Tagesordnungspunkt
TOP Ö 2: Optimierung der Tourismus- und Marketingstrukturen: Sachstandsbericht des Büros Projekt M, Lüneburg
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 17.12.2007 KT/032/2007 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Herr Obier vom Büro Projekt M, Lüneburg, gab mittels
Powerpoint-Präsentation den dieser Niederschrift beiliegenden und im
Kreistagsinformationssystem (KIS) eingestellten Statusbericht „Optimierung der
touristischen Marketing- und Organisationsstrukturen im Landkreis Miltenberg“.
Landrat Schwing bemerkte, dass er über die Einbindung
so vieler Leistungsanbieter überrascht sei. Interessant sei, dass nicht nur die
Übernachtungszahlen wichtig seien, sondern auch die Anzahl der Tagestouristen.
Tagestouristen besuchen fast alle Städte und Gemeinden und seien finanziell
gesehen sehr interessant. Insgesamt gesehen, habe man das erreicht, was man
sich vorgenommen habe, nämlich eine Struktur, die nach allen Seiten offen sei.
Erfreulich sei auch, dass z.B. der Markt Großostheim im Jahr 2008 Mitglied der
TAG „Mainland Miltenberg-Churfranken e.V.“ werden wolle und der
Rotweinwanderweg in das Konzept einbezogen werden soll.
Kreisrat Reinhard wies darauf hin, dass die TAG
„Mainland Miltenberg-Churfranken e.V.“ anfangs mit großen Problemen zu kämpfen
gehabt habe, aber die Bezeichnung zwischenzeitlich akzeptiert werde. Ein
wichtiger Punkt sei jetzt die Finanzierung der TAG, denn deren Budget sei nicht
sehr üppig. Unter Hinweis darauf, dass der Landkreis Miltenberg eine
zweijährige finanzielle Beteiligung zugesagt habe, bat Kreisrat Reinhard die
Mitglieder des Kreistages um weitere Unterstützung. Die Mitgliederzahl der TAG
sei zwar schon optimal, aber Ziel müsse die Gewinnung weiterer
Leistungsanbieter sein.
Kreisrat Meyerer brachte vor, dass der Begriff
„Churfranken“ markenrechtlich geschützt sei, jedoch auch das
Jugendblasorchester, in welchem nicht nur Jugendliche aus dem Landkreis
Miltenberg musizieren, diesen Namen trage. Werde damit die Destination verwässert?
Herr Obier erklärte dazu, dass nicht der Begriff
„Churfranken“, sondern das Logo geschützt sei. Über die Verwendung des Logos
entscheide der Verein. Selbstverständlich sollten nur diejenigen das Logo
verwenden dürfen, die aus dem Mainland Miltenberg kommen.
Kreisrat Bieber dankte dem Büro Projekt M für die
positive Beurteilung der bisherigen Arbeit und bemerkte, dass dafür ein
erheblicher Einsatz notwendig gewesen sei. Dank entbot er auch der
Geschäftsführerin der TAG „Mainland Miltenberg-Churfranken e.V.“, Frau Weber,
und ihrer Mitarbeiterin Frau Derwael für die bisher geleistete hervorragende
Arbeit. Nicht umsonst sei die hohe Anzahl der Leistungsanbieter zustande
gekommen. Das Endziel sei aber noch lange nicht erreicht, denn es stehen
mehrere Leistungsanbieter in Reserve, die erst noch vom Erfolg überzeugt werden
müssen. Zu den von Kreisrat Meyerer geäußerten Bedenken erklärte Kreisrat
Bieber, dass Tourismus und Kultur zusammenhängen. Die Idee, dem
Jugendblasorchester den Namen „Churfranken“ zu verleihen, sei vom
Nordbayerischen Blasmusikverband gekommen und sei von der TAG „Mainland
Miltenberg-Churfranken e.V.“ ausdrücklich begrüßt worden.
Kreisrat Andre machte darauf aufmerksam, dass nicht
von allen Städten/Gemeinden die Übernachtungszahlen bekannt seien, weil einige
der Geheimhaltung unterliegen. Der Kreistag habe geholfen, die TAGs auf den Weg
zu bringen und habe jetzt die Aufgabe, dieses „Kind“ langsam loszulassen, d.h.
die Finanzierung einzustellen und den Mitgliedern zu überlassen.
Kreisrat Dr. Kaiser wies darauf hin, dass durch
Änderung der Strukturen und gutes Management die Voraussetzungen für eine
bessere Vermarktung des Tourismus im hiesigen Raum geschaffen worden seien. Es
wäre daher auch Aufgabe der Bürgermeister, etwas im Hinblick auf den
Tagestourismus zu tun. In einem Presseartikel vom 12.12.2007 sei zu lesen gewesen,
dass in Obernburg a.Main eine sog. Limeskonferenz stattgefunden habe. Leider
habe es die Stadt Obernburg a.Main versäumt, mit diesem touristischen Highlight
Werbung für die gesamte Region zu machen. Zur Aussage von Kreisrat Andre, die
Finanzierung langsam einzustellen, sei er (Kreisrat Dr. Kaiser) der Meinung,
dass „Loslassen“ nicht sinnvoll wäre.
Landrat Schwing sagte dazu, dass der Kreistag die TAGs
nicht im Stich lassen werde, aber auch - wie von Kreisrat Andre richtig gesagt
– loslassen müsse. Es sei Aufgabe jede/r Kommunalpolitiker/in, die
Leistungsanbieter zu werben, die noch nicht in einer TAG mitarbeiten.
Kreisrat Reinhard teilte mit, dass zu dem von Kreisrat
Dr. Kaiser angesprochenen Termin in Obernburg a.Main nur die Kommunen
eingeladen gewesen seien, die die Veranstaltung „Römerschiff“ organisiert
hatten. Es sei bei diesem Termin um einen Erfahrungsaustausch gegangen und es
sei nicht bekannt, warum die Presse diesen Termin so dargestellt habe.
Kreisrätin Almritter bat, auf touristischem Gebiet
auch mit dem benachbarten Baden-Württemberg zusammenzuarbeiten, weil es auch
dort attraktive Regionen gebe.
Kreisrat Stappel dankte ebenfalls für die positive
Berichterstattung und den TAGs für die bisher geleistete Arbeit. Die hohe
Mitgliederzahl zeuge vom Interesse der Region, am Markt zu überleben. Im
Zusammenhang mit dem Ausbau des Tourismus müsse auch versucht werden, die
Kaufkraft, die in das Rhein-Main-Gebiet abfließe, in der Region zu halten. Er
bat, dies bei der künftigen Arbeit zu berücksichtigen.
Kreisrat Dr. Fahn stellte fest, dass, seit Herr Obier
die Angelegenheit in die Hand genommen habe, viel Arbeit unter großem Zeitdruck
zu leisten sei, was sehr positiv und der Schlüssel zum Erfolg sei. Er halte es
für wichtig, dass möglichst viele private Anbieter mit ins Boot genommen
werden. Wenn die Übernachtungszahlen steigen, werde auch die Wirtschaftskraft
in der Region gestärkt werden. Es wäre gut, wenn die Mitglieder der
SPD-Fraktion „Churfranken“ endlich positiv beurteilen und nicht wie in der
Presse zu lesen gewesen sei, „Mainland Miltenberg“ für ausreichend halten
würden.
Kreisrat Kern sprach die Hoffnung aus, dass auch die
TAG „Fränkischer Odenwald“ ab dem Jahr 2008 funktioniere. Die SPD-Fraktion
trage das erarbeitete Tourismuskonzept selbstverständlich mit. Es falle ihr nur
schwer, den Namen „Churfranken“ zu akzeptieren. Zum Thema „Limeskonferenz“
werde er im Stadtrat von Obernburg a.Main um Aufklärung bitten.
Landrat Schwing bat zu bedenken, dass die TAG
„Mainland Miltenberg-Churfranken e.V.“ gewählt habe und dieser Name immer mehr
akzeptiert werde. Deshalb sollten auch alle Kreistagsmitglieder diesen Namen
unterstützen.
Die Frage von Kreisrat Kuhn, ob das Gebiet um Amorbach
auch über die TAG „Mainland Miltenberg-Churfranken e.V.“ vermarktet werden
könne, wurde von Herr Obier bejaht.