Tagesordnungspunkt
TOP Ö 4: Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH (GKS): Bericht und Ausblick
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 10.12.2007 NU/031/2007 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Landrat Schwing begrüßte zu diesem Tagesordnungspunkt
Herrn Dr. Warnecke und Herrn Walter vom Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH
(GKS) und teilte mit, dass in der letzte Woche stattgefundenen
Gesellschafterversammlung erfreuliche Zahlen bekannt gegeben worden seien. GKS
sei eine Erfolgsgeschichte bis zum heuten Tag, was auch der Führung des Werkes
und seinen Mitarbeitern zu verdanken sei.
Nach der Berichterstattung durch Herrn Dr. Warnecke
mittels Powerpoint bemerkte Landrat Schwing, dass sich GKS, wie im Bericht und
im Ausblick dargestellt, auf allen Gebieten stetig weiter entwickelt habe.
Besonders erfreulich sei, dass in jeder Gesellschafterversammlung der Punkt
„GKS der Zukunft“ behandelt werde.
Unter Hinweis auf den seit Jahren geforderten
Transport des Mülls zu GKS per Bahn wies Kreisrätin Münzel darauf hin, dass die
WestFrankenBahn bezüglich des Güterverkehrs sehr aufgeschlossen sei. Sie könne
sich vorstellen, dass sich auf die nächste Ausschreibung hin eine Möglichkeit
ergebe. Leider seien auf dem Betriebsgelände von GKS keine Schienen vorhanden.
Wenn der Bahntransport beschlossen würde, müsse bei GKS hinsichtlich
Infrastruktur etwas geschehen. Sie fragte daher, ob Landrat Schwing,
Regierungsamtmann Röcklein und Vertreter von GKS schon darüber gesprochen
hätten, wie man sich für die Möglichkeit des Bahntransportes rüsten könne.
Landrat Schwing antwortete darauf, dass darüber schon
mehrmals diskutiert worden sei. Es sei bekannt, dass auf dem GKS-Gelände nie
Schienen verlegt gewesen seien und im Falle des Bahntransports der
nächstgelegene Bahnhof angefahren werden müsste. Gespräche über den
Bahntransport seien mit Vertretern von GKS noch nicht geführt worden. Die
Landkreisverwaltung habe bisher in jeder Ausschreibung die Option Bahntransport
mit ausgeschrieben, jedoch nie ein Angebot erhalten. Es wäre daher nicht sinnvoll,
ohne ein konkretes Angebot Gespräche zu führen. Die nächste Ausschreibung werde
wieder so rechtzeitig erfolgen, dass, sollte für den Bahntransport ein Angebot
eingehen, genügend Vorlaufzeit für die Umstellung bestehe.
Kreisrat Kern bezeichnete den Bericht mit Ausblick als
sehr informativ und wies darauf hin, dass sich die SPD-Fraktion jährlich einmal
vor Ort über die Situation informieren lasse. Im Rahmen von „GKS der Zukunft“
sollte nach Meinung von Kreisrat Kern auch über den Bahntransport nachgedacht
werden, zumal die im Landkreis Miltenberg anfallende Restmüllmenge in den
letzten fünf bis sechs Jahren um 6 % angestiegen sei. Weiter sprach Kreisrat
Kern die in Tauberbischofsheim für 25 Mio. € geplante Errichtung eines
Müllheizkraftwerkes an. Dieses Werk soll über die doppelte Kapazität von GKS
verfügen. Werde das bei GKS berücksichtigt?
Herr Dr. Warnecke teilte mit, dass die Planungen für
ein Müllheizkraftwerk in Tauberbischofsheim nicht mehr bestehen. Es gebe
lediglich einige Planungen für Ersatzbrennstoffanlagen. Diese hätten hohe
Anforderungen an Brennstoffe und verursachen hohe Kosten. GKS sei so
konkurrenzfähig, dass es keinen Wettbewerb befürchten müsse. Außerdem habe GKS
langfristige Verträge.
Kreisrat Dotzel stellte namens der CSU-Fraktion fest,
dass GKS eine gute und gut finanzierte Anlage sei. Dafür gebühre der
Werksführung sowie den Mitarbeitern Lob und Dank. Für die Bürger im Landkreis
Miltenberg sei es besonders erfreulich, dass im Jahr 2008 nur 107,00 €/t zu
zahlen sein werden. Weiter bat Kreisrat Dotzel um Auskunft, ob es notwendig
sei, Investitionsmittel zurückzustellen.
Herr Dr. Warnecke teilte mit, dass das Thema
Rückstellungen sehr wichtig sei um im Jahr 2008 im Zusammenhang mit der
Verlängerung der Verträge besprochen werde. Die Preise sollen aber daraufhin
nicht erhöht werden.
Kreisrat Dr. Fahn erinnerte daran, dass der Kreistag
bereits vor 14 Jahren einen Beschluss bezüglich des Bahntransports gefasst
habe. Im Hinblick auf den Klimaschutz werde der Kreistag der kommenden Wahlperiode
dazu die Initiative ergreifen müssen. Es stimme, dass GKS eine Erfolgsstory
sei, aber es sollte alle nachdenklich stimmen, dass die Müllmengen steigen. Auf
Müllvermeidung und Mengensenkung zu achten, wären wesentlich sinnvoller.
Landrat Schwing sagte dazu, dass der nächste Kreistag
keine Initiative starten müsse, weil der Bahntransport schon bisher immer
ausgeschrieben worden sei. Solange jedoch kein Angebot dafür eingehe, könne
keine Änderung erfolgen. Die Landkreisverwaltung habe wegen des Bahntransports
bereits Kontakt mit der WestFrankenBahn aufgenommen und warte bei der nächsten
Ausschreibung auf ein Angebot.
Auf Befragen von Kreisrat Schumacher nach den bei GKS
bestehenden Korrosionsproblemen teilte Herr Dr. Warnecke mit, dass im Verlauf
dieser Woche Messungen durchgeführt worden seien. Sobald die Messergebnisse
vorliegen, werde überlegt, wie reagiert werden könne. Die Bürger bräuchten
daraufhin aber nicht mit höheren Kosten zu rechnen.