Tagesordnungspunkt

TOP Ö 2: Bericht über die Inhalte eines seniorenpolitischen Gesamtkonzepts und zur beabsichtigten Umsetzung im Landkreis Miltenberg

BezeichnungInhalt
Sitzung:06.10.2008   BKS/002/2008 
DokumenttypBezeichnungAktionen

Landrat Schwing begrüßte zu TOP 2 Frau Wenng, Dipl.-Psychogerontologin und Dipl.-Geografin, Leiterin der Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung (AfA), München. Er führte aus, dass es für das angestrebte „Seniorenpolitische Gesamtkonzept Landkreis Miltenberg“ zwei Gründe gebe. Zum einen gebe es demographische Herausforderungen, über die man bereits seit Jahren diskutiere, zum anderen ein Bayerisches Ausführungsgesetz, in dem die Landkreise und die Kommunen verpflichtet werden, solche Konzepte zu erarbeiten. Nachdem die Leitlinien im Sommer vom Freistaat Bayern herausgegeben worden seien, wolle man nun gemeinsam mit vielen Beteiligten für die nächsten 18 Monate intensiv an diesem Projekt arbeiten.

 

Frau Wenng erläuterte, dass sich hinter der Arbeitsgemeinschaft für Sozialplanung und Altersforschung in Bayern zwei Firmen verbergen; zum einen sei dies die Fa. SAGS, zum anderen die Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung, eine Firma, bei der sie Geschäftsführerin sei und die bereits seit 20 Jahren bestehe.  Sie gab sodann mittels Powerpointpräsentation (welche im Kreistagsinformationssystem abrufbar ist) einen Überblick darüber, was unter einem „Seniorenpolitischen Gesamtkonzept“ zu verstehen ist.

 

Im Anschluss daran verlas Landrat Schwing die 20 Mitgliedernamen des Begleitgremiums (dessen Zusammenstellung ebenfalls im Kreistagsinformationssystem eingesehen werden kann) und stellte fest, dass man eine gute, ausgewogene Verteilung erzielt habe.

 

Kreisrätin Weitz bedankte sich bei Frau Wenng für die Ausführungen. Das vorgestellte Konzept habe Ähnlichkeit mit der Jugendhilfeplanung. Sie wolle wissen, wer die Koordination übernehme und ob es bereits Erfahrungswerte in anderen Landkreisen gebe.

 

Frau Wenng antwortete, dass es seniorenpolitische Gesamtkonzepte erst seit kurzer Zeit gebe und die ersten zum jetzigen Zeitpunkt einige Monate alt seien. Die Ähnlichkeit mit der Jugendhilfeplanung sei richtig erkannt. Man müsse abwarten, wie die Umsetzung letztendlich aussehe. Ein Treffen mit den Altenhilfefachberatern der Landkreise  sei in den nächsten Monaten in Eching geplant.

 

Landrat Schwing wies darauf hin, dass man die Fa. SAGS bereits aus der Jugendhilfeplanung kenne und man froh sei, diese wieder mit dabei zu haben.

 

Verwaltungsamtsrat Vill informierte darüber, dass die Gemeinden in den nächsten Tagen ein Anschreiben erhalten, in dem um die Bekanntgabe der demographischen Daten gebeten werde. Noch im November werde ein weiteres Schreiben zugesandt, welches die Strukturen der Seniorenarbeit vor Ort abfrage. Weiterhin gab er für das Begleitgremium den 28.01.2009 als Sitzungstermin im Landratsamt  bekannt.

 

Kreisrat Dr. Linduschka bat um Erläuterung, wie man bei dem Befragungsverfahren zu der Zahl von  2000 Personen komme. Weiterhin interessiere ihn der Umfang der Befragung pro Person.

 

Frau Wenng erklärte, dass für die Stichprobengröße die Fa. SAGS verantwortlich sei. Erfahrungswerte von Rücklaufquoten liegen zwischen 40 und 50 Prozent, was bedeute, dass man Informationen von rund 1000 Befragten erzielen werde. Im schriftlichen, maximal 4-seitigen Fragebogen werden Themen abgefragt, welche für das Begleitgremium wichtig sind, wie z.B. „Wo will ich wohnen im Alter“, „Was sagt mir betreutes Wohnen“, „Wo sehe ich Probleme in meiner Nahversorgung“. Auch das Handlungsfeld „Ehrenamtliches Engagement“ werde mit einbezogen.

 

Kreisrätin Fichtl fragte, ob es bei dem Handlungsfeld „Ermitteln der Personen mit Pflegebedarf“ bereits im Maßnahmenkatalog eine Abgrenzung gebe, wann der Pflegebedarf beginne.

 

Frau Wenng antwortete, dass sich die Ermittlung des Pflegebedarfs der amtlichen Statistik bediene, welche alle zwei Jahre zusammenfasse, wie viele pflegebedürftige Menschen mit Einstufung der Pflegeversicherung im Landkreis pflegebedürftig seien. Diese Zahl werde wichtig sein für die Fortschreibung, die man für den ambulanten, teilstationären, stationären Bereich brauche. Diejenigen, die nicht im Sinne der Pflegeversicherung pflegebedürftig, aber unterstützungsbedürftig seien, könne man nur schätzen. Hinweise dazu bekomme man durch die Bestandserhebungen bei den Einrichtungen.

 

Landrat Schwing fügte an, dass man bei der Beteiligungsquote hinsichtlich der Befragungen und der Workshops optimistisch sein könne, da die Bevölkerung seit Jahren durch Projekte wie der Jugendhilfeplanung, LEADER in ELER oder auch das Bürgergutachten daran gewohnt sei. Am Vormittag habe man das neue Konzept gemeinsam mit Frau Wenng in einer Pressekonferenz vorgestellt. Je mehr Bürger sich beteiligen, desto besser werden die Ergebnisse und die Realität abgebildet werden können.

 

Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales nahm sodann von den Ausführungen einstimmig zustimmend Kenntnis.

 

 

 

 

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