überprüfen lassen, denn seit 2009 gebe es ein neues
Vergaberecht. Außerdem müssen noch Gespräche mit der Fa. HERHOF und dem
Müllabfuhr-Zweckverband Odenwaldkreis geführt werden. Die Nachfrage nach
Kompost sei übrigens sehr gut.
Zum Hinweis von Kreisrat Maurer, dass die neue Technik
auch neue Arbeitsplätze schaffen werde, teile Regierungsamtsrat Röcklein mit,
dass im Kompostwerk derzeit drei Arbeitskräfte beschäftigt seien und diese
Anzahl sich künftig nicht ändern werde.
Kreisrätin Münzel sagte, sie finde es grundsätzlich
gut, wenn künftig nicht nur Kompost, sondern auch Energie produziert werden
soll. Unter Hinweis darauf, dass angedeutet worden sei, dass es, wenn Gas
entstehe, schwierig sei, den Kompost vor Ort an die Verbraucher zu bringen, bat
Kreisrätin Münzel näher auszuführen, wie das für die Anlage in Guggenberg
aussehe. Bezüglich der Frage von
Kreisrat Dr. Fahn zu Trocken- oder Nassvergährung bat Kreisrätin Münzel um
Mitteilung, ob für die Nassvergährung mit höheren Investitionskosten gerechnet
werden müsse.
Herr Tentler erklärte zur Gaserzeugung, dass die
Anlage in Guggenberg über das Blockheizkraftwerk verstromt sei. Das sei für
diesen Standort am wirtschaftlichsten. Nachdem am Standort Guggenberg keine
Wärme genutzt werden könne, sei geprüft worden, ob dies an anderer Stelle
möglich sei. Hierfür biete sich die Tierkörperbeseitigungsanstalt Hardheim an.
D.h. es müsse eine Gasleitung dorthin gelegt werden, was allerdings wirtschaftlich nicht darstellbar
sei. Bezüglich der Nassvergährung sei es das Problem, dass die Abfälle intensiv
aufgearbeitet werden müssen, d.h. Störstoffe müssen entfernt werden. Die
Nassvergährung wie auf Klärschlammdeponien sei für Bioabfall nicht der richtige
Weg.