Tagesordnungspunkt
TOP Ö 3: Beratungstage von SEFRA im Raum Miltenberg (Auftrag des Kreisausschusses vom 13.03.08 zum Antrag der FW-Fraktion vom 28.02.08)
Bezeichnung | Inhalt |
---|---|
Sitzung: | 08.12.2008 KA/044/2008 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
---|
Medizinaldirektor Dr. Dittmeier führte
Folgendes aus:
Mit Datum vom 28.02.2008 stellte die Freie
Wähler-Fraktion den Antrag, dass das Selbsthilfe- und Beratungszentrum für
Frauen (SEFRA) zumindest einmal pro Woche im Raum Miltenberg (z.B. in der Stadt
Miltenberg) einen Beratungstag durchführt und der Landkreis Miltenberg dies mit
einem Betrag von bis zu 10.000 € pro Jahr unterstützt.
Dieser Antrag wurde bereits im
Kreisausschuss der letzten Wahlperiode am 13.03.2008 behandelt und im Ergebnis
wurde das zuständige Fachreferat im Landratsamt Miltenberg damit beauftragt,
mit Vertretern von Stadt und Landkreis Aschaffenburg sowie SEFRA zu beraten, ob
Beratungstage für Frauen im Raum Miltenberg notwendig sind.
Hierzu ist mitzuteilen, dass sich SEFRA
seinerseits mit Schreiben vom 25.05.2008 wegen finanzieller Probleme (Rückgang
bei den Spenden- und Bußgeldeinnahmen – Anstieg bei den Personal- und
Sachkosten) an die drei kommunalen Gebietskörperschaften der Region gewandt und
um ein gemeinsames Gespräch über eine Erhöhung der ihm seit 10 Jahren in
konstanter Höhe zur Verfügung gestellten Fördermittel sowie zu seiner
konzeptionellen Entwicklung gebeten hat.
In dessen Folge wurden dann von Vertretern
der drei Gebietskörperschaften mit SEFRA im Rathaus der Stadt Aschaffenburg
insgesamt zwei Gespräche geführt, an denen jeweils seitens des Landkreises
Miltenberg sowohl unsere Gleichstellungsbeauftragte Frau Seidel als auch der
Berichterstatter als zuständiger Abteilungsleiter teilnahmen. Diese Gespräche
führten zu folgenden Ergebnissen:
Hinsichtlich von Beratungstagen im
Landkreis Miltenberg wurde mit SEFRA Einvernehmen darüber erzielt, dass hierfür
zurzeit keine Notwendigkeit gesehen wird. Die Entwicklung soll aber weiterhin
beobachtet werden. Darüber hinaus soll auch im Rahmen des in den Gesprächen
vereinbarten halbjährlichen Informationsaustauschs zwischen SEFRA und den drei
Gleichstellungsbeauftragten der Region über die Beratungssituation im Landkreis
gesprochen werden.
Um die Existenz und den Fortbestand von
SEFRA zu sichern, wurde außerdem eine Erhöhung der jährlichen Gesamtförderung
durch die drei kommunalen Gebietskörperschaften ab dem Jahre 2009 von bisher
max. 86.919,62 € (ehemals 170.000 DM) auf dann max. 100.000 € vereinbart. Nach
dem Verteilungsschlüssel 3 : 2 : 1 (Stadt Aschaffenburg : Landkreis
Aschaffenburg : Landkreis Miltenberg) erhöht sich damit für den Landkreis
Miltenberg ab dem Jahre 2009 der jährliche maximale Förderanteil um bis zu
2.213,56 € von bisher max. 14.486,44 € auf zukünftig max. 16.700 €.
Für den Fall eines Defizits im Jahre 2008
wurde als einmalige Sonderzahlung ein Defizitausgleich von 50 %, max. bis 5.000
€, vereinbart. Dieser soll ggf. unter den drei Gebietskörperschaften ebenfalls
entsprechend dem vorgenannten Verteilungsschlüssel aufgeteilt werden.
Kreisrat Dr. Fahn begrüßte das
Zustandekommen der Gespräche der Vertreter der drei Gebietskörperschaften mit
SEFRA. Ein heute geführtes Telefongespräch habe ergeben, dass SEFRA im Moment
nicht genügend personelle Kapazitäten frei habe, um Beratungstage in Miltenberg
durchzuführen. Dass die Entwicklung, wie Medizinaldirektor Dr. Dittmeier
ausgeführt habe, beobachtet werde, finde er gut.
Medizinaldirektor Dr. Dittmeier erläuterte
zur Klientinnenherkunft von SEFRA, dass im Jahr 2006 bei einer Gesamtzahl von
350, 40 Klientinnen und 2007 bei einer Gesamtzahl von 370, 60 aus dem Landkreis
Miltenberg gekommen seien. Bei einer Zahl von 1.300 Telefonkontakten im Jahr
2007 müsse man beachten, dass 93 % davon Kurzgespräche und keine intensiven
Beratungen gewesen seien.
Gleichstellungsbeauftragte Seidel
ergänzte, dass viele Frauen die Anonymität in Aschaffenburg schätzen. Weiterhin
bestehe die Möglichkeit, bei Bedarf eine Beratung in Miltenberg an einem
neutralen Ort in die Wege zu leiten. Man müsse sich die Frage stellen, ob es
effizient sei, Räumlichkeiten anzumieten. Die Entwicklung werde man weiterhin
im Auge behalten.
Landrat Schwing bedankte sich bei
Medizinaldirektor Dr. Dittmeier und der Gleichstellungsbeauftragten Seidel und
schlug vor, einen Beschluss anzufügen.
Der Kreisausschuss fasste sodann
einstimmig folgenden, von Landrat Schwing angeregten Beschluss:
Die Vereinbarung wird zustimmend zur
Kenntnis genommen und die Verwaltung beauftragt, beim Haushalt 2009 die
entsprechenden Beträge inklusive eines noch zu übernehmenden Defizits mit einzuplanen.