Tagesordnungspunkt
TOP Ö 6: Ausbau und Erweiterung der Kreismülldeponie Guggenberg: Vorstellung und Genehmigung der Planungen für die Erweiterung der DK-II-Deponie und den Neubau der DK-0-Deponie
Bezeichnung | Inhalt |
---|---|
Sitzung: | 26.06.2008 NU/039/2008 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
---|
Landrat
Schwing begrüßte zu TOP 6 die Vertreter des Ing.-Büros IBU, Herrn Faulhaber und
Herrn Wabersich. Es gehe um die Vorstellung der Planung für die Erweiterung der
DK-II- Deponie und den Neubau der DK-0-Deponie und deren Genehmigung.
Regierungsamtmann
Röcklein stellte fest, dass dem Sachverhalt die entsprechenden Beschlüsse des
Umweltausschusses aus den Jahren 2006 und 2007 sowie der Beschluss des
Kreistages vom 08.10.2007 zugrunde liegen. Auf eine Wiederholung der
Vorgeschichte und des Sachverhaltes werde an dieser Stelle verzichtet.
Herr Faulhaber gab den Ausschussmitgliedern sodann
anhand einer Powerpointpräsentation (welche im Kreistagsinformationssystem
abrufbar ist), Informationen über die geplanten Vorhaben.
Kreisrat Fahn nahm Bezug auf die geplante
Straßenerweiterung und bat um Erläuterung.
Herr Faulhaber erklärte, dass die Straße zur
DK-0-Deponie von 4 Meter auf 6 Meter verbreitert werde für eine Länge von ca.
600 Meter.
Auf die Frage von Kreisrat Reinhard, ob man im
Kostenrahmen liege, sagte Herr Faulhaber, dass man gegenüber dem vorliegenden
Konzept um etwa 130.000 € höher liege, da man die Erdlager, die aus der
Grunderschließung der Deponie stammen, bereinigen und sortieren wolle und dies
als zusätzliche Maßnahme angedacht sei.
Kreisrat Klimmer wollte wissen, mit welchem Verhältnis
zwischen Erdaushub und Bauschutt zu rechnen und welcher Art die erwähnte
Rückgewinnung sei.
Herr Faulhaber meinte, er könne das Verhältnis nicht
nennen, dies würde der Markt zeigen und gab die Frage weiter an
Regierungsamtmann Röcklein.
Zur Rückgewinnung könne er sagen, dass man für die
spätere Oberflächenabdeckung der beiden Deponien Boden benötigen werde.
Regierungsamtmann Röcklein erläuterte zum Verhältnis
Erdaushub - Bauschutt, es sei ein Problem bei der Vorbereitung der Maßnahme
gewesen, dass die Gemeinden auf ihren Bauschuttdeponien nur die Menge erfassen
und nicht, ob es sich dabei um Erdaushub oder Bauschutt handele. Von daher kenne
man das Verhältnis nicht, welches je nach Bautätigkeit sowieso schwanken könne.
Landrat Schwing fügte hinzu, dass man deshalb einen
zweistufigen Ausbau habe.
Kreisrätin Münzel wies auf die bereits bestehende
Sickerwasserzuleitung zum Wildbach hin und wollte wissen, ob diese zu klein
sei.
Herr Faulhaber meinte dazu, es gebe zum einen eine Sickerwasserzuleitung
zum Wildbach aus der Sickerwasserreinigung und dass es sich hierbei um
aufbereitetes Sickerwasser handele, welches direkt in die Erf bei Riedern eingeleitet
werde. Zum anderen handele es sich um unbelastetes Oberflächenwasser. Dieses
Wasser werde bereits in den Wildbach eingeleitet. Mehr Wasser entstehe aufgrund
der zusätzlichen Erschließung, bedingt durch mehr Böschungen und größere Straßenflächen.
Das System werde auf den Endzustand der Deponie ausgelegt und deshalb seien die
Einleitungen in den Bach und eine Aufweitung notwendig. Eine Abstimmung mit dem
Wasserwirtschaftsamt habe stattgefunden.
Auf die Frage von Kreisrat Kuhn, wann dieses
Projekt fertig gestellt sein werde und
wie teuer Erdaushubanlieferungen seien, sagte Regierungsamtmann Röcklein, man könne
noch keine genauen Zahlen nennen, was von Landrat Schwing bestätigt wurde. Man
müsse die Ausschreibung abwarten, dann könne dem Ausschuss erneut berichtet
werden.
Der Ausschuss für Natur- und Umweltschutz fasste
sodann einstimmig folgenden Beschluss:
Der Ausschuss genehmigt die vom Ing.-Büro IBU und der
Landkreisverwaltung vorgestellten Planungen für
- die Erweiterung der bestehenden Kreismülldeponie um
einen Ablagerungsbereich
für Abfälle der Deponieklasse II
- Neubau einer Deponie für Abfälle der Deponieklasse 0
- Bau der erforderlichen Einrichtungen zur ordnungsgemäßen Ableitung des
anfallenden Oberflächenwassers
Am
Ende der öffentlichen Sitzung nahm Landrat Schwing Stellung zu Kreisrätin
Almritters Bitte und stellte klar, dass nur eilbedürftige Zusatzfragen gestellt
werden dürfen.
Kreisrätin
Almritter führte aus, dass sie Fragen zur Müllansammlung im nördlichen
Landkreis habe und bezog sich dabei auf Meldungen in der Presse. Sie begründete
ihre Frage darin, dass hier öffentliches Interesse bestehe.
Landrat
Schwing äußerte, dass er den Eindruck der nun entstehe, nämlich, dass der
Ausschuss nicht informiert worden sei, zurückweisen wolle. Es sei das erste Mal
seitdem die Namen der Firmen Factron und Spall aufgetreten seien, dass nicht
ausführlich im Ausschuss informiert worden sei. Bisher habe der Ausschuss immer zugestimmt, diese Punkte in der
nichtöffentlichen Sitzung zu behandeln, zumal es um viel Geld ginge. Man habe
in der Vergangenheit erste Erfolge erzielen können und vermeiden wollen, die
Gegenseite vorab über Maßnahmen zu informieren. Da es keine neuen Meldungen
gebe, habe man heute keinen Tagesordnungspunkt. Bisher seien die
Ausschussmitglieder in jeder Sitzung
zeitnah informiert worden.
Der Ausschuss für Natur-
und Umweltschutz stimmte sodann einstimmig für die Stellung der Fragen von Kreisrätin
Almritter.
Kreisrätin
Almritter meinte, es kämen große Kosten auf den Landkreis zu. Sie wollte
wissen, inwieweit der Landkreis die Möglichkeit habe, Gelder von den
Betroffenen zu erhalten. Sie fügte an, dass die Bürger den Eindruck vermittelt
bekämen, dass sie die Kosten tragen müssten.
Außerdem
möchte sie wissen, wie sich der verbliebene Berg zusammensetze, wie schnell
dieser abgetragen werden müsse und wies auf das nahe gelegene Wasserschutzgebiet
und dessen mögliche Gefährdung hin.
Landrat
Schwing mutmaßte, dass der Grund für die von der SPD-Fraktion gestellten Fragen
der bevorstehende Wahlkampf sein könnte. All diese Fragen seien mehrfach im
Ausschuss beantwortet worden. Er wolle nicht öffentlich antworten, da einige
Dinge benannt seien, die u. U. die eigene Position in Bezug auf die
Geldrückholung verschlechtern würden. In welcher Form man antworten werde, würde
noch entschieden.
Er
fügte an, ihn wundere, dass es der SPD-Fraktion darum ginge, dass man nicht auf
Kosten sitzen bleibe. Das staatliche Landratsamt und nicht das kommunale
Landratsamt sei hier in erster Linie gefordert. Abschließend sprach er Regierungsrat
Hoffmann und seinen Mitarbeitern ein Lob aus, die bereits viel geleistet haben.
Auch
Regierungsrat Hoffmann stellte klar, dass es sich hierbei um staatliches
Abfallrecht handele, der Landkreis sei Aufwandsträger. Der Angelegenheit Spall
nehme man sich wegen des öffentlichen Interesses an. Man sei bemüht, andere mit
„ins Boot zu nehmen“, um die Kosten nicht übernehmen zu müssen.
Landrat
Schwing betonte abschließend, dass es darum ginge, Schaden zu minimieren bzw.
abzuhalten. Man solle sich davor hüten, in der Öffentlichkeit mit unbedachten,
nicht gerechtfertigten Fragen Ängste zu
schüren.