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TOP Ö 5: Antrag von BÜNDNIS 90/Die Grünen vom 31.03.2008: Prüfung eines Konzeptes für eine Altstoffbörse

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Sitzung:26.06.2008   NU/039/2008 
DokumenttypBezeichnungAktionen

Regierungshauptmann Röcklein teilte mit, dass sich bereits am 14.05.2007 dieser Ausschuss mit einem entsprechenden Antrag von Bündnis 90/DieGrünen beschäftigt habe. Damals sei die Verwaltung mit der Prüfung eines derartigen Konzeptes mit der Maßgabe beauftragt worden, dass keine Konkurrenz zu bestehenden Maßnahmen caritativer Organisationen entstehen dürfe.

 

Die Recherchen haben ergeben, dass insbesondere die CARITAS mit Ihrem DAKAUF auf diesem Gebiet sehr aktiv und erfolgreich sei. Man habe auch Kontakte zur CARITAS aufgenommen und stehe heute noch in Kontakt.

Beratungen haben durch die eigenen Abfallberater hinsichtlich der Sortierung von Abfällen bei Haushaltsauflösungen stattgefunden.

Als Ergebnis schlage man dem Ausschuss vor, bis auf weiteres auf eigene Aktivitäten des Landkreises zu verzichten und dafür bei Bedarf die CARITAS und weitere interessierte caritative Organisationen zu unterstützen.

 

Landrat Schwing führte aus, dass man nach Antragstellung im Jahr 2007 auf der Bürgermeisterdienstbesprechung darum gebeten habe, Veröffentlichungen über Altstoffbörsen in den Amtsblättern, welche es mittlerweile in 16 Gemeinden gebe, vorzunehmen.

 

Kreisrätin Münzel sagte im Namen ihrer Fraktion Bündnis 90/Die Grünen dazu, dass Ausgangspunkt der Antrag vom 14.05.2007 gewesen sei und man nach dem Vorbild des Landkreises Aschaffenburg vorgeschlagen habe, eine Verschenkbörse im Internet einzurichten. Eine Altstoffbörse könne zwei Ziele haben: Zum einen gebe es ein soziales Ziel. Als Vergleich führte sie hier den DAKAUF der CARITAS an, welcher eine Käuferschicht anspreche, die darauf angewiesen sei, günstig einzukaufen. Zum anderen gebe es einen ökologischen Aspekt. Hier klaffe im Landkreis Miltenberg noch eine Lücke. Ihr fehle eine Offensive, um eine ökologisch orientierte Käuferschicht anzusprechen. Das Internet sei hierfür ein gutes Medium, da es auch diejenigen anspreche, die über Internetanschluss verfügen. Die heutige Beschlussvorlage würde bedeuten, dass alles beim Alten bliebe, was ihr zu wenig sei.

 

Landrat Schwing meinte dazu, dass man mit zusätzlichen Maßnahmen bereits bestehende Einrichtungen gefährden würde. Das Potential sei nicht besonders groß in diesem Bereich. DAKAUF sei nicht beschränkt auf eine bestimmte Personengruppe, jeder könne dort einkaufen. Er fügte an, dass man im Landratsamt selbst ein Möbellager gehabt und damit Asylbewerber ausgestattet habe. Vor ca. 2 Jahren habe man dieses Lager aufgelöst und in den DAKAUF integriert. Er wies nochmals auf die Veröffentlichungen in den Amtsblättern hin, die schließlich eine große Leserschar erreiche. Kurze Wege seien wichtig und effektiv.

 

Regierungsamtmann Röcklein sagte, man habe früher Sperrmüllflohmärkte im Landkreis Miltenberg durchgeführt; die Zahl von 20 Anbieter sei nie überschritten worden. Der Zulauf zu diesen Märkten sei sehr gering gewesen. Offensichtlich bestehe kein allzu großer Bedarf auf diesem Gebiet. Der Kundenbedarf werde durch DAKAUF und kleinere Organisationen abgedeckt. Aus seiner Sicht bestehe ebenfalls keine Notwendigkeit für Neues.

 

Kreisrat Fahn sagte, er halte die Amtsblattveröffentlichung für eine sehr effektive Sache. Er schlug vor, im Beschlussvorschlag „beobachten“ durch „unterstützen“ zu ersetzen. Er selbst habe festgestellt, dass das Internetangebot des DAKAUF gering und verbesserungswürdig sei.

Er schlage vor, dass die Abfallberater des Landkreises hier unterstützend zur Seite stehen könnten.

 

Landrat Schwing meinte hierzu, dass die Abfallberater bereits unterstützend tätig seien und dass man mit „beobachten“ nicht gemeint habe, dass nichts getan werde. Wenn Bedarf vorläge, würde man erneut beraten. Er bat darum zu bedenken, dass der Bedarf in einer ländlichen Gegend nicht so hoch sei wie in den Städten.

 

Kreisrätin Münzel begrüßte den Vorschlag, „beobachten“ durch „unterstützen“ zu ersetzen. Sie habe im Vorfeld mit Herrn Hellmuth, Geschäftsführer der CARITAS, telefoniert, welcher ihr mitgeteilt habe, dass man sich im nördlichen Bereich des Landkreises erweitern und auch das Internetangebot verbessern wolle. Caritas kümmere sich um den sozialen Aspekt, die ökologische Frage sei Aufgabe des Landkreises. Sie fände es gut, wenn man sich offensiver verhalten und miteinander kommunizieren würde.

 

Landrat Schwing betonte, das man hier nicht unterschiedlicher Ansicht sei und man bei DAKAUF den ökologischen und sozialen Aspekt zusammenführen könne.

 

Auf Vorschlag von Landrat Schwing wurde sodann vom Ausschuss für Natur- und Umweltschutz

 

folgender Beschluss einstimmig unter Berücksichtigung der Ergänzung gefasst:

 

Der Ausschuss sieht derzeit kein Erfordernis für den Landkreis, ein eigenes Konzept für eine Altstoffbörse zu erstellen.

Die Verwaltung wird jedoch beauftragt, Stand und Entwicklung der entsprechenden Einrichtungen der caritativen Organisationen im Landkreis zu beobachten und zu unterstützen und sollte sich ein Bedarf ergeben, dem Umweltausschuss zu berichten.

 

 

 

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