Tagesordnungspunkt
TOP Ö 1: ZENTEC GmbH - Bericht zur aktuellen Situation und Beschlussfassung über die weitere Unterstützung der ZENTEC GmbH
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 08.12.2008 KA/044/2008 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Landrat Schwing begrüßte zu diesem Punkt
Herrn Dr. Heimann, Geschäftsführer der ZENTEC GmbH (Zentrum für Technologie,
Existenzgründung und Cooperation GmbH als Technologieagentur und Gründerzentrum
der Region Bayerischer Untermain).
Die ZENTEC GmbH befasse sich mit folgenden
Themenbereichen:
-
Existenzgründung
-
Technologieförderung-
und transfer
-
Regionalmarketing
und Regionalmanagement
-
Clusterkoordination.
Neben dem Landkreis Miltenberg seien die
Stadt Aschaffenburg, der Landkreis Aschaffenburg, die Industrie- und
Handelskammer Aschaffenburg, die Handwerkskammer für Unterfranken, die Gemeinde
Großwallstadt sowie die regionalen Sparkassen und Genossenschaftsbanken
Gesellschafter der ZENTEC GmbH.
Herr Dr. Heimann berichtete sodann mittels
Powerpointpräsentation (die im Kreistagsinformationssystem eingestellt ist)
über die Aktivitäten der Einrichtung, die aktuelle Situation und die
Entwicklungen in den verschiedenen Aufgabenbereichen der ZENTEC GmbH.
Landrat Schwing dankte Herrn Dr. Heimann
für den Vortrag und hob die breite Palette hervor, die er gemeinsam mit seinem
Mitarbeiterstab anbiete. Wer den Vortrag des Zukunftsforschers Prof. Horx anlässlich
der 10-Jahresfeier verfolgt habe, der habe gemerkt, dass man einige der
genannten Punkte wie z. B. Kooperation in der Region, Clusterorganisation oder
Netzwerkgründung, welche wichtig seien für zukunftsorientierte Regionen,
erfüllen könne. Stillstand auf diesem Gebiet bedeute sehr schnell Rückschritt, weshalb
man sich jeden Tag neu beweisen müsse.
Kreisrätin Münzel sagte, es freue sie
sehr, dass die Photovoltaik boome, was ein politischer Erfolg der Rot-/Grünen
Bundesregierung sei. Zur Wissensfabrik führte sie aus, dass die Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen seinerzeit einen Antrag gestellt habe, dass der Landkreis
Miltenberg den Aufbau einer so genannten Wissensfabrik unterstütze, worunter
ein Netzwerk von Wirtschaftsbetrieben, welche Kindergärten und Schulen auf
unterschiedliche Art unterstützen, zu verstehen sei. Dieser Antrag sei vom
Bildungsausschuss an die ZENTEC GmbH weitergeleitet worden. Mitte November sei
bei ZENTEC dann ein Gespräch mit Industrievertretern und Vertretern der IHK
geführt worden, bei dem man sich auf ein paar Punkte geeinigt habe: z. B. wie
im Arbeitskreis „Wirtschaft und Schule“ Grundschulen mit eingebunden werden
können, dass eine Auflistung zum Thema „Kooperationen mit Schulen“ erstellt
werde und Informationen erteilt werden darüber, wo es Fonds und Stiftungen gebe
und Pilotprojekte zum Thema „Zusammenarbeit
Industriebetrieb – Schule“ ins Leben gerufen werden. Abschließend wolle sie
wissen, wie viele Betriebe im Gründungszentrum von Frauen geleitet werden.
Herr Dr. Heimann teilte mit, dass er das
5-Punkte-Programm, bei dem es u.a. darum gehe, LehrerInnen darüber zu
informieren, Auszubildende in die Unternehmen zu bringen, heute nicht mit
aufgeführt habe und er hierzu keine Aussagen Dritter und Versprechungen machen
könne, man allerdings um dieses Thema
bemüht sei und noch am Nachmittag eine Sitzung diesbezüglich habe. Zur Quote der Arbeitnehmerinnen bzw.
Geschäftsführerinnen könne er sagen, dass diese 19 % betrage bei einem Anteil
von 6 Geschäftsführerinnen.
Kreisrat Dr. Kaiser sprach Herrn Dr.
Heimann und der ZENTEC GmbH im Namen der SPD-Fraktion seine Anerkennung aus. Im
Zusammenhang mit der ZENTEC habe es eine Planung der Automobilzulieferer in der
Region gegeben; in der Praxis sollte die Vernetzung von Fahrzeugen mit der
Infrastruktur (SIMTD) getestet werden, was eine seiner Meinung nach sehr
zukunftsweisende Planung darstelle. Er wolle wissen, ob es hinsichtlich der
Vergabe der Mittel von der Bayerischen Staatsregierung neue Informationen gebe.
Was Herr Dr. Heimann zum Eigenkapitalforum gesagt habe sei sehr positiv zu
bewerten. Hierzu wolle er wissen, ob auch
Banken als Kapitalgeber fungieren, da eine Finanzierung ohne
Co-Investoren schwierig sei. Außerdem wolle er wissen wie Herr Dr. Heimann die zunehmende
Kritik an der Vielzahl der Cluster beurteile.
Herr Dr. Heimann sagte, dass das Thema
SIMTD in der vorigen Woche Thema der Presse gewesen sei und fügte an, dass es
die Zusage für die Zuschüsse nach wie vor gebe. Mit den Konzeptionen aus der
Region werde man dann zum Zuge kommen, wenn die SIMTD gestartet sein
werde. Die momentane Aufgabe sei es,
Ideen aus der Automobilzuliefererindustrie und Ideen der Automobilindustrie zu
harmonisieren.
Zum Eigenkapitalforum führte er aus, dass
man die Absicht habe, Gründer und Finanziers zusammenzubringen, insofern wolle
man nicht selber Gelder in Unternehmen investieren oder Empfehlungen machen.
Die Gesellschafterbanken sehen dies als eine sinnvolle Ergänzung am Markt. Wenn
sich Gründer aus dem Forum Kapital besorgen können, dann falle es den
Sparkassen und Raiffeisenbanken leichter, sich zu beteiligen. Man hoffe, dass das
Engagement der Banken im Bereich von Firmengründungen oder im Bereich von
Firmen, die wachsen möchten, gestärkt werde.
19 Schwerpunkte in der Clusterpolitik
seien tatsächlich zu viel. Die Region habe gezielt 4 Schwerpunkte gesetzt. In
der nächsten Zeit sei eine Zusammenführung einiger Cluster, die thematisch eng
beieinander liegen, zu erwarten
Kreisrat Andre bedankte sich bei Herr Dr.
Heimann im Namen der CSU-Fraktion für die geleistete Arbeit. Die Veranstaltung
anlässlich der 10-Jahresfeier habe deutlich gemacht, dass die geschaffenen
Netzwerke und Foren eine hervorragende Sache seien. Aufgefallen sei, dass 6 der
8 Sponsoren aus dem Landkreis Miltenberg
und nur 2 aus dem Landkreis Aschaffenburg kommen. Er wolle wissen, ob dies
symptomatisch oder nur ein Zufall sei.
Herr Dr. Heimann erläuterte, dass sich die
mittelständischen Betriebe im Landkreis
Miltenberg eher beteiligen als die im Landkreis Aschaffenburg ansässigen
Großunternehmen, welche aufgrund ihrer Konzernstruktur eher zurückhaltend
reagieren.
Landrat Schwing ergänzte, dass die hohe
Beteiligung der Unternehmen aus dem Landkreis Miltenberg ein positiver Effekt
der geknüpften Netzwerke sei und man viele innovative Unternehmen habe, die eng
mit der ZENTEC zusammenarbeiten.
Kreisrat Dr. Linduschka bat Herrn Dr. Heimann aufzuführen, was er als jemand, der für die Wirtschaft am Untermain
selbst eine entscheidende Bedeutung habe, nach dem Vortrag des Prof. Horx für
die Wirtschaft vom Untermain an wichtigen, innovativen Kenntnissen herausgelesen
habe.
Herr Dr. Heimann sagte, dass bei dem Event
mit diesjährig ca. 500 Besuchern
Aussagen über die Arbeit in Netzwerken oder Aussagen über die Öffnung
von Horizonten besonders hervorzuheben seien.
Landrat Schwing betonte, dass man eine
regionale Kooperation aller Beteiligten brauche und es wichtig sei, weitere
Mitstreiter zu finden, damit man sich weiter entwickeln könne.
Die Frage von Kreisrat Dr. Fahn, ob es
bezüglich der Verweildauer der Firmen in der ZENTEC eine zeitliche Obergrenze
gebe, beantwortete Herr Dr. Heimann dahingehend, dass die Verweildauer dann
länger sei, wenn z. B. eine Firma technisch aufwendige Einbauten vorgenommen
oder im Haus weitere Firmen gegründet habe. Die 5-Jahresfrist gebe es nicht
mehr.
Kreisrat Stappel bedankte sich in Namen
der Fraktion der Neuen Mitte für die Informationen und die gute Arbeit. Er
wolle auf Kreisrätin Münzels Aufforderung zurückkommen, dass sich die ZENTEC um
die Schülerinnen und Schüler kümmern und deren Ausbildung mit forcieren solle.
Er sei der Meinung, dass dies nicht Aufgabe der ZENTEC sei, sondern in erster
Linie im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit, der HWK, der IHK, des Landkreises, der Innungen
und aller Betriebe, die in der freien Wirtschaft tätig seien, liege.
Auf die Frage wie der Beratungstag der
Kammern angenommen werde und wie prozentual die Anfrage aus dem Handwerksbereich
der Anfrage aus der Industrie gegenüberstehe, antwortete Herr Dr. Heimann, dass
man am Tag 3 – 4 Anfragen habe und der überwiegende Teil nicht aus dem Handwerk
komme, sondern dies Leute seien, die
sich selbständig machen wollen oder z.B. Fragen zur Forschungsförderung
haben. Die Aufgabe der ZENTEC in Bezug auf die Schulen sei die, Kontakte zur
Wirtschaft zu ermöglichen.
Landrat Schwing informierte anschließend
darüber, dass der Landkreis Miltenberg die Aktivitäten der ZENTEC GmbH jährlich
mit folgenden Beiträgen unterstütze:
Existenzgründungsberatung,
Technologieprojekte
48.600 €
Regionalmarketing und
Regionalmanagement 60.000 €
Cluster- und Netzwerkkoordination
60.000 €
Mitgliedschaft in der FRM GmbH
10.000 €
Gesamt:
178.600
€
Die Stadt Aschaffenburg und der Landkreis Aschaffenburg leisten in
gleicher Höhe Zuschüsse.
Der
Kreisausschuss fasste sodann einstimmig folgenden Beschluss:
Der Kreisausschuss nimmt den Bericht über
die Aktivitäten der ZENTEC – Zentrum für Technologie, Existenzgründung und
Cooperation GmbH zur Kenntnis.
Der Landkreis Miltenberg unterstützt auch
weiterhin die Arbeit der ZENTEC GmbH durch Zuschüsse in der bisherigen Höhe.