Tagesordnungspunkt
TOP Ö 3: Antrag der SPD-Fraktion vom 18.07.2007: Erweiterung der Öffnungszeiten für den Wertstoffhof auf der Müllumladestation Erlenbach a.Main
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 10.12.2007 NU/031/2007 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Regierungsamtmann Röcklein erinnerte daran, dass der
in der Ausschusssitzung am 18.07.2007 zu Protokoll gegebene Antrag der
SPD-Fraktion die Verlängerung der Öffnungszeiten auf dem Wertstoffhof Erlenbach
a.Main donnerstags bis 18:00 Uhr und samstags bis 14:00 Uhr beinhalte.
Seitens der Verwaltung werde darauf hingewiesen, dass
der Ausschuss für Natur- und Umweltschutz in dieser Sitzung eine Reihe von
Maßnahmen beschlossen habe, die den Betrieb auf der Müllumladestation Erlenbach
a.Main optimieren und beschleunigen sollen. Die Verwaltung setze diese
Maßnahmen z.Z. um. Die Maßnahme „Abbiegespur“ könne allerdings aufgrund
haushaltsrechtlicher Bestimmungen erst im Jahr 2008 umgesetzt werden.
Die Verwaltung schlage vor, zum jetzigen Zeitpunkt
keine weiteren Maßnahmen zu beschließen, sondern erst die Umsetzung der am
18.07.2007 beschlossenen Maßnahmen und deren Auswirkungen abzuwarten und zu
beurteilen.
Der Personaleinsatz bei verlängerten Öffnungszeiten
werde kritisch beurteilt. Außerdem werde darauf hingewiesen, dass eine Verlängerung
der Öffnungszeiten in den Abendstunden zumindest im Winterhalbjahr auf Probleme
stoßen würde, da der Wertstoffhof Erlenbach a.Main aus Kostengründen nicht mit
einer Beleuchtung ausgestattet sei. Voraussichtlich im Laufe des Jahres 2008
werde die Beschäftigungsgesellschaft des Landkreises Miltenberg den Betrieb
aufnehmen. Die Verwaltung werde dann prüfen, ob mit deren Unterstützung
erweiterte Öffnungszeiten eingeführt werden können.
Die Verwaltung schlage daher vor, die Entscheidung
über den vorliegenden Antrag der SPD-Fraktion bis Ende 2008 zurückzustellen.
Kreisrat Kern erklärte, dass die Ausschussmitglieder
der SPD-Fraktion dem Vorschlag der Verwaltung auf Zurückstellung der
Entscheidung über den SPD-Antrag bis Dezember 2008 auf keinen Fall zustimmen
können. Beim vorliegenden Antrag handele es sich um einen bescheidenen Antrag,
der auch Arbeitnehmern die Möglichkeit bieten soll, ihre Wertstoffe
abzuliefern. Leider werde diese sinnvolle Maßnahme von der Verwaltung mit
fadenscheinigen Begründungen (Mehrkosten für Personal und Investitionen)
verschoben. Der vorliegende SPD-Antrag habe jedoch mit erhöhten Personalkosten
nichts zu tun. Auch die Begründung, der Wertstoffhof Erlenbach a.Main sei aus
Kostengründen nicht mit einer Beleuchtung ausgestattet, sei ein fadenscheiniges
Argument. Die SPD-Ausschussmitglieder wären notfalls bereit, verlängerten
Öffnungszeiten an Donnerstagen nur während der Sommermonate zuzustimmen. Er
(Kreisrat Kern) traue der Verwaltung wegen ihrer Hinhaltetaktik nicht mehr. Ihr
Verhalten zeige, wie mit Anträgen der SPD-Fraktion umgegangen werde. Dieses
Verhalten sei arbeitnehmerunfreundlich. Hätte die CSU-Fraktion einen derartigen
Antrag eingebracht, wäre diesem längst entsprochen worden.
Landrat Schwing sagte, die Aufregung von Kreisrat Kern
sei völlig deplaziert. Die Verwaltung wolle den vorliegenden Antrag nicht aus
fadenscheinigen Gründen verschieben. Er bitte zu bedenken, dass im Landkreis
Miltenberg ein Abfallbeseitigungskonzept bestehe, das sich sehen lassen könne
und auch Arbeitnehmern entgegen komme. Mit den Stimmen der SPD-Fraktion habe
der Kreistag seinerzeit das Holsystem beschlossen, welches für die Bürgerinnen und
Bürger komfortabel sei. In diesem System komme ein Wertstoffhof überhaupt nicht
vor, weil er gar nicht gebraucht werde. Der Wertstoffhof auf der
Müllumladestation Erlenbach a.Main sei überhaupt nur errichtet worden, weil die
dort vorhandenen Synergieeffekte genutzt werden können. Zwischenzeitlich seien
vBürgerinnen und Bürger nicht mehr bereit, ihren gelben Sack bis zur nächsten
Abfuhr stehen zulassen und bringen ihn zum Wertstoffhof. Gemeinsam mit den
SPD-Ausschussmitgliedern sei daraufhin für den Wertstoffhof auf der
Müllumladestation Erlenbach a.Main ein Verbesserungskonzept entwickelt worden,
welches noch nicht vollständig umgesetzt sei. Die Verwaltung schlage daher vor,
abzuwarten, wie die beschlossenen Maßnahmen greifen, um nicht sofort Personal
aufstocken zu müssen.
Kreisrat Dr. Fahn bemerkte, er könne die Aufregung von
Kreisrat Kern nachvollziehen. Über verlängerte Öffnungszeiten auf dem
Wertstoffhof der Müllumladestation Erlenbach a.Main sei schließlich schon
mehrmals diskutiert worden. Seiner Meinung nach könnte das, was die
SPD-Ausschussmitglieder beantragt hätten, ohne weiteres umgesetzt werden.
Kreisrat Fischer äußerte, dass Aufregung nicht lohne
und fragte, ob die Möglichkeit bestehe, dass zwei oder drei Mitarbeiter der
Müllumladestation Erlenbach a.Main an einem Tag in der Woche jeweils eine
Stunde länger arbeiten, damit auch Arbeitnehmer die Gelegenheit hätten,
Wertstoffe abzuliefern. Mit dieser Lösung wäre allen geholfen.
Regierungsamtmann Röcklein teilte dazu mit, dass diese
Idee auch schon geprüft worden sei. Das Problem seien die Fachkräfte, weil hier
ein Engpass bestehe. Ein späterer Dienstbeginn sei leider auch nicht möglich,
weil die ersten Müllfahrzeuge täglich um 8.00 Uhr auf der Müllumladestation
Erlenbach a.Main eintreffen.
Landrat Schwing bat zu bedenken, dass, wenn
zusätzliches Fachpersonal eingestellt würde, die Abfallgebühren erhöht werden
müssten. Es wäre interessant zu erfahren, wie sich dann die Kollegen, die jetzt
verlängerte Öffnungszeiten fordern, verhalten würden.
Kreisrat Dotzel schlug folgende Modifizierung des
vorliegenden SPD-Antrages vor: Zurückstellung der Entscheidung, bis alle
bereits beschlossenen Verbesserungsmaßnahmen realisiert seien und vielleicht
probeweise den Wertstoffhof an Samstagen zwei Stunden länger als bisher offen
zu halten.
Kreisrätin Münzel vertrat die Meinung, dass die
beschlossenen baulichen Maßnahmen die Situation auf dem Wertstoffhof Erlenbach
a.Main verbessern werden, aber trotzdem verlängerte Öffnungszeiten beschlossen
werden sollten. Sie halte es ebenfalls für möglich, die Öffnungszeit an
Samstagen zu verlängern. Was das von der Verwaltung vorgebrachte Argument
„Beleuchtung“ betreffe, bitte sie zu bedenken, dass es im Bereich der
Müllumladestation Erlenbach a.Main nicht vollkommen dunkel sei, weil es dort
eine Straßenbeleuchtung gebe.
Auf Befragen von Kreisrätin Münzel nach der
Fachkräfte-Situation, teilte Regierungsamtmann Röcklein mit, dass auf der
Müllumladestation Erlenbach a.Main zwei Fachkräfte tätig seien, von denen eine
Kraft zur Kontrolle der Altdeponien und zur Betreuung der Deponie Guggenberg
ständig unterwegs sei. Die neu eingestellte Fachkraft müsse erst noch einen
Lehrgang absolvieren. Außerdem hätten die Fachkräfte eine Wochenarbeitszeit von
38,5 Stunden und Bereitschaftsdienst zu leisten, so dass es nicht einfach wäre,
mit dem vorhandenen Personal verlängerte Öffnungszeiten anzubieten.
Landrat Schwing schlug sodann folgenden Kompromiss
vor: Auf dem Wertstoffhof der Müllumladestation Erlenbach a.Main werde ab
01.05.2008 die Öffnungszeit an Samstagen probeweise um zwei Stunden verlängert.
Voraussetzung dafür sei, dass dafür eine Teilzeitkraft gefunden werde.
Durch den Ausschuss für Natur- und Umweltschutz wurde daraufhin
einstimmig folgender
B e s c h l u s s
gefasst:
Dem Antrag der SPD-Fraktion vom 18.07.2007 wird
insofern Rechnung getragen, dass ab 01.05.2007 probeweise die Öffnungszeit für
den Wertstoffhof auf der Müllumladestation Erlenbach a.Main an Samstagen um
zwei Stunden (bis 14.00 Uhr) verlängert wird. Voraussetzung dafür ist, dass
dafür eine Teilzeitkraft gefunden wird. Die Verwaltung wird beauftragt, im
Herbst 2008 darüber zu berichten, wie die verlängerte Öffnungszeit angenommen
wird und welche zusätzlichen Kosten entstanden sind.