Tagesordnungspunkt
TOP Ö 2: Verkehrsmodell für den Landkreis Miltenberg, Schwerpunkt Südspessart, einschließlich Beschlussfassung über die Anträge von ödp/BLU vom 11.06.2009 (Mautpflicht auf der B 469 und kein weiterer Ausbau der B 469)
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 27.07.2009 KT/003/2009 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Landrat Schwing begrüßte zu diesem Tagesordnungspunkt
Baudirektor Biller vom Staatlichen Bauamt Aschaffenburg und Dipl.Ingenieur Dr. Janko
von der PTV AG, Karlsruhe, und teilte mit, dass die Powerpoint-Präsentation im
Kreistags
Dipl.Ingenieur Dr. Janko erläuterte sodann anhand der
Powerpoint-Präsentation die „Korridoruntersuchung B 469“ in folgenden Punkten:
- Kurzvorstellung PTV AG
- Aufgabenstellung
- Aufbau und Ziele des Verkehrsmodells
- Untersuchungsgebiet
- Netzmodell
- Arbeitsstand
- weiteres Vorgehen.
Baudirektor Biller bemerkte, dass sich der Zeitplan
für das Verkehrsmodell etwas verschoben habe. Es hätte bereits Anfang des
Jahres 2009 vorliegen sollen, was aber wegen vergaberechtlicher Schwierigkeiten
nicht möglich gewesen sei. Weil es sich um eine Vergabe von Bund und Land
handele, werde mehr Zeit beansprucht. Zum Zeitplan könne mitgeteilt werden,
dass das Verkehrsmodell bis November 2009 ausgearbeitet sein werde. Wenn das
Modell und die Prognose stimmen, können weitere Untersuchungen folgen. In diese
Untersuchungen seien bereits alle möglichen Überlegungen der Gemeinden zur
Ergänzung des Wegenetzes eingespeist, wie z.B. vorgesehene Ortsumgehungen,
Brückenstandort-Fragen, Verlegungen oder auch andere Überlegungen wie z.B. zur
B 47. Im Verlauf der Untersuchungen werde aktiviert oder deaktiviert und
verglichen, ob eine bestimmte Maßnahme einen Nutzen bringe oder nicht. Es werde
gehofft, dass die gesamten Untersuchungen im Frühjahr 2010 abgeschlossen und
der Untersuchungsbericht zum Bund und zum Land gegeben werden können.
Baudirektor Biller wies weiter darauf hin, dass
Anträge zur B 469, nämlich diese Straße nicht weiter auszubauen und Mautpflicht
einzuführen, vorliegen. Des Weiteren gebe es die große Diskussion der
Südspessart-Anbindung. Die B 469 nicht weiter auszubauen, würde bedeuten, dass
die Verkehrsprobleme künftig zulasten der rechtsmainischen Gemeinden gehen.
Außerdem gebe es in der Region Bayerischer Untermain zwei wesentliche
Verkehrsverbindungen, nämlich die B 469 und die B 426. Die überregionalen
Achsen im Landkreis Miltenberg seien die Staatsstraße 2209, die Staatsstraße
2208 (Verbindung nach Rohrbrunn) sowie die Staatsstraßen 2217 und 2215. Ganz
wesentlich zur Einspeisung dieser Hauptverbindungsachsen dienen die
Mainquerungen. Man könne sich vorstellen, welche Aufgabe die B 469 übernehmen
müsse. Vor kurzem habe im Bereich Trennfurt eine Baustelle bestanden. Die Folge
seien an einem Tag ca. 200 E-Mail-Anfragen von Bürgern zum Stau gewesen. Leider
habe es technisch keine andere Möglichkeit gegeben. Im landes- und bundesweiten
Vergleich seien die Verkehrsbelastungen am Untermain deutlich höher. Schon im
ländlichen Bereich des Spessarts müssen tägliche Belastungen von ca. 6.000
Fahrzeugen hingenommen werden. Wenn also am Untermain das System Straße für die
Zukunft nicht nachhaltig und rechtzeitig gerüstet werde oder Verkehre auf den
ÖPNV verlagert werden, werde man es nicht schaffen, die Hauptverbindungsachsen dauerhaft
am Leben zu halten. Der Antrag, die B 469 nicht weiter auszubauen, stehe deshalb
den Verkehrserfordernissen entgegen und sollte nach Ansicht des Staatlichen
Bauamtes Aschaffenburg abgelehnt werden.
Zum Antrag auf Mautpflicht auf der B 469 sei zu sagen,
dass die Erhebung von Maut rechtlich gesehen möglich wäre. Es gebe ein Zweites
Gesetz zur Änderung des Autobahnmautgesetzes für Schwerlastfahrzeuge. Danach
könne der Bundesrat Rechtsverordnungen erlassen, wenn Mautpflicht begründet sei
und zwar wenn es zur Vermeidung von Ausweichverkehren und aus Gründen des
Verkehrs gerechtfertigt sei. Auch hier müsse die Situation sachlich und
nüchtern betrachtet werden. Es werde nicht verleugnet, dass ein Fahrzeug aus
verschiedenen Gründen, z.B. weil dies schneller und besser sei, eher den
kürzeren Weg wähle. Deswegen sei der Fahrer aber noch kein Mautpreller. Es sei
auch ein Unterschied, ob es sich um Mautausweichverkehr oder aufgrund der
Netzsystematik um Verkehre handele, der sich ohnehin einer bestimmten Strecke
bedienen müssen. Ein weiterer Punkt sei, dass verkehrsbedingte Verlagerungen
eintreten werden, wenn es wirtschaftlicher sei, eine bestimmte Strecke zu
fahren. Dies dürften auf der B 469 ca. 100 bis 150 Fahrzeuge sein, die jedoch
bei weitem nicht für die Einführung von Mautpflicht ausreichen. Bezüglich der B
469 bleibe daher festzuhalten, dass die Durchgangsverkehre derzeit sehr stark
seien, weil es auf der A 3 mehrere Baustellen gebe. Wenn die A 3 künftig
sechsspurig ausgebaut sein werde, werden viele Fahrzeuge nicht mehr unseren
Raum queren. Der Durchgangsverkehranteil werde im Verkehrsmodell noch
errechnet. Auf der B 469 betrage der Schwerlastanteil ca. 5 %. Dieser nehme in
Richtung Stockstadt auf ca. 8 % zu, weil dort der Hafen und Gewerbeansiedlungen
bestehen. Zum Vergleich: Auf der Autobahn betrage der Schwerlastanteil über 20
%. Würde auf der B 469 Mautpflicht eingeführt, würde der Wirtschaftsverkehr im
eigenen Bereich bestraft, denn die Standortbetriebe müssten diese Maut mit
einrechnen und in der Folge käme es zu weiteren Belastungen der Kreisstraßen
und Ortsdurchfahrten. Deshalb die bauamtliche Einschätzung: Die Einführung von
Mautpflicht auf der B 469 wäre theoretisch zulässig, aber die Voraussetzungen
hierfür seien nicht erfüllt. Mit der Einführung der Mautpflicht würde die
rechtsmainische Schiene überlastet. Der vorliegende Antrag müsse daher aus
fachlichen Gründen, aber auch im Hinblick auf den Kabinettsbeschluss, wonach in
Bayern keine Bundesstraßen bemautet werden, abgelehnt werden.
Zum Thema Südspessartanbindung führte Baudirektor
Biller aus, dass die Politik alles unternehme, um den Südspessart zu stärken.
Das grundsätzliche Problem seien die Engstellen auf der Staatsstraße 2315, mit
denen sich der LKW-Verkehr schwer tue, sein Ziel in einer vernünftigen Zeit zu
erreichen. Es gebe hier gegenüber Baden-Württemberg wesentlich weniger
LKW-Verkehr, wobei festzustellen sei, dass es im Bereich Faulbach durch die
nähere Anbindung zur A 3 jetzt ein höheres LKW-Aufkommen als z.B. in Kirschfurt
mit Brücke Freudenberg gebe. Dort wirke sich die Engstelle besonders aus.
Ansonsten gebe es im Südspessart wie am bayerischen Untermain üblich einen
überdurchschnittlichen Staatsstraßenverkehr. Ein weiteres Ziel sei die
Landesentwicklung. Im Landesentwicklungsprogramm soll eine überregionale Achse
zwischen Marktheidenfeld und Miltenberg ausgewiesen werden. Im Zuge dieser
Achse können strukturelle Entwicklungen besser laufen. Die
Verkehrsinfrastruktur soll in erster Linie ausgebaut werden. Dazu sei es
notwendig, dass die gesamte bayerische Seite bis Kirschfurt/Freudenberg mit
einer durchgängigen Straße ausgebaut werde. D.h., dass im Ausbauplan des
Staates die Staatsstraße 2315 bei Kirschfurt mit neuer Main-Brücke im
vordringlichen Bedarf aufgenommen und berücksichtigt sei. Ebenso habe das Land
Baden-Württemberg den Tunnel Freudenberg berücksichtigt. Die beiden Maßnahmen
seien aufeinander abgestimmt und sollten zeitnah realisiert werden, d.h. sowohl
für Bayern als auch für Baden-Württemberg sei dies die Zielvorgabe.
Warum ein Brückestandort Dorfprozelten? Welche
Konsequenzen dieser Standort hätte, zeige sich daran, dass, wenn der Tunnel in
Baden-Württemberg gebaut werde, die Staatsstraße in der historischen Altstadt
Freudenbergs zur Ortsstraße abgestuft werde. Gemäß BayStrWG ende eine
Staatsstraße nicht an einer Ortsstraße. In der Konsequenz müsste natürlich von
der Ortsdurchfahrt Freudenberg die Weiterführung über Kirschfurt abgestuft
werden. Die Abstufung würde bedeuten, dass die Straße bis Collenberg eine
Ortsstraße sein könnte. In den anderen Bereichen könnte sie bis dort, wo die
Staatsstraßenquerung bei Dorfprozelten hinkäme, eine Kreisstraße sein. Der
Verkehr würde einseitig zulasten Baden-Württembergs verlagert.
Baden-Württemberg stimme dem nicht zu. Collenberg wiederum hänge von der
Entwicklungsachse ab und das könne nicht das Ziel der Landesentwicklung sein.
Insofern sei ein Brückenstandort Dorfprozelten aus Sicht des Freistaates Bayern
nicht möglich. Das Ausbauziel Bayerns und Baden-Württembergs würde mit dieser
Lösung nicht erreicht. Damit werde nicht in Abrede gestellt, dass nicht ein
anderer Bauträger für diese Lösung eintreten könnte, allerdings nicht der
Freistaat Bayern. Deswegen bleibe es bei der vorgeschlagenen Lösung. Man könne
schließlich nicht von der „gelben“ Lösung auf die „rote“ Lösung umschwenken.
Außerdem sei der Brückenstandort Dorfprozelten bereits in einer
Umweltverträglichkeitsstufe beurteilt und als nachteilig dargestellt worden.
Andere Brückenstandorte zwischen Freudenberg und Collenberg in Richtung
Wertheim seien im Rahmen der UVS abgelehnt worden. Sie seien aus Sicht des Naturschutzes
nicht umsetzbar, weil es eine Alternative gebe.
Unter Hinweis auf die vier zu diskutierenden Bereiche
schlug Landrat Schwing vor, zuerst Verständnisfragen zum Verkehrsmodell zu
stellen.
Kreisrat Frey stellte fest, dass sich Baudirektor
Biller und Dipl.Ingenieur Dr. Janko ausführlich mit dem Verkehrsmodell befasst
und versucht hätten, Analysen abzuleiten. Leider sei nicht erwähnt worden, wie
sich das Verkehrsmodell auf die Umweltverträglichkeit und die CO 2-Belastung
auswirken werde. Er (Kreisrat Frey) habe daher den Eindruck, dass einzig und
allein der Straßenverkehr im Fokus stehe. Andere Verkehrsträger werden nur am
Rande erwähnt. Die wichtigen Themen Schadstoffimmissionen, CO 2-Reduzierung
usw. gehören jedoch seiner Meinung nach unbedingt in das Verkehrsmodell mit
hinein, vor allem dann, wenn es den Ansprüchen der Zukunft genügen soll.
Kreisrätin Almritter fragte, seit wann das
Verkehrsmodell laufe. Baudirektor Biller habe bereits im Januar 2008 gesagt,
dass das Verkehrsmodell nicht stimme. Weiter habe er erwähnt, dass der
Ergebnisbericht an Bund und Land gehe. Inwieweit werden dann der Landkreis und
der Kreistag Miltenberg mit einbezogen? Seien die Zahlen der Verkehrsbefragung
im Südspessart die aktuellen Zahlen?
Kreisrat Dotzel bemerkte, dass auf dem Verkehrsmodell
viele Straßen nach Norden und Süden zu sehen seien. Auch Richtung Westen
bestehe die Anbindung nach Hessen. Gebe es auch Korridore in Richtung Rohrbrunn
oder Wertheim?
Kreisrat Scherf stellte folgende Fragen:
- Wie werde die Möglichkeit beurteilt,
Brückenstandorte gut beurteilen zu können, ohne dass ein Verkehrsmodell
vorliege?
- Wie komme es zur Beurteilung, dass
Collenberg von der Entwicklung durch Abstufung einer bestehenden Straße
abgekoppelt werde?
- Berücksichtige das Verkehrsmodell auch den
ÖPNV, d.h. den weiteren Ausbau der Schiene?
Kreisrat Dr. Fahn fragte, wie weit nach
Süden das Untersuchungsgebiet bezüglich des Ausbaues der B 469 gehe.
Kreisrat Dr. Vorberg bat um Mitteilung,
ob im Rahmen des Verkehrsmodells die Ortsumgehung Sulzbach a.Main mit
untersucht werden könne.
Von Dipl.Ingenieur Dr. Janko wurde auf
die ihm gestellten Fragen folgendes geantwortet: Die PVT AG habe im Mai 2009
den Auftrag für das Verkehrsmodell erhalten, als Zeitplan sei ein Jahr
angenommen worden. Er hoffe, dass die Untersuchungen eher abgeschlossen sein
werden. Dazu, ob die Eigenschaften vom Verkehrsmodell erfasst werden, könne er
sagen, dass das Verkehrsmodell die Verkehrsstärken erfasse. Daraus können dann
andere Indikatoren (z.B. Belastung durch Immissionen, Co 2, usw.) abgeleitet
werden. Bezüglich weiterer Korridoren sei alles möglich. Das
Untersuchungsgebiet umfasse auch den Bereich Wertheim, gehe bis nach Erbach i.Odw.
und im Süden bis zur A 81. Die Verkehre, die von der A 81 in unser Gebiet
einfließen, werden betrachtet und entsprechend bewertet. Der ÖPNV werde als
Alternative und Ergänzung zu den bestehenden Verkehren mit betrachtet, weil
bestimmte Verkehre (z.B. Schülerverkehre) nur über den ÖPNV abgewickelt werde
können. D.h., dass alle Schienen- und Buslinien erhalten bleiben. Die
Ortsumgehung Sulzbach a.Main könne in das Netz mit aufgenommen und bewertet
werden.
Baudirektor Biller teilte ergänzend mit, dass das
Untersuchungsgebiet bis zum Autobahnviereck der A 81 gehe. Deswegen werde
insbesondere auch der Bereich Baden-Württemberg mit der A 47 und A 27 mit
untersucht. Die Untersuchung soll nämlich grenzüberschreitend sein. Diese
Strecken seien die Fortsetzung der B 469 nach Süden und insofern eine wichtige
Verbindungsachse. Zur Beteiligung des Landkreises Miltenberg am
Untersuchungsbericht sei zu sagen, dass der Untersuchungsbericht in einem
Gremium, entweder im Regionalen Planungsverband oder im Kreistag, vorgestellt
werde. Vor der endgültigen Fassung werde ein Zwischenbericht erstattet. Was die
Verkehrszahlen im Südspessart betreffe, sei zu sagen, dass die bekannt
gegebenen Zahlen die amtlichen Zahlen einer im Jahr 2005 durchgeführten
Verkehrszählung seien.
Landrat Schwing gab sodann folgenden Antrag der
ödp/BLU vom 02.07.2009 bekannt: „Wir beantragen, dass der Landkreis Miltenberg
sich bei den Verkehrsministerien des Bundes und des Freistaates Bayern dafür
einsetzt, dass die in weiten Bereichen autobahnähnlich ausgebaute B 469 in
Zukunft der Mautpflicht unterliegt.“
Kreisrat Frey (Mitverfasser dieses Antrages) erklärte,
dass er eine andere Meinung als Baudirektor Biller vertrete. Die Begründung zu
diesem Antrag laute wie folgt: Aufgrund der zunehmenden Belastung der A 3 (auch
wenn diese jetzt sechsspurig ausgebaut werde) nutzen viele Fahrzeuge über 7,5 t
die B 469 als Mautausweichstrecke. Gut ausgebaute Straßen ziehen noch mehr
Verkehr an und führen zu einer zunehmenden Belastung unserer Region und nerven
die Bürgerinnen und Bürger. Die ödp/BLU sehe in der Einführung der Mautpflicht
auf der B 469 ein geeignetes Mittel, diesen Belastungen entgegen zu wirken. In
ähnlich gelagerten Fällen sei auf Initiative von Städten und Landkreisen eine
solche Maßnahme bereits erfolgreich durchgesetzt worden. Die Mautpflicht auf
der B 469 würde den Bürgerinnen und Bürgern entgegen kommen und sich positiv
auf den Tourismus und den Zustand der Kreisstraßen auswirken. Die ödp/BLU bitte
und wünsche daher, dass der Kreistag dem vorliegenden Antrag zustimme und die
Verwaltung im Sinne der Bürgerinnen und Bürger beauftrage, möglichst bald aktiv
zu werde.
Kreisrat Schötterl bemerkte, dass die heute
veröffentlichen Zahlen nicht so belastbar zu sein scheinen, dass der Kreistag
eine Entscheidung treffen könne. Bezüglich des Antrages auf Mautpflicht seien
weder die Zahlen des Ziel-, noch des Quellverkehrs eindeutig bekannt. Die
Einführung der Mautpflicht auf der B 469 hätte eine Verlagerung des
Schwerlastverkehrs auf Staats- und Kreisstraßen zur Folge und würde die
heimische Wirtschaft treffen. Nach seiner persönlichen Meinung gebe es kein
probates Mittel, diesen Verkehr wegzubringen. Dieser Verkehr habe, wenn es
Zubringer zur Autobahn gebe, auf Staats- und Kreisstraßen nichts zu suchen. Es
gebe auch keine gesetzliche Regelung, die diesen Verkehr verbiete. Und im
Endeffekt würde sich kein LKW von einer Maut abschrecken lassen, wenn er
günstiger von A nach B komme. Die Freien Wähler werden daher den Antrag auf
Einführung von Maut auf der B 469 ablehnen.
Kreisrat Stolz meinte, es wäre gut, wenn per Gesetz
geregelt werden könnte, dass Autos nur dort fahren dürfen, wo man sie gern
hätte. Im Zusammenhang mit dem von Kreisrat Schötterl angesprochenen Ziel- und
Quellverkehr sollte bedacht werden, dass man in einem Landkreis lebe, der
allein von der Industrie, den vorhandenen Arbeitsstätten und der Logistik her
auf die Nutzung von LKW´s über 7,5 t angewiesen sei. Bedenke man nur, dass aus
dem Logistikzentrum Weilbach täglich mehrere LKW´s über die B 469 nach Frankfurt
fahren. Würde die B 469 bemautet, würde genau das Gegenteil erreicht. Wenn man
die im Verkehrsmodell vorgestellten Zeiten betrachte, könne man feststellen,
dass der LKW-Verkehr von Norden nach Süden über die B 469 weniger Zeit brauche
als über die A 5. Wenn er Maut zahlen müsste, würde er diese kürzeren Zeiten
beanspruchen, zumal er einen Rechtsanspruch darauf habe. Unsere Region würde
also durch eine Maut-Regelung mehr Verkehr bekommen und man müsste in ein paar
Jahren über den weiteren Ausbau der B 469 nachdenken.
Kreisrat Frey wies darauf hin, dass jetzt drei Themen
auseinander gerissen werde, die im Zusammenhang gesehen werden müssen. Es
stimme, dass Maut nicht immer das probate Mittel sei. Eine Bemautung würde den
Durchgangs- bzw. Ausweichverkehr durch das Maintal behindern. Außerdem seien
der weitere Ausbau der B 469, die Errichtung eines Kreisels bei Kleinheubach
und eine neue Mainbrücke geplant. Diese Maßnahmen stehen für ihn (Kreisrat
Frey) im Zusammenhang. Stoßrichtung der ödp/BLU sei es, darauf aufmerksam zu
machen, dass man einer Verkehrspolitik ausgesetzt sei, die darauf abziele,
immer mehr Verkehr durch das Maintal zu lotsen. Damit hätten die Mitglieder der
ödp/BLU ein Problem. Baudirektor Biller sei sehr intensiv auf die
Verkehrsströme eingegangen. Er (Kreisrat Frey) habe dabei vermisst, dass der
Verkehr nicht in Verbindung mit anderen Dingen (CO 2-Belastung, Lärm, Tourismusentwicklung
usw.) betrachtet worden sei. Er sei daher der Meinung, dass die Folge von guten
und immer noch besser ausgebauten Straßen noch mehr Verkehr sei. Davor hätten
die Mitglieder von ödp/BLU Angst und wollen zur Besinnung mahnen, denn mit
jedem Engpass, der heute behoben werde, werde das Problem der Belastung bis hin
zum Verkehrschaos nur verstärkt. Sie regen deshalb an, im Moment keinem
weiteren Ausbau des Fernstraßennetzes zuzustimmen und gemeinsam nach einer
konsensfähigen Lösung zu suchen, die die Umweltprobleme berücksichtige. Erst
wenn diese vorliege, sollten die Gelder, die jetzt eingespart werden, für eine
vernünftige Lösung ausgegeben werden.
Landrat Schwing bemerkte, wenn Kreisrat Frey
kritisiere, dass die Probleme aufgeteilt werden, müsse darauf hingewiesen
werden, dass die ödp/BLU die entsprechenden Anträge gestellt habe. Vorschlag
des Landrats sei es gewesen, über die Anträge im Herbst 2009 zu diskutieren,
bis die Ergebnisse des Verkehrsmodells vorliegen, was sinnvoll gewesen wäre.
Die ödp/BLU habe jedoch darauf bestanden, dass ihre Anträge in der heutigen
Kreistagssitzung behandelt werden.
Kreisrat Scherf stellte folgenden Antrag zur
Geschäftsordnung des Kreistages: Verschiebung der Abstimmung über den
Maut-Antrag bis zum Vorliegen belastbarer Daten aus dem Verkehrsmodell. Es
mache nämlich keinen Sinn, schon heute über diesen Antrag abzustimmen.
Landrat Schwing wies diesbezüglich darauf hin, dass sich
der Kreistag am 28.05.2009 einstimmig mit der Verschiebung der Aussprache über
das Verkehrsmodell für den Landkreis Miltenberg einverstanden erklärt habe,
allerdings unter der Bedingung dass die Aussprache in der heutige
Kreistagssitzung erfolge. Heute soll erneut eine Verschiebung beschlossen
werden. Das halte er nicht für sinnvoll.
Auf Befragen von Landrat Schwing, ob ein
Kreistagsmitglied gegen den vorliegenden Geschäftsordnungsantrag sprechen
möchte, meldete sich Kreisrat Andre. Er erklärte, dass die Anträge der ödp/BLU
klar formuliert seien und der Kreistag von Baudirektor Biller ausführliche
Informationen erhalten habe, so dass heute über die Anträge abgestimmt werden
könne.
In der sodann erfolgten Abstimmung lehnte der Kreistag
den Geschäftsordnungsantrag von Kreisrat Scherf mit Stimmenmehrheit ab.
Des Weiteren erklärte sich der Kreistag auf Befragen
von Landrat Schwing einstimmig damit einverstanden, dass die Redeliste nach
Anhören der bestehenden fünf Wortmeldungen geschlossen werde.
Kreisrat Großkinsky sagte, er glaube nicht, dass der
Mautausweichverkehr das Problem auf der B 469 sei, sondern der
Stauausweichverkehr. Er glaube auch nicht, dass durch Mautpflicht auf der B 469
nur ein einziger LKW verhindert werden könne. Seiner Meinung nach sollte der
Kreistag stolz auf das im Landkreis Miltenberg angesiedelte produzierende
Gewerbe mit seinen Arbeitsplätzen und die Logistik-Arbeitsplätze sein.
Kreisrat Dr. Fahn fragte, wie groß der Anteil des
Schwerlastverkehrs auf der B 469 sein müsste, um Mautpflicht einführen zu
können. Die ihm vorliegenden Zahlen stammen aus dem Jahr 2001.
Baudirektor Biller erklärte dazu, dass die Kreisrat
Dr. Fahn vorliegenden Zahlen EDV-Zahlen seien. Es müsse allerdings zwischen dem
LKW-Verkehr, der mautpflichtig sei und dem LKW-Verkehr, der in die amtliche
Verkehrszählung eingehe, unterschieden werden. Ein Ziel- und Quellverkehr habe im
Rahmen des Ausweichverkehrs überhaupt nichts zu tun. Quellverkehr sei
Inlandsverkehr, der nicht als Ausweichverkehr zähle. Deswegen können nur die
Durchgangsverkehre betrachtet werden.
Auf die weitere Frage von Kreisrat Dr. Fahn nach dem
Anstieg des Schwerlastverkehrs in den letzten drei bis vier Jahren, teilte
Baudirektor Biller mit, dass in Aschaffenburg ca. 40.000 Fahrzeuge die B 469
nutzen. Wenn dort 8 % angenommen werden, seien es ca. 3.200
Schwerlastfahrzeuge. Wenn auf der Strecke Schneeberg – Amorbach von 10.000 bis
14.000 Fahrzeugen ausgegangen werde und davon 5 % Schwerlastverkehr angenommen
werde, seien es weit aus weniger LKW´s als im Raum Aschaffenburg. Der Anteil
des Schwerlastverkehrs auf der B 469 müsse daher in Abschnitten gesehen werden.
Bezüglich der Prüfung, ob Mautpflicht möglich sei, erklärte Baudirektor Biller,
dass dies Simulationen des Bundes seien, die die Situation widerspiegeln. Es
sei also vollkommen egal, wie die hiesigen Verkehre im Detail beurteilt werden.
Es gehe lediglich darum, den Gesamtverkehr zu betrachten, denn die Trennung Binnenverkehr
vom Mautverkehr sei äußerst schwierig.
Kreisrat Scholz merkte zur Verschiebung des
Tagesordnungspunktes folgendes an: Die ödp/BLU habe nicht zu verantworten, dass
das Verkehrsmodell noch nicht vorliege. Dass im Landkreis Miltenberg ein großer
LKW-Verkehr stattfinde, werden viele anwesende
Landrat Schwing wies dazu darauf hin, dass bereits
gesagt worden sei, dass die vorliegenden Zahlen aus dem Jahr 2005 stammen und
alle fünf Jahre neu gezählt werde. Zu den Schuldzuweisungen von ödp/BLU müsse
deutlich gesagt werden, dass der Kreistag nicht Auftraggeber des
Verkehrsmodells gewesen sei. Dies sei eine Anregung von Baudirektor Biller und
des Landrats gewesen. Bezahlt werde das Verkehrsmodell von Bund und Land, die
darüber bestimmen und die Maßstäbe setzen.
Kreisrat Oettinger bemerkte an Kreisrat Frey gewandt,
dass die Idylle der Miltenberger Höhe etwas anders aussehe als im Raum
Miltenberg und am Untermain. Der Kreistag habe dafür zu sorgen, dass der
Verkehr schneller und effizienter werde.
Davon hängen viele Arbeitsplätze ab. Man sollte dankbar sein für jeden
Kilometer, den die B 469 in Richtung Süden ausgebaut werde, weil dies wichtig
für den Wirtschafts- und Wohnstandort Landkreis Miltenberg sei. Sonst müsste
man sich noch komplett auf den Tourismus verlagern. Es sei aber zweifelhaft, ob
der Tourismus die Arbeitsplätze, die jetzt bestehen, halten könnte.
Kreisrat Stappel schloss sich den Worten von Kreisrat
Oettinger an. Wichtig für die Wirtschaft sei und bleibe der weitere Ausbau der
B 469. Das Verkehrsaufkommen werde immer größer und dürfe nicht gebremst
werden. Im Gegenteil: Je eher ein weiterer Ausbau komme, desto besser werde die
Entlastung sein. Über Mautpflicht sollte gar nicht diskutiert werden, weil der
Mittelstand schon genug geschädigt sei. Der Mittelstand werde niemals seine
Zustimmung zur Einführung der Mautpflicht auf der B 469 geben.
Landrat Schwing wies darauf hin, dass Baudirektor
Biller bereits deutlich gesagt habe, dass der Kreistag Miltenberg mit seinem
Antrag auf Einführung von Mautpflicht auf der B 469 keinen Erfolg hätte, weil
es einen Kabinettsbeschluss gebe, wonach keine Bundesstraßen bemautet werden
dürfen. Wenn der Kreistag nicht wolle, dass die Belastung der Kreis- und
Ortsstraßen, insbesondere der rechtsmainischen Straßen, dramatisch zunehme,
müsse er vom vorliegenden Maut-Antrag Abstand nehmen. Im Landkreis Miltenberg
befinden sich ca. 50 % der Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe. Ohne
Mobilität könne die produzierende Wirtschaft jedoch nicht bestehen. Daher die
Empfehlung, dem vorliegenden Maut-Antrag nicht näher zu treten.
Der Kreistag lehnte den Antrag von ödp/BLU auf
Einführung von Mautpflicht auf der B 469 sodann mit Stimmenmehrheit ab.
Landrat Schwing gab sodann folgenden zweiten Antrag
von ödp/BLU vom 11.06.2009 bekannt: „Die Verwaltung des Landkreises Miltenberg
wird beauftragt, bei den Verkehrsministerien des Bundes und des Freistaates
Bayern darauf hinzuwirken, dass ein weiterer Ausbau der B 469 unterbleibt.“ Er
bemerkte dazu, dass Baudirektor Biller bereits mit Zahlen deutlich belegt habe,
dass der Kreistag Miltenberg darüber nicht zu entscheiden habe, sondern dies
ausschließlich Angelegenheit des Bundes sei.
Kreisrat Dr. Fahn erklärte, dass er ohne konkrete
Zahlen nicht über diesen Antrag abstimmen könne. Er schlug vor, die Zahlen
abzuwarten, die im Herbst 2009 vorgelegt werden.
Landrat Schwing sagte dazu, dass die Antragsteller die
Behandlung ihres Antrages in der heutigen Sitzung gefordert hätten. Er könne
Kreisrat Dr. Fahn jedoch die Entscheidung erleichtern, denn es gehe nicht
darum, dass der Kreistag heute einen endgültigen Beschluss fasse. Der Kreistag
habe nämlich gar nichts zu beschließen. Er könne höchstens den Bund bitten,
etwas zu tun. Wenn der Bund Planungen einleite, werden der Kreistag um
Stellungnahme gebeten und die beteiligten Kommunen zwangsläufig am Verfahren
beteiligt. Deshalb auch zu diesem Antrag die Empfehlung auf Ablehnung.
Kreisrat Dr. Linduschka bat die Antragsteller, diesen
viel zu pauschalen Antrag zurückstellen. Jedes Kreistagsmitglied könne zwar
entweder mit Ja oder Nein stimmen, aber damit käme seiner Ansicht nach vom
Kreistag das falsche Signal. Wenn man für den weiteren Ausbau stimme, setze man
das Signal wie von Kreisrat Stappel gefordert. Die Entscheidung sollte aber die
Politik, nicht der Mittelstand oder die Wirtschaft treffen. Es gebe schließlich
noch andere Dinge, die zu beachten seien, als schnellen Verkehr. Er (Kreisrat
Dr. Linduschka) könne nach guter Überlegung dem vorliegenden Antrag heute nicht
zustimmen und empfehle dringend, den Antrag im Hinblick auf die gegenwärtige
Situation zurückzustellen.
Kreisrat Frey schloss sich der Empfehlung von Kreisrat
Dr. Linduschka an, weil er denke, dass eine begründete Ablehnung des Antrages
der ödp/BLU nach Vorliegen des Verkehrsmodells und der Zahlen sinnvoller wäre
als eine unbegründete Ablehnung. Er gehe davon aus, dass zuverlässige Werte
vorgelegt werden. Aufgrund der Diskussion sei ihm klar, dass dann Erkenntnisse
zum Klimaschutz usw. bekannt werden. Außerdem wisse er, dass der vorliegende
Antrag mit großen Verwerfungen verbunden sei. Wenn die Politik allerdings nicht
rechtzeitig reagiere, bestehe die Gefahr, dass man sich von Sachzwängen und
Wirtschaftlichkeitsüberlegungen in eine Sackgasse treiben lasse, aus der man
nicht mehr herauskomme. Für diese Überlegungen gebe es offensichtlich kein
Verständnis. Er (Kreisrat Frey) stimme dem Vorschlag von Kreisrat Dr.
Linduschka auf Zurückstellung des Antrages zu, sei jedoch frustriert darüber,
in welcher Art und Weise der Kreistag über den Antrag diskutiere.
Landrat Schwing erklärte, er sei nicht der Meinung,
dass der Antrag von ödp/BLU bezüglich des weiteren Ausbaues der B 469
zurückgestellt werden sollte. Es mache nämlich keinen Sinn, wenn der Antrag in
ein paar Monaten, wenn erst einige Informationen vorliegen, erneut gestellt werde.
Auf Befragen von Landrat Schwing zog Kreisrat Frey den
Antrag der ödp/BLU, die B 469 nicht weiter auszubauen, zurück.
Landrat Schwing führte sodann zur Situation im
Südspessart folgendes aus: Dieses Thema werde seit Anfang der 90-er Jahre
intensiv diskutiert. Bereits im Juli 1996 sei eine erste länderübergreifende
Abstimmung erfolgt. Im August 1998 sei der seinerzeitige bayerische
Innenminister Dr. Beckstein in Freudenberg gewesen und habe erstmals die Zusage
über die Kostenbeteiligung des Freistaates Bayern an einer gemeinsamen Brücke
Bereich Freudenberg – Kirschfurt erteilt und zwar unter der Voraussetzung der
Kostenbeteiligung des Landes Baden-Württemberg. Er habe dabei auch den
betroffenen
Im August 2005 sei der bayerische Staatskanzleiminister
Huber vor Ort gewesen und habe sich mit dem baden-württembergischen
Staatsminister Reinhart getroffen. Dabei habe Minister Huber angekündigt, dass
das Planfeststellungsverfahren schon 2007 eingeleitet werde. Im Januar 2008
seien dann massive Forderungen nach einem anderen Brückenstandort nicht im Raum
Freudenberg, sondern in Dorfprozelten gestellt worden. Dies also 10 Jahre nach
dem ursprünglich festgelegten Standort und bereits erfolgten Überlegungen und
Untersuchungen. Darüber hinaus sei der Vorwurf gekommen, alles müsste viel
schneller gehen. Aber jeder, der politisch Verantwortung trage, kenne die
Zeiträume für Planungen, Genehmigungen und Aufnahme in staatliche
Förderprogramme.
Am 24.07.2009 habe im Landratsamt Miltenberg ein
Gespräch stattgefunden, an dem Baudirektor Biller und sein Kollege vom
Staatlichen Bauamt Stuttgart sowie Landrat Schwing, die beteiligten
Fazit:
1. Bauherr der neuen Mainbrücke sei nicht der
Landkreis Miltenberg, sondern die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern.
Sie seien zuständig für den überörtlichen Verkehr.
2. Wer nach über 10 Jahren Planungsarbeit ganz
neue Standorte fordere, verschiebe die Realisierung, wo auch immer ein neuer
Standort sein möge, auf den nicht kalkulierbaren „St. Nimmerleinstag“. Kein
Mensch könne sagen, wo und wann ein neuer Standort zur Ausführung komme.
3. Wäre in der Vergangenheit bei anderen wichtige
Straßenbauprojekten im Landkreis Miltenberg so gehandelt worden, gäbe es heute
keine Brücke Sulzbach a.Main – Niedernberg, keine Umgebung Bürgstadt, keine
Umgehung Raum Miltenberg und keine vierspurig ausgebaute B 469. Das hätte
katastrophale Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landkreises
Miltenberg, auf die Arbeitsplätze und Unternehmen und letztendlich auf die
Lebensqualität gehabt.
4. Der einzig richtige Weg für den Raum
Südspessart sei das Angehen von Einzelprojekten, so wie sie umsetzbar und
finanzierbar seien. Derartige Projekte gebe es in der Zwischenzeit mehrere,
nämlich
- die
Ortsrandstraßenweiterführung Faulbach (Beginn im Jahr 2010),
- die
Brücke Kirschfurt – Freudenberg mit Tunnel Freudenberg mit hoher Priorität,
- die
Hochwasserfreilegung Stadtprozelten mit Umgehungsstraße,
- anschließend
daran weitere Maßnahmen in Dorfprozelten und Collenberg,
- Kreisstraßenausbau
Altenbuch – Dammbach, Restausbau durch die Landkreise Miltenberg und
Aschaffenburg, auch als Zubringer zur A 3.
Auf alle diese Argumente hätten
Baudirektor Biller und der Landrat ganz bewusst wenige Wochen vor der
Kommunalwahl auf einer Veranstaltung in Dorfprozelten hingewiesen. Dies sei auf
Bitten der
Dem sei aus Sicht des Landrats nichts
hinzuzufügen. Er könne nur alle bitten, sich in diesem Sinne einzusetzen und
die Planungen am Standort Kirschfurt – Freudenberg zu unterstützen, damit
dieser Weg konsequent weiter beschritten werden könne.
Kreisrat Scherf äußerte, dass es nach
Ansicht von Bündnis 90/Die Grünen beim Verkehr nicht um schneller, weiter,
billiger gehe, sondern darum, im Landkreis Miltenberg eine zukunftsfähige
Verkehrsstruktur zu erreichen. Es müsse vor allem ein Beitrag zum Klimaschutz
geleistet werden. Auch dürfe nicht nur an Straßen und LKW`s gedacht werden,
sondern es müsse auch die Lebensqualität und die Einzigartigkeit des Maintales
erhalten bleiben. Es bestehe sonst die Gefahr, dass man das Maintal in einigen
Jahren nicht mehr wieder erkenne.
Kreisrat Scherf bat sodann um
Beantwortung folgender Fragen:
- Wie beurteile das Staatliche Bauamt
Aschaffenburg die Auswirkungen des Brückenbaues Kirschfurt – Freudenberg auf
die Anwohnerinnen und Anwohner sowie auf die engen Ortsdurchfahrten im
Südspessart?
- Was passiere, wenn die Brücke, aber der
Tunnel in Freudenberg nicht realisiert werde mit der Folge, dass der jetzt noch
linksmainische Verkehr auf die rechtsmainische Schiene verlagert werde?
- Sei es sinnvoll, jetzt über Brückenstandorte
zu entscheiden, bevor das Verkehrsmodell vorliege?
- Was sei der Grund für die Beurteilung, dass
Collenberg von der Zukunftsentwicklung durch die Abstufung einer Straße
abgekoppelt werde?
Baudirektor Biller antwortete darauf wie
folgt: Zur Beurteilung, wie sich die Brücke und die Fortführung dieser
Trassenvariante auf die Bevölkerung Kirschfurts auswirken werde, könne
mitgeteilt werden, das es neue Betroffenheiten gebe, die im rechtlichen Rahmen
geschützt seien. D.h., in Wohngebieten müssen die Lärmwerte eingehalten werden.
Dieser Anspruch werde erfüllt werden. Es sollte in diesem Zusammenhang bedacht
werden, dass die Anwohnerinnen und Anwohner schon jetzt Belastungen ausgesetzt
seien. In der Ortsdurchfahrt von Kirschfurt werde es künftig Entlastungen, aber
auch neue Belastungen geben. Die Belastungen werden jedoch nicht die Grenzwerte
überschreiten, was nach dem jetzigen Stand der Technik möglich sei. Das gleiche
Problem bestehe in Bürgstadt, wo noch näher an der Bebauung 3 m bis 5 m hohe
Lärmschutzwände errichtet werden. Grundstücke, die nicht mehr bewohnbar seien,
müssen abgerissen werden. Nach dem Kenntnisstand des Staatlichen Bauamtes müsse
kein Grundstück abgelöst werden, aber die Anwohnerinnen und Anwohner müssen
durch Lärmschutzwände geschützt werden. Zum Vergleich: Derzeit liege eine
Belastung durch ca. 6.000 Fahrzeuge vor. Würde sich diese Zahl auf ca. 12.000
Fahrzeuge verdoppeln, würde die höhere Belastung nur drei Dezibel ausmachen. Im
vorliegenden Fall werde es jedoch nicht zu einer Doppelbelastung kommen. Darüber
werde aber das Verkehrsmodell Auskunft geben. Die Probleme aus lärmtechnischer
Sicht seien also gut lösbar. Für die neue Brücke werde eine
Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Regierungspräsidium Stuttgart und der
Regierung von Unterfranken bzw. dem Staatlichen Bauamt Aschaffenburg abgeschlossen,
über die der Bau der Brücke gemeinsam abgewickelt werde. Für die
Straßenbauverwaltung sei es wichtig, dass die Verkehre aus Würzburg und
Frankfurt über die A 3 in die Mittelzentren Miltenberg und Obernburg/Erlenbach/Elsenfeld
einfahren können. Nachdem heute nicht bekannt sei, welche Industrie sich in 25
Jahren angesiedelt haben werde, gehen die Untersuchungen von einem Potenzial an
Gewerbegebieten aus. Des Weiteren werde untersucht, wie der Binnenverkehr sein werde.
Ein vorliegendes Verkehrsgutachten bestätige, dass die Entlastung der
Ortsdurchfahrt Freudenberg nur über eine Brücke Kirschfurt – Freudenberg
möglich sei. Die Abstufung der Straße Kirschfurt – Freudenberg sei im BayStrWG
geregelt. Danach sei eine Straße, die ihre Verkehrsbedeutung verliere,
abzustufen. Aus dem Blickwinkel der Bürger betrachtet gebe es verständlicherweise
andere Ziele, die zum Teil in die geplanten Maßnahmen integriert seien.
Kreisrätin Almritter legte dar, dass sie
seit 1990 dem Gemeinderat Dorfprozelten angehöre und seit dieser Zeit um eine
Veränderung der Verkehrssituation im Südspessart gekämpft werde. Es sei
mehrmals versucht worden, auch andere Brückenstandorte ins Gespräch zu bringen,
aber jedes Mal sei argumentiert worden, es werde noch Jahre dauern, bis sich
überhaupt eine Brückenlösung abzeichne. Diesbezüglich gebe es auch
Schriftverkehr seitens der Gemeinde. Sie habe Baudirektor Biller heute dafür
danken wollen, dass die Verkehrsanalyse vorliege, die vor 1 ½ Jahren in einem Gespräch
mit der SPD-Fraktion Aschaffenburg für den Herbst 2008 zugesagt worden sei. Sie
sei entsetzt darüber, dass das Verkehrsmodell erst im Mai 2009 in Auftrag
gegeben worden sei und erst im Jahr 2010 die konkreten Zahlen vorliegen sollen.
Sie halte es daher für sinnlos, heute eine Diskussion zu führen, zu der noch
keine genauen Zahlen vorliegen und noch nicht bekannt sei, wo Ziel- und
Quellverkehre stattfinden. Nachdem die Diskussion in der Bevölkerung des
Südspessarts zum Teil sehr emotional sei, sei sie (Kreisrätin Almritter) der
Meinung, dass es die politische Aufgabe des Kreistages sei, auf die Betroffenen
zuzugehen und Gespräche zu führen, um Unklarheiten zu beseitigen. Die im
Südspessart geplanten Maßnahmen betreffen nicht nur die Anwohnerinnen und Anwohner,
sondern auch die Unternehmen. So habe sich z.B. ein großes Dorfprozeltener
Unternehmen mehrfach für einen anderen Brückenstandort eingesetzt. Auch darauf
sollte eingegangen werden. Außerdem sei nicht zu verstehen, warum eine
großräumige Umfahrung von Kirschfurt nicht möglich sein soll.
Kreisrätin Almritter erinnerte sodann an
einen Ortstermin an der Mainbrücke Sulzbach a.Main – Niedernberg, an welchem
von den Bürgerinnen und Bürgern sowie den
Landrat Schwing bestätigte, dass die
Forderung nach einem Kreisel auf Sulzbacher Seite im Bereich der Mainbrücke
zunächst abgelehnt worden sei. Dies sei allerdings vor der Ausschreibung der
Brückenbauarbeiten und bevor klar gewesen sei, welche Brücke gebaut werde,
geschehen. Wäre eine konventionelle Brücke gebaut worden, wäre wegen des Höhenunterschiedes
kein Kreisel möglich gewesen. Erst nach der Entscheidung für eine
Stabbogenbrücke sei ein gefahrloser Kreisel möglich geworden. Der Kreisel in
Niedernberg, der nachträglich gebaut worden sei, sei zunächst von der Regierung
von Unterfranken wegen des zu niedrigen Verkehrsaufkommens abgelehnt worden.
Dass der Landkreis Miltenberg im Südspessart bisher zu wenig getan habe, stimme
nicht. Das Gegenteil sei der Fall: Der Landkreis Miltenberg habe seine
Hausaufgaben dort gemacht. Zu nennen seien diesbezüglich der Ausbau der Straße
Mönchberg - Collenberg und der Ausbau der Straße von Stadtprozelten bis zur
Landkreisgrenze. Was den Brückenbau im Südspessart anbelange, müsse darauf
hingewiesen werden, dass erst seit 1998 klar sei, dass sich der Freistaat Bayern
in Verbindung mit Baden-Württemberg überhaupt finanziell beteilige.
Kreisrat Ritter erinnerte daran, dass
der Südspessart 1972 zum Landkreis Miltenberg gekommen sei. 1974 sei dann
erstmals die Straßenweiterführung von Collenberg bis Bürgstadt Thema gewesen.
Eine Brücke sei zu dieser Zeit noch nicht im Gespräch gewesen. Die
Naturschutzbehörde habe dazu erklärt, dass es für eine Straßenführung auf
dieser Seite keine Chance gebe. Daraufhin habe man sich um weitere Lösungen
bemüht. In der Zwischenzeit seien viele Maßnahmen zum Anschluss des
Südspessarts an den Landkreis Miltenberg realisiert worden wie z.B. die
Umgehung Faulbachs, die Beseitigung des Kurvenproblems in Dorfprozelten usw..
Es sei also immer versucht worden, Hilfe zu leisten, wo es notwendig gewesen
sei. Die ganz enge Arbeit habe jedoch erst angefangen, als auf Bitten von MdL
Ritter der damalige Innenminister Dr. Beckstein in den Landkreis Miltenberg
gekommen sei. Bevor über eine Brücke im Südspessart gesprochen worden sei, sei
die Umgehung Freudenbergs im Gespräch gewesen. Die Stadt Freudenberg habe dazu
die Planungen mit einer Brücke durchgeführt. Minister Dr. Beckstein sei bei
diesem Besuch gefragt worden, ob der Freistaat Bayern die Hälfte der Kosten
übernehme, weil die Landesgrenze im Main liege. Er habe dazu seine Zusage
erteilt. In 33 Jahren Landtagszugehörigkeit habe er (Kreisrat Ritter) viele
Probleme und Demonstrationen erlebt. Er denke nur an die Brückenbauten in
Oberburg a.Main und Sulzbach a.Main und die Umgehungen von Laudenbach und
Miltenberg. Dem heutigen Kreistag gehören noch Mitglieder an, die seinerzeit
gegen einen vierspurigen Ausbau der B 469 gewesen seien. Nachdem die
Entwicklung nicht aufgehalten werden könne, sei er (Kreisrat Ritter) der
Meinung, dass es im Südspessart garantiert keine zwei Brücken geben werde. Und
wenn jetzt neu zu planen begonnen werde, werde es im Südspessart in den
nächsten 15 Jahren keine Brücke geben. Die Planungen für eine Brücke Kirschfurt
– Freudenberg seien so gut, dass jetzt zu diesem Brückenstandort Ja gesagt
werden sollte.
Kreisrat Scholz dankte Baudirektor
Biller dafür, dass er sich für die heutige Diskussion Zeit genommen habe. Es
sei die Bitte der ödp/BLU gewesen, das Thema im Kreistag zu behandeln, auch
wenn dies keine ursächliche Kreisangelegenheit sei. Aufgrund eines Zitates in
der Wochenendausgabe des „
Auf Befragen von Landrat Schwing
erklärte sich der Kreistag einstimmig damit einverstanden, dass die Redeliste
nach den sechs gemeldeten Wortbeiträgen geschlossen werde.
Kreisrat Dr. Linduschka sagte, nach
allen Äußerungen, auch brieflicher Art, stelle sich die Lage für ihn so dar,
dass es von staatlicher Seite Bayerns und Baden-Württembergs aus tatsächlich
keine ernsthafte Alternative zum Brückenstandort Kirschfurt – Freudenberg gebe.
Das diesbezügliche Schreiben sei eindeutig. Auch wenn man das bedauere, werde
man an den Realitäten nicht vorbeikommen. Wenn man die Lage in den letzten 10
Jahren in Freudenberg betrachte, könne kein Kreistagsmitglied bestreiten, dass
die Situation dort so zum Himmel schreie und dass Handlungsbedarf mehr als dringlich
sei. Sein Vertrauen in den bayerischen Innenminister Herrmann sei sehr groß. Er
habe bereits eindeutig erklärt, dass es zum Standort Kirschfurt – Freudenberg
keine Alternative gebe und dass dieser Brückenstandort von Bayern und
Baden-Württemberg mit Vorrang betrieben werde. Außerdem habe er eindeutig von
der Kombination Tunnel- und Brückenbau gesprochen, zumal für Tunnelbohrungen
bereits 300.000,00 € ausgegeben worden seien. Mehr Vorfestlegungen seien nicht
vorstellbar. Nach Meinung von Kreisrat Dr. Linduschka könne man es sich nicht
leisten, nach jahrzehntelangen Vorarbeiten auf die bevorstehende Lösung zu
verzichten. Vielleicht bestehe in späteren Jahren die Notwendigkeit zum Bau
einer weiteren Brücke in Richtung Wertheim. Eine solche Brücke werde aber nicht
in Länderverantwortung laufen. Er (Kreisrat Dr. Linduschka) könne nur davor
warnen, den Brückenbau Kirschfurt – Freudenberg auf die lange Bank zu schieben
und Alternativen zu überlegen.
Landrat Schwing berichtete, dass der
Innenminister von Baden-Württemberg in einem Brief ebenfalls nur den
Brückenstandort Kirschfurt – Freudenberg befürworte und auch das
Regierungspräsidium Stuttgart gesagt habe, Tunnel und Brücke bei Freudenberg
hätten höchste Priorität. Lt. Aussage von
Kreisrätin Kappes dankte Kreisrat Dr.
Linduschka für seine Ausführungen. Diesen wolle sie nur noch folgendes
hinzufügen: Würde jetzt ein anderer Brückenstandort ins Gespräch gebracht,
würde die gesamte Entwicklung im Südspessart verzögert. Das wäre alles andere als
eine Stärkung des ländlichen Raumes und gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern
des Südspessarts nicht ehrlich. Kreisrätin Kappes gab zu, dass sie auch gern
eine Lösung vor der Haustür hätte. Dies wäre zwar wünschenswert, aber nicht
realisierbar. Sie halte es für wichtig, die Bürgerinnen und Bürgern besser
aufzuklären und ihnen deutlich zu sagen, dass die Länder Bayern und
Baden-Württemberg keine andere Möglichkeit für einen Brückenneubau als am
Standort Kirschfurt – Freudenberg sehen.
Kreisrat Dr. Fahn wies darauf hin, dass
Ökonomie und Ökologie berücksichtigt werden und in die Planungen einfließen
müssen. Baudirektor Biller stellte er die Frage, ob ein Staatsvertrag abgeschlossen
werde. Weiter sagte er, dass er die Arbeit der Bürgerinitiative nicht negativ
sehe. Leider werde deren Arbeit kritisiert und die Mitglieder werden
angegriffen. Tatsache sei, dass die Bürgerinitiative Ortskenntnisse habe und
sich engagiere. Sie habe Argumente und Unterschriften von Unternehmen
gesammelt, die ernst genommen werden sollten. Außerdem sollte versucht werden,
mit der Bürgerinitiative zu einem Konsens zu kommen. Dies fordere auch die
Senioren-Union. Damit sollen jedoch die Bemühungen der letzten 20 Jahre nicht
aufs Spiel gesetzt werden.
Weiter wies Kreisrat Dr. Fahn darauf
hin, dass im Regionalplan seit einem Jahr ein zweiter Brückenstandort
ausgewiesen sei. Wer habe dies in den Regionalplan eingesetzt und warum sei die
Aufnahme erfolgt, wenn von vornherein klar sei, dass keine zweite Brücke gebaut
werde?
Landrat Schwing sagte dazu, er wisse
nicht, wen Dr. Fahn gemeint habe, als er von Angriffen auf die Bürgerinitiative
gesprochen habe. Den Landrat könne er damit nicht gemeint haben. Er habe
bereits gesagt, dass die Bürgerinitiative aus persönlicher, unternehmerischer
oder ortsspezifischer Betroffenheit heraus argumentiere. Das sei absolut
legitim. Der Landrat habe sich der Diskussion gestellt. Dies sei am 24.07.2009
und bereits vor der Kommunalwahl erfolgt. Er habe dazu nicht bis nach der
Kommunalwahl gewartet, sondern schon vorher die
Kreisrat Dr. Steidl bemerkte, er habe
Verständnis dafür, das kleine Gruppierungen immer danach suchen, wo Bürgerpro
Kreisrat Stappel äußerte die Meinung,
dass Baudirektor Biller die im Südspessart bestehende Situation so dargestellt
habe, dass jedem Kreistagsmitglied klar sei, was wie machbar sei. Ihn störe,
dass in einer Diskussion über eine Baumaßnahme, die Millionen koste und den
Landkreis Miltenberg finanziell nicht belaste, alles was positiv sei kaputt
geredet werde. Er gehe davon aus, dass auch Kreisrat Scholz vernommen habe,
dass die Bürgerinnen und Bürger im Südspessart nach dem Brückenneubau weniger
Belastungen als bisher ausgesetzt sein werden. Wenn die diesbezüglichen
Aussagen nicht genügen, sollte sich Kreisrat Scholz nach den Messwerten
erkundigen. Die vorgelegten Planungen seien nach Ansicht von Kreisrat Stappel
so, dass sie akzeptiert werden müssen. Wer dagegen sei, liege falsch.
Von Kreisrat Rüth wurde darauf
hingewiesen, dass von Kreisrat Dr. Fahn in den Raum gestellt worden sei, die
Argumente der Bürgerinitiative würden nicht ernst genommen. Das stimme nicht.
Tatsache sei, dass die Mitglieder der CSU–Fraktion mit der Bürgerinitiative
lange Diskussionen sowie Schriftverkehr und Telefonate geführt habe. Außerdem
gebe es Schreiben von Unternehmen aus dem Südspessart, die den Bau der Brücke
Kirschfurt – Freudenberg favorisieren. Diese Brücke soll gemeinsam von Bayern
und Baden-Württemberg gebaut werden. Seitens der beiden Länder gebe es die
klare Aussage, dass Brücke und Tunnel zusammen gehören und gemeinsam realisiert
werden müssen. Deswegen sollte von der heutigen Sitzung das Signal ausgehen,
dass der Kreistag Miltenberg geschlossen für den Brückenstandort Kirschfurt –
Freudenberg eintrete.
Landrat Schwing dankte abschließend für
die Diskussion und sprach die Hoffnung und den Wunsch aus, dass der Brücken-
und Straßenbau im Südspessart wie geplant vorangebracht werde.